Erhebliches Problem beim Kreuzen

  • Moin Moin,


    ich bin Aufsteiger und habe von Beginn an meiner Surf-Karriere mit eigenem Material ein Problem beim Kreuzen. Die Wende und schnelle Wende klappt super also an den Basics magelt es nicht.

    Mein Material:

    Fanatic Gecko 2017 mit 156 Liter (85cm breit)

    North Sails E-Type mit 6.2 m2

    Maui Ultra Fins X-Ride 44 und natürlich die Serienfinne 48cm


    Extrem habe ich mein Problem am Ringköbing Fjord letztes Jahr gemerkt. Sobald ich weit raus fahre und anschließend wieder rein kreuzen will dauert es eine Ewigkeit, da ich bei jedem Schlag nur minimal Höhe ziehe. Fatal wird es bei den örtlichen Baggerseen wo es meistens nur Windgeschwindigkeiten um die 20 km/h gibt und wenn dort der Wind nachlässt, man eiskalt beim kreuzen abgetrieben wird. Wenn mehr Wind kommt so ab 25 km/h wird es möglich ein wenig Höhe zu ziehen jedoch ist es auch immer ein Spiel mit dem Wind.

    Entweder steht das Board so, dass man keine Höhe zieht aber mit normaler Geschwindigkeit surft oder man luvt ein wenig an, um Höhe zu ziehen und das Brett wird extremst langsam und man wird abgetrieben. Es ist die Entscheidung zwischen abgetrrieben werden oder keine Höhe fahren.

    Meine Eltern die selber surfen und auch ein anderes Gewicht als ich haben, haben das gleiche Problem festgestellt, da sie auch abgetrieben sind.

    Nach diesen Erfahrungen gleicht ein reinkreuzen eher einem Kampf als einer Entspannung und ich bin mental gehemmt weit raus zu fahren.


    Mein Dad hingegen kann mit seinem alten Hifly 310FX nahezu gegen den Wind fahren wo ich schon längst Gegenwind ins Segel bekomme. Irgendwas muss da doch gewaltig schief laufen.


    Woran kann das liegen? Hat jemand in der Sicht Erfahrung mit dem Fanatic Gecko 2017 HRS? Der Finnenwechsel von Serie auf Maui Ultra Fins hat auch wenig Effekte gebracht. Oder ist das vielleicht sogar die Regel und es muss so sein? :D


    Ich muss erwähnen, dass das alles im normalen bis schnellen dümpeln geschieht, da ich die Gleitfahrt noch nicht unter Kontrolle habe oder lange im gleiten bleibe.


    LG aus Sachsen

  • diese Art Board ist halt nicht zum Dümpeln bzw. dümpelnd Kreuzen geschnitzt

    auch nicht mit der doofen Mittelfinne, die eher für Kinder mit Minisegelchen gedacht ist

    wenn du weiter mit dem zu kleinen Segel rummachst, kann das nicht besser werden (an Mitleser: ich kenne seine Statur)

    denn: du glaubst zwar, dich ausführlich vorgestellt zu haben, hast aber dein Gewicht vergessen

    und das paßt nunmal nicht zu Binnenseewochenende und 6,2qm


    dümpelnd höhelaufen ist Gefühlssache und braucht Erfahrung

    du müßtest die fehlende Erfahrung/Gefühl mit einem größeren Segel kompensieren


    ich war ja dies Jahr ein paar mal mit dem trifin-ISUP stehsegeln

    was für ne Katastrophe, damit stehsegelnd Höhe zu bekommen

    mit mehr Druck im Segel halb/dreiviertelgleitend kein Problem

    und so wirds auch bei dir: geh mal mit 8er Segel raus

    (alternativ 20kg leichter werden dürfte keine Option sein, denn du bist ja auch nicht grad klein)

  • Hallo schon wieder!!


    Normalerweise muss man beim „Rausfahren“ nicht abfallen. Da geht das Problem schon los.

