Surfen auf dem Rhein

  • In den letzten Wochen habe ich einige Windsurfer auf dem Rhein gesehen und es hat mich natürlich sofort gejuckt, da ich nur 10 min hin bräuchte.


    In Düsseldorf waren ein paar nahe einer Brücke unterwegs, dort ist die Fahrrinne sehr breit und ausserhalb eigentlich kaum mehr Wasserfläche.

    Wind entsteht durch einen Düseneffekt aus Stadt, Fluss und Brücke.


    In Lorch (Rheingau) ist der Rhein ziemlich breit, die Fahrrinne schmal, also eher wie ein Binnensee, abgesehen von der Strömung.

    Wind entsteht durch die Bergformen am Ufer und eine Rheinschleife.


    Die Jungs in Lorch waren ziemlich gut und alles sah sehr beherrscht aus (Halsenquote > 90%), auch die Begegnungen mit der Berufsschifffahrt.

    Die habe ich an zwei Tagen gesehen, war damit wohl keine heimliche Spontanaktion, zumal von Ufer gut sichtbar, also auch für Polizei.

    Leider waren die soweit weg, dass ich nichts fragen konnte.


    Mir stellt sich dabei natürlich die Frage, ob und unter welchen Bedingungen Rhein Surfen erlaubt ist, besonders Auffenthalt in und Queren der Fahrrinne.


    Und wie man sein Board sichern kann, falls es doch mal einen grösseren Sturz gibt. Aktuell ist die Fliessgeschwindigkeit jedenfalls höher als mein Schwimmen

    mit Neo.

  • hi, Rhein "spots" gibts einige, in Frankfurt, Köln und die von dir beschriebenen. Es sind idR einige wenige locals jeweils die dort rausgehen. ich selber würds definitiv nicht tun, auch nicht als gut bis sehr guter Surfer. Kenne den Rhein, war früher als Vereins-Ruderer viel dort unterwegs. Die Strömung ist stark und tückisch. Passiert was, sei es Verletzung oder Materialschaden, ist der weitere Verlauf absolut nicht mehr kalkulierbar. Die Berufsschifffahrt kann keine Rücksicht nehmen, weil ihre Schiffe keine schnellen Ausweich- oder Bremsmanöver erlauben. Für mich ist Rhein-Surfen ein (zu) großes Risiko, wenn auch zugegeben ein verlockendes.

  • bei sturz hat man doch die gleiche Strömungsgeschwindigkeit wie das Board und treibt synchron relativ zum Ufer


    da gibts bei Sturmauf stehendem Wasser durchaus mehr Relativgeschwindigkeit zwischen Schwimmer und wegtreibendem Board

  • Moin

    Ich würde es dir auch nicht raten da raus zu gehen. Ich finde die Strömung sieht schon immer sehr stark aus und man kann nie sagen was alles rumtreibt und einen verletzten kann. Man hört ja auch immer wieder das windsurfer im Rhein drauf gehen auch wenn es auf YouTube immer so einfach und entspannt aussieht.

    Windsurfen ist zwar ein Sport bei dem grundsätzlich viel schief gehen kann aber man muss sein Glück auch nicht maßlos herausfordern.

    Ich rate dir dazu lieber auf einem kleinem Tümpel deine Halsen zu verbessern und dich auf den großen Sommerurlaub auf Fehmarn zu freuen.

    Viel Erfolg und guten Wind

    Stay save

  • Ich würds lassen da ist die letzte Zeit doch oft was passiert wo man ein wenig nachdenken sollte ob es das wert ist.

    Was meinst du mit "oft"?

    Wo?

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  • Von dem Artikel ist mir ganz schlecht. Auch wegen der Schilderung der Verletzungen aber vor allem wegen der rechtlichen Sachlage!
    Ist es denn wirklich so, dass hier an der Küste motorgetriebene Wasserfahrzeuge immer Vorfahrt haben?
    Zitat aus dem Artikel: "1998 aber erließ das Bundesverkehrsministerium eine "Verordnung zur Änderung seeverkehrsrechtlicher Vorschriften", gültig für die deutsche Dreimeilenzone, das Küstenmeer, den Uferbereich. Ausgerechnet hier müssen Surfer seitdem Motorjachten ausweichen."
    Das wäre ja skandalös und ein weiteres Armutszeugnis für die deutsche Politik.

  • Von dem Artikel ist mir ganz schlecht. Auch wegen der Schilderung der Verletzungen aber vor allem wegen der rechtlichen Sachlage!
    Ist es denn wirklich so, dass hier an der Küste motorgetriebene Wasserfahrzeuge immer Vorfahrt haben?
    Zitat aus dem Artikel: "1998 aber erließ das Bundesverkehrsministerium eine "Verordnung zur Änderung seeverkehrsrechtlicher Vorschriften", gültig für die deutsche Dreimeilenzone, das Küstenmeer, den Uferbereich. Ausgerechnet hier müssen Surfer seitdem Motorjachten ausweichen."
    Das wäre ja skandalös und ein weiteres Armutszeugnis für die deutsche Politik.

