Zukünftig Tempo 100 in Holland

  • Ich weiß nicht warum Du dich angegriffen fühlst?

    Ich habe Dich nicht als dumm bezeichnet.


    Nein, wie häufig bei einem Hype wird die technische Machbarkeit und Beherrschbarkeit gerne stark überhöht dargestellt.


    Ja, womöglich oder sehr wahrscheinlich wird es zuerst definierte Strecken geben auf denen was geht, Autobahnen bieten sich da an.


    Wäre toll, einfach sich zum Spot kutschieren zu lassen und währenddessen den Schlaf nachholen zu können.


    Ich glaube, wir werden das in D. nicht erleben, einzelne freigegebene Strecken womöglich ja, aber auch das nicht in 5 Jahren.


    Und ja, was mir irgendwelche SiliconValley Startups erzählen ist interessant, man muss aber dazu wissen, wie dort Software entwickelt wird, ich bin mir nicht sicher ob man das auf der Straße wirklich haben möchte.


    Und wie gesagt, die rechtlichen Randbedingungen sind nicht annähernd geklärt.


    Grüße

    teenie

  • siehe #36


    Weder ist der Nabel der weltweiten Ingenieurkunst in DT. (Vielleicht in Japan) noch die Spitze der Informatik (Silicon Valley).


    Es ist ein einfache Wette: wer zuerst Level 5 Fahren anbietet bekommt die Aufträge von uber, Lyft et cet. Für das Robotertaxi. Und in keinem Artikel steht, dass eine dt. Firma in dem Rennen vorne liegt. Sondern die Nerds aus den USA.

  • Das kann alles gut sein.


    Ich wette allerdings ungern um Menschenleben


    Ja, Informatiknerds Leben und arbeiten im SiliconValley.

    Um sowas erstmalig auf die Strasse zu bringen brauchts ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit, die wird es in D. nicht sofort geben auch nicht in Japan , ich vermute eher in China, vielleicht auch Roadtrains in Australien?


    Ein autonomes Auto ist keine App, da kann man nicht einfach bei Fehlern mal eben nen Update anbieten, das ist schnell mal tödlich.


    Es wird andere Länder geben die da tolerant agieren, im Sinne des Fortschritts, nicht D.


    Gut möglich sogar wahrscheinlich das die Software dafür nicht aus D. kommt, habe auch nie was anderes behauptet.


    Ganz ohne die von dir missgeliebten Ingenieure aus D. Wirds wohl aber nicht geben.


    Aber aut. Fahren ist nicht mein Gebiet, es wird noch dauern glaube ich... Ist wie mit den Fusionsreaktoren, die haben wir ja auch schon praktisch seit 20 Jahren fertig... Abwarten...


    Grüße

    teenie

  • Interessnater Themenwechsel von Tempa 100 über demokratischen Verständnis bís zum autonomen Fahren, da ist für jedem was dabei.


    Zum autonomen Fahren läßt sich sagen es ist sicher ein Hype und ja es wird auch die technische Machbarkeit überschätzt. Aus fahrzeugsicherheitstechnischer Sicht habe ich da große bedenken. Dinge die für den Menschen einfach beherschbar sind, stellem Maschinen häufig vor großen Problemen und auch umgekehrt, Aber auf der anderen Seite wird man vom technischen Fortschritt oft überrascht, von daher sag niemals nie.

    Ich denke allerdings, dass wir vor deutlich wichtigeren Aufgaben stehen, als jetzt unbedingt das autonome Fahren umzusetzen. Das mit den ökonomischen Zielen zu verknüpfen ist doch nur ein marketingtechnischer Schachzug. Aber ich gebe zu, ich fahre gerne selber Auto.

  • Ich musste die Woche Autobahn fahren, habe mal die 100 ausprobiert.

    Das ist für mich ok, für andere wohl nicht.

    Waren aber auch nur 100km und ich fahre ja nicht so viel und auch oft mit Wohnwagen...


    Ja, eins ist sicher, das autonome Auto rettet nicht die Welt oder das Klima...


    Grüße

    teenie

  • Ich hatte mir mal ein Film angeschaut über das schnellste E-Auto der Welt. Der Erbauer sprach auch über das autonome Fahren. Er meinte, dass in Zukunft dass selber Fahren verboten wird, da zu gefährlich. Auch meinte er, dass in Zukunft wir nicht mehr so viele Autos brauchen die ungenutzt rum stehen. Man bestellt sich einfach per App ein Auto, fährt von Punkt A nach B, und schon fährt das Auto weiter und es steigen die nächsten Fahrgäste ein.

