Custom vs. Serie. Sinn und Unsinn von persönlich angepassten Boards."

  • Das ist ja eine schlimme Geschichte. Hattest du dich vorher auch bei andere Kunden informiert nach deren Erfahrungen? Solche machen ja auch den Ruf andere Custombauer schlecht. Anderes als bei Cobra arbeitet jeden Custombauer anders bis völlig anders. Einige sind ja auch an ein schlechten Ruf gestorben aber es sind die letzte Jahre auch neue dazu gekommen weil es gegen die heutige Serienbrettpreise recht einfach konkurrieren ist, auch ohne groß Werbung machen zu müssen. Werbung in jegliche Art muss natürlich auf den Endkunde weitergeleitet werden. Man kann entweder den Qualität ähneln mit bessere Preise oder für ähnliche Preise bessere Qualität liefern. Aber man braucht den Know-how und Erfahrung dazu. Einfach nur handwerklich geschickt sein reicht von vorne und hinten nicht. Ich habe die erste Jahre viel Lerngeld bezahlt. Hier geht alles natürlich auch viel schneller kaputt. Hab noch ein halben Jahr in der Werkstatt geschlafen als ich die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Wenn ich die erste Jahre eine Familie zu ernähren gehabt hätte, hätte das nie hingehauen. Später mit Frau und Baby auch noch 2 Jahre im Wohnwagen auf dem Land ohne Strom und Wasseranschluss gelebt um für den Hypothek zu sparen. Meine Frau hab ich auch vieles zu verdanken, was die alles mitgemacht hat und immer noch mitmacht....

  • Der größte Spaßkiller ist für mich ein Schaden am Board und dass ich daher Zeit auf dem Wasser verliere.

    Insofern kann ich Deine Story und die daraus gezogenen Schlüsse absolut nachvollziehen, würde das aber keinesfalls auf alle Custom-Schmieden verallgemeinern.

    Verallgemeinern wollte ich auch nicht. Es bezog sich einzig und alleine auf einen Hersteller. Und genau das was du schreibst ist auch der Hauptgrund meiner Entscheidung gegen ein neues Custom und das Kulanzangebot für 1600 Flocken gewesen - mich hat der Schaden genau 4 1/2 Surftage gekostet. Leider mit die besten des gesamten Trips - Sorry, aber da bin ich absolut ungnädig, das verzeih ich keinem Board.

    Klar, es wäre jetzt was anderes, wenn ich den Schaden selbst verursacht hätte, durch Sturz, Waschgang oder Unachtsamkeit. Aber einfach nur so, ohne ersichtlichen Grund, beim ganz normalen Surfen, dafür hab ich kein Verständnis. Zumal eines der Hauptkriterien bei der Bestellung ja die Stabilität war.

    Ich hätte es mir ja auch noch eingehen lassen, wenn man dann wenigstens zu seinem Produkt gestanden hätte - es kann ja überall mal was schief gehen.

    Nach all den Versprechen hätte ich eigentlich folgende Ansage erwartet: Ja das war unser Fehler, das darf nicht passieren, da ist wohl bei der Produktion irgendwas schief gegangen, mach Dir kein Sorgen wir bauen Dir ein neues.....

    Zumal ich ja von Anfang an über das Tröpfeln mit Bildern informiert hatte und das trat schon sehr früh auf, ca. nach 4-6 Wochen auf dem Wasser, also noch im Jahr des Baus.

    Vielleicht sollte ich noch ergänzen, damit Ihr meinen Ärger verstehen könnt: ...nach der eigentlichen Reparatur der Finnenbox war schon ein Abholtermin ausgemacht, ein Bekannter sollte es mir mitnehmen. Am Abend zuvor (ca. 20 Uhr) und nach 5 Monaten mit keiner bzw. wenig Info kam ein Anruf, es gäbe schlechte Nachrichten, da sei doch noch ein Problem und das Board könne noch nicht abgeholt werden.

    Es sei jetzt erst eine Delamination aufgefallen - man wisse jetzt nicht ob die schon war (!) oder durch das neue Trocknungsverfahren entstanden sei - man hätte das Board aber gleich mal aufgefräst (!) um nachzusehen (ohne mich vorher wenigstens mal zu fragen oder mich zu informieren...!)....Ich war völlig überfahren, da ich am kommenden Tag mit einem frisch reparierten Board gerechnet hatte. Nun stellte man mich vor die Wahl, aufwändige Reparatur die nochmal zwei Monate dauern würde mit definitiv höherem Gewicht oder der Neubau für og. Preis.

