Motivation fürs Windsurfen

  • Ich sehe überwiegend nur Leute bei denen es (scheinbar) wie am Schnürchen läuft. 'Alle' heizen über den See und zaubern am Ende noch mal schnell eine Halse - aber hinter die Fassade lässt sich keiner Blicken.


    Einige hier berichten ebenfalls von Motivationseinbrüchen und davon auch schlechte Tage zu haben, aber am Strand ist so etwas scheinbar ein 'Tabouthema'.

    "Hinter die Fassade" ? das hieße ja, dass hier Leute nur surfen, um eine selbige aufrechtzuerhalten....


    "Tabouthema" ? Wo liegt da ein Tabu ?


    Die Antwort ist doch so einfach: Entweder ich habe Bock auf surfen oder ich habe keinen Bock oder ich habe nur manchmal Bock. Es gibt doch keine Vorschrift oder keine Blaupause wie der "bestmögliche Spass am Surfsport" auszusehen hat. Mich zwingt doch niemand aufs Wasser. Genausowenig, wie es mir jemand verbieten würde......

    Was läuft denn "wie am Schnürchen" ? Ich sehe hier keinen, der auf die Kacke gehauen hat und sich als der weltbeste Surfer profilieren möchte, die meisten haben einfach Spaß auf dem Wasser, unabhängig von der Könnensstufe und der ein oder andere schreibt, dass es für ihn mehr oder weniger große Hinderungsgründe gibt, diesen Spaß unbeschwert auszuleben. Mehr hat hier keiner geschrieben.


    Ich finde, dass Du das alles ziemlich verkomplizierst. geh surfen, wenn Du Lust dazu hast, lass es bleiben, wenn Du keine Lust dazu hast....manchmal ist die Antwort auf eine Frage sehr einfach.


    Gruß

    Stephan

  • Moinsen.

    Ja, so Berg und Talfahrten bei Hobbies gibt es eigentlich sehr oft.

    Macht aber finde ich gar nix, weil ich eben das mache worauf ich Bock habe.


    Nichts ist blöder als sich zu einer Sache die Spaß machen sollte zwingen zu müssen. Dafür ist die Freizeit zu knapp und das Leben viel zu kurz.


    Bei mir gibt wirklich jede Surfsession so ein unglaubliches Urlaubsgefühl... Und wenn ich mich einmal dabei erwische wie ich in meinen Kopf dass meckern anfange das der Wind nicht so ist oder irgendwas anderes nicht passt, halte ich kurz inne und schaue mich einfach mal um Kucke auf die Uhr und denke: "Du hast einfach Schwein. Machst etwas was dir Spaß macht, bist draußen und weißt genau es gibt gerade jetzt zigtausend Leute die etwas machen müssen wo sie gar keine Lust zu haben..."

    Dann ist meist der Moment in dem die passende Böe kommt, zwei Mal angepumpt, ab in die Schlaufen und gib ihm...und wenn ich nur 25km/h schaffe und auch nur für 100m war es trotzdem wieder mein Kurzurlaub und der Kopf ist komplett frei...einfach nur Hammer...


    Wenn es bei dir aber nur Krampf ist und auch an nem guten Revier (Ringkoebingfjord ist da finde ich gaaaanz weit vorne) auch unter Anleitung (WestWind????) nicht besser wird, such dir was das mehr Spaß macht und mach das. Dann kommt vielleicht irgendwann die Surfsehnsucht zurück und der Dümmer wird Dein Traumspot ;-)


    Bzgl. Der Fortschritte: Windsurfen ist sch**** schwer. Gerade Powerhalse lernen (ich lerne immer noch) braucht entweder viel Zeit und Muße oder einen guten Coach.

    Der für dich passende Trimm ist dagegen einfach zu finden: Probier es aus.

    Und nicht: Heute ist so guter Wind...

    Einfach mal ne halbe Stunde abknapsen für deine Trapeztampenposition und Länge...

