Surfer mit Mobile gerettet

  • Ich hatte auch schon Situationen, da war Wind und Welle so, dass ich selbst mit Kraulschlägen fast nicht näher zum Board kam (Schwimmweste hielt mich zwar "oben", aber man schwimmt wie ne bleiernde Ente) und echt froh war, dass das Top vom Segel in meiner Richtung nochmal "vorbeikam" und ich den Daumen hochhalten und zufassen konnte. Letztlich sollte man sein Können ehrlich einschätzen und die "Surförtlichkeit" mit seinen Bedingungen entsprechend wählen. Den Boardverlust dabei durchaus mit in Betracht ziehen. Die Wahl des Turns durch den "Geretteten" war eine grandiose Selbstüberschätzung, aber er hat ja jetzt ein "Bändchen" am Fuss...

  • ... er kam dem Material aber nicht hinterher. Was etwas komisch ist, weil von einem Defekt wurde nichts berichtet

    und das Segel war wohl noch am Brett. Normalerweise sollte man da schwimmend schon hinterherkommen.

    Was ist daran komisch? Er war an einer Stelle mit brechenden Wellen (er hat sich ja auf eine Sandbank retten können).


    Du bist doch in diesem Thread von Anfang an dabei und solltest die Erfahrungsberichte gelesen haben, in denen ein intaktes Board mit Rigg nach einem Abgang von Forumsteilnehmern eben NICHT mehr schwimmend erreicht wurde. Das passiert sogar austrainierten Weltklasse-Surfern wie Campello, nicht nur erfahrenen 80-jährigen. Im Internet kursieren -zig Videos, in denen sehr gute Windsurfer ihren Schrott in den Felsen von Ho'okipa oder sonstwo abholen, weil ihnen - bei normalen, gar nicht mal selektiven Windstärken - ihr Material in den Wellen abhanden gekommen ist.


    Blätter einfach mal im Thread zurück. Ich vermute eher, dass Du noch nie in Revieren mit hohen/brechenden Wellen und Strömung bei entsprechenden Windstärken unterwegs warst. Anders kann ich mir diese Ignoranz vom grünen Tisch aus nicht erklären (Normalerweise sollte man da schwimmend schon hinterherkommen)

  • . Ich vermute eher, dass Du noch nie in Revieren mit hohen/brechenden Wellen und Strömung bei entsprechenden Windstärken unterwegs warst. Anders kann ich mir diese Ignoranz vom grünen Tisch aus nicht erklären (Normalerweise sollte man da schwimmend schon hinterherkommen)

    ... er kam dem Material aber nicht hinterher. Was etwas komisch ist, weil von einem Defekt wurde nichts berichtet

    und das Segel war wohl noch am Brett. Normalerweise sollte man da schwimmend schon hinterherkommen.

    Was ist daran komisch? Er war an einer Stelle mit brechenden Wellen (er hat sich ja auf eine Sandbank retten können).

    ......

    benni hat absolut recht ich war schon öfters mal nur mehr ganz knapp zu meinem material gekommen, und ich halte mich nach einer jugend im schwimmclub für einen leidlichen schwimmer.

    und schon öfter haben wir kollegen zugesehen die ihrem zeug nachschwimmen tlw. ums leben schwimmen. da wirds dann ruhig am strand....


    zu meinen das is doch easy ist schon unglaubliche ignoranz oder unerfahrenheit

  • Es war dein Erfahrungsbericht, hab ich gelesen. Und es gibt Situationen, da kommst du nicht mehr ans Material.

    Natürlich, das habe ich auch nicht bestritten. Der Notfall des 80jährigen zeigt es ja.


    Entweder sind die Wellen zu hoch oder man hat ein körperliches Problem. Das sind Ausnahme-Situationen,

    da kommt man nicht mehr ans Material.


    Mir hat es mal bei Bora auf offenem Meer und ablandigem Wind das Zeug etwa 20 Meter weggerissen. Aber selbst,
    wenn das nochmal vom Wind erwischt wird und nochmal 20 Meter wegfliegt, ist es das beste, hinterherzuschwimmen.

    Ich weiß, dass ich da normalerweise auch drankomme, auch wenn es paar Minuten dauert. Das ist in der Regel

    immer das beste.

  • Natürlich ist das hinterher schwimmen auch bei mir erste Option, die ich mit aller Kraft ohne Zeitverlust angehe. Wer winkt seinem Material schon gern hinterher.