    Ev. interpretierte ich da mehr rein, als dahinter steckte, aber mir kam es so vor, als wollte man hier einen gemachten Fehler vertuschen (hier ev. beim Trocknen?) und gar nicht reparieren, sondern lieber gleich ein neues bauen....erst als ich gar nicht auf den Neubau einlenken wollte kam dann die Umkehr, ja man könne das schon noch reparieren und es würde auch wieder ein ordentliches Board draus - weiter: ....es sei auch interessant hier wieder einen Neuaufbau zu versuchen (!).

    Eines kann ich jedenfalls sicher sagen: Das Board war bis auf den Decksbruch an der Finnenbox absolut hart und makellos gewesen.

    Hab mich schließlich für die Reparatur entschieden und wieder 2 Monate Funkstille. Man bot mir mehrfach an das Board einem Kunden mitzugeben, der in meine Richtung fährt, um die 600 Km Fahrt zu sparen. Daraus wurde aber nichts, wieder ohne Infos. 4 Tage vor meiner Reise übergab man es aufgrund meines Nachdrucks dann endlich einer Spedition. Erst nach mehreren Telefonaten und "auf-den-Knien-rutschen" machte der Fahrer wohl noch eine Sonderfahrt und brachte das Board noch am Freitag (am WE lieferte die Spedition nicht) und Sonntag früh ging der Flieger. Musste dann am Samstag in aller Eile noch neue Finnenschrauben besorgen, da die alten nun zu kurz waren - eine Sonderlänge die kein Shop da hatte - hab ne längere dann selbst gekürzt. Aber das nur am Rande....


    Für mich befand sich da einfach ein Lufteinschluss im Laminat (Lunker), der Wasser eingelagert hat, soweit wirklich erstmal nicht weiter schlimm. Beim Flug verursachte entweder Eisbildung oder Druckdifferenzen (es gab ja kein Lüftungsschraube) eine Ausdehnung und das Deckslaminat verlor die Verbindung zum Hartschaum. Die nun fehlende Verbindung und die Finnenbelastung beim Fahren führte letztendlich zum Wasserein- und Laminatbruch. Für mich war das ein Verarbeitungsfehler und nicht mehr.


    @Bouke: Danke für Deine Zeilen, vermutlich wäre ich bei Dir besser aufgehoben gewesen...aber hinterher ist man immer schlauer.

  • Jau, das ist mal eine handfeste Negativerfahrung und sollte bei einem custom wirklich nicht passieren...v.a. wenn ich den Mangel noch innerhalb der ersten 6 Monate Anzeige, dann sollte da eigentlich zügig Abhilfe geschaffen werden...die Rep.Zeiten sind für mich auch nicht 100% nachzuvollziehen. Klar, Trocknung kann schon 1/4 Jahr dauern, aber die rep selbst geht Doch eigentlich flott, v.a. wenn ich das hauptberuflich mache...

  • die gepäckräume haben aus statischen Gründen den gleichen Druck wie die Passagierkabine, also etwa 2.000m entsprechend

    Minustemp. können allerdings vorkommen, wenn nicht wegen Tieren im Gepäckraum wenigstens etwas geheizt wird

  • ...dann wirds wohl Eis gewesen sein, bzw. ev. reichte aber auch schon die höhere Temperatur am Surfspot, Stichwort Wasserdampf.

    Woran es nun genau lag wird sich wohl nicht mehr feststellen lassen und ist mir eigentlich auch egal, wie auch immer es hätte einfach nicht ohne weiteres passieren dürfen. Das Board ist nun schließlich komplett repariert und wieder ganz - nur wer es vorher gefahren hat und es vorher kannte, der erkennt überhaupt den Unterschied in den Fahreigenschaften und beim Gewicht.

    Klar schwingt da auch ein Stück Ärger mit bei mir. Ich hatte nach der Erfahrung jedenfalls erstmal die Nase voll von meinem Custom und wollte damit auch nicht mehr in Surfurlaub fliegen.

    Habs mit offenen Karten über die Vorgeschichte gegen ein gebrauchtes älteres Serienboard getauscht - soviel Fairness muss sein - außerdem war ich so wieder näher an meinem Wunschvolumen. Ich glaub der Nachbesitzer hat damit sogar etwas Plus gemacht, soweit ich das verfolgen konnte - es sei ihm vergönnt.

  • @ tempograd: ….das ist eine völlig inakzeptable, unterirdische Kundenorientierung ….da interessiert mich doch => ob diese "Schmiede" - noch am Markt existent ist ...kaum vorstellbar....:!::?:


    Ich habe völlig konträre Erfahrungen gemacht - mit insgesamt ….Moment ….:/…. 7 Customs aus 2 Manufakturen: - über 15 Jahre.


