Lessacher vs. C-Fins

  • Hallo Zusammen,

    nö, ich habs nicht vergessen, nur leider wird der Test noch auf sich warten lassen.

    Danke für die Wünsche - leider ist die Entwicklung meines Rippenbogen-Bruchs nicht wirklich toll - vllt. nur soviel seit nun fast 12 Monaten tut sich praktisch nichts.

    Hab nun so ziemlich alle Ärzte durch. Der Rat lautet einhellig: Geduld.

    Leider besteht auch noch eine nicht unerhebliche Chance, dass es so bleibt - nennt sich dann wohl "Pseudo-Gelenk".

    Habs jetzt selbst mit Magnet-Resonanz versucht - scheint fast so, als würde das nun endlich was helfen, aber noch will ich nicht zu laut schreien.

    Also ums kurz zu machen - sobald ich mich sicher genug fühle um wieder aufs Board zu steigen kommt der Test - versprochen.

  • Vielleicht schon mal soviel vorab. Die Sitzwindel machts möglich....

    Ich hab die Duo Slalom inzwischen mit Leihmaterial testen können. Das war in diesem Fall ein rrd firestorm 101 und 112.

    Ganz klare Ansage, ich mag die Finne. Sehr sogar!

    Kann auch gleich sagen, ich bin beide auch mit der MFC 40er und 44er gefahren, die glaube ich serienmäßig dabei sind - was für ein Graus.....

    Mit der Duo Slalom haben sich die Boards erstmal richtig "befreit" gefahren. Dabei erinnert sie mich an meine alten Blades aus den 90ern mit ganz ähnlichem Fahrverhalten.

    Ich hab damit Point7 ACX bis zu 8 m² ausprobiert - kann berichten, alles absolut kein Problem. Wie Herr Lessacher schon sagt, sie hält verdammt viel Druck aus, das ist neu im Vergleich zu alten Blades. Spinouts gibt es lediglich bei Luft unterm Board - diese lassen sich dann aber verhältnismässig schwer wieder einfangen.

    So, bei maximalem Speed auf flachem Wasser wird sie sehr schnell, durch die Härte ist sie sehr direkt. Ich hab eine minimale Rolltendenz über die Längsachse des Boards feststellen können. Am Limit braucht sie daher etwas mehr Aufmerksamkeit, speziell beim schmaleren 101er. Wenn es unruhig wird bedarf es mehr Druck auf der Kante um sie im Wasser zu halten.

    Also ich würde sie auf flachem Wasser mit großem Segel als wirklich sorglos zu fahrende Finne empfehlen, die absolut was aushält.

    Wenn es aber etwas rauher wird, empfinde ich die c-fins aufgrund ihrer weichen Finnentips etwas angenehmer, ich hab hier immer das Gefühl es gibt praktisch kein Limit. Segel zu groß, Finne zu lang, was solls - einfach draufhalten. Somit, auch wenn es ev. nur ein Gefühl ist, läßt sich eine c-fin noch einfacher schneller machen. Die parallel getestete 38er 4.4 (sie war lt. Messung 37,5) ist für mich noch komfortabler. Sie lässt sich praktisch völlig ohne irgendwas (um nicht zu sagen hirnlos) unfaßbar schnell machen. Allerdings muss man das Gefühl mögen (die 4.4er hat das schon nicht mehr so sehr, wie z.B. die 4.1er) eine Finne praktisch nicht zu spüren. Sie ist zwar da, aber man merkt sie einfach nicht. Ich kann damit über den Chop prügeln, als wäre dieser totales Flachwasser. Gefahr kommt beim auf die Leekante-Stellen, da der unterschätzte (nicht fühlbare) Lift schnell das Rail am Bug in die nächste Welle drückt, liegt aber ev. auch am Boardshape.

    Höhe geht die 4.4er gefühlt besser und bleibt dabei deutlich ruhiger.

    Die c-fins sind daher etwas technischer zu fahren - trotz des extrem hohen Komforts.