    Allerdings sollte man hier vielleicht nicht zu stark es als "Fakt" und Gewissheit propagieren, dass man (wenn man lang genug paddelt) an sein Material noch dran kommt. Dies kann auch heftig nach Hinten losgehen. Ein paar Wellen, etwas Wasser geschluckt, die Kraft schwindet, ein kleiner beginnender Schmerz in der Wade und man braucht sich keine Gedanken mehr um sein Material zu machen, sondern, wie man den Kopf über Wasser hält. Jeder sollte sich selbst halt realistisch einschätzen können. Der Fitnesslevel ist doch sehr unterschiedlich und lieber etwas defensiver gedacht, als den Hinterbliebenen dann von "oben" (oder unten) zuzusehen...

  • Richtig, „normalerweise“ hat ja auch nichts mit Fakt oder absoluter Gewissheit zu tun.

  • vor 30 Jahren bei ora am Gardasee (Navene, wo der Wind wesentlich schwächer ist) hatte ich auch keine Chance, hinter meinem Brett (es hatte sich der Mastfuß gelöst) hinterherzuschwimmen, Abstand war >5 m, aber ohne das ich nähergekommen wäre

    ein netter anderer Surfer hat mir mein Brett eingefangen und zu mir geschubst ... ich wäre trotz das ich Leistungsschwimmer mit sehr guter Kondition war, nicht hinterhergekommen


    wer mal in La Franqui war wird auch da überlegt haben, bei ablandigem Wind und Trennung vom Material, dem Zeug noch hinterherzuschwimmen, das kann ganz übel enden

  • Das hatten wir hier auch schon. Ich hatte es auch geschrieben: Bei Trennung vom Rigg kann das Brett ganz schnell weg sein.

    Wenn das vor den Wellen weg gleitet, hat man keine Chance mehr.

  • es gibt noch einen Fall mit heilem Material und insbesondere recht großem Brett, wie in diesem Fall hier: mir ist mal bei einem STurz des Rigg so blöd "perfekt" aufs Board gefallen, daß es mit dem Gabelbaum auf dem Deck liegenblieb
    meine fresse, was mußt ich da mit aller Kraft schwimmen, das einzuholen

  • In meiner Surflehrerzeit auf Gran Canaria und am Gardasee habe ich genug Notfälle erlebt, wenn Unerfahrene (die sich selbst für „sichere Surfer“ halten) auf’s große weite Meer hinaussurfen. Da gelten andere Gesetze und andere Prozentzahlen. Selbst am Gardasee.


    Mein Alptraum, da ich fast nur noch dort windsurfe. Und dann sehr häufig in Arinaga hinter der Mole, die ja schon ziemlich genau 2km vom Strand entfernt ist. Dort sind die Wellen halt am Schönsten. Permanent natürlich mit einem mulmigen Gefühl, aber zumindest sind wir meist mindestens zu zweit. Aber was hilft das schon, man kann allenthalben jemanden am Strand vermisst melden. Helfen und wiederfinden ist an den normalen Hardcore-Tagen eher ausgeschlossen und dass man es selbst mit Board schwimmend schafft bis Pozo den Strand zu erreichen, halte ich für fast aussichtslos. Der Glaube, es wird schon gut gehen (wie bisher immer), ist halt trügerisch.

    Beides sind schon absolute Hot Spots. Auf dem Gardasee kommt immer mal ein Surfer vorbei, zudem scannen die Surfschulen am Abend den See ob jemand noch draußen ist und die Karabinieri drehen auch vor den Sonnenuntergang noch eine Runde. Sogesehen ist der Gardasse recht sicher. Weil dort viele Fahren passiert aber immer mal was.


    Es hängt von der Kompetenz der Seerettung ab, ob ein verlorner Surfer auf hoher See wiedergefunden wird.

    Die Niederländische Seenotrettung gehört zu den besten weltweit. Setzen stets modernste Technik ein (Wärmebildkameras aus Hubschraubern heraus...) und eine ordentliche Portion bester Erfahrung.

    Ich hatte mal eine Ressungsaktion der Holländer mitbekomme. Zeitgleich sind die mit 5 schweren Hubschraubern und Rettungsbooten raus. Schwerster Sturm... In den Nachrichten danach könnte ich lesen dass die mehrere gekenterte Yachtenmannschaften und weggetriebene Surfer in einer Aktion aufgesammelt hatten. Keine Verluste etc. ... die machen keine halben Sachen.

    Die Spanier auf den Kanaren sind auch fit, haben aber nicht die technischen Mittel wie die Holländer. Daher geht es dort nicht immer rosig aus.