COVID-19 Basisdiskussion und Auswirkungen auf die Surf-Branche

  • ...oder zumindest neu zu strukturieren .... (In wie fern nun die Surfbranche/-Rennen) betroffen sind ist....... ja nun ...."sekundär"....


    Den grundsätzlichen Austausch ( - nicht zuletzt mit T36) - möchte ich nicht missen ...oder wie seht ihr das .... :/....

  • ... Den grundsätzlichen Austausch ( - nicht zuletzt mit T36) - möchte ich nicht missen ...oder wie seht ihr das .... :/....

    sehe ich ähnlich, zumal es hier im Vergleich zu anderen Foren ganz überwiegend sachlich bleibt und Dank t36 auch eine fachlich erhellende Quelle dabei ist.

  • @ t36, wie ist den aktuell die Lage bei euch ?

  • Mal abgesehen von wirklich schrecklichen, individuellen Krankheitsverläufen und tragischen Todesfällen:

    Wirklich spannend wird Anfang nächsten Jahres der Rückblick auf 2020 mit der Antwort auf die Frage, ob es zB europaweit in diesem Jahr signifikant mehr Todesfälle gab, als in „normalen Jahren“ oder meinetwegen dem Durchschnitt der letzten drei Jahre vor Corona. Dann wird man sehen können, ob die Menschen „mit Corona“ oder „an Corona“ gestorben sind.

    Ich hoffe, dass mir jetzt niemand vorwirft, hartherzig zu sein. Das bin ich definitiv nicht...


    Aber Italien hat rd 60.000.000 Einwohner. Wenn von denen jedes Jahr nur 1% stirbt, sind das 600.000 Menschen.

    Und die tatsächliche Zahl ist mit Sicherheit deutlich größer, bei ungefähr 2.000.000 Menschen über 85 Jahren:

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    Selbst wenn man von nur 600k Todesfällen ausgeht und komplett ignoriert, dass im Winterhalbjahr deutlich mehr Menschen sterben als im Sommer, sterben pro Tag durchschnittlich über 1600.

    Und es wird ja aktuell diskutiert, dass das Virus vielleicht schon seit Herbst 2019 dort unterwegs ist. Vielleicht ist die Verbreitung schon bei 50% der Bevölkerung angekommen, es werden ja nur die Menschen im Krankenhaus und die Toten getestet.

    Dann sind 800 Tote am Tag “mit Corona” nicht wirklich erschreckend.


    Hier mal ein Link zum European monitoring of excess mortality for public health action, eine Art Sterblichkeits-Monitor auf Basis standardisierter Zeitreihen für 24 europäische Länder. Betreiber ist das dänische Forschungsinstitut Statens Serum Institut (www.ssi.dk). Die Daten sind zwar für die aktuelle Saison noch nicht wirklich auf dem neuesten Stand, aber man kann gut erkennen, das der Winter-Peak im Vergleich zu den Vorjahren bisher noch recht niedrig ist.

    Hier mal eine kleine “Gegenrede” zum Anhaltenden Corona-Hype:

    https://www.rs2.de/home/interv…-prof-dr-stefan-hockertz/


    Ich bin mir sehr sicher, dass die Chinesen das auch mittlerweile ganz ähnlich sehen und deshalb von dort auch keine neuen Horrormeldungen kommen und man lieber fleißig Schutzmasken und Beatmungsgeräte an verunsicherte Europäer verkauft.


    Und ich bin überzeugt davon, dass dem individuellen wirtschaftlichen Schaden durchaus auch gesundheitliche Schäden folgen: Zum Beispiel bei Menschen, deren Lebensmodelle und Träume durch die Krise zerstört wurde und auch fehlende Einnahmen in den Sozialsystemen werden wir noch lange spüren. Am Ende fehlt auch das Geld in der Renten- und Krankenkasse und auch der Staat nimmt deutlich weniger ein, bei hohen Reparatur-Ausgaben auf der anderen Seite.