    1. Custom …- mein all-time-Babe ….ich habe in der tat 10 Jahre lang fast NUR diese Board gefahren …. der Shape wurde besprochen - es fuhr schlicht wie angesagt ...und hielt ...enorm ...nun gut die 90er.... Epoxy-Glas ….knappe 8 Kg. bei 75 L....ging aber trotzdem richtig gut ...


    Ich könnte im Moment in den Speicher gehen - das gute Stück entstauben und aufs Wasser gehen ….- gut über die vielen Sprünge (und weiß gott: einigen total planen Landungen - haben sich schon leichte Dellen unter den Fersen ergeben ...aber egal - immer noch bocksteif....


    Das gilt auch für sämtliche Boards - meiner 2000er -Jahre-Customs - 4 Stück - 2 davon wurden direkt für mich gebaut ...2 andere habe ich auf dem Gebrauchtmarkt …. gesucht/gefunden ...und "blind" …( ich kannte ja die Shapes) gekauft. Alle noch heute voll funktionsfähig: eines davon ...war die letzen Jahre in Spanien ...hatte vor mir einen weniger achtsamen Besitzer und deswegen viele kleine Macken und Eindrücke ..kleine ...wie gesagt ...alles Dyneema ...also halb so wild ..alles hart ..nur optisch nicht so schön ...fährt aber immer noch Top.

    Die 3 anderen: 2 annähernd Neuzustand - (obwohl ich mit dem 70 l / 5,3 Kg Board schon an einer der ersten Einsatztage voll über die Riffplatte gefahren bin ...depp ich …. ich kann den Schmerz noch immer fühlen ….;( …… im Wasser liegen Board umgedreht …. -Finne total zerfranst ...Unterwasserschiff nur leichte Dullen ...ich hab gemeint da hängt alles in Fetzen....) …

    ...und eins eben davon - hat leichte Gebrauchsspuren - fahre ich aber noch Heute … alle BJ 2001, 2003, 2004, 2005 ……


    Noch zu erwähnen: Ich durfte - bevor- ich irgendwas bestellte 2 mal je 1 Board jeweils 14 Tage mit in den Urlaub nehmen - testen ...Fahreindrücke gewinnen - und von dieser Basis aus haben wir dann meine Boards besprochen …. so wissen Beide - Shaper / Pilot ...von was man ausgeht.:thumbup:

  • Und das zahlt sich ja auch aus, meinen ersten Witchcraft-Kontakt hatte ich bei TWS. Einmal angefixt kommt man schwer wieder davon los... 🥴

    Und es kann gut sein, dass ich demnächst auch mal für meinen Junior anfrage, Bouke baut ja auch unter 60L.

  • Witchcraft Sailboards Hvide Sande, Klitmöller oder sonstwo in Dänemark wäre doch ne Testmöglickeit nett ;):P

    Ah, vergessen in Klitmöller hat Andreas Larsen eine Surfschule mit 15 Segel und 4 Bretter. Die Bretter sind seine eigene aber kann man auch testen. Für die Schule nutzt er aufblasbare Bretter. Man kann ihn über Facebook erreichen.

  • .....

    Hab mir die Bretter denn gesucht und das letzte denn grobwegs kopiiert mit einige Änderungen. Hab denn im mein Shape Programm d

    kannst du zum kopieren bestehende boards auch digitalisieren, wenn ja wie und mit ca welcher auflösung?

    Hier einige Screen Shots vom Shape Programm Virtual Shaper was für und mit mir entwickelt würde und eine visuelle Darstellung der damit generierte Fräswege mit G-codes vom Boden Shape mit Verstärkungsblöcke und den Deck Einbauteile. Das Programm hat auch einen Rockerline Analyses Tool. Der rote Linie im ersten Bild
    Rocker analyses tool.jpgScreenshot VS.jpgScreenshot VS_2.jpgG-codes Bottom shape.jpgG-codes deck inserts.jpg

  • @ tempograd: ….das ist eine völlig inakzeptable, unterirdische Kundenorientierung ….da interessiert mich doch => ob diese "Schmiede" - noch am Markt existent ist ...kaum vorstellbar....

    Ja die gibts noch - und sie steht sogar hoch im Kurs.

    Wie gesagt vielleicht wars auch einfach nur Pech - wir sind alle nur Menschen - es kann immer mal was schief gehen.....aber ich hätte einfach mehr erwartet und auch etwas mehr "Einhalten" der ganzen Versprechen.