    Beim nächsten Mal mastfußposition...

    Beim nächsten Mal Fußschlaufen...


    Dann bist du in 3 Sessions wieder entspannt am heizen...man muss sich die Zeit aber echt einfach einmal nehmen...

  • Buchsbaumhecke ,

    Deine Erwartungen sollst du nicht runter Schrauben !

    Setze dir ein Ziel zb:.sicher gleiten und Fußschlaufen fahren

    aber gib dir die Zeit die du brauchst und setze dich nicht unter Druck.


    Ich kenne einige die Fahren schon 20 Jahre lang auf dem gleich schlechten Niveau,

    die haben keinen Bock was neues zu Lernen und sich zu verbessern.Die haben trotzdem ihren Spaß auf dem Wasser.

    Ist halt alles eine Frage der Einstellung.

    Wir haben hier im Allgäu auch schlechte Bedingungen, Wind zwischen 2 und 6 Bft

    Ich habe aber niemals die Lust am Surfen verloren.


    Für mich ist Surfen eine Lebenseinstellung entweder ist man Surfer und Liebt sein Hobby

    oder nicht, dazwischen gibt es nichts!

    Surfen ist eine unheilbare Krankheit😁

  • hmm - ich surfe lange - seit 1983 - ist Teil meines Lebens. Hatte mal vor genau 10 Jahren eine Saison, wo ich ganz plötzlich ein die Lust/Motivation verloren hatte und mich fragte, wozu weitersurfen.

    Ich zog dannach Konsequenzen für mich - an diese halte ich mich bis heute:

    -ich probiere jedes Material aus, was mich reizt / alles was ich nicht mag oder nicht wirklich fahre, verkaufe ich wieder

    -ich versuche jede neue Entwicklung mir anzuschauen, mal zu testen und ggf. für mich zu etablieren

    -ich akkzeptiere die Limitationen meiner Surfreviere und stelle mein Material dannach zusammen (in Dt. See'en halt Leichtbau, in Griechenland keine 68 ltr. Waveboard sondern 84 ltr. Waveboard, Segel eher Tick größer aber sehr leicht alles)

    -es gibt kein schlechten Bedingungen für Wassersport - habe RACE-Sup und das nutze ich dann, wenn der Wind nicht zum gleiten reichen würde. Boris

  • diese scheisstage hat jeder, Surfurlaub ohne Wind oder mit dem falschen Material oder gerade vorher was gebrochen und dann zusehen müssen

    Material passt einfach nicht.


    Wie man mit solchen Eindrücken umgeht ist sicherlich abhängig von der eigenen Persönlichkeit, hier haben ja schon einige geschrieben,,wie sie damit teilweise sehr unterschiedlich umgehen.

    Hier meine Art.

    Ich versuche solche Tage einnfachn abzuhaken, weil man kann es eh nicht ändern,, dann lieber ein schnack am strand, als sich quälen.

    Ich versuche mich nicht mehr bei grenzwertigen Bedingungen aufs Wasser locken zu lassen, weil dann ist bei mir Frust vorprogrammiert.

    Material muss zum Spot passen.

    Dann lieber was anderes machen. Versuche dich nicht nicht so unter Druck zu setzen.


    Ich habe Dank Ostwind aktuell 3 surftage in Deutschland auf der Uhr und wir haben fast Juni. Das frustriert mich.

  • Durch die Blume schreiben es dir ja einige: wenn du weiterkommen willst (und nur du entscheidest das), nimm dir einen anderen Surfer, mit dem du dich austauschen kannst - was macht er anders als du und warum geht es "anders".