  • Lieber Carl, es geht doch nur um die hoffnungslos überfüllten Krankenhäuser und den blanken Horror für die Menschen,

    die sterben ohne ausreichende Versorgung, teilweise in Zelten, ohne ihre Verwandten noch mal sehen zu können.


    Darum geht es. Nicht um irgendwelche Durchschnitts-Zahlen pro Jahr.


    Also kannst du alle deine Zahlen vergessen.


    Und bitte, bitte, postet nicht wieder diese Verschwörungs-Kacke von Hockertz und Konsorten. Wie oft denn noch??

    Deren Theorien sind von der traurigen Wirklichkeit längst widerlegt.

  • Doch, habe ich. Und ich bin definitiv nicht nur Zahlenmensch.

    Aber der “Horror” und die überfüllten Krankenhäuser hängen auch absolut mit der besonderen politischen und medialen Beobachtung der momentanen Situation zusammen.


    Menschen, die unter normalen Voraussetzungen mit sehr ähnlichen Beschwerden auf einer normalen Krankenhausstation, im Altenheim oder im häuslichen Umfeld gestorben wären, werden jetzt auf Intensivstationen und Isolationsbedingungen betreut. Das ist extrem aufwendig und überfordert die ohnehin schon sehr schlechte Infrastruktur in den italienischen Krankenhäusern bei weitem.

    Und die Abschirmung von den Verwandten wird ja auch unter der Annahme vorgenommen, dass es nur wenige Infizierte gibt. Und diese ist mE definitiv falsch.


    Hör Dir mal das Radio-Interview an, für mich ist das zumindest eine Meinung, die “erlaubt” sein sollte.

  • Nein. Die momentanen Krankheits- und Todesraten sind nicht „normal“ und nein, schwere Fälle blieben bisher

    nicht zuhause liegen bis zum Tod.


    „Lassen wir sie doch zuhause sterben, dann sind wir nicht überlastet“ ist einfach nur purer Zynismus.

    Genau das hast du gerade geschrieben. Ich bin verwundert. Frag mal die Ärzte hier.

  • Der Link ist nicht mitgekommen:

    https://www.euromomo.eu/


    Daran kann man gut erkennen, welche Einfluß die “Grippesaison” und viele andere Erkrankungen im Winterhalbjahr auf die Verteilung der Todesfälle über das Jahr haben.

  • ich versuche es mal ruhig und sachlich darzustellen:


    -leider ist es zu keiner relevanten Abschwächung der Kurve gekommen (in Dt. Verlangsamung der Verdoppung von 3 auf 4 Tagen bei den Neuinfizierten (naja - der nachgewiesenen Infizierten)

    -die Lage in New York, Norditalien und Madrid ist völlig außer Kontrolle und es werden zehntausende dort sterben)

    -aus diesen Epizentren gibt es nun "Ausbrüche" nach Süditalien, andere Spanische und Amerikanische Großstädte

    -Südafrika wird überrannt / Russland unbekannt / China - Wuhan unter Kontrolle aber sonst - keine Daten?


    bei mir:

    -3 Kliniken wurden benannt als Covid-Kliniken. Die kleinste ist bereits absolut voll und geschlossen für Neuzugänge. Die mittlere wurden gestern vom Krisenstab als jetztige Klinik zum Einliefern von Covid festgelegt. Unsere (wir sind die größte Klinik hier im Nichts) eigene Isolationsstation wird am Montag-Dienstag voll sein, dann machen wir die nächste auf. Die Beatmungsbetten können/werden wir fast verdoppeln - Personalprobleme nun, wer die Pat. und Maschinen betreuen wird. Wenn das nicht reichen sollte?

    -Die Regeln für die Triage stehen seit Ende der Woche fest.

    -Dann werden wir wohl die Veranstaltungshalle (5.000 Plätze) nutzen müssen.

    -50% der Radiologischen MTRA's sind seit gestern alle Kontaktpersonen von nicht zuvor erkannten Covid-Patienten im Haus.

