Besseres Brett = Surfen neu lernen?

  • Hallo Zusammen,


    kurz zu meinen Stand:

    Mit 140L Brettern mit eingeklappten Schwert im Trapez teilweise auch vordere Fußschlaufe kann ich bei genügend Wind

    problemlos gleiten und steuern.

    Also war Zeit für besseres Equipment.


    Gestern versucht mit einem Fanatic Eray 130L zu surfen und es hat fast nichts geklappt.

    Sobald ich auf dem Brett stand ist dieses komplett angeluvt und wollte quasi schräg fahren :D

    In den kurzen Augeblicken in denen ich ins gleiten gekommen bin war ich auch schon wieder zu stark nach luv und der Katapult hat ausgelöst.

    Wie ich ins gleiten gekommen bin kann ich auch nicht sagen, was da anderes gelaufen ist. 90% der Zeit hat es nicht geklappt.


    Sind kleinere Bretter so anders zu fahren? Liegt es an einer zu kurzen Finne?

    Segel war richtig getrimmt.

    Worauf muss ich achten?

  • ich denke in dem Forum wird man dir Tips geben können, aber folgende Fragen wird man haben:

    -welche Segelgröße, was für für ein Segel

    -welche Bedingungen: Windstärke, Choppy?

    -dass der 130er beim "starten" anluvt, ist erstmal normal - aber im Gleiten, eher nicht: wo war die Mastfußposition?

    -warst du beim Gleiten im Trapez und in den Schlaufen, oder kam das Anluven davor?


    vg, Boris

  • Hallo Zusammen,


    kurz zu meinen Stand:

    Mit 140L Brettern mit eingeklappten Schwert im Trapez teilweise auch vordere Fußschlaufe

    Und was ist mit den Hinteren Schlaufen beim gleiten:/


    Mit freundlichen Grüßen

  • War erstmal mit nem 5,5 Segel draußen. Dann mit 7,5. Beides Gaastra Matrix. Glaub 10 Jahre alt.

    Wind war bei ca. 5 Beaufort und leicht wellig.

    Maßtfuß hab ich alle positionen durchprobiert und keinen großen Unterschied gemerkt.

    Denk mal weiter vorne dürfte das Brett weniger anluven.

    Bei Gleiten war ich im Trapez ohne Schlaufen.

  • Was war denn Dein altes 140 Liter Brett?! Vermutlich ein uralter Shape und ~20 Jahre alt.

    Denn Dein E Ray ist ja auch schon locker 15 Jahre alt - kann das sein (fand hier Artikel aus 2002)?!

    Ganz ehrlich um da jetzt auf die Suche nach dem Problem zu gehen ist Dein Material einfach zu ungenau beschrieben (BJ, ev. Bild vom Board, etc). Es gibt so viel zu beachten, nur mal kurz erwähnt: wo sind die Schlaufen montiert, wie ist das Segel getrimmt, Gabelhöhe, passt der Mast überhaupt zum Segel oder fehlts da schon, passt das Segel überhaupt zum Alter des Boards in Punkto Druckpunkt, Mastfußposition, Position der Trapeztampen, Finnengröße, etc.

    Erster Unterschied ist wohl, dass Du bei kürzeren Boards immer die Tendenz zum Anluven hast, das wird bei aktuellerem Material nur noch schlimmer, wenn Du die alten langen Shapes gewohnt bist. Das Board ist einfach kürzer und dreht leichter in den Wind, dann fehlt Dir auch das Schwert. Also einfach mal draufstellen und losfahren ist da nicht mehr drin.

    Ein entscheidender Punkt ist, dass du diese Boards mit Druck auf dem Mastfuß fahren musst, dazu musst Du aber in den Schlaufe sicher stehen, also hinten und vorne. Das setzen kurze Boards voraus, ohne Schlaufenfahren funktionieren diese Boards nicht und werden sauanstrengend zu fahren.

    Und ja, für mich bist Du entweder mit zu altem Material gestartet oder zu lang drauf gesurft - oder hast den Sprung zu früh gemacht.

    Ev. solltest Du mal in einer Verleihstation (ev. im Urlaub) was leihen und Dich langsam an die aktuellen Fahreigenschaften herantasten, bevor Du jetzt mit auch schon wieder altem Material die Fahrtechnik aus den 2002er Jahren (No-Nose, etc.) lernst.

    Es hat sich da echt viel getan und ich hab einige Surfspezl, die mit dem neuen Zeug einfach nicht zurechtkommen, weil sie jahrelang ihre Xantos aus den Endneuzigern mit 3,10 gefahren sind. Es ist z.T. eine völlig andere Technik erforderlich.

    Also um auf den Titel Deines Threads zurück zu kommen: Ja, kannst Dich drauf einstellen erstmal alles neu austesten zu müssen und die Technik anzupassen/umzustellen.

  • Also das Brett davor war JP Explorer 145. Höchstens paar Jahre alt.

    Aber bei dem Eray könnte das gut hinkommen mit den 15 Jahren.

    Das Brett ist zwar alt aber ich glaube nicht das es unfahrbar ist.

    Hier ein Bild vom Brett mit den Schlaufen:

    https://ibb.co/cpkQX8

    Das mit dem Druck auf den Mastfuß ist glaub ich genau die Lösung für mein Problem.

    Dann werde ich mal mit den Schlaufen demnächst gleich probieren.

