Laminat-/Sandwichaufbau Deck/Standfläche

  • äähhh ...falls Du Dich auf das Bild beziehst:


    Da ist noch gar nix aufgebaut, ausser, dass der entfernte Styro (weiss oben im Bild) wieder eingefüllt und mit 2K-Schaum (grün darunter) komplettiert wurde.

    Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt vom Deck backbord, wo es zu den Rails hinunterläuft.

    Sorry, wenn man das nicht weiss, lässt sich eine Nahaufnahme leicht missverstehen. ;)


    Die auf dem Bild sichtbaren Waben sind das diagonal angeschliffene originale 3,2 mm Honeycomb (um die Kontaktfläche zum neuen Deck zu vergrößern).

    Darunter ist je nach Bereich noch etwas Holz, Carbon und oder Kevlar, darüber je nach Bereich Carbon-Kevlar, teilweise Carbon und Glas.

    Die original Nomex-Waben scheinen über das gesamte Board mit einem Schaum gefüllt zu sein, ich vermute PU-Schaum zum anmischen.


    Die Waben des 3D-Core, was nach einer Lage Carbon auf die gezeigte Stelle kommt, hat eine Wabengröße von 25mm, also rund Faktor 8. Die Füllung der Waben bringen die ja schon in Form von XPS45 mit, hier wird die Wabenstruktur an sich durch Epox gebildet, entweder beim Laminieren oder durch vorheriges Abspachteln.

  • neee - wie gesagt - das was man sieht ist die alte, runtersgeschliffene Nomexwabe vom Original-Laminat.

    3D-Core ist ja eigentlich nur XPS-Schaum /Styrodur, in den eine Wabenstruktur durchgehend eingefräst ist. Erst durch die Füllung dieser Struktur mit Harz wird das Ganze als Sandwich druckbelastbarer als norrmaler XPS - denn der wäre für den Zweck auch wohl zu weich.

  • Heute ging's ein gutes Stück weiter - ich hatte echt die Hosen voll weil das erste Mal großflächig mit Vakuum.


    Ausgangsbasis war das neu aufgebaute Deck mit großzügig angeschäfteten Kanten des Laminats aussenrum.

    Schön sieht das nicht aus, es gab da (dank Bauschaum) ein paar kleinere Unfälle, die einige Nacharbeiten erforderlich gemacht haben.

    Weiss ist Styro, grün der 2K-Zargenschaum.

    Deck 1.JPG


    Das Ganze noch mal mit Harz/Microballoons abgespachtelt - verschiedene Durchgänge in verschiednen Farbtönungen


    Deck 3.JPG


    Dann den 3D-Core Kern vorbereitet, indem er an der späteren Innenseite schon mal grob abgespachtelt wurde. Nicht zu viel, und an den Rändern gar nicht, das würde spätere Schleifarbeiten nur erschweren.


    Deck 2.JPG



    Nach dem ersten Anziehen der beiden Spachtelschichten kam dann das Unterlaminat: 100 Gramm UD in Längsrichtung gefolgt von 200 Gramm Biax-Carbon.

    300 Gramm UD-Carbon mit 5 mm 3D-Core auf 20 kg/m³ Styro ist erheblich mehr, als ursprünglich mal drauf war - das sollte doch reichen.

    Dabei hatte ich schon erst Bammel, dass das angerührte Harz nicht reicht, obwohl ich 50% mehr angerührt hatte als berechnet. Vorher (vermeintlich) alle benötigten Schichten und >Teile in der richtigen Reihenfolge angerichtet - naja - vermeintlich halt ^^


    Deck 4.JPG


    Auf die Carbonschichten dann der vorbereitete 3D-Core

    Deck 5.JPG


    Lochfolie drauf, damit das Saugvlies nicht am Schaum hängenbleibt

    Deck 6.JPG


    Saugvlies 150 Gramm obenauf

    Deck 7.JPG


    Und Vakuum marsch. Auch hier kleine Problemchen, denn ich hatte im vorbereiteten Vakuumsack erst mal vergessen, eine Drainage vom Anschluss zum Decksbereich zu legen.

    Eigentlich kein Problem, aber bei 40 Minuten Zeit und dem ersten Versuch, ein Board komplett ins Vakuum zu setzen... =O

    Meine Pumpe war mit dem Volumen des 270x90 Sack erst mal üüberfordert, also die grobe Vorarbeit per Staubsauger erledigt. Dann den Unterdruck langsam aufgebaut, um alle Falten im relevanzen Bereich wegzubügeln.

    Deck 8.JPG


    Wie man sieht, hat's aber am Ende geklappt: Alles schön faltenfrei und wie geplant zieht sich das überschüssige Harz aus dem Laminat durch den 3D-Core in's Saugvlies. Wer genauer hinschaut, erkennt sogar die Wabenstruktur. Also doch nicht zu wenig Harz. :huepfspring:


    Deck 9.JPG


    Das Ganze bleibt jetzt erst mal bis morgen früh im Vakuum. Meine Pumpe ist ein Gelegenheitsschuss aus iBäh Kleinanzeigen für 50.- € (mit Unterdruck-Regler und Manometer), eigentlich eine Drainagepumpe aus dem medizinischen Bereich. Schafft bis -800 mBar, darf aber nur 15 Minuten eingeschaltet bleiben. Das bei längerem Betrieb entstehende Wärmeproblem löst ein Ventilator aber souverän.