    -Die ersten Kollegen im Haus sind seit Ende der Woche positiv und in Quarantäne.


    In DT.:

    -es wird Orte geben, wo das alles flat und sicher und ruhig laufen wird. Das wird die Mehrzahl der Orte/Kliniken sein.

    -es wird Hotspots geben, wo die Intensivkapazität knapp werden wird bzw. ohne Hilfe nicht reichen wird (z.B. gestern in Nürtingen, Stuttgart)

    -wird es Kliniken in Großstädten geben, die wie Madrid, NY und Bergamo sein werden? Niemand weiß es.


    Ich bin gerade zurück vom Surfen auf dem Thüringer Meer (war der einzige auf dem Wasser) und schau jetzt mal in der Klinik vorbei.


  • Menschen, die unter normalen Voraussetzungen mit sehr ähnlichen Beschwerden auf einer normalen Krankenhausstation, im Altenheim oder im häuslichen Umfeld gestorben wären, werden jetzt auf Intensivstationen und Isolationsbedingungen betreut. Das ist extrem aufwendig und überfordert die ohnehin schon sehr schlechte Infrastruktur in den italienischen Krankenhäusern bei weitem.


    Stimmt, „auf normalen Stationen“ hast du auch geschrieben.


    Die Frage ist, warum du das schreibst. Du denkst, das ist nicht nötig? Oder falsch? Das ist eben der Unterschied

    zu Corona, dass es sehr schnell und aggressiv wirkt und eine Beatmung und mehr oft nötig wird.


    Die machen das nicht aus Spaß. Sie sortieren ja schon aus, viele werden gar nicht mehr am Leben erhalten,

    nicht mal beatmet. Die Frage, ob zuviel getan wird, stellt sich gar nicht. Im Gegenteil.

  • Ich bin da noch etwas unschlüssig - einige Argumente von Carl Aasch scheines es zumindest wert, mal drüber nachzudenken.

    Die Gedanken passen zwar aktuell so überhaupt nicht in die gängige Meinung und die Darstellung in den Medien, aber das will nicht unbedingt etwas heißen.

    Wobei ich schon denke, daß die Situation anders wäre, wenn man überhaupt nicht reagiert hätte - dann würde 2020 wohl auch statistisch im Nachhinein deutlich nach oben herausstechen. Will sagen: An der Sache kann was dran sein, was aber nicht bedeutet, daß die getroffenen Maßnahmen hierzulande und auch anderswo überflüssig wären :/

    Man sollte auch schon differenzieren zwischen rationaler und zahlenmäßiger Betrachtung und dem emphatischen Ansatz. Beide haben ihre Berechtigung.

  • -die Testcenter werden überall eingerichtet

    -Alter ist kein Ausschlußkriterium bei Covid Patienten für Intensivstation-Behandlung und Intubation (solange die 27 TSD. Beatmungsplätze reichen, darum flatten the curve!)


    Den Vergleich Grippe zu Covid 19 sollte man nun allmählich lassen. Das Problem mit Covid ist nicht, dass er viel ansteckender oder in der Gesamtbevölkerung (rede nicht von Subgruppen) so unglaublich viel tödlicher wäre als Influenza - das Problem ist, dass eine Covid-19 Pandemie schonungslos und erbarmungslos die Defizite eines unterversorgten, unterbezahlten, teilprivatisierten Gesundheitssystem in jedem Land bloss stellt.


    Und es ist egal, ob man dann in eine UNI kommt oder in das Kreisklinikum in Hintertupfingen: wenn die Schwestern, MTRA und Ärzte fertig, krank oder in Quarantäne sind - der letzte vorhandene Beatmungsplatz geht an die 17 jährige, ansonsten gesunde Patientin statt an den 60 jährigen Hypertoniker.

  • ich glaube für ist noch so cool, weil alles noch surreal und weit weg ist. Wenn ich mir Fälle wie in Würzburg in dem Altersheim anschaue, klar kann man sagen die hatten alle eh keine hohe Lebenserwartung, aber etwas zynisch ist es doch bei 9 toten in einer Woche

  • Aber der “Horror” und die überfüllten Krankenhäuser hängen auch absolut mit der besonderen politischen und medialen Beobachtung der momentanen Situation zusammen.


