• Hallo zusammen, ich bewundere immer mehr die Freesyler unter den Windsurfern, die schon fast

    akrobatisch ihre Moves dahinzaubern. Zwei, drei Fragen hätte ich zu dem Style.


    Ich sehe immer, dass die Freestyler im Schnitt mit ca. 1 - 2 qm kleineren Segeln fahren und dennoch genauso

    früh ins Gleiten kommen wie ich. Gleiten die Boards / Materialkombi einfach früher an, als die normalen

    Freerider ? (Letztes mal wieder am Ammersee, 2.1.19, ca. 15 - 20 Knoten, ich hatte mein

    SimmerStyle Crossover mit 6,7 qm, 135 er Fanatic Shark (76 kg), und die Freestyler waren mit 4,8 qm ebenso gut am Gleiten;

    End Geschwindigkeit etwas langsamer, aber beim Angleiten kaum ein Unterschied) ?


    Was ist eigentlich der besondere Reiz am Freestyle ? Ich bin froh, wenn die Powerhalse gut klappt

    aber bei diesen ganzen Freestyle- Manövern kommt man doch gar nicht so richtig ins Fahren oder ?




    Feedback gern, Danke.

  • Freestylesegel und Boards sind auf schnelles Angleiten und Beschleunigung ausgelegt. Die Segel haben kaum Loose Leach und eine breite Dacronbahn. Dadurch sind die Segel einerseits neutral, gleiten aber trotzdem früh an. Die Boards haben im hinteren Bereich kaum V und sind ziemlich kurz. Mit dem passenden Material und entsprechendem Fahrkönnen, gleitet man ähnlich früh wie mit großem Freeridezeug.

    Mir macht es Spaß immer was neues zu üben und sich die Zähne an bestimmten Moves auszubeißen. Windsurfen alleine hat schon einen besonderen Reiz. Wahrscheinlich deswegen, weil eben nicht immer Wind ist und weil jeder Tag auf dem Wasser anders und besonders ist. Für mich der beste Ausgleich zum hektischen und stressigen Alltag.

  • Hallo Bensen, vielen Dank. Die letzten Sätze kann ich voll und ganz unterschreiben. Geht mir ebenso und ich selber probiere auch immer mal

    gern etwas Neues aus. Von Formula über Slalom bis zum Freeride ist alles im Programm. Nur ans Freestyle habe ich mich bisher noch nicht rangetraut. Mag ggf. auch daran liegen, daß meine Sehnen, Muskeln und Knochen nicht mehr die Jüngsten sind..... Jumps über Wellen würden schon gehen, doch auf Rücksicht meiner Sprunggelenke, gehe ich dann doch lieber in Knie und feder die Wellen sanft ab. Mit zunehmenden Alter wird halt alles leider etwas spröder.


    Ich habe in meinem Bestand noch einen alten Fanatic Skate 61 aus 2002 / 2003. Bild habe ich mal beigefügt. Nutze das Board bisher immer als

    Starkwind - bzw. "Hack" Option. Mal schaun, vielleicht gelingt mir damit ja der Einstieg ins gemäßigte Freestyle. Als Segel könnte mein Sailloft Quad 4,8 oder das SimmerSlyle Crossover (haben beide sehr wenig LL) in Frage kommen. Habe aber keine Ahnung, ob der Shape noch einigermaßen passt. Feedback gern. Danke.


    Skate 61.JPG

  • Ich hatte genau diesen Skate auch einmal. Für Sliding moves gehts ganz gut, weil er verglichen mit den aktuellen shapes extrem lang ist. Die neuen Boards sind alle so zwischen 2.00-2.20m lang, also wesentlich kürzer und damit drehfreudiger. Zudem haben die neuen Boards viel mehr Volumen im Heck, was fehlerverzeiend ist und einige Tricks vereinfacht.


    Falls du wirklich einige gesundheitliche Probleme hast, empfehle ich Old-School Freestyle. Also z.B. diverse Jibes (Monkey, Backwind, Stall, etc), Willie Skipper wenn nicht sogar einen Vulcan. Bei dailydose gibts die Beschreibung, bei c7 videos, im Tricktionary hats auch einige Manöver.


    Mir wäre mittlerweile Windsurfen ohne Freestyle oder Welle zu langweilig, obwohl ich auch gerne einfach mal ein bisschen freeride und mit der Hand übers Wasser fahre. Zudem bekommst du ein wesentlich besseres Feeling für das gesamte Material und den Wind. Falls du dich an Sliding Manöver wagst (Spock, Vulcan), nimm eine kurze Finne (20cm, besser 18cm!) und gewöhne dich erst mal an den anderen Fahrstil.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Das Board ist für gesprungene Freestyle Moves nichts. Es geht sicher auch, aber anstelle von einem Jahr wirst du dann vielleicht drei an einem bestimmten Move üben. Solltest du gesprungenen Freestyle lernen wollen, würde ich dir das kürzeste Board empfehlen, das du finden kannst. Das gibt eine große Umstellung bezüglich des Fahrstils aber erlaubt maximale Fehler und wird in der Luft trotzdem noch drehen- genau das, was man am Anfang braucht.
    Behalte aber im Hinterkopf, dass Freestyle am Anfang sehr frustrierend ist, du sehr viel unkontrolliert stürzen wirst und deine Sessions ein Stück weit als Training betrachten musst, in dem du ein Jahr vielleicht erstmal nur im Wasser liegst, bevor die ersten Moves funktionieren. Die Jungs gleiten nicht nur wegen des Materials so früh an, sondern auch, weil die meisten, die einigermaßen etwas können, sich das mit sehr viel konzentrierter Zeit auf dem Wasser erarbeitet haben und dadurch einfach extrem gute Surfer geworden sind.

