Nach 19 Jahren neues Board 107 / 115 l - Tabou 3s, Allride

  • Hallo zusammen,

    nach einer längeren Pause - meine beiden Jungs sind inzwischen 12 und 10 Jahre alt - bin ich wieder dabei!

    Sicherer Wasserstart, Halsentraining, kleine Sprünge gehen schon wieder

    Mein Heimrevier ist der Bodensee, allerdings gehe ich hier nur aufs Wasser bei > 3 Bft

    Jetzt brauche ich dringend einen Re-New meines in die Jahre gekommenen Materials.


    Vorhanden:

    F2 Air 115 l (BJ 2000) und F2 Air II 95 l (BJ 2002)

    Segel 4,5; 5,0; 5,4; 6,2 und 7,0 qm

    Wenn dann bin ich in den letzten Jahren immer den 115l Air und meist 7,0 qm gefahren.

    Im Dänemark habe ich geliehen und bin dort den Tabou 3S Classic 97, 107 und 117 l gefahren.

    Der Tabou 3S Classic 117 l ist ein heißer Kandidat - bin ich halt schon gefahren, super Rezensionen, Allroundbrett.

    Alternativ könnte ich mir auch einen JP Allride 116 vorstellen, insbesondere die Pro-Version sieht einfach super aus!

    Meine maximale Segelgröße würde ich auf 7,5 vergrößern


    Nun meine Fragen:

    Welches Board würdet Ihr nehmen?

    Sind die Ltd-, bzw. die Pro-Versionen den Mehrpreis wert?

    Segelrange 4,5 oder 5,0 bis 7,5 qm - würdet ihr bei 85 kg Gewicht eventuell sogar in die 105 l-Klasse vorstoßen?


    Für Tipps bin ich Euch sehr dankbar, in 14 Tagen ist in Friedrichshafen Interboot, da möchte ich zuschlagen. Entweder Brett oder Brett/Mast/Segel

  • Moin, eine Einboardlösung für 4,5 bis 7,5 ist kaum machbar. Dazu Bodensee als Hauptrevier. Also eher7,5er als Hauptsegel. AllRide bin ich als 106er mal gefahren, fand ich ziemlich nervös. Da würde ich eher zum 3S tendieren. Aber egal welches Board, es ist ein Kompromiss. Ltd nehme ich immer wenn es geht. Sind zum Saisonende wenig teurer, verkaufen sich aber besser gebraucht.

    Mach was draus..

    LG

    Peter

  • Vielen Dank für die Antworten

    Mir ist schon klar, dass eine Ein-Board-Lösung von 4,5 bis 7,5 qm nicht funktionieren kann. Mit einem guten 115l-Board kann ich aber mal die häufigsten Bedingungen abdecken und komme auch bei einsetzender Flaute noch nach Hause - egal ob Bodensee, Comer See oder Garda.

    Vielleicht kommt später ja mal was kleines Feines mit dazu - davor kann ich aber meine Skills super auf einem 115l Board trainieren.

    Wenn meine Jungs mitziehen sind wir vielleicht auch schon bald mit einer ganzen Boardpalette unterwegs :)

    Vorerst wird es nun wohl der

    JP Allride 116 Pro 2018 + Boardbag mit Neilpryde Ryde 7,5 qm aus 2017 mit Mast und Gabel

    Ein JP-Board war schon immer der Traum und deshalb liegt er gefühlsmäßig einfach ein bisschen vor dem Tabou oder Lorch.

    Das finde ich an unserem Sport so bezeichnend. Nicht nur über das Wasser schießen oder das Halse trainieren kickt, sondern auch das Material war bei mir schon immer eine Herzenssache. Auch wenn ich meinen F2 Air II heute aus dem Boardbag hole, denke ich: Was für ein schönes Board

  • Bin beide schon regelmäßig gefahren und besitze selbst einen 3S116 von 2015.


    Beide Bretter haben einen leicht unterschiedlichen Schwerpunkt:

    3S 116: Ist das größte Brett der Reihe, daß trotz "Wavegenen" schon mit monöverorientierten Freeridern der gleichen Volumenklasse konkurriert.

    Das Brett ist für das Volumen schmal und trägt bein Fahren die Nase etwas höher, was zu der unglaublichen Wendigkeit beiträgt. Das größte Segel, das noch gut harmoniert ist 7.0 non-Camber (wegen des weiter hintenliegenden Druckpunkt eines Cambersegels). Mit Abstrichen geht auch ein 7.5er noch.

    Die Standardfinne ist eine 34er man kann für leichtere Winde (Bodensee) bis 37cm gehen (z.B. Select Edge Freeslam) Auch mit diesem Setup wird die Kombi aber weder zum Frügleiter noch zum schnellsten Brett am See. Dieses ist aber nicht der Fokus, denn mal richtig im Gleiten macht das Brett richtig Spaß und halst/wedelt in fasst beliebigen Radien. Es ist ein wenig Fingerspitzengefühl notwendig.