    Es gibt jedoch etwas das mich an den c-fins immer gestört hat - und zwar ihre Empfindlichkeit. Richard hat das inzwischen schon verbessert und die neueren haben Carbon-Einlagen in den Schäften, aber die Rißbildung nervt. Meine 4.4er haben das zwar noch nicht, hoffe es bleibt so. Meine 4.1er hatten es beide und schließlich ist bei beiden auch das Finnenblatt genau am Übergang zum Schaft gestaucht worden, bzw. entstand ein Riß. Hier nochmal ein großes Dankeschön an Richard, der mir beide sofort ersetzt hat. Auch meine 4.2.1er brauchte schon einen neuen Schaft. Auch das Finnenblatt ist so dünn geschliffen, dass man wirklich jede Grundberührung vermeiden sollte - unbedingt selbst an Land das Board niemals ohne Cover auf die Finne stellen. Tja, die Formel 1 ist halt schnell aber empfindlich...

    Da hat eindeutig die Duo Slalom die Nase vorne, sie ist wie aus dem vollen gearbeitet. Darüber muss man sich hier absolut keine Gedanken machen.

    Wenn Ihr mich jetzt fragt was ich lieber fahre, nein, das kann ich Euch so nicht sagen. Die Duo-Slalom mag ich bei großen Segeln und flachem Wasser mit gutem Wind und meine 4.2.1er würde ich bei grenzwertigen Bedingungen fahren (Angleiten und choppy). Die 4.4er sind bei mir mit etwas weniger Rake, daher nicht ganz so loose wie die 4.1er, aber trotzdem komfortabel hoch rauf zu fahren und weniger zum Angleiten. Ich finde der Speed bei den c-fins wird nur vom eigenen Mut begrenzt.

    Also alle haben Ihre speziellen Eigenschaften und ich mag sie alle.

    Hut ab auch vor Herrn Lessacher - so eigen die Finnen aussehen - sie funktionieren auch wirklich gut!

  • Danke für Deinen ausführlichen und wie ich nach der manchmal hier sehr sarkastisch geführten Diskussion hervorheben muss, auch sachlichen und fairen Bericht. Du hast offenbar wieder eine andere Finne als ich. Ich habe unter anderem 2 Exemplare von der Hyper Duo (Foto habe ich weiter oben gepostet), die auch wieder leicht anders aussieht, allerdings in den essentialia, dem Cutout und dem asymetrischen Profil übereinstimmt. Ich habe diese beiden Finnen bisher auf einem großen Freerider gefahren und auf keinem Slalomboard. Meine Bedürfnisse orientieren sich also eindeutig in die "unsportliche" Richtung. Außerdem hatte ich als Vergleichsmaterial Winhellers zur Verfügung und keine C Fins, allerdings gehen meine Eindrücke in die gleiche Richtung.

  • Hab ich aus der 35er Rake 30° gebaut. mit Rake 17°. Die 3 Finnen sind Rake 30° in 32cm 35cm und 40cm. Sind in Rake 17° immer 2cm größer,

    also aus 32cm wird 34cm. aus 35 cm wird 37cm und aus 40cm wird 42cm in Rake 17°. Basis wrd ent sprechend angepasst und neu angegossen.

    Wolfgang

  • Aha, wusste ehrlich nicht, dass ich da einen Umbau habe, das sieht man ihr nicht an und sie sah auch völlig unbenutzt aus, vermutlich wars direkt nach dem Umbau wo ich sie bekommen habe.

    Ich habe unter anderem 2 Exemplare von der Hyper Duo (Foto habe ich weiter oben gepostet), die auch wieder leicht anders aussieht....