    Zuletzt zum Verletzungsrisiko: Das hält sich beim Freestylen meiner Meinung nach noch einigermaßen in Grenzen, wenn du aber selbst kleinen Chop abfederst und Angst um deine Gelenke hast, solltest du vielleicht lieber bei Oldschool Halsenvarianten bleiben.
    Newschool- Freestyle bedeutet oft ganz oder gar nicht, ein Rantasten an die Bewegung ist meistens nicht drin und/oder führt zu Verletzungen.

    Für den ganzen Oldschool Kram kannst du dein Board übrigens wunderbar benutzen.

  • Ich wurde nur 1x im Leben gezwungen, ein Freestyle-Board zu fahren - das von Remko de Weerd während einer Trainigsveranstaltung vor cc. 12 Jahren. Keine Ahnung was das für ein Teil war :/


    1. Eindruck: Sch... - ich kann nur quer fahren =O:rolleyes: Immerhin stabil im Spinout durch die Bucht gedriftet :D

    nach einigem rumprobieren

    2. Eindruck: Sch...gleitet das Ding gut an =O^^


    Wenn man gewohnt ist, mit eher viel Druck auf der Finne zu fahren, sind die Teile wohl einfach nur Kreisel auf dem Wasser. Wenn man sich aber darauf einstellt (was bei mir eine ganze Weile gedauert hat), schon beeindruckend. Wenn ich überlege, wie viel über Finnen in Bezug auf Angleiten und Höhe laufen nachgedacht und diskutiert wird und mir dann die Stummelchen anschaue...... :whistling:

  • ihr habt aber das hier gelesen?

    Ich bin froh, wenn die Powerhalse gut klappt

    sojemandem gesprungenen Freestyle nahezulegen scheint mir etwas unsinnig

    ich stimme sheshe zu und nenne als ersten zu lernenden Powerhalsenalternativmove die Duckjibe.

    wer das nicht auf die Reihe bringt, sollte lieber an der Powerhalse feilen und sich nicht mit Spezialistenboards das Surfen erschweren

  • Hallo zusammen, vielen vielen Dank für das reiche Feedback. Das hilft mir weiter.


    Freesyle Old School, Duck Jibe, merke ich mir. Wenn ich die Duck Jibe mal schaffen würde, wäre das schon der Traum

    meiner Träume. Wird schon eine Umstellung. Fahre bisher mehr oder weniger bei jedem Wind und Wetter, pro Session

    ca 2 Stunden, in der Regel ohne Reinfallen. Das wird dann schon eine Umstellung :)

  • ich habe die Duckjibe zunächst ausschließlich auf meiner Schokoseite probiert und gefahren und auch heute, etwa 25 Jahre nach den ersten Erfolgen, fahre ich sie lieber und öfter auf dieser Seite, während die Powerhalse natürlich beidseitig "im Schlaf" funktioniert

    Wahnsinn, wie die zeit vergeht

    danach wäre noch der 360er interessant

    klingt einfach, ist es aber nicht. zumindest bin ich kein Naturtalent dafür


    Powerhalse handwash!

    ich finde den Schritt bei der Powerhalse zu Handwash einfacher als bei der Duckjibe

  • Powerhalse handwash!

    ich finde den Schritt bei der Powerhalse zu Handwash einfacher als bei der Duckjibe

    Das ist bei mir gerade andersrum, lieber Duckjibe mit Handwash. Allerdings ist da die Gefahr, dass es dir das Schothorn ins Gesicht knallt, wenn man das Segel zu tief legt :-)

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • hmm - ob man zwischen Powerhalse/Duckjibe können und Freestyle heutiger Art wirklich so exakt Parallelen ziehen kann? :/

    Ich kenne einige Freestyler, die zwar Dinge zwirbeln, die ich nicht mal aussprechen kann, aber eine sichere und halbwegs schöne Powerhalse kriegen davon nicht alle hin - Duckjibe auch nicht.

