Alles anzeigenZu Isonic 83: Dass das gewölbte Profil weniger Widerstand hat als das symmetrische Profil, ist nicht ganz korrekt. Die Polare wird durch die Wölbung lediglich zu höheren ca- Werten verschoben, so dass bei Null Grad Anstellwinkel bereits ein Auftrieb erzeugt wird. Bei welchem Ca die Finne arbeitet, hängt von der Fahrgeschwindigkeit, der Fläche und der erforderlichen Seitenkraft ab.
Wird die Wölbung z.B zu groß gewählt bzw. auch die Fläche, ist der erforderliche ca-Wert sehr klein, so dass der Widerstand schon wieder zunehmen kann.
Das anliegende Bild aus dem Buch von Prof. Fred Thomas: Grundlagen für den Entwurf von Segelflugzeugen, Klasing Verlag, zeigt die Verhältnisse sehr anschaulich. Links die Polaren für ein symmetrisches Profil, rechts für ein gewölbtes Profil, das die Verschiebung durch Wölbung zeigt. Dargestellt ist ein Laminarprofil mit der Laminardelle, also der Bereich, wo der Widerstand sehr gering ist und nahezu unabhängig vom Ca-Wert. Die Finne muss also so ausgelegt werden. dass das Ca in diesem Bereich bleibt. Der Einfluss der Wölbung gilt natürlich auch für nicht Laminarprofile.
zu Wolfgang: Er spricht von Konkaven statt Wölbung. In seiner Finne hat ca. die Hälfte der Finne eine positive Wölbung, die andere Hälfte eine negative Wölbung. Im Bild ist die Polare für eine positive Wölbung schwarz, für eine negative rot. Die Polare für das Profil mit der negativen Wölbung wird nach unten verschoben. Bei Null Grad Anstellwinkel entsteht also kein Auftrieb, sondern ein Abtrieb. Bezogen auf die Finne also eine Kraft in die falsche Richtung. Addiert man beide Kurven, ergibt sich wieder die Kurve einer symmetrischen Finne. Damit ergibt sich praktisch kein Unterschied zu einer symmetrischen Finne. Da die Flächenaufteilung nicht exakt 50:50 ist, ist das Verhalten je nach Fahrtrichtung auch etwas unterschiedlich.
sehr gut, Danke für die Präzisierung.
Kann aus eigener Erfahrung berichten, dass der Unterschied zwischen sym. und asym. Finne beim Speedfahren wirklich eklatant ist! Hätte das niemals für möglich gehalten. Die Finnen haben soviel mehr Reserve und bieten dadurch auch wesentlich mehr Kontrolle. Wenn früher immer der Gedanken an den Spinout bei voller Fahrt mitfuhr, kann man das bei einer guten asymetr. Finne getrost vergessen.