Grundsatzfrage: Laminieren auf Kernmaterialien: Mit/ohne abspachteln?

  • Wenn Boards weich werden ist dafür in erster Linie nicht fehlendes Abspachteln des EPS die Ursache, sondern Hauptsache die zu geringe Biegesteifigkeit des gesamten Sandwich. Abspachteln wird sicher auch die Haftung des unteren Laminates verbessern, aber mehr bringt mMn nur eine steiferes (=dickeres) Sandwich.

  • Fehlendes Abspachteln sagt ja an sich nix aus, da gibt es ja mehere Möglichkeiten:


    Ohne Abspachteln saugt der Schaum pures Harz - das hält natürlich super, ist aber schwer - wiederum abhängig vom Schaum

    Es sei denn, man legt zu trockenes Gewebe/Prepreg auf, dann fehlt ausreichend Kleber, der sich in den Schaumporen verankert.

    Ein Gewebe genau so zu tränken, daß man eine zur Verklebung ausreichende Menge Harz drin hat, aber aus Gewichtsgründen nicht zu viel, dürfte ein heikler Drahtseilakt sein - zumindest für Hobby-Bauer ohne exakt reproduzierbare Abläufe.

    Daher wird es in der Regel der beste Kompromiss aus Gewicht und Haftung sein, abzuspachteln. Nicht, weil es grundsätzlich besser hält (s.o.), sondern weil es gut hält bei vertretbarem Gewicht und kalkulier- und reproduzierbarem workflow"

  • Hmmm, wirklich „kontrollierbar“ ist das Aufsaugen von überschüssigem Harz statt Spachtel zum Verkleben aber nicht.
    Ich denke, dass das die wirklich geschlossene Oberfläche nach dem Abspachteln die optimale Basis für den weiteren Aufbau bildet. Dadurch kann man die äußeren Schichten mit einer genau passenden, sparsam dosierten Menge Harz verkleben und überschüssige Mengen nach außen kontrolliert entnehmen. Und eine gute Verklebung zwischen Schaum und Sandwich halte ich für essenziell, das trägt definitiv deutlich mehr als die Einzelkomponenten - mE vergleichbar mit dem Bau einer Brücke...

  • je ganau das hab' ich doch geschrieben ;):beerchug:

  • .....

    Ich meine - theroretisch funktioniert diese Harzdosierung sicher. Wer die Maschinen und Einrichtungen hat, x km² punktgenaue Prepregs herzustellen und zu verkaufen, wird wissen, wie das geht. Für den Hobbybastler und kleinen Custom-Bauer aber sicher keine sinnvolle Option. Zumal die optimale Harzmenge ja auch noch vom Schaum mitbestimmt wird. Deswegen:


    - Neben den Schaum-Eigenschaften Gewicht, Zug, -Druck- und Scherfestigkeit, Elastizität, Biegbarkeit...... auch die Porengröße der Oberfläche im Auge behalten. Da kann man viel Gewicht wirkungslos verballern.

    - Grundsubstanzen für einen Spachtel wählen, der möglichst leicht ist, aber auch genügent Haftung erlaubt

    - Schaumoberflächen nicht mit bloßen Fingern anfassen und vor der Verarbeitung nochmal absaugen

    - Mit sparsamem Harzeinsatz (Vakuum) laminieren


    Das wird wohl für den Gelegenheitsbauer die beste Vorgehensweise sein, bestimmte Ergebnisse ohne unnötiges Gewicht zu erzielen.

  • Wenn Boards weich werden ist dafür in erster Linie nicht fehlendes Abspachteln des EPS die Ursache, sondern Hauptsache die zu geringe Biegesteifigkeit des gesamten Sandwich. Abspachteln wird sicher auch die Haftung des unteren Laminates verbessern, aber mehr bringt mMn nur eine steiferes (=dickeres) Sandwich.

    Klar wäre besser aber ein dickes Sandwich braucht man nicht übers ganze Deck und das gezielt dicker und dünner zu machen schafft man im Formenbau schwierig. Nicht so wie wir das machen zumindest. Trotzdem sind auch die anderen Punkten wichtig. Ohne Haftung gibt es kein Sandwich und ohne (heiles) Innenlaminat auch nicht.

  • Aloha.

    Soo...bin gerade mit mienem 5 Stunden Sandwich-Marathon fertig geworden und muss sagen, von der Verarbeitbarkeit des 3D-Core bin ich jetzt nicht so enttäuscht wie ich das von Boukes Erfahrungsberichten her erwartet hätte.

    Der Kram geht eigentlich ganz gut ums Eck (mit den offenen Stegen nach unten deutlich besser als andersrum).

    Ums Abtapen kommt man aber nicht rum, da sicherlich der eine oder andere Knacks passiert.