    Moin,

    ist leider wirklich so,der Unfall aus dem Bericht ist ja damals vor meiner Haustür passiert.

    Als Stehsegler gelten wir nur noch als Sportgerät und nicht mehr als Segelfahrzeug und sind daher Ausweichpflichtig und das wirklich ausgerechnet in der Dreimeilenzone.

    Da hat sich damals die Motorbootlobby schön durchgesetzt.

    Hat natürlich nichts mit Surfen auf dem Rhein zu tun...

    Aloha Gunnar

  • rrd248 Ich will dir nicht zu nahe treten, aber aufgrund deiner Fragestellung würde ich dir von dem Vorhaben abraten.

    Grundsätzlich kann und darf man auf dem Rhein Surfen aber es gibt gute Gründe das im Internet nicht breitzutreten. Leichtsinn und Naivität können auf dem Rhein böse enden und das würde kein gutes Bild auf die Rheinsurfer werfen. Zum Glück sieht man die üblichen Poser meist nur einmal am Spot. Wer in Heimatkunde aufgepasst hat, sicher Halsen kann und zügig aus dem Wasser startet, der sollte grundsätzlich keine Probleme bekommen wenn er sich von der Schifffahrt fern hält. Darüber hinaus muss man es aber auch mögen. Ich habe über die Jahre den ein oder anderen guten Surfer mit an den Rhein genommen, aber für die meisten war es einfach mental zu stressig. Ich fühle mich auf dem Rhein sicherer als wenn ich alleine auf der Nordsee weit raus fahre. Slalom und Freeride Material sind übrigens i.d.R. meist fehl am Platz.

  • "Slalom und Freeride Material sind übrigens i.d.R. meist fehl am Platz."


    aus Interesse, was fährt man den am besten? Wenn ich (vor 25 Jahren) da war, war es meist Freeride material (zwischen Eltville und Rüdesheim).

  • Zwischen DDorf und Königswinter fahren die aller meisten Freestyler. Ansonsten gibt es auch ein paar mit Freemove Boards. Segel über 6.5 sieht man eigentlich nie. Aus der Gruppe ist mir auch nur einer bekannt, der selten mit Slalomboard und Cambersegel unterwegs ist.

  • Danke dir / also eher nichts für mich :-)

  • "Ist es denn wirklich so, dass hier an der Küste motorgetriebene Wasserfahrzeuge immer Vorfahrt haben?"


    Also das wäre mir jetzt neu. Seid ihr euch da sicher?


    Meine Bootsführescheine sind zwar schon ein paar Tage alt aber:


    Grundsätzlich "darf" mal niemand einfach so über den Haufen gefahren werden und in aller Regel müssen Motorboot Rücksicht nehmen - auch auf Sportler (Ausnahme VTG). Auch Kurshaltepflichtige müssen das sog. "Mannöver des letzten Augenblicks" durchführen.

    Sämtliche Regelungen haben Geltungsbereiche. Die Schifffahrtsordnungen gelten für Wasserstraßen. Gelten keine Schiffahrtsordungen, dann gelten die KVR. Und die sind recht eindeutig.

    In der 3m- Zone müssten die KVR gelten, insofern es sich nicht um Schifffahrtsstraßen handelt, wo aus meiner Sicht Sportgeräte nichts verloren hätten.


    Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zur Nachschulung muss ...=O


    Grüße


    P.S.: https://www.yacht.de/aktuell/p…eeker-skipper/a81299.html

  • Moin,

    ist leider wirklich so😑

    Der Bootseigner musste aber trotzdem ein Strafgeld wegen Fahrlässigkeit zahlen...aber das nützt dem Verunfallten ja auch nichts.

    Aloha Gunnar

  • Die Windsurfer sind das letzte Glied in der Kette, ist schon länger so.

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  • Sieht aus, als ob ich es abgeschrieben hätte ... ;)


    Das sagt Wikipedia zum Thema:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…zwischen_Wasserfahrzeugen


    Wie gesagt, das gilt nicht unbedingt auch auf Wasserstraßen! Und der Rhein (Ontop!) ist natürlich eine Bundeswasserstraße also gilt hier mindestens die Binnenschiffahrtsstraßenordnung und die sieht Windsurfen grundsätzlich nicht vor, so wie ich das erinnnere :).

    In der Regel sind die Fahrrinnen betonnt, was dem Geltungsbereich entspricht, und es gelten oft noch andere Vorschriften (Bundesländer, Kommunen ...).


    So kenne ich es jedenfalls.


    Gruß, FZ

  • Ich zitiere mal die surf, hier Manuel Vogel. Der Artikel ist aber nicht abschliessend recherchiert, zum Beispiel was den Binnenbereich angeht. Aber ich kann dir sagen: Wir sind auch dort das letzte Glied in der Kette.