    Nehmen wir mal die politische und mediale Beobachtung weg. Was wäre passiert?

    Du meinst, wir würden von dem „Horror“ weniger mitkriegen und die Krankenhäuser wären nicht so überfüllt.


    Ich halte dagegen:

    Es hätte die Maßnahmen dann nicht so gegeben. Ohne das Beispiel Italien hätten wir genauso verschlafen.

    In wenigen Wochen hätten wir 10 oder 40 Millionen Infizierte und bei 0,5% Sterberate 200.000 Tote. Und wenn

    es nur die Hälfte wäre, normal wäre das nicht.


    P.S: Ein Bekannter Arzt aus Bayern schreibt mir gerade, das wird grad richtig heftig in der Klinik ... dabei haben die die Plätze

    ja schon weit aufgestockt.

  • Ich bin überhaupt nicht dagegen, kranken Menschen jede nur mögliche medizinische Behandlung zukommen zu lassen. Alles andere wäre unethisch und moralisch nicht vertretbar.

    Was ich ausdrücken wollte ist, dass im Umgang mit Corona-Patienten teilweise so getan wird, als hätten wir es mit etwas so gefährlichen wie Ebola zu tun.

    Und dies erschwert die Arbeit aller im Gesundheitswesen tätigen Menschen derzeit extrem.

    Ich kenne sehr viele Ärzte, denen Corona mittlerweile nur noch auf den Geist geht und deren alltägliche Arbeit kaum noch leistbar ist.

    OPs und Vorsorgeuntersuchungen finden nicht mehr statt, onkologische Standard-Arzneimittel (und hunderte andere Medikamente) sind nicht mehr verfügbar und ganze Praxen werden wegen eines Corona-positiven Patienten geschlossen, der sich eine halbe Stunde zu lang in den Räumen aufgehalten hat etc...


    Ich bin überhaupt nicht gegen Maßnahmen, die die Kurve abflachen - einfach nur um sicher(er) zu gehen.

    Die aktuellen Maßnahmen gehen mir deutlich zu weit, das hätte man durch ein früheres und besser strukturiertes Vorgehen besser hinbekommen können.

    Dass immer noch die Infektionszahlen scheinbar exponentiell steigen, hängt mE vor allem mit der massiv angestiegenen Zahl von Tests zusammen. Wer viel testet, hat auch viele Treffer. Im Gegensatz zur Virusgrippe bemerken die allermeisten Infizierten ihre Infektion aber gar nicht und bleiben somit komplett ungetestet - vor allem in Italien...

    Ich bin sehr gespannt, wie sich die Einschätzung des RKI entwickelt, wenn demnächst in großem Maßstab auf Antikörper getestet wird und man endlich sieht, wer das Virus schon hatte.


    Wenn Du diesen Text liest, verstehst Du vielleicht auch den Ansatz besser, den ich oben vermitteln wollte:

    https://www.welt.de/vermischte…g-Alles-ist-moeglich.html


    Ein wesentliches Zitat: “Die Corona-Krise könnte Deutschland nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts mehr als eine halbe Billion Euro und mehr als eine Million Jobs kosten. „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest kürzlich.

    Das wiederum könne die Zahl der Todesfälle im Zuge von Depressionen, Verarmung, sozialen Verwerfungen, häuslicher Gewalt oder auch Herzinfarkten steigen lassen, fürchten Experten.

    Auch die derzeit aufgeschobenen OPs sind ein Faktor. „Die Maßnahmen gegen Corona dürfen nicht mehr Menschenleben kosten als Corona selbst“, so Schmidt-Chanasit. „Da ist ein vernünftiges Augenmaß wichtig.“ Wann übersteigen die Schäden durch den Stillstand den Nutzen der Maßnahmen?”