Eindrücke nach den ersten 2 Tagen auf dem Foil :-)

  • lix hat das perfekt beschrieben, wie man pumpt.

    Die Flügelgröße ist dann nach meiner Erfahrung auch entscheidend, wie man pumpt, ich nenn's jetzt mal:

    Speedpumpen vs. Druckpumpen.


    Ich hab ja ein Aeromod Windfoil mit schlankem, schnellem Flügel mit ca. 850 cm² und eine Slingshot Infinity 84 SUPfoil mit ca. 2100 cm².


    Mit dem Aeromd = kleiner Flügel muss ich das Board vor dem Lift auf Speed pumpen, d. h. eher kleinere Pumbewegungen am Foil und schnelleres, mittelstarkes Segelpumpen, um die saubere Umströmung vom Foil nicht zu stören, wenn es beschleunigt. Das Board berührt beim Pumpen dabei noch das Wasser, bremst aber nicht. Der volle Lift kommt dann wenn der Foilspeed fast erreicht ist. Ein zu starker Anstellwinkel bei starkem Foilpumpen führt zum Strömungsabriss am Flügel und man verliert den Speed.


    Mit dem Infinity 84 = großer Flügel ist es effektiver mit viel Druck zu pumpen, Foil und Segel, um das Board möglichst schnell aus dem Wasser zu bekommen.

    Das Foil reagiert deutlich unempfindlicher auf große Anströmwinkel, beschleunigt aber erst richtig, wenn das Board komplett aus dem Wasser kommt. Nach dem Lift mit kleineren Bewegungen weiter foilpumpen, um das Foil auf den notwendigen Foilspeed zu beschleunigen, meistens geht das ohne Segelpumpen. Dieses Gefühl des Beschleunigens beim Foilpumpen ist anfangs ungewohnt, aber man fühlt sich dabei wie ein kleiner Kai Lenny ;)


    Alex

  • uihh - und was bist du geflogen?

  • Und wie hats geklappt, bzw. dir gefallen?

  • Abgänge sind anfangs Teil vom Foilen. Bin die ersten 4-5 Tage fast nie gefallen - aber als ich dann in Griechenland bei Wind und zunehmend Chop bzw. später langen Wellen foilen geübt habe, da bin ich schon oft gefallen - sicher >10 am Tag. Weh getan habe ich mir aber nie, gottseidank, so dass meine Befürchtungen hinsichtlich Stürzen (nie die Gabel loslassen, immer ans Foil denken) sich nicht bewahrheitet habe,

  • Habe gestern und heute auch wieder geübt (ca. Session Nr. 5 & 6): Habe in Torbole ein 1250 Fanatic auf Sting Ray 140 gemietet. Schlaufen innen und vorne und Mastspur eher vorne, 5.8 bzw. 5.7qm Duotone Segel mit nullkommanull Loose-Leech getrimmt. Das Setting kann ich für Einsteiger wie mich empfehlen: Der Übergang ins Fliegen ist sanft und unspektakulär und braucht keinerlei anpuppen oder hinten drauf-kicken etc. Im Gegenteil: Mit Pumpen habe ich gar nichts erreicht - keine Plan, welche Technik es hierfür bräuchte. Der 90cm Mast gibt sehr viel Spielraum. Lief sehr gut und ich hatte lange Flugphasen - manchmal sehr ruhig über dem Wasser und nur mit dem Kopf etwas Gewicht verlagert (danke für den Tipp in diesem Thread).


    Der Tipp des Jahrhunderts war für mich: Anfangs beim Herantasten jede Flugphase immer gleich wieder durch Gewichtsverlagerung nach vorne beenden - dann weiss man, was es braucht, um nicht mit dem Foil aus dem Wasser zu schiessen. Dann diesen Lande-Impuls immer mehr reduzieren und besser dosieren bis man kontinuierlich fliegt. Diesen Tipp werde ich mit jedem für mich neuen Foil anwenden.


    Wofür ich noch keine Rezept habe: Bei zunehmendem Wind, weiss ich nicht, wohin mit dem Druck. Ich versuche immer noch sehr stark über dem Board zu stehen und das geht dann bei stärkerem Segeldruck nicht mehr. Ich musste dann wie wie früher auch schon das Segel etwas öffnen - hat funktioniert. Wenn ich das Segel dicht nahm, dann musste ich soviel Druck vorne geben, dass ich nur landen konnte - das ist aber vielleicht auch eine Sache der Dosierung/Motorik.


    Und ja, 1x habe ich einer RS:X-Fahrerin zu lange hinterher geschaut und war dann plötzlich ganz weit oben in der Luft - zu spät für eine kontrollierte Landung.


