Druckpunktwanderung bei Nocam-Segel

  • Hallo Leute,


    gibt`s Tricks und Kniffe gegen das Wandern des Druckpunktes? (Außer Kraftsport.)

    Habe ausschließlich Nocam-Segel und bin mit denen bei einigermaßen konstantem Wind auch völlig zufrieden.

    Problematisch wird es bei böigen Verhältnissen am See, wenn man am liebsten andauernd umtrimmen wollte.

    Um nicht ständig einzuparken, fahre ich tendenziell Überpower, hab dann aber auch bei kräftigen Böen mächtig gegen zuhalten.


    Bin gespannt auf Euren Input.

  • e-type 8,2 7,3 6,2 und Oxygen 9,5.

    Bin erst seit 1 Jahr dabei, daher sind die noch ziemlich neu.

    Als ich die Tampen von vornherein weiter nach hinten nahm, war`s fürs Gleiten angenehmer, für`s Dümpeln dann eben weniger komfortabel.

  • Beim Trimm bin ich sicher nicht sehr versiert.

    Ich experimentiere dann öfter.

    Die Trimmhilfepunkte auf den Segeln fürs Vorliek stimmen bei den e-types bei meinem Gewicht bei zweien, beim 8,2er nicht, da muß ich das Vorliek deutlich weiter durchsetzen, um mit wenig Schothornspannung bei 85 kg einen schönen Bauch zu produzieren und die Latten dennoch rotieren zu lassen.

    Die Segel sind für mich, der bislang viel zu wenig Energie in die Manöver investiert hat, ganz gut zum Üben.

    Und die You-Tube-Videos zum Trimmen verstehe ich oft nur begrenzt mit meinem rudimentären Schulenglisch.

  • North Silver (75%) und Loftsail Team Edition (100%, weil`s den 75%igen nicht mehr gab): also alles Originalmasten.

    Bei den Racesegeln gibt`s das Problem mit der Druckpunktwanderung ja wohl weniger. Ich nahm an, daß mehr Nocam-Fahrer unter diesen Problemen leiden (bzw. als Anfänger litten).

  • Hab auch ein E-Type 6,2. Das fahre ich mit silver Mast 70% RDM und rigge genau nach Anleitung auf. Mitlerweile geht das fast schon ohne hinzuschauen. Entgegen der Vorgabe an den Latten nichts zu drehen, hab ich das gemacht bis die kleinen Fältchen raus waren. Nach meiner Erfahrung (bin das Segel dieses Jahr mindestens 20x gefahren), war es sehr stabil im Druckpunkt und super im Handling. Habs mal unserem Club-Surflehrer zum foilen ausgeliehen, der war auch sehr angetan davon.


    Würde mich vom Fahrkönnen auch eher als Anfänger/Aufsteiger bezeichenen. Hatte vorher auch z. B. ein ART Attack und ein Gun Flash in der Größe, die waren beide deutlich schlechter. Das E-Type find ich super.

  • Der springende Punkt ist meist viel zu wenig Vorlieksspannung. Du musst dich bei Unsicherheit mindestens auf den Aufdruck des Segels halten, nicht 1cm weniger.

    Die meisten Segel, die man so sieht, haben einige cm zu wenig...


    Gruß


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Danke für Eure Rückmeldungen!

    Vielleicht erwarte ich von einem Segel auch einen zu großen Windbereich?

    Die erfahrenen Surfer auf unserm Tümpel warten mit kleinerem Material lieber länger auf stärkeren Wind, um dann loszuheizen, ich fahr dann lieber schon, um bei mehr Wind dann eben meine liebe Not zu bekommen.

    Für das 9,5er Oxygen bastelte ich mir extra eine eigene Trimmhilfe, um das auf die Markierung zu bekommen.

    Aber ich gestehe,daß ich bei absolutem Leichtwind, auch das Vorliek mal hinter der Markierung am Segel lasse, um (bislang noch passiv) ins Gleiten zu kommen.

  • bikehomero:

    An den Lattenspann traue ich mich nicht so richtig ran. Zum Glück paßt der bei meinen Segeln aber, weil die kaum Querfalten werfen.

    Dennoch merk ich mir, meine geriggten Segel mal den Profis zu zeigen. Da erfahr ich sicher noch einiges.


    Schade, daß heute der Wind schon wieder durch ist, aber immerhin reichte es heute am Morgen.

  • Danke für Eure Rückmeldungen!

    Vielleicht erwarte ich von einem Segel auch einen zu großen Windbereich?

    Die erfahrenen Surfer auf unserm Tümpel warten mit kleinerem Material lieber länger auf stärkeren Wind, um dann loszuheizen, ich fahr dann lieber schon, um bei mehr Wind dann eben meine liebe Not zu bekommen.

    Für das 9,5er Oxygen bastelte ich mir extra eine eigene Trimmhilfe, um das auf die Markierung zu bekommen.

    Aber ich gestehe,daß ich bei absolutem Leichtwind, auch das Vorliek mal hinter der Markierung am Segel lasse, um (bislang noch passiv) ins Gleiten zu kommen.

    Klar, am See ist das normal, da geht es mir ganz genauso. So groß kann der Windbereich des Segels gar nicht sein.

