Hallo zusammen,
Ich habe ja im RRD Foil Thread einen etwas längeren Erfahrungsbericht gepostet. Nun war ich drei Tage in Domaso am foilen. Dabei habe ich mir einige Fragen zum Foil-Trim im Vergleich zum klassischen Trim gestellt. Ich habe beispielsweise herausgefunden, dass ich extrem verkrampft auf dem Teil stehe, die Druckpunkte nicht übereinstimmen (komischerweise auf einer Seite komplett anders als auf der anderen) und ich den Mastfuss ganz anders eingestellt habe. Aber der Reihe nach:
Setup:
RRD WH Flight 85, PD Freestyler 99l (nicht ideal, ich weiss, darauf muss hier aber nicht eingegangen werden), Gun Torro 5.3, 73kg/175cm, Wind: ca 12-25kn
Mastfussposition:
Ich habe verschiedene Positionen ausprobiert und festgestellt, dass die Kräfte am neutralsten sind, wenn der Mastfuss ganz nach hinten geschoben wird. Was sind eure Erfahrungen? Weshalb ist das so?
Druckpunkt:
Ich habe den idealen Segeldruckpunkt noch nicht gefunden, aber generell stelle ich die Tampen einige cm weiter richtung Mast ein. Kann sein, dass ich noch ein wenig Angst habe und (unbewusst) noch nicht die volle Power will, aber es fühlt sich besser an, wenn die Tampen etwas weiter vorne sind (im Vergleich zum klassischen Trim). Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Zudem steht das Segel und ich viel aufrechter, natürlich auch dadurch bedingt, dass der Mastfuss weiter hinten ist (s.o.). Ausserdem sind meine beiden Seiten nicht symmetrisch. Auf Port-Tack sind die Tampen rund 3-4cm weiter vorne als auf Starboard. Liegt das an meiner verkorksten Haltung? Beim normalen Surfen sind beide Tampen genau gleich und ohne Abstand dazwischen.
Körperhaltung:
Ich habe nach 3 Tagen foilen Muskelkater an den verrücktesten Stellen (z.B. am Po). Zudem drehe ich mich extrem gegen Luv beim Fahren und muss natürlich die Querachsen-Neigung (also Board hoch und runter) immer wieder ausgleichen. Ich stehe viel aufrechter und schiebe auch das Segel im Gleiten immer wieder vor und zurück (s.u.). Wie geht es euch so?
Segelbewegung während des Fliegens:
Um hochzukommen habe ich gelernt, dass es mit einem leichten Kick auf den hinteren Fuss (ähnlich Ollie) am einfachsten geht. Danke Youtube. Während des Fliegens verändere ich aber immer wieder die Höhe. Grundsätzlich versuche ich so ca. 30-40cm hoch zu fliegen, dann habe ich etwas Reserve auf beide Seiten. Wenn ich aber merke, dass ich durch ein Windloch fahre, lege ich das Segel etwas mehr richtung Heck (ähnlich Anluven), wenn ich merke, dass es bald zu blubbern beginnt neige ich das Segel etwas mehr gegen den Bug. Ist das die richtige Technik um die Höhe zu halten/verändern? Natürlich versuche ich das ganze auch mit Gewichtverlagerung zu steuern, aber die Segelbewegung folgt dadurch.
Chop:
Kleinerer Chop ist kein Problem, wenn ich aber bei grösserem Chop (ca. 30-40cm) versuche raumwind zu fahren, spüre ich die "Kraft" der Wellen extrem und die Balance da zu halten ist extrem schwierig. Hatte ein paar saubere Abgänge dadurch. Liegt das an meiner aufrechten Haltung? Sollte ich etwas mehr auf die Rails stehen und nach Luv lehnen? Bei Flachwasser ohne viel Chop gehen sämtliche Kurse super. Bei viel Chop fast nur Amwind.
Pumpen:
Mittlerweile gehts langsam, aber das Anpumpen finde ich immer noch etwas vom schwierigsten. Fächern à la Freestyle geht knapp, richtig Pumpen bringt aber definitiv mehr um hochzukommen. Was mir aber aufgefallen ist, dass ich oft "verschneide", also beim Pumpen entweder Luv- oder Leekante ungleichmässig belaste und zwar hochkomme, mir das Board dann aber seitlich wegkippt. Tipps um das zu vermeiden?
Stabilität beim Fliegen:
Ich habe rausgefunden, dass es viel stabiler ist, wenn man das Board seitlich belastet, also die Füsse weit auf dem Rail hat. Das Freestyler-Setup ist diesbezüglich gar nicht ideal, ich bin quasi nur mit dem grossen Zeh in der Schlaufe. Aber wenn ich etwas mehr Erfahrung habe, werde ich wohl strapless fahren. Wenn man zu aufrecht steht, fühlt es sich an als hätte der Flügel Turbulenzen und man merkt minimale Vibrationen.
Ich weiss, es sind einige Themen angeschnitten aber vielleicht kann dieser Thread ein kleiner Erfahrungsaustausch sein, welche Tipps wie geholfen haben oder was man sonst (aus der Ferne beurteilt) besser machen kann. Ihr könnt natürlich auch gerne eigene Fragen stellen.
PS: Nach total 4 Tagen und ca. 6-7 Stunden total habe ich die erste Halse "durchgeflogen"!!! Das war aber wohl eher ein Lucky-Punch, denn bei den restlichen Versuchen hats mich ziemlich versemmelt
Liebe Grüsse,
Steven