  • Ich hatte mir mal ein Film angeschaut über das schnellste E-Auto der Welt. Der Erbauer sprach auch über das autonome Fahren. Er meinte, dass in Zukunft dass selber Fahren verboten wird, da zu gefährlich. Auch meinte er, dass in Zukunft wir nicht mehr so viele Autos brauchen die ungenutzt rum stehen. Man bestellt sich einfach per App ein Auto, fährt von Punkt A nach B, und schon fährt das Auto weiter und es steigen die nächsten Fahrgäste ein.

    Ja, das stand auch alles schon so ähnlich in meinem „Was ist Was?"-Buch von 1978 ...


    Das sind Träume, die von einem technischen Ideal ausgehen und die Wirklichkeiten nicht genug

    berücksichtigen.

  • deswegen wird aber immer noch nicht weniger gefahren, ist in etwa so wie mit den E-Rollern.

    Und das mit dem zu gefährlich bliebe noch zu beweisen Da wenn ein durch einen menschlichen Fehler verursachter Unfall passiert, es ein gewisse Akzeptanz hat. Bei einem durch Maschinen verursachten Unfall sieht das anders aus, auch wenn das streng genommen auch menschliches Versagen ist.

  • Mal zurück zum ursprünglichen Thema und ein Beitrag aus Sicht eines Verkehrsplaners: was bei den ganzen Diskussionen um Tempolimit wirklich nie erwähnt wird, m.E. aber eine ganz entscheidende Rolle spielen sollte, ist der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit einer Straße. Auf deutsch: wenn alle Autos ein möglichst einheitliches Tempo fahren, dann können mehr Autos einen Straßenabschnitt passieren als wenn man sehr große Geschwindigkeitsunterschiede hat. Die Leistungsfähigkeit einer Autobahn (= Durchsatz) ist bei ca. 80 km/h am größten (man muss zur Geschwindigkeit noch den erforderlichen Abstand der Autos zueinander berücksichtigen, der bei niedrigeren Geschwindigkeiten natürlich geringer ist), wobei man da unterstellt, dass alle den gesetzlichen Sicherheitsabstand einhalten. Da dieser im realen Leben aber ständig unterschritten wird, ist de facto die Leistungsfähigkeit wahrscheinlich irgendwo zwischen 100 und 120 km/h am größten. D.h. wenn alle einheitlich 120 fahren würden, würden viel mehr Autos auf die Autobahn passen, es gäbe weniger Überholmanöver, man hätte aufgrund des homogenen Verkehrsflusses viel weniger Staus und würde in Summe schneller an sein Ziel kommen als heute, ganz zu schweigen vom verminderten Unfallrisiko. Würde auch bedeuten, dass wir auf vielen Autobahnabschnitten mit den vorhandenen Fahrspuren den heutigen Verkehr ohne Staus abwickeln könnten und nicht ständig über einen weiteren Ausbau der Autobahnen nachdenken müssten, was uns dann als Steuerzahler auch weniger Geld kosten würde. Es wäre also schon ein großer Fortschritt, wenn alle PKW nur 120 fahren würden, wobei dann immer noch die Laster abfallen würden. Ganz homogen mit Tempo 90 wird aber mangels Durchsetzbarkeit wohl unerreichbar bleiben - sieht man ja auch an der hier im Forum vertretenen Zahl der Schnellfahrer. Just my 2 cents.

    Das braucht man genau 3-4 Stunden am Tag (Pendler) und auch dann kommt man noch langsamer ans Ziel. Viele halten ja einen „Sicherheitsabstand“ von der Begrenzung, also statt erlaubten 100, fahren die halt die ganze Zeit links mit 80-90 (Tempomat ist ja auch nicht überall drin).


    Wir sind alle Individualisten und in seinem Auto ist man der König der Straße. Egal ob jemand schneller oder langsamer fährt, das passt dem anderen trotzdem nicht.


    Und zur „in der Summe sind wir alle schneller am Ziel“. Du verdienst 1’000 Euro pro Monat, ich dann 500’000. „In der Summe“ sind wir beide Millionäre.