    Insgesamt bin ich fahrtechnisch noch nicht ready für mein Race-Foil - aber ich arbeite daran.

  • Versuch mal bei zunehmendem Wind / starken Böen anzuluven. Die reduzierte Geschwindigkeit nimmt die Power vom Foil. Umgekehrt im Windloch abfallen um die Power auf dem Foil zu halten. Du kannst beim Foilen alternativ mit den Kursen variieren satt Segel öffnen / dichnehemen und so das Foil gleichmäßig anpowern.

    Mit dem Racefoil ist das dann noch ausgeprägter.

  • Es geht auch abfallen. Der Kurs muss einfach nur steiler sein, egal ob am oder downwind. Reduziert beides die aktive Segelfláche Downwind kann aber ganz schön schnell werden:) steile Winkel brauchst du eh für Regatten.


    Wenn das Runterkommen gut funktioniert , Versuche den Mastfuß wieder weiter nach hinten zu nehmen. Dadurch kannst du dich mehr ins Trapez hängen und Druck auf den mastfuß geben.

  • Der Tipp mit dem stark Upwind- und tiefen Downwind-Kurs bei viel Power war Gold wert und kam im richtigen Moment.


    Ich habe am Beach noch den Tipp bekommen, als Rettungsmassnahme vor dem Abflug das Gewicht voll nach vorne und die Nase runterdrücken und dabei das Segel voll dichtzuziehen. Finde ich sehr safe und intuitiv.


    Gestern letzter Urlaubstag am Gardasee, Foil-Session Nr. 7, die 1. Session mit (eigenem) Race-Foil/-Board - am Tag davor sind endlich die dämlichen Unterlagsscheiben (u.a. Keile für Stabilisator) angekommen. Am Anfang war ich mit dem Foil stark überpowert - in den Böen hatte ich kein anderes Rezept als stark in den Wind zu fahren und zu landen. Dann an Strand und alle Parameter in Richtung „Depower“ (sagt man dem so?): Grösster Keil beim Stabilisator und Mastfuss ganz nach vorne - bereits vorher hatte ich Schlaufen ganz vorne, Gabel relativ tief, 6.3qm 3-Cam-Segel eher flach (mit dem Segel wäre ich mit Finne im Freeride Modus auch im Gleiten gewesen). Damit ging es viel besser und nach Eingewöhnungszeit sogar gut. Ich konnte bzw. musste immer noch krasse Upwind Winkel fahren - gefühlt hätte ich in 1 Schlag von Torbole nach Limone surfen können. Das Anwinkeln des Boards ergab sich von selbst (der lange Mast ergibt da richtig viel Sinn), ich musste nicht besorgt sein, das Board zum Fliegen zu bringen - gleich nach dem Dichtholen musste ich Gewicht nach vorne bringen. Ich hatte das 1. Mal auf dem Foil das Bedürfnis, NICHT in die hintere Fussschlaufe zu steigen. Dazwischen immer wieder Stehsegel-Pausen, um mich zu sammeln. Ja und als ich weit in Luv war, hatte ich natürlich keinen Plan wie ich wieder nach Lee komme: Ich stand Mittig auf dem Board, tiefer Raumkurs, Krümel-Haltung (Gewicht nach vorne) - wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders, aber ich konnte mich auf diesem Kurs sachte ans Fliegen herantasten - es gab dabei einen Modus, bei dem das Foil merklich Auftrieb erzeugte, das Board aber noch das Wasser berührte.


    Als der Wind etwas schwächer wurde, habe ich auch gerne die hintere Fussschlaufe verwendet. Und nach 3 Stunden ohne Pause habe ich mich so sicher gefühlt wie bei der vorangegangenen Session mit dem Freeride Foil.


    91cm breites Race-Foil Board, 950er Foil.


    Fazit: Der Weg ist noch lange, aber der Einstieg ist geglückt. Ich war nach der Session richtiggehend geflashed wie schon lange nicht mehr. Man muss krasse Up- und Downwind-Kurse mögen - ich liebe es - ist allerdings etwas unsozial: ich habe meine Freundin kaum auf dem Wasser gesehen - sie mich auch nicht.

  • Fazit: Der Weg ist noch lange, aber der Einstieg ist geglückt. Ich war nach der Session richtiggehend geflashed wie schon lange nicht mehr. Man muss krasse Up- und Downwind-Kurse mögen - ich liebe es - ist allerdings etwas unsozial: ich habe meine Freundin kaum auf dem Wasser gesehen - sie mich auch nicht.

    Jetzt wo du es ansprichst; das nervte mich auch. Man ist viel einsamer unterwegs.

  • Foil-Tag 18 - Förmitzspeicher, 5-8 Knoten, Böen bis 10.


