Unterwasserschiff Endschliff

  • Hallo zusammen,


    ich bräuchte mal wieder Rat von den Fachleuten.

    Nachdem ich jetzt mehrere Boards repariert und lackiert habe, stellt sich mir die Frage nach dem richtigen Endschliff in Bezug auf die Gleiteigenschaften. Wenn ich ein Board zum Schluss mit kratzfestem 2K-Klarlack überziehe (mit Lackierpistole), ist es richtig glatt. Nun habe ich mein Isonic mit der Original-Mat Farbe lackiert (ebenfalls 2K), habe es aber relativ dünn besprüht und mit 2000er Schleifpapier nass geschliffen. Das fühlt sich immer noch wesentlich rauer an...

    Nun weiß ich das zumindest beim Flugzeugbau eine gewisse Rauigkeit den Luftwiederstand minimiert und die Pro`s beim Surfen ihre Bretter abschleifen. Wollen die nur das Gewicht verringern oder hat das etwaas mit den Gleiteigenschaften zu tun?


    Wie sollte die perfekte Oberfläche am Unterwasserschiff sein, oder spielt das im Ergebnis gar keine so große Rolle? Ich will endlich die 60 km`h schaffen...;)


    Ich freue mich über jeden Tip!

  • ein bekannter hat bei seinem Nove Nove sein Unterwasserschiff wegen Osmose auch

    Komplett abgeschliffen neu Lackiert und poliert.

    Seit er das gemacht hat meint er das das Board schlechter angeleitet und förmlich auf dem Wasser klebt🤔

    Ich glaube wenn eine sehr glatte Oberfläche schneller währe würden die Hersteller

    das bei den Slalomboards auch so machen.

    Wenn du deine angestrebten 60 Kmh mit deinen Boards nicht im Serien Zustand schaffst

    dann auch nicht mit einer Polierten gleitfläche!

    Dein Isonic und dein Falcon haben jedenfalls genügend Potential um über 60 zu Fahren.

    Meist liegt es am Revier das es einfach nicht schneller geht

    (das nötige Fahrkönnen vorrausgesetzt)

  • Spiegelglatt ist nicht das schnellste.


    Ich würde mit 400er nass Papier per Hand, mit Korkblock oder Schwamm, leicht in Fahrrichtung schleifen.

  • ein renommierter Bretthersteller hat das alles schon mal durchprobiert. Ganz glatt ist schlecht, Brett klebt.


    Also leicht rauh anschleifen, hab diesbzgl. schon alles zwischen 400er und 100er Körnung gehört.

    Die Theorie lehrt hierzu aber 400er.

  • Da tendieren die Meinungen ja alle zu der 400er Körnung! Vielen Dank für eure Einschätzungen, vor allem weil sie in die gleiche Richtung gehen!

    Außerdem ist das viel weniger Arbeit als alles glatt zu polieren😉

    Habe mein Isonic gerade dementsprechend angeschliffen. Bin mal gespannt was es bringt!


    User5120: mir ist schon bewusst dass die 60er Grenze durch mein Fahrkönnen fällt oder nicht, das Board trifft keine Schuld wenn ich es nicht schaffe😉


    Grüße an Alle!

  • Das wäre eine Winterbeschäftigung. Mehrere Platten lackieren unterschiedlich grob schleifen und schauen wo Wassertropfen am wenigsten stark ausgebilden.

    Entscheidend ist der Gegensatz von hydrophob und hydrophil.


    Das hat nicht unbedingt was mit der superglatten Oberfläche zu tun, es bedeutet, daß hydrophil Wasser mag und hydrophob Wasser abstößt.


    Also zum Testen mal Wasser draufgießen. Verläuft das Wasser zu einer großen Oberfläche ist die Fläche hydrophil ( sehr sehr gut! Wasser gleitet gut auf Wasser, Spüli Effekt!)

    Bildet das Wasser kleine kugelige Tröpfchen ist die Fläche hydrophob (zB gewachste Oberflächen, neu poliertes Auto usw) und der Reibungswiderstand unter Wasser vervielfacht sich.