    Man sollte direkt auf halbem Wind raus und genauso wieder rein kommen. Auf jeden Fall am Fjord

    oder am See also den Startpunkt entsprechend wählen. So ablandig ist nicht zu empfehlen.


    Das Kreuzen beim Dümpeln ist eine Gratwanderung, das ist richtig. Und es gehen effektiv wirklich nur

    so 20 Grad gegen den Wind. Und jede Winddrehung, die man übersieht, kann dich wieder zurückwerfen.


    Die Finne spielt beim Dümpeln keine so große Rolle, ob du da 44 oder 48 cm hast. Wichtig ist, die ganze

    Länge des Boards als Fläche zu nutzen, also in der Mitte stehen. Der Rest mit dem Segel ist Gefühlssache,

    nicht überziehen, sonst stehst du schnell oder treibst seitlich.


    Also ich würde sagen, am Brett liegt es nicht, sondern ist reine Übungssache. Das Ziel ist natürlich

    Höhe laufen in Gleitfahrt. Aber Dümpeln und schnelle Wende braucht man immer mal, super, dass

    du das schon sicher kannst.

  • schnell stehen ist eine ganz neue Disziplin

    das ist noch langsamer als dümpeln? ich überleg grad, wie langsames Stehen aussieht

    (hrhr, ich weiß, wie du es wirklich gemeint hast ;-) )

  • Wie klein die Welt doch manchmal sein kann haha. Seitdem mir ein guter Surfkollege (50:50 Chance dass du es warst) am Baggersee dringendst von der Mittelfinne abgeraten hat, hat sich das Thema sowieso erledigt und sie liegt in der Surf Kiste.


    Kann gut sein, dass 95kg mehr Segelfläche als 6,2 m2 brauchen, jeoch war das die perfekte Größe um die grundlegenden Manöver zu lernen und bei stärkerem Wind in Dänemark draußen zu sein. Besteht bei 8m2 nicht die Gefahr, dass ich es nicht halten kann (ohne annähernd perfektes Trapezfahren) trotz 95kg Gegengewicht?


    Welches Board und welches Segel wäre denn in 8m2 empfehlenswert für mich? Du weißt ja wie ich surfe.

  • Hi Django schon wieder!


    um ins gleiten zu kommen, muss ich mit meinem Brett auf Raumwindkurs abfallen und dann verliert man ja automatisch Höhe. Bei dem Spot kommt der Wind leider oft direkt ablandig. Es muss ja möglich sein ganz entspannt, wie mit dem alten Hifly, aufzukreuzen. Es klappt ja bei anderen auch.


    20 Grad gegen den Wind wäre ideal aber davon bin ich extrem weit entfernt. Das schafft mein Vater mit seinem alten Longboard.


    Hast du eine Geheimformel, wie du wieder an Land kreuzt? Vielleicht mache ich ja auch grundlegend was falsch.

    Klar man darf nicht zu weit anluven da es einem sonst den Speed killt aber das kann ja nicht alles sein.

  • Vor allem ist es Übung. Und das Trapez ist sicher ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, das solltest Du auch beim Dümpeln nutzen. Einhaken und Aushaken muss als Lernziel quasi automatisch ablaufen.


    Und natürlich ist es schwierig, in Ufernähe bei ablandigem Wind zu kreuzen, weil der Wind dann häufig eher böig ist.

    Mit entsprechender Übung ist das kein Problem mehr, außer bei ganz fieser Strömung oder Wellen gepaart mit Windmangel und/oder falschem Material.

  • ja klar war ich das, der dir am Spot von der Mittelfinne abriet (nachdem ich mit dem Ding in einer Bö die Kontrolle verloren hatte, als das Board mit der weichen Mittelfinne gleitend wie blöde anluvte, was mit normaler Körperhaltung und Segelposition nicht abzustellen war)


    wie auch immer: Carl Asch hats ja auch gesagt. nutze das Trapez auch jetzt schon!

    und dann kannst du locker 8qm halten

  • Aufkreuzen ist wenn du nicht im Gleiten bist echt schwierig, und die Strömung macht es nicht einfacher!

    Du musst schon beim rausfahren darauf achten nicht unnötig Höhe zu verballern.

    Ich suche mir beim rein und rausfahren immer einen Fixpunkt wo ich hin will, wenn ich den immer anpeile verliere ich automatisch nicht so viel an Höhe .

    Ein größeres Segel erleichtert das höhelaufen zusätzlich!

    Bei deinem beschriebenen können und deinem Gewicht solltest du mit 7,2 bis 7,5qm keine Probleme haben.

    In der Größe hat jeder Hersteller was im Sortiment.

    Severne NCX oder Neilpryde Speedster zb.

    Wenn es was gebrauchtes sein soll Neilpryde Hellcat oder North SailsE-Type 7,3 bekommt man für kleines Geld

    (Das E-Type bekommt man neu für unter 400€)

  • NeillPryde wird wohl nicht zum vorhandenen Mast passen (auch wenn er das wohl eh nicht merken würde, wäre es doch Murks)

    für ein größeres Segel würde möglicherweise seine Verlängerung nicht reichen

    also entweder längerer Mast oder xtender (wobei xtender natürlich auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist, allerdings ne Möglichkeit wäre)

  • ich plädiere ja für noch größer als nur 1,1qm größer als das 6,2er

    ich mit 73kg fahre auf unserem See meist das 7,5er, während sich Treadersteller gleichzeitig mit über 20kg mehr mit 6,2qm abmüht

    ich finde es ja gut, daß er Beachstart und Wende kann, aber nun muß ein größeres Segel ran für Gleiten

  • Vor allem ist es Übung. Und das Trapez ist sicher ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, das solltest Du auch beim Dümpeln nutzen. Einhaken und Aushaken muss als Lernziel quasi automatisch ablaufen.


    Und natürlich ist es schwierig, in Ufernähe bei ablandigem Wind zu kreuzen, weil der Wind dann häufig eher böig ist.

    Mit entsprechender Übung ist das kein Problem mehr, außer bei ganz fieser Strömung oder Wellen gepaart mit Windmangel und/oder falschem Material.

    Um ins Trapezfahren locker einzusteigen fahre ich mit einer großen Tampenlänge. Beim Dümpeln sind diese wahrscheinlich so lang, dass beim zurücklehnen der Schwerpunkt übers Brett geht und ich immer drohe nach hinten einfach abzukippen. Sollte ich die Tampen fürs dümpeln dann einfach kürzer machen?

  • "Bei dem Spot kommt der Wind leider oft direkt ablandig."


    Wo surfst Du denn in Leipzig? Z.B. am Cossi kommt der Wind nur bei Ost ablandig und das ist bei uns ja eher selten der Fall. Dann gibt es auch gute Alternativen.

    Am Schladitzer, Markkleeberger, Zwenkauer und Störmthaler dürften die üblichen Richtungen auch nicht ablandig sein. Da fällt mir allenfalls der Hainer See ein, aber den habe ich selbst noch nicht getestet.


    Wir sind ja tatsächlich nicht so arg vom Wind verwöhnt, aber mit großen Material kann man auf unseren Seen trotzdem eine Menge Windtage nutzen. Bei 95 kg solltest Du Dir unbedingt ein 8.6er besorgen.


    Das ist am Homespot mein meistgefahrenes Segel (bei 82 kg). Bei schwächerem Wind kann man das sicher ein Weilchen halten. Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an und würde auch im Dümpeln die Nutzung des Trapez empfehlen. Tampen ordentlich lang einstellen, damit Du auch den Raum zum Anluven hast.


    Ein Surflehrer am Gardasee hat mir in meinen Anfängen mal geraten, Druck auf den hinteren Fuß zu geben, um im Dümpeln mehr Höhe zu laufen. Ich hatte den Eindruck das hilft. Allerdings bleibt bei wenig Wind das Höhelaufen immer ein Gewürge, so dass ich nie sicher bin, welche Maßnahmen wirken und was da eher Aberglaube ist 😉. Das gleiche gilt für die Masthand an der Startschot statt am Mast. Ich habe den Eindruck das hilft, weil man das Rigg dann eingehängt etwas besser zum Heck kippen kann. Aber auch da bin ich unsicher und lasse mich von den erfahreneren Surfern hier gern eines besseren belehren.

  • Da werd ich defintiv mal schauen was in Frage kommen würde. Ich hatte bis jetzt nur immer Respekt vor solchen Kräften. Ergeben sich große Veränderungen bei 2 m2 Segelfläche mehr für Basic-Manöver wie Wende, Halse und Beachstart?

  • "Bei dem Spot kommt der Wind leider oft direkt ablandig." Das bezog sich auf den Ringköbing Fjord jedenfalls waren das die Erfahrungen von 3 Wochen. Meist hat man da ja Westwind.


    Wenn ich in Leipzig bin dann bislang nur Cossi wo es schöne Windrichtungen gibt, welche nicht ablandig sind. An manchen Tagen kann man schön zwischen Nordstrand und Surfstation hin und her surfen.

    Aber wieso soll ich im dümpeln die Tampen lang einstellen? Kann vielleicht an der Segelfläche liegen aber bei weiten Tampen und dümpeln, risikiere ich immer nach hinten abzukippen.


    Das mit der Masthand an der Startschot und nicht am Mast hebe ich mir mal für die nächsten Jahre erstmal auf haha

  • "Ergeben sich große Veränderungen bei 2 m2 Segelfläche mehr für Basic-Manöver wie Wende, Halse und Beachstart?"


    Beim Beachstart m.E. nicht, wenn Du keine Probleme hast das Segel neutral auszurichten. Hilft bei Leichtwind eher, weil mehr Zug im Segel ist.


    Ich hatte beim Umstieg auf große Segel ab und an das Problem, dass mir beim Umgreifen bei der Wende das Rigg aus der Hand gerutscht ist. Das lag aber auch daran, dass ich den Gabelbaum recht hoch fahre und diesen dann manchmal nur mit den Fingerspitzen erwischt habe.


    War dann ein schönes Schottstarttraining mit dem großen Segel. Falls Dir das am Anfang zu oft passiert und Dich ermüdet kannst Du Dir zum großen Segel vielleicht gleich ein easy uphoal Startschot besorgen.

  • Wie auch schon paar andere Kollegen hier gesagt haben: Höhelaufen ist weniger eine Technikfrage als Gefühlsfrage. Ein Hilfspunkt ist, einen Punkt an Land zu fixieren, und zu versuchen, den anzusteuern. Dann spürt man besser, ob es funktioniert oder nicht.. Das hilft beim Gefühl. Grundsätzlich muß man beim Dümpeln aber auch im Gleiten das Segel viel mehr überziehen, als man denkt. Aber es ist und bleibt eine Gefühlssache. Und ich behaupte, dass man "mit allem" Höhe laufen kann. Habe Profis bei 0 Wind knietief im Wasser mit Minifinnen und Strömmung Höhelaufen erlebt. Da war ich sprachlos. Aber die machen das eben auch x-tage im Jahr

  • Achso, ich dachte Du meintest Leipzig, weil Du Dich auf Dümpeln bei nachlassender Wind bezogen hast. Das kam mir dafür so vertraut vor 😉.


    Die Tampenlänge hängt letztlich auch damit zusammen, wie hoch Du den Gabelbaum eingestellt hast. Ich fahre den vor allem bei Schwachwind ca. in Kinnhöhe. Wenn ich die Tampen dann zu kurz fahre, kann ich das Rigg beim Anluven nicht so gut Richtung Heck ziehen.