    Naja, die finde ich sehen aber schon wesentlich anders aus. Die Duo Slalom ist mehr ein hyperbolische/elipsoide Blade, während mich die Hyper entfernt an die alten G10 Stingrays erinnert oder die Quattro von Herrn Lessacher, ich meine diese hier: surf-forum.com/attachment/31483/ bzw. diese Stingrays: surf-forum.com/attachment/31484/


    Ich bin mir da auch recht sicher, dass die Fahreigenschaften und der Einsatzbereich ziemlich anders sind. Durch die sehr gerade Form ist sowas extrem fürs Höhe ziehen und Kursrennen gut, aber Angleiten macht damit sicher keinen Spaß, musst Dich aktiv ins Gleiten pumpen. Das sehr schmale Blatt muss man dann mit Länge kompensieren, was wiederum sehr unruhig wird wenns rauh ist und am oberen Limit. Sie hat zwar baubedingt wenig Lift (kommt allerdings auch aufs Profil an) bei leichter Fehlbelastung hast Du bei Topspeed dann aber gerne mal einen Wheely. Ich denke mal das die Assymetrie auch hier hilft, die symetrischen Profile in der Art haben gerne permanente "Mini-Schmierer" produziert. Hatte selber mal so einen G10 Stingray - mochte ich aber nicht wirklich.

    Und bei großem Segel und Wind an der Gleitgrenze bist Du damit praktisch immer quer zur Fahrrichtung "downwind" unterwegs. Am See mit großem Board und für sehr spezielle Bedingungen macht sowas sicher Sinn, aber nicht am Meer mit <100 L.

  • tempograd. Wolfgang baut die aus seiner Rake 30 Form und baut sie auf Rake 17 um und baut eine neue box An. Sowie ich das verstehe. Du hast also einen neuen Umbau.

  • Ok, dann liegt das sicher an der großen Blattbreite direkt überm Schaft, dass sie besser angleitet als die alten Stingrays. Zu Winheller-Fahreigenschaften kann ich nichts beitragen, hab keine einzige.

  • Gut erkannt.die breite Basis ist es. Wasser hat oben weniger Widerstand als in 40 oder50cm Tiefe. Kann man feststellen. Finne in ein Wasserbecken..

    Holzbrett mit Querbefestigung eins Flachmaterials 50cm lang. Bindfaden von Brett zu einer Briefwaage. Wasserschlauch , in Höhe verstellbar.In

    verschiedenen Höhen auf Flacheisen anstrahlen. Wasserstrahl hat oben weniger Widerstand als unten. Das kann man errechnen. Also schauen ,daß

    man oben und unten den selben Widerstand hat. Geht ja nur wenn man nur die Breite der Finne und Widerstand auf der Briefwaage errechnet.

    An der Basis breit und in der Tiefe schmaler werdend, aber immer in jeder Tiefe der gleiche Widerstand. Gilt für alle Finnen. Konkaven und

    Profildicke werden extra berechnet. Wolfgang

  • Klingt nach einer interessanten Versuchsanordnung. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie man mit einem

    Wasserschlauch, Bindfaden und Briefwaage seitliche/schräge Anströmungen von 30 km/h simulieren kann,

    weil da doch ganz schöne Kräfte am Werk sind, aber wird schon stimmen. Das Ergebnis zählt.

  • Nicht Speed errechnen, sondern simulieren. Oder kann man Strömungswiderstände, gemessen bei 1 kmh, einfach auf 30 kmh hochrechnen?

    Aber ist ja egal, ich habe den ganzen Versuch nicht genau verstanden. Passt schon.

  • Wolfgang hat ein neues physikalisches Phänomen entdeckt, nämlich, dass der Widerstand mit der Wassertiefe zunimmt.


    Die bisherige Physik sagt allerdings, dass der Widerstand nicht vom Wasserdruck sondern nur von der Wasserdichte abhängt und die ist überall gleich, abgesehen von der Temperatur.


    Was mit der Wassertiefe zunimmt ist der Druck, den interessiert das Profil aber nicht, da der Umgebungsdruck auf beiden Seiten des Profils ja gleich ist.

    Ein Druckunterschied und damit eine Auftriebskraft entsteht erst, wenn das Profil schräg angeströmt wird.