Boardauswahl Anfängerin

  • Guten Mittag,

    ich hätte 3 kleine Frage zum Thema Boards für Anfänger:


    Meine Freundin (165cm, relativ leicht) lernt momentan das Windsurfen.

    Revier: Gardasee (August), meist Morgens, diese Jahr eventuell Mittags

    Segel: bisher North 5,0 Volt, in Zukunft ggf. North 5,9 Volt

    Bisheriges Board: Fanatic Shark 135

    Können: Wende, Halse, kein Gleiten oder Trapezfahren

    Wunsch: dieses Jahr das erste mal Trapezfahren und ggf. Gleiten.


    Frage Nr. 1:

    welche Finne stecke ich zum Dümpeln in das Board? Folgende stehen zu Auswahl: 20, 28,36,40,42,46.


    Nun zur zweiten Frage:

    macht es Sinn, vor dem Gleiten bzw. Trapezfahren auf ein kleineres Board umzusteigen? Hätte noch ein Goya Carrera 116l (klassischer Freerider mit 66,6 cm breite).

    Wenn ja, welche Finne stecke ich dort zum Dümpeln und welche zum Gleiten rein?


    Und Frage Nummer 3, diesmal zum Thema Segel:


    Sie fährt derzeit mit meinen Segel. Das wäre ein North Volt 5,0 mit einem 50% Mast und einem Alubaum.

    Ich finde, dass dieses Segel sich nicht wirklich zum lernen eignet, da es für einen Anfänger doch recht schwer und "zappelig" ist.

    Macht es hier Sinn direkt ein leichtes Anfänger bzw. Kindersegel mit 5,0 qm zu kaufen (Ascaan pro rigg 5,0),

    oder soll sie sich lieber noch ein wenig "durchbeißen" und sich dann ein normales Freeridesegel in einer passenden Größe (~6qm) kaufen, sobald sie mal im Gleiten war?



    Danke im Voraus,

    Gruß Michael

  • Moin,


    vorweg, was heißt leicht?

    Meine Freundin hat damals mit 55kg surfen gelernt.

    Zunächst auf Schwertboards, Schwert immereingeklappt.

    Das erste Mal gleiten auch auf einem 160l Schwertboard.

    Sie hat dann Schlaufengleiten auf einem 120l Board geübt aber nicht so richtig erfolgreich.

    Das erste Mal auf einem 110l Freemover war die Offenbarung, gleich in beide Schlaufen und los.

    Wasserstart hat sie auf dem 120iger, auf die harte Tour gelernt. Sie ist eben etwas bockig und ich habe mich extrem zurückgehalten mit Ratschlägen.

    Ich musste sie auch nie in Lee suchen vor ihrer Gleitzeit, sondern immer in Luv.


    1. Je nach Typ, ich finde 36-40max geeignet


    2. Typfrage, meine Frau würde das 116er Board nehmen, das ist für leichte durchaus nicht so wackelig, Schotstart geht schon nach etwas Übung easy. Finne entsprechend kürzer, max 36.


    3. Ja, das Volt ist nicht sehr gut geeignet, aber brauchbar. Ich habe damals den Deal gemacht, ich sorge für leichte Riggs und dünne Gabeln (durchaus schwierig damals), sie kauft sich ihr Board.

    Ein Segelmodell welches sich einfach anstellen lässt und gut gleitet und nicht so nervös ist, bietet sich an. Dazu ne Slim oder Superslim Gabel, fertig. Mast sollte leicht sein, gerade beim 6er, wir hatten damals die North Viper die waren schon sehr sehr leicht, der kleinste hatte dann nur 75%, das recht bei 4,2 und kleiner.


    Wir teilen uns auch heute noch die Riggs, bei Boards sind wir wieder auseinander.


    Um beim surfen besser durchzuhalten steht meine Frau mittlerweile auf Fitness Training, das hilft ungemein.


    Und schick sie bloß nicht nur bei Leichtwind raus, dann lernt sie es nie...


    Grüße

    teenie

  • Hallo Michael


    Meine Freundin wiegt 50kg und ist auch etwa 165m gross. Sie ist eher eine zierliche Person, die den notwendigen physischen und mentalen Power für ruppige Surf-Bedingungen nicht so sehr hinkriegt. Von daher war es immer wichtig, sie nicht allzu sehr zu pushen und bzgl. Revier- und Board-Wahl mit ihr nur kleine Entwicklung-Schritte anzupacken. Die Gefahr, dass sie sonst den Krempel hinschmeisst, war mir zu gross.


    Das zweite Board meiner Freundin (also das nach dem Lernbrett) war ein Starboard Carve 131, 71cm breit. Das Board war genau richtig, um Gleiten und Schlaufenfahren zu lernen. Trapez-Surfen hatte sie schon auf dem Lernbrett gelernt. Das Board fuhr sich sehr gut und stabil mit grösseren Finnen. Die grösste Finne war eine 44er-(Original-)Finne und ich habe ihr bei mehr Wind eine kleinere Finne drangeschraubt - vermutlich bis 34er- oder 36er-Finne (weiss nicht mehr so genau). Ich fand den Effekt "mehr Kontrolle" bei kleinerer Finne für meine Freundin gewichtiger und spürbarer als der Effekt "früher Gleiten" mit grösserer Finne.


    Beim richtigen Dümpeln (ohne Gleiten) spielte bei ihr die Finnengrösse nicht so eine grosse Rolle, da sie schon früh eine gute "Höhenläuferin" war. Klar, beim Dümpeln habe ich ihr schon die grosse Finne drangeschraubt - besser ist das auf alle Fälle.