  • Das ist ja merkwürdig ... die Regatta-Schiffe waren unten immer hochglanzpoliert und wir Freizeitsegler mit unserem

    rauhen Anti-Fouling dachten immer, wir hätten einen Nachteil. =O

  • Wir können ja die jetzt verbotenen Badeanzüge von Schwimmer abkaufen und dann den Unterwasserschiff damit überziehen. Die Schwimmer waren ja damit plötzlich 1 Sekunde schneller auf 100 Meter 8o


    Haihaut soll ja auch rau sein, ob man die Fläche so in etwa anschleifen kann, ist eine andere Frage und wäre sicherlich interessant.


    Wir reden hier dennoch von einem minimalen Unterschied und ich würde sagen 95% würden es nicht merken (ich auch nicht). Beim Chop kann das Brett glaub so oder so nicht richtig kleben oder?

  • Bei den Badeanzügen ist es die Kompression und der Auftrieb, nicht die Oberfläche.

    Ich denke auch, dass die Reibung am Wasser nicht entscheidend ist, da sowieso minimal.

  • Ja, mit Bionic könnten unsere Boards sicher schneller werden, nur wer bezahlt das?


    Ich glaube schleifen und der Test vom Dr. reichen aus, wenn es nicht um Rekorde geht. Und da wäre bei der Effizienz des Riggs sicher mehr zu holen.


    Es gab auch schon Versuche mit Fischschleim den Widerstand des Rumpfs/Boards zu reduzieren. Riecht sicher lecker im Boardbag.

  • Wir können ja die jetzt verbotenen Badeanzüge von Schwimmer abkaufen und dann den Unterwasserschiff damit überziehen. Die Schwimmer waren ja damit plötzlich 1 Sekunde schneller auf 100 Meter 8o


    Haihaut soll ja auch rau sein, ob man die Fläche so in etwa anschleifen kann, ist eine andere Frage und wäre sicherlich interessant.


    Wir reden hier dennoch von einem minimalen Unterschied und ich würde sagen 95% würden es nicht merken (ich auch nicht). Beim Chop kann das Brett glaub so oder so nicht richtig kleben oder?

    gabs vor ein paar Jahren mal ein Projekt mit Thomas Döblin und dem Fraunhofer Institut, mit Haifisch Haut fürs Board. Hab dann nix mehr gehört. Weiß jemand wie es ausgegangen ist?

  • Ja, mit Bionic könnten unsere Boards sicher schneller werden, nur wer bezahlt das?


    Ich glaube schleifen und der Test vom Dr. reichen aus, wenn es nicht um Rekorde geht. Und da wäre bei der Effizienz des Riggs sicher mehr zu holen.


    Es gab auch schon Versuche mit Fischschleim den Widerstand des Rumpfs/Boards zu reduzieren. Riecht sicher lecker im Boardbag.

    Der Hai schwimmt meist im Wasser, das Board gleitet nach dem Angleiten mit dem hinteren Teil auf dem Wasser. Es gibt glaube ich in der Natur nicht viel Beispiele für "auf dem Wasser-Gleiter". Wenn, würde es wahrscheinlich reichen, die hintere Hälfte des Boards mit Hai-Struktur zu gestalten.

  • war glaub auch nur das hintere Drittel

  • Mit einer bestimmten fein rauen (nicht abweisenden) Oberflächenstruktur können Wassermoleküle anhaften und gebunden werden. Wasser auf Wasser hat die geringste Reibung/Bremwirkung. Bei der Haihaut ist das nicht anders...


    Mit feinem Anschleifen kann man das bestimmt zu einem gewissen Grad erreichen.

  • Ich hab mich mal so durch die Regatta-Foren gelesen. Demnach gibt es immer noch beide Lager, die einen schleifen, aber

    mit mind. 1000er Papier, die anderen polieren auf Hochglanz, und es gibt Sieger bei beiden Methoden.


    Es ist also komplett wurscht, ob man sein Hochglanz-Board fein anschleift, merklich schneller wird es nicht, aber es

    schadet auch nicht. Wenn noch jemand Beispiele oder Studien aus der Praxis findet, bitte posten.