    Außer man trimmt halt ständig um. Für nächste Saison baue ich mir ein Trimmsystem. Adjustable Downhaul Trimmsystem

    Allerdings nutze ich es dann am 3 Camber-Segel.


    Alternative wäre die XT-Extension zum schnellen Trimmen auf dem Wasser. Sieht halt nicht so

    bescheuert aus wie ein Trimsystem an einem No-Cam-Segel. :)

  • Als ich die Tampen von vornherein weiter nach hinten nahm, war`s fürs Gleiten angenehmer, für`s Dümpeln dann eben weniger komfortabel.

    Dümpeln ist eh immer unkomfortabel, also lass die Tampen ruhig weiter hinten. Das ist auch für den restlichen Trimm durchaus vorteilhaft.

    Ansonsten ja, (Free)Racesegel haben sehr viel weniger Druckpunktwanderung, wodurch man sie dann auch entsprechend größer fahren kann. So ein 7er Racesegel fängt erst bei ~30 kn Wind an etwas zu zicken. Da bekommt man dann aber schon ganz andere Probleme... aber keine großartige Druckpunktwanderung.


    Ein Mittel das Problem zu lindern ist ein Schothorntrimmsystem. Damit kann man dann im Fahren das Schothorn nachtrimmen um den Druckpunkt zu stabilisieren oder halt den gerade benötigten Bauch zu geben. Ist aber auch nicht jedermanns Ding.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Beim 9,5er fahre ich eine Carbongabel, die die Rollen fürs Trimmsystem hat. Sowas da ranzubasteln, hab ich auf meiner To do-Liste. So fummle ich dann mitunter von Schlag zu Schlag.

    Beim Vorliek hab ich die berühmte XT noch nie live gesehen. Ist die praktikabel?

    Und in diesem Zusammenhang gleich noch eine wirkliche Anfängerfrage: Wie kurz ist bei Euch der Rollenabstand Segel-Mastverlängerung, also wie lang ist das Tampen-Sextett. Bzw. wie stellt Ihr die Mastverlängerung ein? Ich hab da meist ca. 4 cm, weil sonst die Tampen gar zu sehr ächzen. Ist das zu groß?

  • Wie kurz ist bei Euch der Rollenabstand Segel-Mastverlängerung, also wie lang ist das Tampen-Sextett. Bzw. wie stellt Ihr die Mastverlängerung ein? Ich hab da meist ca. 4 cm, weil sonst die Tampen gar zu sehr ächzen. Ist das zu groß?

    Ich hab da üblicherweise <2cm. Wenn der Tampen ächzt, hast du da ne Kreuzung in der Taille? Dann fädeln üben. Man kann mit etwas herumprobieren eigentlich jede Verlängerung/Segelkombination ohne kreuzende Tampen fädeln. Dyneematapen sind zwar teuer, verbessern den Trimmkomfort aber ungemein und halten sehr lange. Die haben bei ~4mm dann auch eine Bruchlast zwischen 800 und 1200 kg, da muss man sich keine Sorgen machen.


    Das sollte aber alles keine Auswirkungen auf die Druckpunktstabilität des Segels haben.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Fährst Du in böigen Revieren?

    Ich frage, weil ich bei den am Binnensee typischen Windstärke-wechseln das Problem bekomme.

    Und dann eben bei Überpowerung.

    Ja, ich fahre auch am Binnensee. Und was schon geschrieben wurde kann ich bestätigen, habe das Segel auch immer eher weiter Richtung Max durchgezogen.

  • Zwischen „Low-Wind“ und „High-Wind“ liegen bei mir am Vorliek einige Zentimeter, also da sind je nach

    Einstellung auch locker 4 cm Tampenlänge dazwischen.

  • Mich irritiert die Frage nach “Tampen weiter hinten oder vorne”...

    Für die Tampen gibt es bei einem ordentlich getrimmten Segel nur eine richtige Position, das war’s.

    Einen größeren Windbereich deckt ein Segel ab, wenn es ordentlich loose-leech hat. Der Sinn dessen ist ja, dass das Segel bei einer Böe “auf macht” und der zusätzliche Druck die effektive Segelfläche verringert.

    Wichtig für einen stabilen Druckpunkt ist auch eine nicht zu große Schothorn-Spannung. Ein zu flaches Segel wird nervös und hat weniger Vortrieb, obwohl gefühlt “Druck” da ist.


    Und zu guter Letzt: 4cm Tampen am Unterliek finde ich auch zu viel.

    Edit: Der Django schreibt von nem Trimmbereich von 4cm. Das ist aber auch nur +/- 2cm von einer Mittelposition. Und die stellt man ja bei dem Segel nach Wahl erstmal ein, sonst kann man ja direkt ein anderes nehmen.

  • Zwischen „Low-Wind“ und „High-Wind“ liegen bei mir am Vorliek einige Zentimeter, also da sind je nach

    Einstellung auch locker 4 cm Tampenlänge dazwischen.

    einige ZENTIMETER ?


    1-2 bei meinen Segeln, alles Andere macht keinen Sinn und würde bedeuten, das VIEL zu WENIG VL Spannung ist und die Segel damit kopflastiger werden, aber auch den Bug vom Brett herunterdrücken und somit nicht angleitfördernd sind