brauchbare Tampen

  • Hallo,


    hat schon mal jemand PES-Seile von Mamutec als Trimmtampen verwendet?

    Ich habe das Seil in 3mm hier und habe es monatelang zur Befestigung eines Sonnensegels verwendet. Es scheint ausreichend UV-stabil zu sein. Außerdem ist es runder und hat feinere Fasern als die Tampen, die ich aus Surfshops habe.

  • Noch nicht probiert. Aber wenn sie nicht halten, kannst Du leicht in Seenot geraten - für was? 1€ Ersparnis/m?

    Ich steh' auf Dyneema Tampen, die extrem reißfest und scheuerresistent sind, z.B. Marlow Formuline oder Liros Surf.

    Die kosten zwar je nach Einkaufsquelle 2-4x soviel, halten aber auch um ein vielfaches länger, als normale Tampen, sorgen für geringere Trimmkräfte und mehr Sicherheit.

  • Jo, bei Tragkraft 60 kg würde ich das auch nicht verwenden wollen. Fraglich, ob man ein Racesegel damit überhaupt getrimmt bekommt, ohne dass der reißt. Der Standard Polyestertampen für ~1€/m ausm Surfshop ist mit 200-300kg angegeben, ein 4mm Dyneematampen zwischen 800 und 1200 kg.


    Guß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Ihr seid euch hier ja einig :-)


    Ich habe mich inzwischen noch etwas schlau gemacht. Mamutec stellt auch Dyneema-Seile her. Das, was ich oben verlinkt und inzwischen gekauft habe, ist ein reines PES-Seil. Bei den Angaben muss man zwischen Arbeitslast und Bruchlast unterscheiden. Obiges Seil hat 60 kg Traglast und 320 kg Bruchlast. Bei 3 Rollen sind das immerhin 180 kg, die man damit regulär zieht und fast 1 t, bis es reißt. Dyneema-Seile haben die 2 bis 4-fache Trag-/Bruchkraft.


    Das Seil habe ich mir vornehmlich für andere Zwecke in Haus und Garten gekauft. Es wäre schön gewesen, wenn es auch zum Trimmen geeignet gewesen wäre. Es ginge auch bestimmt, aber das aktuelle Surfmaterial ist wohl eher auf stabilere Seile ausgelegt.


    Da ihr die Längen ansprecht: 2,5m finde ich extrem wenig. Bei 3 Rollen sind das gerade 31 cm. Bei 4 Rollen nur 25 cm. So weit bekomme ich meine Freeride-Segel nicht, oder nur mit viel Kampf von Hand gezogen. Ich benutze hier immer eine Kombi mit 4 m Seil bei 3 Rollen.

  • Hmm... war mir nicht geläufig, dass zwischen Bruch- und Traglast ein Faktor 5 steckt. Kenne das sonst eher mit Faktor 2, aber meist einfach nur eine Angabe der Bruchlast.


    Ich (und alle anderen, die es mal probiert haben) empfehle aber trotzdem einen ordentlichen Dyneematampen. Nicht wegen der höheren Bruchlast, sondern wegen der niedrigeren Trimmkräfte und besseren Abriebfestigkeit. Ja, ist deutlich teurer, aber jeder das Zeug in meinem Bekanntenkreis einmal benutzt hat, hat nie wieder was anderes benutzt.


    Zur Länge: man muss ja nicht ganz runter von Hand ziehen. Bei 2,5 m Tampen kannst du schon zwei mal durch die Rollen im Segelfuß durch bevor du etwas Spannung bekommst, dann kannst du es mit 1:4 Untersetzung locker weit genug runterziehen, dass du die letzten beiden Rollen einfädeln kannst. Das klappt sogar beim 12er Formulasegel mit 2,5 m Tampen ohne Verrenkungen oder sonstige Anstrengungen. (Und bei dem Segel ziehe ich garantiert mit über 100 kg am Tampen bis das getrimmt ist....) Aber wenn ich mir deine Materialliste so anschaue beschleicht mich der Verdacht, dass du mit einem Trimmhaken an der Verlängerung arbeitest und da gar nicht jedes mal neu den Tampen einfädelst?


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Hmm... war mir nicht geläufig, dass zwischen Bruch- und Traglast ein Faktor 5 steckt. Kenne das sonst eher mit Faktor 2, aber meist einfach nur eine Angabe der Bruchlast.

    Faktor 2 ist bei Knoten angegeben. D.h., eigentlich ist es Faktor 0,5, denn bei Knoten halbiert sich die Bruchlast.

    Zitat

    Ich (und alle anderen, die es mal probiert haben) empfehle aber trotzdem einen ordentlichen Dyneematampen. Nicht wegen der höheren Bruchlast, sondern wegen der niedrigeren Trimmkräfte und besseren Abriebfestigkeit. Ja, ist deutlich teurer, aber jeder das Zeug in meinem Bekanntenkreis einmal benutzt hat, hat nie wieder was anderes benutzt.

    Ich werde mir so etwas besorgen. Mein letztes neu gekauftes Material stammt vom Ende der 90er. Da war ein Mastbecher mit Trimmhaken dabei. Ob das Seil Dyneema ist, bzw. enthält, weiß ich nicht. Man kann es den Seilen vermutlich nicht ansehen.

    Zitat

    Zur Länge: man muss ja nicht ganz runter von Hand ziehen. Bei 2,5 m Tampen kannst du schon zwei mal durch die Rollen im Segelfuß durch bevor du etwas Spannung bekommst, dann kannst du es mit 1:4 Untersetzung locker weit genug runterziehen, dass du die letzten beiden Rollen einfädeln kannst. Das klappt sogar beim 12er Formulasegel mit 2,5 m Tampen ohne Verrenkungen oder sonstige Anstrengungen. (Und bei dem Segel ziehe ich garantiert mit über 100 kg am Tampen bis das getrimmt ist....) Aber wenn ich mir deine Materialliste so anschaue beschleicht mich der Verdacht, dass du mit einem Trimmhaken an der Verlängerung arbeitest und da gar nicht jedes mal neu den Tampen einfädelst?


    Ja, genau so mache ich das :-) Bei dem Mastbecher, den ich meistens mit meinem 7er Freeride-Segel benutze, habe ich einen 4m langen und 6 mm langen Tampen dran. Das fette Teil würde ich nicht jedes mal neu einfädeln wollen.

    Bei dem o.g. fertig konfektionierten Rigg, welches ich damals neu gekauft habe, hat mir der Onkel aus dem Shop den Trimmtampen mit Knoten an den Enden versehen. Alleine deswegen wäre ich nie auf Idee gekommen, den Tampen bei jedem Aufbau neu einzufädeln. Das stelle ich mir fummelig vor und gerade beim Aufbauen, möchte ich nicht fummeln :-)


    Vielleicht nehme ich mir demnächst mal einen kurzen Hilftampen mit, mit dem ich das Segel neben den Rollen etwas nach unten ziehen kann. Oder ich investiere einfach ein paar Groschen mehr und mache den Trimmtampen ein gutes Stück länger.

    Vielleicht probiere ich es auch mal mit dem Einfädeln.