Das „All-In-One“ Segel ... Depower für Surfsegel ... Ideen?

  • Die Idee, verschiedene Segelgrößen mit möglichst wenig Material und Aufwand zu realisieren, ist nicht neu.

    Für längere Törns gibt (gab?) es Segel mit Reißverschluss, die sich in 2 Stufen vergrößern lassen, das Prozedere

    ist allerdings langwierig und man muss die Teile auch mitnehmen.


    Jetzt die Frage: Habt ihr Ideen, wie sich so etwas einfacher realisieren lässt?


    Vielleicht über den Schnitt, dass man über den Downhaul noch viel extremer das Segel verändern kann,

    das wäre natürlich eine sehr elegante Lösung. Über das Schothorn flachziehen kommt noch dazu.


    Oder über Mesh-Einsätze im Segel, die von dünnem Tuch bedeckt sind, die man aber im Falle eines plötzlichen

    Sturmes wegnehmen kann. Nur: Wie würde sich das Segel verhalten? Wo müssten diese „Löcher“ sitzen?

    Würde mich reizen, mit solchen „Löchern“ zu experimentieren. Leider habe ich nicht die Ausstattung und Zeit

    dazu.


    Sicher denkt so mancher an „Schnapsidee“. Allerdings wurde ich schon mit 8,5 qm vom Sturm überrascht, wo 4 qm

    richtig gewesen wären, die Kraft, die ich dann gebraucht habe, diesen Lappen zu beherrschen, allein schon im
    Wasser beim Start und auch beim „Fliegen“ ist enorm, da bin ich nach wenigen Minuten am Ende.

    Und beim „Tourensurfen“ oder längenen Schlägen, um Landspitzen herum usw., wechselt der Wind oft stark.

    Eine einfache „Depower“ wie beim Kite wäre da schon nützlich, nicht nur für Notfälle.


    Vielleicht bin ich auch nicht der Einzige, der schon einmal darüber nachgedacht hat. Würde mich interessieren,

    ob es da noch andere Lösungsansätze dazu gibt. :)

  • Ich finde das eine interessante Idee. Aber von all den genannten finde ich das Reffen analog Segelboot fast am passendsten. Könnte man wahrscheinlich auch am einfachsten realisieren. Allerdings sind wir dann zurück in den 80ern, vom Stoff her.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • War das nicht die Idee hinter dem Gunsails Bow? Großes Segel für viel Windrange und wenns zu heftig wird noch kontrollierbar?

  • Ja, an das Bow habe ich auch gedacht. Müsste aber noch extremer gestaltet werden, keine Ahnung ob das geht...

  • es gibt doch schon so einige Windsurfreisende (teils auch im Surfmagazin publiziert)
    wenn die keine Lösung für ihre mehrmonatige Tour gefunden haben, die übers Segeltauschen weggeht, wirds wohl keine geben

    ich hatte neulich einen Riß entlang der gasamten Segellattentasche und noch nach oben, mir fehlte also ein Streifen Segel

    damit war die Spannung des Segels weg, aber die Kraft nur unwesentlich reduziert

    Mesheinsätze werden bei stabiler Auslegung die Spannung erhalten, aber vielleicht nicht genug Wind durchlassenbzw, es gibt kein so stabiles und gleichzeitig (flexibles) grobmaschiges Gewebe/Netz/Mesh, was für die Aufgabe geeignet wäre


    ich habe noch nie den Bedarf gehabt für ein solches Segel mit krasser Veränderungsmöglichkeit, denn eins, was in Sekundenschnelle während der Fahrt zu variieren ist zwischen Böe und Windloch, ist eh utpisch (sowas hätte wohl jeder gerne)

    realistisch: der Wind kackt ab

    für die Situation müßte man ja zuvor sicherheitshalber stundenlang mit "gerefftem" Segel gefahren sein mit entsprechend langer Gabel trotzdem usw


    Wind nimmt gnadenlos zu: hatte ich noch nicht, aber da muß man eben mit weit geöffnetem nicht dichtgehaltenem Segel auf schnellstem Weg heim

    was bei mir normal nie mehr als 2km sind

    das schaffe ich

  • Wie gesagt, das System mit Reißverschluss und damit Segel-Verlängerung in 2 Stufen gab es schon vor über 20 Jahren,

    das hat funktioniert. (Elmar Vogel fuhr damit die Adria entlang)


    Sicher gibt es auch Mesh-Material, das stabil ist, aber Wind durchlässt. Am sinnvollsten, denke ich, im hinteren Bereich

    des Segels, um das Segel praktisch zu verkürzen.


    Ich glaube, das mache ich mal. Ich ersetze die hinteren 50 cm des Segels mit durchlässigem Material bzw. schneide

    da einfach viele runde Löcher rein. (Hätte ein großes North X-Type, das eh ziemlich fertig ist) Mal sehen, wie sich das verhält. :)

  • Guck mal wie die Raceboarder das machen. Die fahren von 2 bis 25 Knoten immer das gleiche 9,5er Segel. Mit Trimmeinrichtung an Vorliek und Schothorn, und das Segel kann mit oder ohne Lose Leech gefahren werden. Ob sowas auch auf einem Shortboard funktioniert bleibt dann wohl noch zu klären.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Zur Not könnte man die beiden oberen Latten rausnehmen, dann flattert es aber ordentlich.das Segel dürfte danach ziemlich hin sein, aber man ist an Land gekommen....