  • What??? Du wirst erst 50? Dachte, Du wärst mind. 5 Jahre älter als ich :naenae:

    (natürlich nur, weil Dein Fahrkönnen so viel mehr Erfahrung vermuten lässt, als meiner :beerchug:)

    Anyway, Surfen ist ein Funsport, da steckt das Wort "Fun" drin. Und so halte ich es auch. Wenn ich Bock habe, gehe ich auf's Wasser, wenn nicht, lasse ich es. Ist schon einige Male vorgekommen, dass ich trotz Wind trocken wieder vom Spot abgehauen bin, weil es geschifft hat, und das verhagelt mir die Laune.

    Surfen aus "Pflichtgefühl" bringt's nicht, man sollte es nur tun, wenn's einem Spaß macht.

    Allerdings bin ich auch froh über so manchen Arschtritt meiner besseren Hälfte, durch den ich doch losgefahren bin, obwohl ich's eigentlich gar nicht wollte. Da hätte ich doch einige gute Tage verpasst, wenn sie mich nicht motiviert hätte.

  • Das mit dem Aussehen ist Absicht 😉

    Dann darf ich schneller beim betreuten Kiten in Pelze mitmachen.

    Die wichtigste Motivation ist doch der Spaß,wenn man den verlorenen hat bzw sich jedes Mal zwingen muss ist evtl wirklich das falsche Hobby.

    Mir macht es sogar Spass mit dem Windsup bei 1-2 Windstärken zu Stehsegeln.

    Das erinnert mit an die Anfangszeit.

    Da hatte man Mal eher Frust,Bretter die über 20 kg wogen und Ersatzteile die nicht passten.

    Buchsbaumhecke ,evtl einfach nur noch im Urlaub Surfen.

    Man kann sich ein windsicheres Revier suchen und kann so bestimmt besser an seiner Performance arbeiten.

    Vielleicht siehst du das Surfen auch zu verbissen,es zählt ja nicht nur die Zeit auf dem Wasser sondern auch die am Wasser.

    Bekannte und Freunde treffen und und....

    Einfach anderen Mal vor Ort erzählen dass du gefrustet bist und fragen was du falsch machst.

    Evtl ist das Material nicht das richtige für dich.

    Ich habe auch schon Boards gehabt die nicht zu mir passten.

    Andere fanden die gut und ich halt nicht.

    Nur weil irgendein Produkt in ist muss es nicht zu dir passen.

    Weg damit und was anderes suchen.

    Das gehört doch auch zum Hobby,ein neues Board oder Segel und wenn es dann passt freut man sich doch auch.

    Aloha Gunnar

  • Hallo Zusammen,


    just meine 2 Cents. Ich gehöre auch zu denen die seit einer gefühlten Ewigkeit (seit 1979) surfen. Leider ist auch bei mir durch die unterschiedlichsten Gründe die Anzahl der guten Surftage recht beschränkt (vielleicht 10-15 / Jahr inkl. Urlaub), Halsen klappen so einigermaßen ansonsten heize ich aber liebermit großem Material über den See als das ich neue Manöver probiere. Dieses Jahr war ich erst einmal auf dem Wasser. Der Wind hat gepasst, es war sonnig und warm. Von diesem Tag (ist ca. 5 Wochen her) zehre ich bis heute und freue mich auf die nächste Session, wann immer diese sein wird. Trotzdem ist und bleibt für mich Windsurfen eine geile Sache, vielleicht auch gerade weil ich nicht so oft aufs Wasser komme.


    Gruß


    Dag

  • Moin, ich glaube das wichtigste ist einfach Spass zu haben und sich nicht zu sehr auf ein bestimmtes Manöver zu fixieren. Einfach mehrere Dinge probieren, dann merkt man was einem liegt und was eben nicht. Nichts ist demotivierender als Moves die man über Jahre übt und die trotzdem nicht klappen. Nicht immer ist die Lernreihenfolge im Lehrbuch die optimale. Kaputtes Material finde ich auch echt ätzend. 8o Und warten auf Wind ist auch nervig. Aber wenn dann alles passt, sind alle anderen Sachen schnell wieder vergessen. Ansonsten einfach jede Sekunde genießen und immer mit Freunden aufs Wasser. Da ist man nochmal mehr motiviert und pusht sich gegenseitig.