  • ok, der Explorer ist ein (sorry für den Ausdruck) Einsteiger-Tanker. Klar, dass es für Dich eine Umstellung ist auf den E-Ray. Klar ist der nicht unfahrbar, das Ding dürfte sogar recht flott sein - nur sind die Fahreigenschaften halt die von vor 15 Jahren und trotz der nur 15 Liter Unterschied völlig anders.

    Der E-Ray ist wesentlich schmaler und hat vorne auch noch einen leichten No-Nose Shape, daher wird Wenden schon mal recht kippelig für Dich werden, weil es im Verhältnis zum Explorer an Breite fehlt.

    Deine Schlaufen sollten passen, leider hat das Ding keine Mittelposition für nur eine hintere Schlaufe (das erleichtert den Einstieg). Aufgrund des geringen Bugvolumens tendieren No-Nose Shapes ebenfalls dazu die Nase in den Wind zu drehen. Du kannst es mal mit einem etwas weiter vorne montierten Mastfuß versuchen. Leider haben die No-Noses auch das Problem, das das Maximalvolumen mehr in der hinteren Hälfte angesiedelt ist.

    Tendenziell geht man bei weniger Wind aber eben einen Schritt nach vorne. Du musst aber auf dem Teil relativ mittig stehen, bzw. schnell in die Schlaufen rein. Kann mich daher nur anschließen, Du wirst viel üben müssen. Allerdings wirst Du Dich dann mit aktuellem Material wieder umstellen müssen, denn da funktioniert die Technik die Du auf dem jetzt lernst ebenfalls nicht mehr.

    Ganz wichtig für Dich ist auf jedenfall beim Start das Board mit der Spitze deutlich Richtung halbwinds zu drehen, also erstmal abfallen, Fahrt aufnehmen, dann in die Schlaufen und wieder Höhe gewinnen.

  • Noch ein Ratschlag hinterher: Ich denke mal, du versuchst zu früh nach hinten zu gehen bzw. am Board hinten

    Druck zu geben, wenn noch nicht richtig im Geiten bist. Dann luvt das Board an bzw. stellt sich in den Wind.

    Also gib beim ersten Zug im Segel den Druck vorne auf den Mastfuß. Und am Anfang immer raumschots fahren

    beim Beschleunigen. Viel Erfolg!

  • Eure Tipps haben schon mal sehr gut funktioniert. Ich bin jetzt von "Brett stellt sich quer" zu "Gerade aus und ab und zu gleiten".

    Jetzt hab ich aber ein neues Problem. Sobald ich mich ins Trapez hänge, fängt das Board wieder an anzuluven.

    Ich steh in dem Moment auch weiter außen auf dem Brett. Wenn ich Surfer sehe die im Trapez entspannt auf der Seite des Brettes im gleiten sind, verstehe ich die Welt nicht mehr :D

    Sobald ich das Brett seitlich belaste lenkt es.

    Hat es vielleicht noch was mit der position der Trapezschlaufen zu tun?

    Mein Problem anders formuliert könnte sein: Wie falle ich im Trapez ab?

  • und ziehst das Segel nicht genug dicht (mit der hinteren hand zum Wind/Board), aber im Zweifel zu weit nach hinten zum Heck

  • Ich würde sagen, du gleitest noch nicht stabil und bringst dein Gewicht zu früh nach außen auf die Kante. Dadurch luvt das Brett an. Also in der Angleitphase erst mal mittiger belasten und erst wenn du stabil gleitest die Füsse nach außen setzen. Fußschlaufen am Anfang möglichst in den inneren Positionen montieren.

  • Wenn du jemanden bei euch am Surfspot kennst bitte ihn doch einfach das er mal

    eine Runde mit deinem Board fährt und dir die Trapeztampen einstellt.

    Dann bist du da auf der sicheren Seite das es passt.

    Wenn du niemanden hast dann schau das du in stabile gleitfahrt kommst

    bevor du dich einhängst, wenn du dich dann einhängst achte drauf auf welcher Hand du mehr

    Zug hast, wenn es die Masthand ist dann musst du die Tampen ein Stück nach vorne machen

    Wenn es die hintere Hand ist wo du mehr Zug hast dann die Tampen nach hinten schieben.

    Mach das so lange bis du den neutralen Punkt gefunden hast wo der Druck auf beiden Händen ziemlich gleich ist.

  • Habe mir alles durchgelesen und umgesetzt. Tampen weiter nach hinten, Füße stabiler abstellen.

    Und ich hatte tatsächlich einen großen Erfolg. Im Trapez kontrolliert (zu 80% :D) gleiten.

    Was der größte Hebel war ist die Beinstellung. Hinteres Bein angewinkelt und vorderes gerade.

    So wie auf diesem Foto:

    https://www.windsurfen-lernen.de/images/angleiten-02.jpg

    Vorher hab ich mich direkt nach außen gelehnt mit geraden Beinen.


    Was noch ein großer "Helfer" war, war das ausziehen der Handschuhe.

    Konnte so viel besser die Gabel halten und Böen fühlen.


    Ist das mit der Beinstellung generell so oder von Brett zu Brett unterschiedlich?

  • Bei den Brettern gibt es da kaum noch Unterschiede, man kann aber die Fußschlaufen etwas versetzen

    oder man stellt sich etwas anders hin, das geht schon. Auf Dauer kann es erleichternd sein, wenn man

    die Beine mehr ausstrecken kann, vor allem bei langen Schlägen mit vielen Schlägen durch Wellen.

    Aber das merkt man dann schon selber :)