    Zitat

    Mit der 1998 vom Verkehrministerium durchgesetzten Statusänderung der Windsurfer von "Segelfahrzeugen" hin zu "Sportgeräten", müssen Windsurfer Motorbooten im Geltungsbereich der SeeSchStrO immer ausweichen. Ist dies, z.B. aufgrund schlechter Windverhältnisse, nicht möglich, gilt die allgemeine Sorgfaltspflicht natürlich auch für Boote – ein Motorbootfahrer darf also nicht stur auf seinem Recht beharren und einen Unfall in Kauf nehmen. Auf Seen und Flüssen gelten in Deutschland regional stark unterschiedliche Regelungen, nach denen man sich am besten vor Ort erkundigt. International einheitlich geregelt sind hingegen die Vorfahrtsfragen gegenüber Berufsschifffahrt wie Fähren, Ausflugsdampfern, Frachtern oder Linienschiffen – Surfer, Kiter und Segler sind hier generell ausweichpflichtig!

    Quelle: https://www.surf-magazin.de/ne…rtsregeln-beim-windsurfen

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  • Meine Bootsführescheine sind zwar schon ein paar Tage alt aber:

    Grundsätzlich sind solche Änderungen in der Rechtslage natürlich ein großes und damit gefährliches Problem. Denn: Es spricht sich nicht entsprechend rum, die meisten Bootsfahrer stehen auf dem Standpunkt, habe ich anders gelernt und haken mit den bestandenen Prüfungen alles ab.

    Grundsätzlich fällt das aber in den Bereich "Seemännische Sorgfaltspflicht", sich immer und ständig aktuell zu halten und das selbst bei Fahrgebieten, die man vermeintlich kennt wie seine Westentasche. Geschweige denn in fremden Fahrgebieten. Leider sind die allermeisten Havarien genau darin begründet, dass man fahrlässig gehandelt hat (kein Kartenmaterial, geschweige denn aktuelles, nur Handy-App o.ä.). Ich lese fast täglich entsprechende Publikationen und das ist haarsträubend. Ich bin hier aber auch der Meinung, dass die Bootsscheine zu erlangen eine zu lasche Hürde ist, das sind immerhin amtliche Scheine (davon will das WSA aber nichts hören, man will ja Leute aufs Wasser bringen).

    Übrigens haben wir neulich hier am See einen von einem Segler überfahrenen SUPer gehabt. Fehlende Rücksicht ist das nächste Problem, auch wenn man im Recht ist.


    Windsurfen ist da erlaubt, wo es nicht verboten ist. Der Rhein zählt nicht dazu, dort ist es erlaubt. Das kann viel Spaß machen, aber man sollte sich über die Gefahren durchaus vorher im Klaren sein.

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  • Moin,

    rrd248

    Grundsätzlich kann und darf man auf dem Rhein Surfen aber es gibt gute Gründe das im Internet nicht breitzutreten. Leichtsinn und Naivität können auf dem Rhein böse enden und das würde kein gutes Bild auf die Rheinsurfer werfen.


    Wer in Heimatkunde aufgepasst hat, sicher Halsen kann und zügig aus dem Wasser startet, der sollte grundsätzlich keine Probleme bekommen wenn er sich von der Schifffahrt fern hält. Darüber hinaus muss man es aber auch mögen.

    ich würde es im Herbst vielleicht auch mal auf dem Rhein versuchen wollen.

    Vielleicht kannst du die eine oder andere Stelle per PN nennen.

    Von Bekannten kenne ich nur eine Stelle zwischen DU und Wesel, bin aber noch nicht dort gewesen.

    Davon ab, bin ich ab und zu am Rhein. Einfach so an einer bei Niedrig- und Hochwasser einem nicht gut bekannten Stelle aufs Wasser zu gehen, halte ich für nicht ungefährlich.

    Man sollte sich die Stellen vorher anschauen und zwar bei normalem Wasserstand und auch bei Niedrigwasser. Man wird sich wundern, was man so zu Gesicht bekommt.


    Auch sollte man m. M. bei Hochwasser überhaupt nicht, aber auch nicht wenige Tage nach einem Hochwasser aufs Wasser gehen, auch wenn sich schon Normalwasserstand eingestellt hat. Der Wasserstand am Rhein kann sich sehr schnell ändern.

    In diesem Gewässer treiben, je nach vorhergegangener Wetterlage, Wasserstand und Strömungsverhältnissen, gefährliche Unterwasserhindernisse direkt unter der Oberfläche. Aufgrund der unruhigen Wasseroberfläche sind die Hindernisse erst kurz vor dem Aufprall zu erkennen. Damit ist hauptsächlich Treibholz gemeint, aber auch andere Dinge, die das Hochwasser vielleicht vorher 700 km entfernt mitgenommen hat.

    Das Material kommt dann erst viele Tage später am Niederrhein an, wenn sich schon wieder normaler Wasserstand eingestellt hat und man vielleicht denkt, dass jetzt alles in Ordnung ist.


    Frage an die Finnenbauer:

    Welchen noch fahrbaren Rake müsste eine Hindernisfinne wohl haben, dass der Finnenkasten und das Heck, ausgehend von Standard-Thai-Serienware, so einen Aufprall, einhergehend mit Überqueren des Hindernisses, noch überstehen würde?