    Hier an der Ostsee ist man windtechnisch eigentlich ganz gut aufgestellt. Bewundernswert finde ich immer die Surfer die hunderte km anreisen und dann doch keinen Wind haben, sich aber trotzdem die Laune nicht verderben lassen. Da gehört schon ne ganz andere Motivation dazu.

  • Hier einmal eine kurze Rückmeldung nachdem jetzt einige Wochen vergangen sind:


    Ich habe mich dazu entschieden weiter dabei zu bleiben. Es gab ein paar Ereignisse die mich positiv beeinflusst haben:


    Zum einen habe ich in den Pfingstferien mal wieder ein paar Unterrichtseinheiten an der Surfschule gegeben und parallel meinen 7-jährigen Sohn geschult. Es war ein tolles Erlebnis für mich festzustellen das ich doch gute Fähigkeiten habe die notwendigen Kenntnisse und Bewegungsabläufe für den Grundschein zu vermitteln. Ich habe mich sehr über die Fortschritte und die Entwicklung der verschiedenen Schüler (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) gefreut. Das Feedback einzelner Schüler hat mir dann noch weitere positive 'Energie' gegeben. Das Highlight der Woche war dann natürlich die bestandene Prüfung zum Surfschein von unserem Sohn! Die Prüfung habe ich bewusst bei einem anderen Instructor machen lassen, um so mehr haben wir uns gefreut als er uns stolz seinen Schein gezeigt hat.


    Für mich selbst sind in den letzten Wochen kaum Surftage dazu gekommen. Interessanter Weise habe ich es aber nicht so 'schlimm' empfunden da die Zeit mit der Familie und Freunden mehr in den Vordergrund gerückt war.


    Zur Zeit verbringen wir unseren Sommerurlaub auf Fehmarn - und ich hatte vor ein paar Tagen einen (für mich) 'perfekten' Surftag. Nach anfänglichen Bedenken / Zweifeln ob das Revier / Windbedingungen / Materialwahl für mich passend sind kam ich schon nach ein paar Schlägen zu der freudigen Erkenntnis das alles super zusammen passt. Der Trimm und die Materialwahl waren so paasend das ich zum ersten Mal seit langem einfach mal 'laufen' lassen konnte. Ich habe mich zwar immer noch nicht getraut an Halsen oder Wenden aus dem Gleiten zu arbeiten, aber zum ersten Mal war es mir völlig egal! Der Spaß und die Möglichkeit einen tollen Tag am Wasser mit der ganzen Familie zu verbringen stand absolut im Vordergrund!


    Abschließend kann ich nur noch sagen, das es wohl immer ein Spagat zwischen Arbeit, Familie und Surfen bleiben wird. Mal rückt das eine in den Vordergrund und mal das Andere - es gab eine längere 'Durststrecke' beim Surfen, auch wenn sie vielleicht selten sind, aber es gibt sie, die 'perfekten' Tage!


    20180721_115458.jpg

  • Deine Entscheidung freut mich. Ja es ist und bleibt immer ein Spagat zwischen Hobby, Beruf und Familie

    Das war immer so und so wird es auch bleiben! Genau so, wie es immer mal Scheiß Tage gibt, gibt es an und an mal den perfekten Tag. Das macht es doch aus. Wenn ich mal einen Tag habe, an dem fast nichts klappt, mache ich einfach Schluss, baue ab und schaue den anderen zu. Da gibt es immer was zu lernen und der nächste Surftag kommt bestimmt. Aber eins ist für mich klar, für nichts in der Welt, würde ich komplett aufs Surfen verzichten wollen. Ist und bleibt der geilste Sport der Welt. Bei nichts anderem bekomme ich den Kopf so frei, wie beim Surfen.

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen