Eure ersten Erfahrungen als Anfänger bei starkem böigem Wind

  • Hallo zusammen,


    mit liegt seit dem letzten Windsurfurlaub etwas auf der Seele und würde gerne von euch wissen ob ihr solche Situation(en) als Anfänger auch schon hattet und wie ihr es bewältigt habt.

    Im Dezember war ich für 1 Woche in Ägypten (Safaga) zum Windsurfen.

    Ich merkte schon am ersten Tag dass der Wind anders ist als im September in der Soma Bay....sprich: Böiger.

    Im September hatte ich ein 200L Board zum lernen, jetzt im Dezember ein 180L. Dazu kamen auch etwas mehr Wellen und leichtes Kabbelwasser.

    Alle gelernten Manöver wie Halse oder Wende die ich im September (mit 10 bis 15 Knoten) schnell gelernt hatte und erfolgreich ausführen konnte,

    waren jetzt kaum noch möglich! Ich fing gefühlt wieder bei 0 an ;(

    Aber mein größter Tiefpunkt war der vorletzte Tag im Dezemberurlaub: An diesem Tag war die Windstärke nicht um die 10-15 Knoten, sonder um die 25 Knoten oder höher.

    Ich war draußen mit einem 4.5er und wollte nur leichte Manöver üben. Der Wind drehte aber von Sideshore auf Offshore und zog mich aufs Meer!

    Mir war es beim besten Willen nicht möglich zur Surfschule zurückzukehren. Es war für mich schwierig genug

    auf dem wackeligen Brett stehenzubleiben geschweige denn das Segel ohne Probleme auszurichten damit ich von der Stelle komme.

    Und bei jedem reinfallen ins Wasser, wieder aufs Brett klettern und Rigg aus dem Wasser ziehen verlor ich immer mehr und mehr die Kraft und die Lust aufs Windsurfen!!! :cursing:

    Nach 1 Stunde erfolglosem abtreiben wollte ich nur noch eins: Irgendwie zurück ans Land kommen....egal an welchen Strand. Und der Surflehrer von der Surfschule war wohl auch nicht mehr da

    um mich zurückzubringen. So trieb ich ein paar Strände weiter ab bis ich es endlich geschafft hatte. An dem Punkt war für mich Windsurfen erstmal gestorben. Ich sagte mir, dass ich völlig talentfrei

    bin und es nie lernen werde. Totaler Frust!!!

    Genau so einen Tag hatte ich schonmal im September in der Somabay: Windstärke war um die 27 Knoten Offshore und da holte mich ein Rescue-Boot wieder rein...peinlich peinlich :rolleyes:

    Ich denke hier wird es einige geben die unter 25 Knoten erst garnicht auf Wasser gehen und sich vielleicht sogar auf Böen und Kabbelwasser freuen.

    Auch wenn ich ohne Probleme eine Halse und Wende bei bis zu 16 Knoten fahren kann, Trapezfahren auch keine große Schwierigkeit ist, zähle ich mich nach diesen beiden peinlichen Ausrutschern

    dann doch wieder als totaler Anfänger.

    Wenn ihr meinen anderen Thread ("Suche Brett und passendes Rigg...") gelesen habt, versteht ihr sicherlich warum ich mir kein Brett mit 140L und ein Segel mit 8 m² gegkauft habe.

    Ich möchte nicht wegen Demotivation dieses schöne Hobby aufgeben, nur weil ich nur schwieriges Material gekauft habe.


    Wie schaut's bei euch aus? Kennt ihr auch solche Situationen aus euren Anfängertagen? Was habe ich bei dieser Windstärke falsch gemacht? Oder bin ich tatsächlich talentfrei?

    Und bitte keine abwärtigen Kommentare über meine "Nichtfähigkeit".

  • Ich würde mir da keinen Kopf drum machen, diese Erfahrungen hat jeder gemacht, vielleicht ohne Offshore Wind, aber mit gleichem Ergebnis, abgetrieben und kein Spass gehabt.


    Da hilft nur üben, vielleicht erstmal bei besseren Bedingungen und wenn es zu viel ist, halt am Strand bleiben und zusehen, da kann man auch was bei lernen.


    Im übrigen wird es an vielen Spots bei 6-7 Bft deutlich leerer, weil Material und Technik fehlen, das kannst Du aber beides ändern....

  • Hi

    Kann Dich sehr gut Verstehen!

    Bin dieses Jahr mindestens 2 mal in ähnlichen Situationen gewesen. Kenne zwar nur unsere Binnengewässer aber bei Mittelwind von 25 knoten gehe ich als Aufsteiger mit meinem kleinsten 7.3er Segel schon gar nicht mehr raus. Denn bei 25 hat es sicher Böen von 35 und mehr. Hatte das 2 mal bei Föhn. Dachte jetzt ists aus .

    Finde trotz Horrorshow habe ich gerade in diesen Situationen am meisten gelernt.

    Nähmlich Ruhe bewahren!

    Denn erst wenn ich das Gefühl habe jetzt bin ich am Arsch und die Seerettung muss her, konzentriere ich mich total auf meine Skills. In solchen Situationen lernt man dann auch nebenbei, ein überpowertes Segel zu steuern.

  • Ich halte das auch für vollkommen normal. am Gradasee gibt es dafür sogar extra eine Schweinebucht. Und so ein 180l Brett ist ja auch garnicht für solche Bedingugnen vorgesehen . Mit dem 4,7er sicherlich ein Mismatch.

  • ----Und so ein 180l Brett ist ja auch garnicht für solche Bedingugnen vorgesehen----

    das hatte er zuvor zum Lernen - damit sollte man ansich immer zurück kommen ...


    Aber von max 15 kn auf 25 ist auch ein gewaltiger Schritt. Ich suche mir meine Tage in meinem richtigen (!) Windfenster heraus und fahre bei vielen Bed nicht bzw. breche dann ab. Im Okt musste ich zB zum Erschrecken feststellen, dass der Wind ein wenig drehte und mein Startpunkt durch ein Hang windarm wurde - ich fuhr sofort zum Parki, eine sehr gute Idee, und das war es leider - das ist Outdoorsport :)


    fahre lieber bei etwas weniger Wind ohne starke Böen !

  • Ist gut zu hören dass ich nicht der einzige bin der große Probleme hat mit stärkerem Wind und Böen.

    Ich hatte zwar ein sehr kleines Segel mit 4.5 m² an diesem Tag ausgewählt, aber durch diese Böen haute der

    Wind entweder extrem ins Segel oder es ließ von jetzt auf gleich nach. Somit war ich nicht in der Lage vernünftig das Segel zu halten.

    Im Moment kann ich mir nicht vorstellen bei solchen Böen später mal vernünftig zu surfen!

    Oder gibt es hier einen Trick?

  • es gibt Spots und Stellen an Spots, an denen die bösen Böen flächiger und länger auftreten, aber oft macht es keinen Sinn wie beispielsweise zur Zeit, infolge von Starkböen mein erster Winter ohne Surfen


    Ein Kollege, 60 kg, Ü70 und kleines Brett, surft da knallhart durch, steht nach der kurzen Bösbö aber genauso doof da :)


    Kachelmann zeigt die Böen gut, vergleiche Sa mit den anderen Tagen:


    http://wetterstationen.meteome…on=101470&wahl=vorhersage

  • Nimzo 7,3 bei 25 Knoten als Anfänger, RESPEKT

    Fahre 6,2 ab ca. 16 Knoten bis 25 Knoten, Böhen bis 30 knoten und dann bin ich voll angepowert.

    116l & 66 cm Brett.


    Windsurfen ist Technik, solange du die nicht beherrscht, mußte das mit Kraft kompensieren.

    Technik lernste nur, durch Üben, Fehler machen und am besten kompromisslos auf´s Wasser gehen.


    Mehr Wind, kleiners Material macht viel mehr Spass und läßt sich viel besser kontrollieren.

    Jetzt kannste ja nochmal Deinen Kauf überdenken ;-)))) chris909


    Das ist wie mit dem Wetter, es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung (Material)^^

  • Hi Chris, kann mich noch gut an solche Situationen erinnern: da hast du gerade etwas begriffen und schwupp, bei für dich neuen Bedingungen klappt gar nix mehr. Ist erstmal super frustrierend - aber bleib dran, mit Übung klappt's allmählich auch bei stärkerem Wind. Gilt auch für Böen; du wirst mit der Zeit dein Rigg besser kontrollieren können, deine Füße geschickter auf dem Brett bewegen, deine Kraft und dein Gewicht effizienter einsetzen lernen. Da gibt's nicht den einen Trick ... nur step by step by step ... ;)


    Cheers

    Ute

  • Extrem böiger Wind ist wirklich blöde.

    Ständig muß man reaktionsbereit in den Knien stehen. Das schlaucht.

    Und wenn Du am falschen Ende Deines Schlags bist und dann frischt der Wind auf, kannste nur warten. Treiben lassen ist dann keine Schande, finde ich.

    Und es dauert eben wirklich, ehe man kleinere Bretter beherrscht, mit denen solche Windstärken Laune machen.


    Aber bleib bloß dran!


    Ich war das erste Mal bei Starkwind mit Gecko 146l (viel zu groß) und Kinderrigg (4,5qm) draußen. Da war alles Sch...,

    ... nächsten Tag war weniger Wind und es machte wieder Spaß.


    Is schon `n geiler Sport.

  • schließe mich den Vorredner vollumfassend an und ergänze noch eine kleine Info:

    Das Problem mit den Böen wird tendenziell geringer, je schneller du mit dem Brett unterwegs bist. Dann kannst du auch Böen handeln, die dich bei langsamer Fahrt vom Brett fegen.


    Und du surfst schneller, wenn du viel und oft surfst. Also los!

  • die Erfahrungen macht jeder.

    Es hilft nur üben


    Für den Anfang nur Reviere mit rescue Service und am besten mit sideon oder onshore Wind suchen. Im Sommer stehrevier in Deutschland, Holland und Dk suchen.


    Wenn du mehr übung hast, dann klappt auch höhelaufen,shotstart etc. Bei schwierigeren Bedingungen.


    Wichtig ist nicht selbst überschätzen.

    Wenn doch in trouble ruhig durchatmen und solang probieren bis es klappt

  • Ich halte das auch für vollkommen normal. am Gradasee gibt es dafür sogar extra eine Schweinebucht. Und so ein 180l Brett ist ja auch garnicht für solche Bedingugnen vorgesehen . Mit dem 4,7er sicherlich ein Mismatch.

    Die Schweinebucht hat damit eher nix zu tun.


    Hallo Chris909

    Keine Panik bei dem Sport alles ganz normal du hast jetzt ein Paar Tage auf einem Windsurfer verbracht mit ein Paar Lehrstunden. Jetzt gibt es nur Üben Üben Üben und Watertime sonst nix. Am besten sind Surfurlaube mit Freunden das gibt immer Zusatzmotivation.


    Mfg

  • Trapezfahren und in den Fusschlaufen dann noch Wasserstart das sollten die nächsten wichtigen Schritte sein.

    Ohne Urlaub und Schulung an einem Windsicheren Flachwasserspot ist das für 2020 in Eigenregie schon ein Brett.


    Mfg

  • schöner Motivations Film. Man sieht auch pro's brauchen Frustrationstoleranz


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  • Super Chris, jetzt hast Du schon mal was wirklich Wichtiges gelernt:

    - etwas Demut vor der Kraft der Natur

    - Deine (momentane) Grenze bezüglich Können im Zusammenspiel mit dem Material

    Deine Erfahrungen gehören einfach beim Einstieg ins Windsurfen dazu.

    Ebenso, die Veränderung beim Umstieg auf ein etwas kleineres Board.

    Deine Technik wird sich zwangsläufig verbessern, je mehr Stunden Du auf dem Brett stehst.

    Halse und Wende etc. übst, übst, übst....

    Wichtig ist auch, dass man ein Gefühl dafür bekommt, was man tut, wenn sich Bedingungen wie Windstärke ändern.

    Natürlich sollte man eigentlich aufs Wetter vorbereitet sein, sich vorher schlau machen und wenn man in seinen Grenzbereich kommen kann, vorher wissen wie die sichere Anlandung gelingt.

    Bei uns hier am Bodden gibt es eigentlich immer böigen Wind mit Drehern von bis zu 40 Grad. Ich hatte auch schon Momente, da konnte ich auf Raumshotkurs ne fast komplette 360 Grad Kurve fahren (ohne zu halsen!).^^

    Böen schulen Dein Gefühl für Haltung auf dem Board und Armspannung zur Gabel (meine Erfahrung). Sie werden Dich besser machen und auch Deine Konzentration und Körperspannung positiv beeinflussen.

    Also, es gibt keinen (!) Grund mit dem Windsurfen aufzuhören. Außer, Du wolltest so einen Warmduscher-Sport machen, der Dich nicht weiter fordert. Dann leg Dich wieder hin...:sleeping:;)

  • Nimzo 7,3 bei 25 Knoten als Anfänger, RESPEKT

    Fahre 6,2 ab ca. 16 Knoten bis 25 Knoten, Böhen bis 30 knoten und dann bin ich voll angepowert.

    116l & 66 cm Brett.

    Hi Mafa

    Danke Dir!

    Ein kleineres Mittelwindrigg steht ganz oben auf meiner "muss haben" Liste.