surfergewicht, windstärke, segelgrösse

  • Sorry, ich vergass: Die Knoten-Angaben sind nur geschätzt: 7-8 Knoten = Nullkommanull Schaumkronen auf dem ganzen See, Race-Foiler am Gleiten, jedoch zu wenig konstant um ein Kursrennen durchzufahren. Das waren dann bei mir natürlich Freeride-Bedingungen auf dem Slalomboard - also nicht "bestimmungsgerecht". Und war auch mit 48er-Finne unterwegs.


    Falls ich mich mit der Knotenangabe vertan haben sollte, bitte ich um Nachsicht. Vielleicht gibt es ja mal statt Speed-Contests Frühgleit-Contests, wo man das genau messen kann.


    Bei regulären Bedingungen kann ich mit den Schwergewichten, die ja dann mit 1 Nr. grösser und mit Volldampf unterwegs sind, leider nicht mithalten - natürlich auch aus surftechnischen Gründen nicht. Ist halt mein Schicksal, ein Leichtgewicht-Fuzzy zu sein.

  • Interessante Diskussion:


    Meine großes Set besteht aus PD 130 SL Air Insinde (81cm Breit und 6kg), 9,4 qm Loftsails Racing Blade und 46er FeineFinnen Bastard.

    Bei 80 kg kann ich bei geschätzten knapp 10 kn Wind super fahren. Damit meine ich, kurz anpumpen und los; keine ewigen Pump-Orgien.

    Auch bei Böen bis ca. 16 kn noch volle Kontrolle, wobei hier natürlich das 8,6 mit 44er Finne besser ist.


    Der Air Inside geht gegenüber der GBM Version früher los und gleitet besser durch. Im mittleren Windbereich sind die Boards dann vergleichbar. Im oberen Windbereich habe ich wiederum bessere Kontrolle mit dem Air Inside.


    Viele Grüße,

    Carsten

  • Brauchst dich nicht Entschuldigen kommt in etwa hin.


    Mfg

  • Find ich nicht wirklich, das das bewundernswert ist. Klar, das Salzwasser bringt ein wenig mehr Auftrieb und ne leichte Dünung hilft viel beim Angleiten. Aber es ist echt keine Kunst. Im Süßwasser müssten es halt dann 15 Knoten sein. Und in Windlöchern steh ich auch mal und muss mich wieder mühevoll ins Gleiten pumpen. Außerdem tut man sich im Meer immer leichter damit brutal abzufallen, die Dünung zum Angleiten nutzen und dann mit voll dichtgeknalltem Segel wieder Höhe zu pressen. Ja es ist Arbeit, einfach draufstellen und warten funktioniert da auch bei mir nicht. Ich finde es hängt nicht vom Materialpreis ab, aber das Gewicht des Materials in Grenzen zu halten ist schon ein Riesenschritt. Mein Material ist, finde ich, sehr leicht: Board 5,8 kg (vor dem Umbau), C-Gabel 2,5 kg, Mast 1,8 kg, 7,5er Segel 4,6 kg, Carbon Verlängerung 390 g, Leichte Schlaufen mit nur 320 g, 38er C-Fin mit nur 300 g. Ich komme also auf ein Materialgesamtgewicht von rund 15,5 kg. Das ist ein sehr guter Wert, ich weiß. Aber das macht sich halt auch beim Angleiten bemerkbar. Mein Trapez ist ebenfalls mit nur 600 g sehr leicht und außer Lycra und Boardshort brauch ich max noch Sommerschuhe dort wo ich surfe.

    Alleine wenn ich eine G-10 Finne mit ner C-Fin vom Richard vergleiche: ich hab noch ne alte im Fundus die wiegt ein knappes kg, dann dicke Schlaufen, die nass gleich ein Kilo auf die Waage bringen und gerne vergessen, die fette 40er Aluverlängerung im Mast obwohl nur 10 cm nötig wären, am besten noch ne North Power XT. Ne Zeit lang hab ich starre ultraleichte Aluverlängerungen gefahren, exakt aufs jeweilige Segel zugeschnitten, jetzt ne leichte aus Carbon. Ich spar sogar die Startschot (mach ich nur bei schwierigem Wind ran) und alle Tampen sind minimal kurz. Bei wenig Wind sieht mein Retro aus, als wüßte ich nicht wie man es richtig trimmt, hat fast null looseleech und wirft Falten im Gabelbereich, die Gabel ist 4 cm kürzer eingestellt und auf Scheitelhöhe, das Segel sieht dann aus als wäre es schwanger - aber es zieht bei der kleinsten Böe. Ich find Segelgröße ist schon hilfreich aber nicht immer das alleinige All-Heil-Mittel.

    Vor 15 Jahren hätte ich das auch noch anders gesehen, aber aus heutiger Sicht ist Trimm und Feintuning fast mehr wert als Gewichtsreduktion. Ab einer gewissen Segelgröße ist oft das Mehr an Rigg-Gewicht in Relation zum zusätzlich gewonnenen Auf-/Vortrieb sogar kontraproduktiv.

