Junger Windsurfer von Tragflügelboot überfahren

  • Im August 2019 gewinnt St. Petersburg die Weltmeisterschaft im Windsurfen in der Klasse RS: X. Artyom Akimov bereitete sich darauf vor. Nach den Trauerveranstaltungen werden seine Partner im Team ihre Ausbildung fortsetzen, sie haben keine weiteren Trenining Platz

  • Nicht Linienschiffe, sondern Motorschiffe. Ein mit Motor fahrendes Sportboot muss einem Segelschiff ausweichen. Die Rangfolge ergibt sich aus Regel 18. https://www.gesetze-im-internet.de/seestro_1972/index.html

    Eine Unterscheidung zwischen Berufs- und Freizeitschiffen kenne ich in den internationalen Regeln nicht. Ich bin aber auch kein Jurist.


    Allerdings kann es gut sein, dass in dem Bereich, in dem der Unfall passiert ist, nationale Regeln gelten. In Deutschland gibt es zum Beispiel meines Wissens noch die Kategorie Sportgeräte, die allen anderen ausweichpflichtig sind.

  • Nicht Linienschiffe, sondern Motorschiffe. Ein mit Motor fahrendes Sportboot muss einem Segelschiff ausweichen. Die Rangfolge ergibt sich aus Regel 18. https://www.gesetze-im-internet.de/seestro_1972/index.html

    Eine Unterscheidung zwischen Berufs- und Freizeitschiffen kenne ich in den internationalen Regeln nicht. Ich bin aber auch kein Jurist.


    Allerdings kann es gut sein, dass in dem Bereich, in dem der Unfall passiert ist, nationale Regeln gelten. In Deutschland gibt es zum Beispiel meines Wissens noch die Kategorie Sportgeräte, die allen anderen ausweichpflichtig sind.

    da gehts um eine linienfähre, nicht um ein "motorschiff" und schongarnicht um ein sportboot. und ein windsurfer ist ein windsurfer und kein segelboot.


    was der junge da macht ist ungefähr so wie über bahngeleise laufen - kann gut gehen- wenns aber nicht gut geht ist das ergebnis und die rechtslage klar.


    und als tipp an alle - halltet euch von anlegestellen, schiffahrtsstrassen und linieneschiffen fern - sie sind immer stärker und fast immer auch im recht

  • Ich habe Ender der 90er Jahre am Gardasee einen Unfall Surfer mit Tragflügelboot erlebt (nicht den mit einem Toten), als ich gerade die alte Pregasina-Straße hochbikte. Ora wurde gerade stark, noch keine Surfer am Ponalefelsen. Ein einziger Surfer heizte mit der ersten Böe auf den Ponale zu (etwas downwind vom Hotel Ponale). Die Tragflügelfähre aus Riva kommend fuhr in Gleitfahrt südwärts, im 90° Winkel zum Surfer. Ich dachte 10 sec lang "die werden doch nicht...". Und doch, der Surfer sah die Fähre nicht, sie war wohl im "Segelschatten". Der Käptn hat aber wohl aufgepasst und ich weiß nicht wie, aber im letzten Moment bremste er irgendwie scharf ab. Eine schwarze Rauchwolke kam aus dem Schlot und das Boot kam ziemlich abrupt zum Stehen.

    Dennoch kam es zum Zusammenstoß. Es dürfte nichts Schlimmes passiert sein, jedenfalls drehte die Fähre nach ca. 5 min um und brachte den Surfer samt Material nach Riva. Wie es weiterging habe ich nie erfahren.


    Jedenfalls meine ich deshalb, dass der Bootskapitän von der Brücke den Surfer, wenn er seitlich kommt, sehen muss und auch reagieren kann und muss, sobald er annehmen muss, dass der Surfer das Boot nicht bemerkt. Ob das die Seeregeln sagen weiß ich nicht, aber das würde mir der Hausverstand sagen.


    Nordwest

  • Bist Du ein Kiter Nordwest oder warum Meinst Du^^

    Mach einen Sportbootführerschein und Du weist, das Du auf einer Wasserstrasse nix zu suchen hast. Berufsschiffahrt geht immer vor!

    Mach einen Segelschein und Du wirst wissen, das Du so eine nur so schnell wie möglich und ohne Störrung der Schiffart queren darfst!


    Mein Surfspot ist mit ca. 9 x 9 km schon ganz nett und meine Buddy´s sehen mich teilweise nee halbe Stunde nicht!

    Wie soll Dich als Surfer jemand in ganz anderen Dimensionen wahrnehmen? Unendliche Weiten, immer wieder monotone Wasserwüste und du bist mit 40 Knoten unterwegs.

    Das sind die Wasserautobahnen, um nochmal einen Vergleich zu ziehen!


    Aber es schaffen ja auch immer wieder Leute, auf einen Bahnübergang stehen zu bleiben, also ganz normaler Schwund ;-(

  • Also von Schwund zu sprechen finde ich unangebracht!


    Inhaltlich gebe ich Dir Recht, es gibt eben ein allgemeines Lebensrisiko, dass manchmal sehr ungewöhnlich zuschlägt.

  • da gehts um eine linienfähre, nicht um ein "motorschiff" und schongarnicht um ein sportboot. und ein windsurfer ist ein windsurfer und kein segelboot.

    Der zweite Satz war nur ein Gegenbeispiel. Wenn du mir in den Internationalen Kollisionsverhütungsregeln irgendeine besondere Behandlung von Berufsschiffen, außer Fischereifahrzeugen, zeigen kannst, gerne. Dann habe ich was dazugelernt. Aber ich habe nirgendwo was von Linienschiffen gelesen. Nach meiner Kenntnis dieser Regeln ist das Tragflügelboot ein Wasserfahrzeug unter Maschine und ist damit gegenüber dem Surfbrett/Surfer als Segelfahrzeug ausweichpflichtig.

    Mit russischen Wasserrecht kenne ich mich gar nicht aus.

  • Blöde an der Sache ist doch, dass der Käpten einfach nur kurz den Gashebel hätte lupfen müssen dann wäre doch nix passiert...das er das nicht gemacht hat kann nur heißen: er hat den Surfer nicht gesehen...wahrscheinlich hat so ein tragflügelboot auch ganz schön große tote Winkel...

  • mal eben lupfen ? :( ... dir ist schon klar, welche Masse & Geschwindigkeit das Tragflügelboot hat ?

    da passiert innerhalb von 2-3 Sekunden, mal GARNICHTS ... auch ein ausweichen bringt ihn nicht weiter, weil der Ausweichradius bei der Geschwindigkeit einfach zu groß ist & die Richtungsänderung zu langsam erfolgt (lies mal in anderen Foren bezüglich Berufsschifffahrt und wer wann ausweichen KANN nach)


    egal wer das "Vorfahrt" hatte, jeder mit nur einem "Hauch" von Verstand, legt sich nicht mit einem Tragflügelboot an und vermeidet es GENERELL, dieses zu kreuzen !!!

    wer als Surfer weis, das dort ein solches Boot regelmäßig fährt, fährt um so aufmerksamer (hab ich nicht gelesen, das er 2 x Glück hatte und vor dem Boot durchgeschlüpft ist ?) und fordert sein Glück nicht mehrfach heraus (das Ausweichen und weit Fernhalten vom Tragflügelboot hat in Malcesine früher auch gut funktioniert)


    wichtiger wäre, den Windsurfern ein Gebiet zur Verfügung zu stellen, wo solche Sachen / Begegnungen nicht passieren können !! und sie ungestört trainieren können

  • Ist eigentlich bekannt, welche Kollisionsverhütungsregeln da gelten? Nach den internationalen hätte das Schnellboot doch sogar ausweichen müssen.


    Wenn ich während des Nautik-Studiums richtig aufgepasst habe (wovon ich ausgehe) und sich die Rechtslage nicht geändert hat, wovon ich auch zu 100% ausgehe, hat der Windsurfer sein Glück und seine Schutzengel überschätzt. Das Boot (sprich die Fähre/der Shuttle), nichts anderes ist der Berufler, hat Vorfahrt. Ein Windsurfer ist zudem kein Segler, wie häufig angenommen wird und wir sind das letzte Glied in der Kette. Das Boot war kein Sportboot, was auch gerne mit allem anderen gleichgesetzt wird.

    Merke, selbst als Sportbootfahrer: Immer gaaaanz weit von der Berufsschifffahrt fern halten.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Nach dem Video zu urteilen wurde der Surfer genau mittig vom Kiel erwischt.

    Hätte der dampferkapitän bei erkennen Gas weggenommen hätte der Surfer die halbe Sekunde gehabt die er gebraucht hätte um am Boot vorbei zu sein...

    Mir geht es auch nicht um "wer muss ausweichen". Wenn ich im Straßenverkehr Vorfahrt habe und die wird mir von nem Fußgänger nicht gewährt, gehe ich ja auch in die eisen.

    Übertragen auf den Fall: Sehe ich als dampferkapitän eine solche Situation gebe ich zuerst laut und haue dann den Rückwärtsgang rein...ich will nämlich keinen überfahren...

    Mache ich beides nicht habe ich a) gepennt oder b) die Situation nicht erkannt oder c) konnte sie wegen totem Winkel nicht erkennen...

    Zu sagen "er muss ja nicht" oder "ging sowieso nicht" ist mir zu kurz gesprungen.

    Der Dampfer hat ordentlich Dampf und hätte er den genutzt um zu verlangsamen wäre eben nix passiert...


  • Das ist Unsinn, aber ok, deine Meinung, die sollst du haben, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Der Kapitän hat rechtlich richtig gehandelt, es gibt so Begriffe wie "Kurshaltepflicht" und "Manöver des letzten Augenblicks", welches bei den Geschwindigkeiten nicht realisierbar ist. Das ist kein Verdränger, sondern ein ausgewachsenes Tragflächenboot und da kann man nicht mal eben den Rückwärtsgang einlegen oder eine Vollbremsung hinlegen und auch nicht rechts ranfahren, wie bei einem Auto.

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  • ...bei dieser Geschichte geht es mir zumeist leider immer sehr in die Richtung "der Surfer/kiter/kajakfahrer war aber schuld..."...der ist dann aber hin und der dampfer hat nicht mal nen Kratzer...wenn solche Unfälle aber vermieden werden können, dann mag das bitte auch jeder käptn iglu tun und nicht sagen "Is er auch selber schuld..."....

    Aber ich bin da mit meiner Ansicht anscheinend allein auf weiter Flur, was ich bedauerlich finde, aber damit werde ich leben können...

  • ...sorry, ich spamme, aber selbst wenn das Boot danach Schrott gewesen wäre (technisch) aber kein Personenschaden im Boot zu besorgen gewesen wäre, hätte er in die eisen gehen müssen...irgendwie ist mir ein Leben mehr Wert als ein Boot oder Auto oder sonst was...

    ...ihr habt aber alle recht für denn fall, das es technisch nicht gegangen wäre...was nicht geht, geht nunmal nicht...

    Aber nun genug von mir und meiner Meinung... 😉