    JP AR116:

    Das Brett ist ein klein wenig breiter, die Scoop-Rockerlinie ein wenig flacher und dazu mit einer im Vergleich etwas längeren Finne ausgestattet.

    Das Brett liegt etwas flacher im Wasser, gleitet im Vergleich etwas früher an, wird ziemlich schnell, bleibt sehr laufruhig und lässt sich auch durch engere Halsen jagen als z.B. mit einem JP MR 119 aber nicht so eng wie mit einem 3S. Bei etwas mehr Wind kann man leicht die Finne verkleinern auf 34/36cm und auch mit einem etwas kleineren Segel noch richtig Spaß haben. Die maximale Obergröße würde ich bei 40cm Länge und ca. 8.0m2 Segel sehen.


    Fazit: Der 3S ist etwas waviger (bitte mir den Ausdruck nachsehen) und der AR etwas freeridiger/gleitfreudiger. Alle Beobachtungen beziehen sich auf 90kg Körpergewicht.


    ==========================================================================================================================

    Bin mittlerweile bei Flachwasser Tobago/Prasonisi MagicRide 119 bzw. 112 gefahren die ich konzeptionell hier in eine Reihe stellen möchte.


    MR119: Ab Anfang hat mit das Brett leicht verzweifeln lassen, aber die guten Bemerkungen haben mich dazu veranlasst mich und mein "Unvermögen" als die Ursache für den Frust zu sehen und voila, es geht. Das Brett ist noch einmal kürzer und breiter plus längerer Finne mit flacher Gleitlage. Wer old school Bretter gewohnt ist und so fährt wird mit ungewolltem Anluven und schlechtem Angleiten bestraft. Man fährt die Gabel etwas höher als mit einem schmaleren Brett und bringt mehr konstanten Druck auf den Mastfuss (get down James Brown oder auch get low to go) Gleichzeit muss das vordere Bein konsequent gestreckt sein, der vordere Arm ebenso was dem Anluven entgegenwirkt. Mit dieser Fahrtechnik gleitet das Brett sehr früh und bleibt auch bei böigen Wetter besser im Gleiten im Vergleich zu schmaleren Brettern. Der Kurvenradius ist natürlicher weise etwas weiter und durch den Shape unterstützt. Gerade wenn die Winde nicht so verläßlich sind haben die Magic Rides (oder ähniche Shapes anderer Hersteller) gewisse Vorteile. Hier ist die Serienfinne tatsächlich das Größte, was ich fahren würde und eine 2. kleinere Finne ist für mich Pflicht, Für den Bodensee als Standardrevier ist das eine betrachtenswerte Alternative.


    Hoffe, ein paar Anregungen geliefert zu haben.

    Sunzi


    PS: Meine Buben knapp 12 bzw. 14 fahren 96L/116L wobei 96L bei deren Körpergewicht locker ausreicht

  • Sunzi, vielen Dank für den sehr ausführlichen Bericht, insbesondere der Vergleich zum Magic Ride finde ich spannend.

    - nur so nebenbei, wenn Du Magic Ride mit MR abkürzt, kann den schönen Bericht keiner über die Suchfunktion finden.


    Es ist vollbracht, der Allride II 116 Pro ist eingeweiht. Aber doch irgendwie anders als gedacht:

    Heute waren am Bodensee 6 bis max. 8 Windstärken. Habe dann mein 4,5 Segel aufgebaut und statt der orginalen 36cm eine 30cm Select Finne drunter geschraubt.

    Gleich so richtige Kampfbedingungen und das mit dem neuen Board - aber was solls.

    Witzigerweise hatte ich das NP Seach 4,5 vor meiner Kinderpause gekauft, kam aber nie mehr dazu es zu fahren. Dachte schon es wäre ein Fehlkauf, aber heute, nach ca. 12 Jahren hat es seine Berechtigung gefunden.


    Erste Erkenntnisse:

    so weit ich das heute beurteilen konnte ist der JP das ideale Brett für mich. Gleitet sofort an, man fällt in die Fussschlaufen, das Board beschleunigt wie auf Schienen und das ganze bleibt bis in einen sehr weiten Bereich kontrollierbar. Mit einer 30er Finne kann man schon noch ein 4,5er Segel fahren. Erst wenn das überpowert ist, dann fliegt man davon - was ja absehbar war

    Springen funktioniert ganz prima, meine Pro-Version ist so leicht, dass das Board ganz schnell aus dem Wasser abhebt.

    Manöver kann ich jetzt noch nicht so beurteilen, weil die Bedingungen eher heute zu extrem waren.

    Insgesamt wirkte der Allride etwas spritziger als der 3S (war allerdings ein Leihboard)


    Fazit: draufstehen und Spaß haben

    Christian