  • Das erklärt, wie Du dahin gekommen bist, und zeugt gleichzeitig von einem Entwicklungsprozess, in den Du sicher viel Zeit investiert hast, um dahin zu kommen, wo Du jetzt stehst. Allein das Verständnis der Zusammenhänge und die Tüftelei an den einzelnen Stellschrauben hebt Dich aus der Masse der (Hobby-)Surfer hervor, von der praktischen Umsetzung ganz zu schweigen. Und wenn jemandem etwas leicht fällt (oder er/sie es einfach leicht aussehen lässt), das anderen (zu) schwer fällt, nennt man das "Können". Daher keine falsche Bescheidenheit - 85 kg, 95 L bei 14 Knoten zu fahren, ist zumindest für mich bewundernswert, Salzwasser hin oder her.

  • Hm, ja stimmt schon irgendwie, dass es viel Zeit gebraucht hat. Ich surfe jetzt seit 36 Jahren und davon gut 25 mit Boards zwischen 85 und 97 Litern. In den 80ern hatte ich mir sogar selber zwei Boards mit schrecklichen Fahreigenschaften (120 und 60 Liter) gebaut und diese trotzdem jahrelang gefahren. Wenn Du eben die Möglichkeiten nicht hast, experimentierst Du halt mit dem vorhandenen. Auch auf ein Riesensegel bin ich mal abgefahren (8,8er) hab aber schnell gemerkt, es hat alles seine Grenzen.

    Aber ich sehs halt oft bei meinen Spezln, die haben wirklich gute Riggs und Boards, trimmen diese aber immer gleich (Power-XT sei Dank), egal obs nun viel oder wenig Wind hat, da wird noch nicht mal überlegt. Dann bleibt noch stets die gleiche Finne im Board und die Mastfußposition oder die Gabel sind auch immer auf einem (mal markierten) Punkt, an dem es halt passt, wenns den idealen Wind hätte. So und dann gehts erstmal aufs Wasser und man versucht krampfhaft dümpelnd die Höhe zu halten mit einem voll durchgesetzten 8,6er oder 9,0er Segel (Mega-Looseleech und unterste Schothornöse), fast aufgefierten Rigg und "gut angezogener Handbremse", aber sie hängen schon in den völlig falsch eingestellten Trapeztampen.

    Dachte früher auch immer das Material machts. In gewisser Hinsicht stimmt das, aber Material machts nicht allein.

    Schau Dir doch die ganzen Freestyler an: 100 Liter Board, 15 cm Stummelchen unterm Heck und ein 4,8er Segel und die sind bei nem knappen 5er Wind im Gleiten.

    Jetzt glaub ich sind wir aber irgendwie völlig OT.

  • Hier gibt es einenWinsurfcalculator als Excel-Tabelle.

    Diese bestätigt diese 10kg-1m²-10l-Regel.

    Ich finde diesen "Calculator" ziemlich unsinnig und wenig praktikabel......

  • Ich finde diesen "Calculator" ziemlich unsinnig und wenig praktikabel......

    Hatt auch keiner etwas anderes von dir erwartet

    :bonk:

    Jepp, das ist der Unterscheid zwischen den Forumsteilnehmern, die wirklich surfen und denen, die nur theoretisch hier unterwegs sind :naenae:

  • Segelgröße (was kann ich noch fahren, ohne auf die Fresse zu fallen) ist bei mir sehr stark vom Revier abhängig. Wulfener Hals z.B. kann ich einen m² mehr fahren, weil Glattwasser. Insofern kann ich mit der Tabelle nichts anfangen.

  • Segelgröße (was kann ich noch fahren, ohne auf die Fresse zu fallen) ist bei mir sehr stark vom Revier abhängig. Wulfener Hals z.B. kann ich einen m² mehr fahren, weil Glattwasser. Insofern kann ich mit der Tabelle nichts anfangen.

    Doch, wenn du die Größe laut Tabelle nimmst und dann einen qm² dazu gibst. Bei sehr viel Wind reicht aber +0,5 qm.;)


    Trotz aller genannten Einschränkungen, die richtig sind, ist die Tabelle gar kein so schlechter Anhaltspunkt. Passt bei mir gar nicht so übel.


    Das Schwierigste am Windsurfen ist für einen Gelegenheitssurfer meiner Meinung nach übrigens nicht die Powerhalse, sondern die richtige Segelgrößenwahl bevor man aufs Wasser geht.

  • Ich stimme Dir bzgl. der richtigen Segelwahl voll zu! Erst letztens wieder an der Nordsee total verzockt.

    ABER das Entscheidende fehlt doch um mithilfe der Tabelle die richtige Segelwahl zu treffen, nämlich,


    DIE WINDSTÄRKE


    Und zwar nicht irgendwo an Beach oder in der Abdeckung, sondern auf dem Wasser!

    Wenn ich an den Wulfener Hals z.B. denke, wo will man da messen? Schlimmer noch in Gold oder am Steinhuder Meer...


    Also, grau ist alle Theorie, rausgehen probieren, notfalls umbauen und gut ist.


    Grüße

    teenie

  • Genau deswegen! Noch präziser: Die erwartete Windstärke in den nächsten ein bis zwei Stunden, von bis, mit Böen.

    Deswegen hilft auf Fehmarn nur die dänische Wetter-App mit Radarbild. Und selbst dann verzockt man sich mal.

  • ..und deshalb bin ich immer froh wenn schon jemand auf dem Wasser ist, dessen Gewicht ich einschätzen kann und dessen Segelgröße ich kenne. Nichts geht über ein Versuchskaninchen. Manchmal ist man's selbst und manchmal fällt man dabei auch auf die Nase ;)