    Habe heute zum ersten Mal das 6,3 Tempest gegen ein 7.0 Machine M7 gewechselt (weniger Downhaul als beim Windsurfing, sehr wenig Freeleach).


    Abfallen, Anpumpen und Abheben geht wesentlich leichter als mit dem 6,3. In der Luft fühlt sich das 7.0 im Vergleich zum 6.3 schwerer und größer an (klar) - aber es nicht schwieriger oder problematischer zu fliegen, im Gegenteil - es bleibt leichter oben.

    Umso konstanter und stärker der (eher insgesamt schwache) Wind war, desto einfacher war das 7.0 auf dem Foil. Nur eine brenzliche Situation, als eine Böe einfiel und ich nur mit dem vorderen Fuß in der Schlaufe war. Mit beiden Füssen in beiden Schlaufen kein Problem.


    In der Halse merkte ich das Mehrgewicht - "gelandet" ging die Halse sehr gut, auch mal durchgeglitten, in der Luft immer noch ziemlich holprig.

    Bin bis auf meine Halsen sehr zufrieden :-)


    Viele liebe Grüße, Boris

  • Fazit: Der Weg ist noch lange, aber der Einstieg ist geglückt. Ich war nach der Session richtiggehend geflashed wie schon lange nicht mehr. Man muss krasse Up- und Downwind-Kurse mögen - ich liebe es - ist allerdings etwas unsozial: ich habe meine Freundin kaum auf dem Wasser gesehen - sie mich auch nicht.

    Jetzt wo du es ansprichst; das nervte mich auch. Man ist viel einsamer unterwegs.

    Nicht mehr lange;-) wird auf halbwind bald leer

  • Ganz ehrlich !

    Das doch nix :/

    Da steht man total verkrampft mit nem Spiezeugsegel auf dem Brett! "siehe neu Fotogalerie" und im Hintergrund sind die Leute voll am Rutschen.

    Wenns nicht geht, dann spiel ich halt mit den Kindern oder trink mit den Budys Bier!

    Musste mal raus nix für ungut!


    gruß

  • Quatsch.

    Auf dem Förmitz heute ging für windsurfen nur wenig. Mit dem Foilen war ich als einziger (wenn auch in der Luft) schnell unterwegs. War so wenig Wind, dass die kiter/foilkiter nicht aufs Wasser kamen bzw. Absauften und Schwammen.


    Für mich ist die Lust und Spannung und Neugier aufs Wasser zu gehen, wie beim Surfen vor 25 Jahren.

    Vg Boris


    P.s. Erst ausprobieren und dann urteilen

  • Ich habe keine Kinder und keine Buddys und ich trinke kein Bier - vielleicht bin ich ja dann folglich tatsächlich „Zielgruppe“ für Foiling.


    Wer steht hier wo nochmals verkrampft auf dem Foil? In diesem Thread geht es um Fahrtechnik für Einsteiger - vielleicht können wir das ja hier analysieren.


    Gruss, Andy

  • Ich war wohl derjenige, der "verkrampft" mit seinem "Spielzeugsegel" auf dem Board steht.


    Was du da sagst kann ich absolut nicht nachvollziehen.

    Ich hatte an diesem Tag ein 5,9er Freemovesegel sowie ein 7,8er Freeracesegel mit einem 115l Freerace Board dabei. Der Wind war für das 7,8er mehr als ausreichend und ich bin damit auch ein wenig gefahren. Allerdings war ich hauptsächlich mit dem Foil unterwegs, da es mir persönlich einfach mehr Spaß bringt. Natürlich kann ich (noch) besser mit der Finne als mit dem Foil fahren, allerdings hat dies ja nichts mit dem Spaßfaktor zu tun.

    Es ist wirklich beeindruckend, dass Kritik ausschließlich von den Leuten kommt, die noch nie selbst auf einem Foil standen. Daher müssen die meisten Kritiker in ihrer Formulierung Wörter wie "fühlen", "finden", "meinen" und "denken" benutzen. Ich dagenen kann sagen: Ich weiß, dass ich Windfoilen geil finde.

  • das stimmt, gestern war kein windige surftag… trotzdem habe ich paar Böen erwischt (jp slw 168 + sunray 9,6) bin ins gleiten gekommen und war den Boris hinterher. Durch paar Windlöcher kam ich durch , aber irgendwann fehlte mir paar knoten, blieb ich stehen und der flog einfach weiter...

  • Von einem (noch-) Nicht-Foiler: Ich finde es toll, dass ihr hier eure Erfahrungen so lebhaft und mit viel Emotionen postet. Finde ich sehr spannend und informativ. Wer weiß, vielleicht fange ich auch noch in meinem fortgeschrittenen Alter damit an. Weiter so!