    Möglichst häufig und einfach gleiten und Schlaufen fahren war (und ist) natürlich immer das Ziel und gleichzeitig der Indikator, wie gut die Abstimmung des Materials für sie ist. Mit dem 131L/71cm Board waren 4.7qm nicht harmonisch - 4.2 ging gar nicht - das habe ich selber sogar ausprobiert ("eat your own food"). Sie hatte auch mal einen Urlaub lang einen Patrik F-Ride 125 getestet - auch der war für sie nur mit 6.2 harmonisch - mit kleineren (Wave-)Segeln um 5.3qm hatte sie viel weniger "Fussschlaufen-Time". Von daher kann es für eine leichtgewichtige Surferin, die Gleiten bzw. Fussschlaufen fahren lernen will und eher leicht untermotorisiert mit kleinen Segeln unterwegs ist, durchaus Sinn ergeben von einem schweren 140L-Freeride-Klotz auf ein leichtes Freemove-Board mit 115-120L umzusteigen. Da passt einfach alles besser zusammen: Fussschlaufen und Segelgrösse um 5.3qm. Ich würde jedoch auf keine Fälle unter 67cm Breite geben, wenn sie den Wasserstart noch nicht beherrscht. Wenn das Können noch nicht so solide ist, dann bist du mit einem 71cm breiten Board beim Shotstart noch eher auf der sicheren Seite.


    Auf ihrem jetzigen Board (das dritte Board inzwischen) ist ein ca. 120L Freemover, 67cm breit. Die perfekte Finne bei perfekten Bedingungen mit ihrem Lieblingssegel (Wavesegel 5.3qm) ist eine 34cm Freeride-Finne. Bei weniger Wind schraube ich ihr eine 36er oder gar eine 40er-Finne rein - sieht fährt dann bis maximal 6.2qm - darüber wird es ihr zu schwer. Das Board (6.25kg, flache Rockerlinie) gleitet einiges früher an als ihr früherer 131L-Carve (knapp 8kg).


    Meine Freundin und ich habe gemeinsam eine Wave-Segel-Palette (Severne Blade) - die fahren sich für beide super gut. North Volt kenne ich nicht.


    Ich habe für meine Freundin sehr viel in leichtes Riggs (Segel, Mast, Gabel) investiert. Das ist krass, welchen Unterschied das ausmacht. Ihr 5.7er fühlt sich leichter an als ein 4.5er an einer Mietstation. Und mit einem 5.7er kommt sie dann natürlich schon bei viel weniger Wind ins Rutschen als mit einem 4.5er. Der Nachteil: Wir reisen nun fast nur noch mit eigenem Material in den Urlaub.


    Gruss, Andy

  • Danke für die ausführlichen und vor allem hilfreichen Antworten :thumbup:

    doubleheelslide das Volt sollte im groben mit dem Blade vergleichbar sein. Ist ebenfalls ein 5 Latten Wavesegel.

    teenie ca. 51 kg


    Wir werden jetzt mit den Segeln einfach mal ein wenig rumprobieren. Für mein 5,9er habe ich einen leichten Mast (80%), vielleicht testen wir das einfach mal.


    Ich habe ihr jetzt mal als nächste sinnvolle Anschaffung eine Al360 Slim oder Goya SuperSlim Gabel empfohlen. Ich denke, dass sich dort noch am meisten rausholen lässt.

    Für einen 100% Mast finde ich bei 400/430cm das Preis/Leistungsverhältnis zu schlecht...

  • Hallo Michael,


    das Volt geht ja schon in Richtung Freestyle-Segel, das ohne Power ziemlich flach ist. Ich habe es 2x im Urlaub "erwischt" und mir hat es als Aufsteiger so garnicht gefallen. Mal davon abgesehen, dass es zum passiven Abgleiten ungeeignet ist, empfand ich das on/off in Verbindung mit Böen und nicht vorhandener Technik als sehr unschön. Da sind vorprofilierte Freeride-Segel deutlich vorhersehbarer. Vielleicht ist auch so ein Easy-Uphaul schon eine Erleichterung, bei der man das Segel mittels Trapez aus dem Wasser zieht?!


    Gruß,


    David

  • Vielleicht ist auch ein Junior-Board und Junior Rigg eine Alternative?


    Eine kleine bzw, leichte Frau hat ähnliche Anforderungen wie Jugendliche/große kinder. Leider kaum gebraucht zu bekommen, aber dafür hohen Wiederverkaufswert

  • Für einen 100% Mast finde ich bei 400/430cm das Preis/Leistungsverhältnis zu schlecht...

    Das ist das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens ;-) - oder so ähnlich.

    Gebraucht ist der Unterschied meist sehr gering, teilweise negativ, da einige ja immer glauben ein 70% hält besser als ein 100%...


    Aber 430iger RDM 100% sind selten...


    Das Segel mochte ich auch nie, finde auch bis auf die 5 Latten hat es mit dem Blade nicht viel gemein, das Blade hat ein viel weicheres Profil, das North war hart und nervös. Geschmacksfrage, aber für Einsteiger sicher nicht ideal.


    Bzgl. Board hast du nun zwei konträre Meinungen gehört, musst du also gucken ob sie eher Kapfzwerg oder Filigrankünstlerin ist 8o


    Grüße und viel Erfolg

    teenie