Moinsen liebe Forumsgemeinde.
Aus gegebenem Anlass (letzter Beitrag von meinem aktuell abgeschlossenem Selbstbautrööt) dachte ich, sinniere ich ein bissel über Pinholes.
Wer sie nicht kennt, der würde sie, sicherlich wie ich, auch zu lieben lernen, da sie kleine Luftkanälchen sind, die sich beim Laminieren bilden können.
Das tolle an ihnen ist, dass man sie nicht unbedingt nach dem Laminieren sieht, weil sie auf dem geschliffenen Laminat einfach sehr schwer zu sehen sind und
die Gewebestruktur ihr Übriges zum Verstecken der Pinholes Leistet.
Man sieht sie, wenn man nicht ordentlich vorgesorgt hat, eigentlich erst beim Lackieren, m.A.w., wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Wenn man dann so wie ich davon ausgeht, dass man ja ausreichend Spachtel und Füller verbraucht hat und das sicherlich schon alles "passen wird",
dem darf gesagt werden: Kann sein, kann auch ganz schön ins Auge gehen, so wie bei mir.
Ich habe leider in meinem Selbstbau einige Pinholes (recht viele im UWS, einige am Rail und ein paar im Deck). Die habe ich so richtig aber erst nach der Erstwasserung wahrgenommen.
Die konnte man dadurch gut erkennen, dass nach dem Trocknen des Boards auf einmal wieder (wie von Geisterhand)
Wassertropfen da waren.
Legt man dann das Board bei geschlossener Lüftungsschraube in der Sonne und wartet ein bissel, dann wird man das Wasser da austreten sehen, wo es auch reingekommen ist.
Jetzt ist natürlich guter Rat teuer. Was tun?
Ich habe mir erstmal vorgenommen, die Pinholes im UWS nach der von Robi beschriebenen Methode bei zu kommen, indem ich das UWS komplett abschleife,
nochmal Spachtel auftrage (dann kann ich auch noch letzte Unebenheiten, die ich auch erst nach dem Lackieren gesehen habe, beheben) und dann, vor dem Schleifen,
entweder
a) Das UWS mit einer Farbe ansprühe und danach schleifen. Sind nach dem Schleifen noch Punktuell Fabreste vorhanden Spachtel ich da nochmal drüber
oder
b) ich verwende nach dem Spachteln und nach dem Schleifen einen Porenfüller der dann mit einem Primer die Pinholes versiegelt.
Auf einen Porenfüller zum aufreiben bin ich gekommen durch das wiederholte Anschauen dieses Videos:
und durch nach und nach Verstehen, was er da eigentlich sagt.
Dann unter dem Video die Erklärung, sie benutzen einen Porenfüller von AkzoNobel 28c1.
Etwas Ähnliches scheint es bei R-G zu geben, nämlich das hier:
https://shop1.r-g.de/art/954200
Ich habe mich da jetzt erstmal schlau gemacht, wie das Zeuch genau funktioniert und werde dann mal berichten.
Die weit größere "Misere" ist bei mir das Deck. Dort habe ich jetzt alle Pinholes die sich mir gezeicht haben markiert und diese werde ich versuchen so zu behandeln dass ich
a) Das Board mit offener Lüftungschraube in die Sonne lege
b)Lüftungsschraube zu und ab in die kühle Werkstatt (es sollte sich ein leichter Unterdruck im Board bilden)
c)alle Pinholes zunächst mit dünnen und dann mit dickflüssigerem Sekundenkleber versehe.
Idee dahinter ist, dass der leichte Unterdruck im Board den Sekundenkleber in das Laminat saugt (bis ans EPS kommt er nicht, denn da ist ja mein 5mm PET AIREX dazwischen und die Pinholes können nur bis zum AIREX reichen...ein Glück). Dann härtet der Sekundenkleber aus und verschließt das Pinhole.
Warum zunächst dünnen und dann dickeren Kleber?? Weil der dünnere auch in kleinste Holes reinkriechen kann und der dicke das Pinhole nach oben komplett abdeckt.
An den Rails wird es wohl auf jeden Fall der Porenfüller werden, denn ich, nach Abkleben und leichtem Anschliff mit 240er aufs Rail reibe und dann mit 2k Klarlack oder 2k Epoxy-Primer versiegele.
Im letzten Schritt kommt das Board nochmal mit offener Lüftungschraube in die Sonne und dann wieder in die Kühle Werkstatt und kriegt nochmal eine schöne Schicht 2k Klarlack rund um ab, damit auch die Pinholes, die ich noch übersehen habe, dadurch verklebt werden.
Ich hoffe damit alles erledigt zu haben....
Wenn jetzt die Frage aufkommt: Warum denn nicht das ganze Board abschleifen und ab dem Schritt "Porenfüller" wieder anfangen?
Darauf kann ich antworten: Das Board war ja nun schon im Wasser. Es ist auch schwerer geworden und aus den von mir gelesenen Artikeln kann ich davon ausgehen, dass
ich auch bei größter Anstrengung nicht alles Wasser aus dem Board bekomme (es sei denn, ich hänge es jetzt für mehrere Wochen am Stück an meine Vakuumpumpe)
D.h. ich werde auch nach der bereits angelaufenen Trocknungsaktion das "Zusatzgewicht" wahrscheinlich nicht ganz aus dem Board bekommen.
Da das Board mit 10,3 kg mit Pads und Schlaufen sowieso nicht sooooo leicht war, wird es so kommen, wie es bei mir immer kommt wenn nicht alles passt, ich werde wohl eine
Version 1.1 (oder wenn man das aktuelle Board als Prototyp ansieht) eine Version 1.0 von dem Board bauen.
Dann ist mir aber der Aufriss (Footpads runter, Standlack abhobeln, Klarlack und Farblack runterschleifen, Porenfüller draufreiben, mit Primer versiegeln, Anschleifen, Dekor abkleben, Dekor auflackieren, Footpads wieder aufkleben [geht nicht, da 3m selbsklebende die nicht mehr kleben, also neue kaufen] Footpads zurechtschneiden und Aufkleben, Board für Standlack abkleben, Standlack auftragen) einfach ein bissel groß.
Das Board wird daher jetzt planmäßig für diese Saison fit gemacht und danach werde ich mal schauen wie schwer es ist und dann entscheiden...
Falls der eine oder andere ein bessere Idee hat, dann gerne her damit.
Das o.g. Vorgehen habe ich mir mal teilweise selber zusammgebastelt und es ist daher noch nicht zur Nachahmung freigegeben, sondern nur eine Anregung, falls der eine oder andere auch mal so ein Problem bei seinem Selbstbau haben sollte...
Das beste ist natürlich man macht den o.g. Porenfüller einfach zur rechten Zeit drauf...das hätte mir richtig geholfen und den ganzen Mist erspart...aber da hatte ich ja noch keine Ahnung dass es den hier auch gibt und außerdem hatte ich ja genug gespachtelt geschliffen und gefüllert und geschliffen
In diesem Sinne,
LGs
Paul