  • War letzten Sommer mit dem Auto in Frankreich, Nähe Bordeaux. Das ist von D aus ne weite Strecke, und auf den Autobahnen dort gilt 130. Im Vergleich zu D ist das ein oberentspanntes Fahren, insbesondere deshalb, da nicht diese enormen Geschwindigkeitsunterschiede herrschen. Da kann man auch mal mit einer recht geringen Geschwindigkeitsdifferenz überholen, ohne befürchten zu müssen, dass von hinten einer mit 200km oder mehr angebügelt kommt.


    Den Unterschied merkt man insbesondere auf dem Rückweg, sobald man die deutsche Grenze passiert, geht das Gedrängel wieder los, und zwar von Deutschen, Niederländern, Schweizern, eigentlich allen.


    War in den 90ern in Florida unterwegs, da galt 55 mph (heute auch noch?), und auch das war sehr relaxed. Wenn die Amis das in ihrem Riesenland hinbekommen, sollte es auch bei uns möglich sein. Als ob all die Vollgas-Fans ständig einen so engen Terminkalender haben ...


    Tempo 100 in NL ist ziemlich radikal, aber so 120-130 ist eigentlich auch bei uns längst überfällig.

  • War letzten Sommer mit dem Auto in Frankreich, Nähe Bordeaux. Das ist von D aus ne weite Strecke, und auf den Autobahnen dort gilt 130. Im Vergleich zu D ist das ein oberentspanntes Fahren, insbesondere deshalb, da nicht diese enormen Geschwindigkeitsunterschiede herrschen. Da kann man auch mal mit einer recht geringen Geschwindigkeitsdifferenz überholen, ohne befürchten zu müssen, dass von hinten einer mit 200km oder mehr angebügelt kommt.

    Ich war dieses Jahr in Hyeres /Marseille, das ist auch einen ganz schöne Strecke ... auf der Rückfahrt (nachts) war

    absolut nichts los. Leere Autobahn. Ich fuhr mit max. 140 kmh, aber 160 wäre genauso entspannt gewesen. Warum nicht.

  • Ich war dieses Jahr in Hyeres /Marseille, das ist auch einen ganz schöne Strecke ... auf der Rückfahrt (nachts) war

    absolut nichts los. Leere Autobahn. Ich fuhr mit max. 140 kmh, aber 160 wäre genauso entspannt gewesen. Warum nicht.

    Du zeigst das du es ganz genau verstanden hast worum es geht...

  • In der Schweiz fahre ich auch völlig entspannt mit 120. Aber versucht das bitte nicht zwischen 7-9 und 16-19 Uhr, da habe ich dann so 50-60 im Durchschnitt.


    Welche Aussage soll das jetzt haben?


    (bei vielen Abschnitten ist bereits 80 oder 100 eingeführt, und das hilft 0.000000nichts, mein Schnitt hat sich sogar verschlechtert).


  • (bei vielen Abschnitten ist bereits 80 oder 100 eingeführt, und das hilft 0.000000nichts, mein Schnitt hat sich sogar verschlechtert).

    Aber du kriegst mehr Autos aufs Mal durch. Der Verkehrsplaner hats einige Seiten zurück schon erklärt. Ist natürlich doof für den Verbrauch weil es nicht gleichmässig fährt.


    Wenn du aber 80 mit Tempomat fährst brauchst du weniger Sprit und stösst aufs Ganze gesehen weniger Schadstoffe aus. Das stetige Bremsen und Beschleunigen ist vor allem schädlich für beides - Verkehrsfluss und Umwelt.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Zum Glück! Diese Doppelspurwechsel sind nämlich bedeutend gefährlicher als einfach rechts vorbeizufahren.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • übrigens genau deswegen kommt bald eine Änderung, rechts vorbeifahren (ohne Spurwechsel) wird erlaubt sein.

    So war es - wenn ich mich recht erinnere - auch in den USA, da war rechts überholen erlaubt, bei dem entspannten Tempo war das auch völlig ungefährlich.


    Aber wir können hier viel Vernünftiges besprechen, in D ist das Thema einfach total vergiftet, und zwar seit Jahrzehnten. Kennt noch einer 'Freie Fahrt für freie Bürger'? Das war schon vor über 40 Jahren, reichte bis in die 80er hinein, damals galt es schon für viele als absolut Tabu, über ein Tempolimit nachzudenken.

  • Die Tempodiskussion bezüglich Holland bringt nichts.

    Ich bin regelmäßig in Holland, und fahre wie viele andere Holländer auch 150 km/h auf der Landstraße, und 130 km/h (bzw. Jetzt 100km/h) auf der Autobahn.

    Man passt sich einfach den Landesgewohnheiten an und gut ist.