    Das ist ja aber eigentlich nicht so arg schlimm, da sowieso Harz in die Zwischenräume kommt und alles wieder miteinander verklebt.


    Ordentlich Panzertape rum um die Geschichte und, das schöne, Tape hält auf dem CPS-Kram sehr gut...keine Schreikrämpfe ob des wieder abploppenden Tapes.


    Jetzt ist es im Vakuumsack und vakuumiert so vor sich hin.

    Wie es dann geworden ist, weiß ich morgen ;-)


    Also als erster Test, nicht soo schlecht...

  • Ach ja, an Harz-MB-Gemisch (ca. 2,5 zu 1) habe ich an Harz 2 Mischungen zu 140g und eine zu so ca. 80g Gemisch (ohne das Gesicht der MBs, aber die wiegen ja auch fast nix) für das Deck verbraten...also so 360g...wenn ich mal Lust habe, dann rechne ich das mal aus wie es sich dann im Ergebnis ausgegangen ist...

    Gerade ist aber kein bisschen Lust zum Rechnen zu finden ;-)

  • 'n paar Bilder zum 3D-Core gab's ja schon mal HIER, aber von einem kompletten Rail würde mich auch interessieren.

    Ich hatte ja bei 5 mm 3D-Core ca. 225 g Spachtel pro m² gebraucht, Mischungsverhältnis Harz-MBalloons ca. 1:3

    Deck mit Rails dürften so um die 1,3 m² sein, da scheinen wir recht nah beieinander zu liegen.

  • Sind die 360g Harz nur für's abspachteln oder ist das Harz für das Gewebe zwischen Kern und 3D- core auch dabei?

    Aloha.

    Die Harzangabe war nur fürs Abspachteln.


    Das Glas-Stütz-Gewebe mache ich à la "poor-mans prepreg" nach dem Muster von CarbonArt:


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    Da habe ich heute, weil ich einen spendablen Tag hatte, so richtig was an Harz versenkt...ich glaube so gut 420g Gemisch auf die Folie und dann nochmal 420g auf das Glas druff...

    Da geht aber auch viel einfach über den Deister, weil ich ja noch was vom Glas wieder abschneide und auch einiges einfach an der Folie haften bleibt. Ich bin mir aber lieber doppelt sicher dass ich das Stützgewebe ausreichend getränkt habe ;-)

  • ...Bilder kann ich ja morgen vom Auspacken welche machen...sollte mich nicht über Gebühr strapazieren...

    Aber dann sprenge ich ein bissel den Trööt...ich hoffe es wird mir nachgesehen... ;-)

  • ...Bilder kann ich ja morgen vom Auspacken welche machen...sollte mich nicht über Gebühr strapazieren...

    Aber dann sprenge ich ein bissel den Trööt...ich hoffe es wird mir nachgesehen... ;-)

    Minen Segen hast Du :saint:

  • Aloha.

    Gerade eben ausgepackt und ich muss sagen...nicht so schlecht. Aber schaut selbst:


    1 und 2 = so habe ich abgeklebt. Also erstmal mit normalem Krepp-Tape und dann mit Panzertape ums Eck, damit es schonmal schön anliegt.


    SizedDown 20200206_154110.jpgSizedDown 20200206_154123.jpg

  • Man kann es teilweise gut erkennen, dass sich die XPS-Waben zwar auch biegen, aber nicht so stark. An dem Bild von der Nase, von vorne, sieht man aber auch, dass sie innen an der Rundung anliegen.

    Der "Klopftest" hat auch keine Schwachstellen zu erkennen gegeben.


    Nun werde ich also anschleifen und rundschleifen, wo es Not tut und vor dem nächsten Laminierungsgang (wenn alle Inserts drin sind) nochmals schön spachteln.

    Man sieht ja auch, dass nicht überall die Stege vollständig gefüllt sind (leider)...das muss dann ja noch nachgeholt werden.


    Vom Gewicht bin ich aber auch angetan..Kofferwaage aber gerade nicht gefunden, kommt aber noch...

  • hmmm..so wie die Dinger an den Rändern abstehen würde ich vermuten, daß da entweder Luft drunter ist oder aber relativ viel schweres Harz :/

    Die Unregelmäßigkeit außen ist kein Problem, die lässt sich gut verschleifen. UNd wenn Harz drunter ist (was ich hoffe), leidet dadurch auch die Sandwich-Sicke nicht.

    Spachteln musst Du nachher eh' noch, damit das XPS nicht unnötig Harz säuft. Deshalb bin ich bei mir auch ganz bewußt von einem Füllen der Struktur von 2 Seiten ausgegangen - das muss ja nicht schon einseitig voll werden.