    Ganz ehrlich, als man mich nach dem ganzen Terz noch ernstlich fragte ob ich dann noch die "eigentliche" Reparatur bezahle, hab ich wirklich "nein" gesagt. Ich bleibe normal niemandem was schuldig und normal hätte ich da auch kein gutes Gefühl dabei. Aber irgendwas war da mega-schief gelaufen und man sagte es mir nicht einfach ehrlich - das macht mich erst wirklich sauer.

    Ich kam mir wirklich vor, als hätte ich mein Auto wegen einer harmlosen Beule in die Werkstatt gebracht und man hat ohne zu fragen einfach das ganze Dach aufgefräst, weils irgendwo reintropft. Und dann stellte man mich vor die Wahl "für 60 % bekommst ein Neues" oder du bekommst ein schwereres Board, mit ev. anderen Fahreigenschaften, wenns überhaupt was "gscheits" wird. Schließlich kam ich mir vor als wäre es ein Experiment auf meine Kosten.

    Und wenn ich auf den Neubau eingegangen wäre - die Kohle war einfach grad echt nicht eingeplant......

    Zum Thema Springen, wenn ich überhaupt gesprungen bin, dann warens höchstens 4-5 Hopser über Kabbel. Also davon konnte der Schaden nicht stammen.

    Mein Fehler war es nicht sofort nach dem ersten Trip zurück zu bringen und zu sagen: Passt nicht vom Volumen und Stance und es tropft, bau mir bitte ein Neues!

  • Hallo Bouke - danke erstmal, aber das war nicht die frage, weil da gehts ja um boards die digital entworfen wurden. meine frage bezog sich darauf dass du "andere boards" vergleichst - und davon hast du ja keine CAD Daten. scannst du die boards dann ein oder wie machst du das

    Das ist das, was ich bereits früher geschrieben habe. Sind die Boards nicht windschief, kann man nichts vergleichen, ausser bei SL/Speed.

    Und selbst wenn die etwas windschief sind, bezogen auf Wave oder Freeride möchte ich denjenigen sehen, der das herausspürt oder fährt.

    Ich spreche jetzt extra nicht das Tabou Board beim surf Test an.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


    Check out:
    Surf-Wiki.com
    Windcraft-Sports.de


    Verbrauch derzeit:
    810081.png, mit C253.
    595812.png, mit R107.
    896532.png, mit E28.

  • tempograd

    Das ist ja DER oberkracher. Für die Rep, die Du Dir gar nicht ausgesucht hast auch noch Kohle haben wollen...mann-mann-mann...man munkelt immer der Kunde darf sich aussuchen ob er Nachbesserung oder Neulieferung haben möchte....und wer die kosten bei einer Nachbesserung trägt ist auch sehr klar geregelt...Da würde ich mich als Boardbauer gar nicht entblöden danach zu fragen, aber egal..

    Ne, egal ist es nicht, das geht einfach nicht...nicht mal im Ansatz.

    V.a. wenn man mal besieht dass die Nachbesserung gar keine ist weil sie den geschuldeten Zustand gar nicht hergestellt hat...boa kann ich mich aufregen über sowas...halt-dich-fest....

  • Ganz ehrlich, wenn ein Board "windschief" ist, unterstelle ich handwerklich schlechte Arbeit.

    Selbst wenn es für die Performance nicht spielentscheidend ist, ziehe ich daraus negative Rückschlüsse im Bezug auf die allgemeine Qualität in der Produktion.

    Wozu arbeitet man sich dann vorher über minimale Änderungen an einen möglichst optimalen Shape heran, wenn anschließend duch Ungenauigkeiten in der Produktion das Endergebnis "Glücksache" ist - etwas übertrieben formuliert.

  • ..... das solches Verhalten noch am Markt existent ist - und sogar noch „hoch im Kurs“ ....- lässt mich völlig verständnislos und beunruhigt zurück ......


    tempograd: wann war denn diese Odyssee.... (??) ..., und Odysseus hatte wenigsten was zum rumschippern ....?(....

  • Ich hatte noch nie ein windschiefes Board.


    Am SURF Stand beim Festival haben sie ganz komisch geguckt, als ich den 'Bierbank-Tabou' mal sehen wollte...^^


    Mein erstes CS Board, ein Hifly 9'0" hatte aber definitiv Lackfehler und das Dekor war schief.


    Kein Vergleich zu dem nahezu perfekten Screamer CHS danach, der aus der Form kam, dafür aber immer mit rutschigem Standlack...


    Grüße

    teenie