    Kann aber natürlich sein, dass es für die schwierig ist, weil sie es noch nicht geübt haben (zu profan ^^)

  • natürlich ist das nicht zu vergleichen

    bei dem heutigen Freestyle enden die meisten manöver gurgelnd und mit der großen Chance, sich die haxen zu brechen

    Oldscool ist viel einfacher und kann und sollte gleitend enden


    Duckjibe dürfte denen zu profan sein und macht mit den fetten Rails und der glischigen Finne wohl keinen Spaß

    alleine wie die als Vorstufe zum Sprung sich auf die andere Segelseite twisten ist doch schon komplexer als ne lächerliche Duckjibe

  • ... die Finne macht´s, der berühmte kleine Stummel ...


    Habe hier noch 3 Freestyle Finnen im Bestand, fast neu, noch nie gefahren, welche würdet ihr mir denn für

    "Freestyle Old School" mit dem alten Fanatic Skate 2003, 100 ltr. 61 cm Breite empfehlen ? (Wiege 76 kg, Segel von ca. 4,8 bis 6,8 qm) ? Danke


    von links nach rechts, Längen: Maui 28 cm original Finne zum Board, Fehmarn Finns 28 cm und 32 cm White Water Hawaii. Fläche ?

    Finnen.jpg

  • ich bin den Skate nch nie gefahren

    Duckjibe fahre ich mit allen meinen gewohnten Boards: also Wave und Freeride

    da ist durchgleiten das entscheidende Feature. deshalb lieber mit Freeride als mit Wave


    würde ich mit dem Skate nicht probieren wollen. der hat vermutlich andere Qualitäten

  • Probiere doch einfach alle drei aus. Das Brett ist relativ alt und in Sachen Volumenverteilung hat sich einiges getan. Wie sheshe schon schrieb haben moderne FS Boards mehr Volumen im Heck. Dadurch sind kleinere Finnen (um 18cm) auch möglich. Wobei die momentane Entwicklung wieder rückläufig ist und das Tail dünner wird und das Volumen Richtung Mastfuss wandert. Die Finnen sind auch wieder etwas länger geworden. Wenn du eher OldShool üben willst, sollte das mit dem Skate gut funktionieren. Mit den aktuellen FS- Boards ist es auch schwieriger durchgeglittene Halsen zu fahren. Die sind dafür nicht gebaut. Fahrtechnisch gibt es m.M.n im Freestyle die drei Stufen OldShool, gesprungene Moves und Air- oder Powermoves. Das sind völlig verschiedene Dinge. Man muss also nicht zwingend die Airjibe können um den Burner zu üben. Gerade das finde ich so toll. Mach was dir Spaß macht und dir liegt.

  • Anhand deiner Selbstbeschreibung (und deinem Usernamen :) ) wäre ich auch eher versucht, Dir zum klassischen tricksen zu raten. Dafür eignet sich dein historischer Skate ganz vorzüglich, egal mit welcher der drei Finnen.

    Im Grunde ging es mir vor gut 15 Jahren ganz ähnlich. Die Powerhalse gelang zuverlässig und das reine Hin und Her auf dem Flachwasser wurde langweilig. Aber für den damals stark aufkommenden Newschool-Freestyle schien ich nicht tauglich - ich traute mich einfach nicht, um die Ecke zu springen. Also hab ich mich mit den klassischen Manövern beschäftigt und innerhalb kurzer Zeit diverse Halsen-, Wenden- und Brummkreiselvarianten gelernt, die mir bis heute viel Freude bereiten.

    Neben den ganzen wilden Hüpfern wirkt diese Art zu surfen inzwischen recht exotisch. Es ist fast schon eine Aufgabe daraus geworden, im Sinne des Bewahrens verlorengehenden Kulturguts. :)

    Man kann sich also ganz gut damit abfinden, wenn der Kopf manche Sachen einfach nicht will. Genauso auch in der Welle: Wenn fürs Loopen der Mut fehlt, gibt's doch mit dem Abreiten genug zum lernen und Spaß haben.

  • Die MFC ist die Serienfinne, die Whitewater ist meiner Meinung nach die freeridigste und damit für dich am Besten geeignet. Die mittlere würde ich in einem Kinderboard als Mittelfinne nutzen, so mache ich das auch...


    Der Skate ist gut geeignet, ich persönlich finde oldschool Freestyle nicht einfacher oder schwerer.


    Mit einem elegant gestandenen 360iger, oder einer durchgeglittenen Duckjibe ist man immer noch ganz vorne dabei.


    Bei den Newschoolern sieht man sehr sehr selten mal wirklich sauber gestandene Moves, zumindest an den mir bekannten Spots.


    Insgesamt würde ich einfach mal anfangen und dann mal gucken...


    Grüße

    teenie

  • Mir ist gerade eingefallen, dass ich selbst mal so einen Skate hatte, einen 2005er oder 2006er, und dass ich da mal ein Video gemacht habe, beim gemütlichen rumcruisen und segelschwenken mit dem 7er Lappen. 2011 war das glaub ich... :D


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  • Hab grad bei meinen Videos geschaut und ich hätte auch noch eins anzubieten. 13 Minuten mit GoPro am Schothorn aus 2010. Aber das braucht echt niemand mehr zu sehen :P


    OT: Dein SUP sieht ja geil aus!!

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"