    Vakuum.JPG


    Und ja - ich weiss, ich müsste dringendst mal meine Werkstatt aufräumen. Momentan hab' ich aber zu viele parallele Projekte und krude Ideen im Kopf - da komm ich zu so was einfach nicht. Auch wenn's die Arbeit zugegebenermaßen in dem kleinen Raum spürbar erleichtern würde. X/:D

  • Hi Fred,


    Es war der Soudal 2K Zargenschaum B2, 400 ml Dose.


    Sagen wir mal, meine Begeisterung hält sich in sehr engen Grenzen.

    Ist mit 30,7 kg/m³ recht leicht (laut Hersteller 37 kg/m³), aber nur ähnlich druckfest wie 11 kg/m³ Styro. Allerdings ohne dessen Elastizität, Dellen bleiben tendenziell drin, während Styro bis zu einem gewissen Grad wieder rückfedert. Ich denke, das kann ein Problem werden.


    Zudem entstehen beim Schäumen viele Lunker/Hohlräume. Von aussen sieht erst alles gut aus, bis man dann schneidet oder schleift und die Krater entdeckt, die dann wieder viel schweren Spachtel fressen. Ist zudem mit (im Baumarkt) 13.- €/400 ml = 10 Liter Schaum recht teuer.


    Man kann die Oberflächendichte etwas steuern, indem man überschüssigen Schaum mit dem Spachtel verstreicht und damit die Oberfläche verdichtet, aber das geht wohl mit jedem Schaum. Jedenfalls werde ich das nächste Mal definitiv eher mit anzurührendem PU-Schaum von R+G arbeiten, halt wegen der kurzen Verarbeitungszeit in kleinen Schritten.


    Zum Verkleben der Styro-Platten im Rumpf würde ich eventuell aus Zeitgründen wieder den Dosenschaum benutzen, aber sicher nicht mehr zum Verfüllen von Hohlräumen.

  • hm...neues Problem:

    Über Nacht blieb das Vakuum stabil bei den eingestellten -0,4 Bar.

    Heute morgen dann die unliebsame Überraschung: Im hinteren Bereich hat sich das Deck links und rechts vom Carbon-Stringer etwas abgesenkt. Nicht wild - ca. 2 mm. Sieht dennoch aus wie ein Rückgrat und wird für die Füße unangenehm sein, ich werde also den Sandwich-Kern an der Stelle nochmal etwas mit 3D-Core "aufpolstern. 2 mm abschleifen ginge auch, aber ich will das Sandwich gerade in diesem Bereich nicht dünner machen als auf dem Rest der Standfläche.


    Deck 10.JPG


    Erfreulich: Mein Plan mit dem halb abgespachtelten 3D-Core ist aufgegangen: Ich hatte darauf spekuliert, dass im Unterlaminat Harzüberschuss herrscht, der im Vakuum durch das 3D-Core nach oben gezogen wird und somit den Rest der Waben von unten füllt und den Spachtel dafür nach oben drückt. Dieser Teil desPlans ist aufgegangen, alle Kavitäten sind gleichmäßig vollständig gefüllt und ein wenig ging dann noch durch die Lochfolie in's Saugvlies. Der Arbeitsschritt passt also.



    Nochmal unerfreulich:

    rechts von der Mastschiene, nor vor dem Bereich den ich schon als weich lokalisiert hatte und somit erneuert hatte, hat sich das Deck eingedrückt, kleinflächig und ca. 4 mm tief.

    Das werde ich wohl anschleifen, ebenfalls mit 3D-Core auffüllen und wieder plan schleifen. Wird dann halt ein lokales Doppel-Sandwich, komplett aufmachen will ich die Stelle ganz sicher nicht mehr.

    Immerhin hat das UW-Schiff das Vakuum gut überstanden, Scoop-Rocker-Linie alsauch die Konkave scheinen nach vorher-nachher-Messungen unverändert.


    Deck 11.JPG


    Also jetzt erst mal grob beischleifen, dann abgesenkte Stellen auffüllen, wieder beischleifen.

    Dann kommt das Setzen der Plugs, bevor ich an das Laminieren der Decks-Schichten denken kann.


    Frage an die Experten: sind -0,4 Bar erfahrungsgemäß zu viel? Ich hatte mit eingebildet, diesen Unterdruck zu brauchen, um die 5mm 3D-Core sauber an den unebenen Rand des alten Laminats anlegen zu können.

  • 0,4 finde ich viel. Aber es geistern auch 6 verschiedene Werte im Forum herum.

    Ist halt auch immer die Frage, ob 0,4 absolut oder relativ. Wenn 1 bar Umgebungsdruck herrscht, gehe ich auf 0,7 bar, also 0,3 bar "Unterdruck". Kommt natürlich auch auf das Raumgewicht des Kerns an.


    Auch entscheident: Qualität des Manometers


    Theoretisch kannst du den maximalen Druck ganz einfach über deine Materialkennwerte ausrechnen (Temperatur beachten).

  • Theroretisch muss ich erst mal alle Materialkennwerte finden :D Und dann müssen die stimmen - auch für den 7 Jahre alten Reststyro.

    Im Endeffekt war's vielleicht sogar gut - so ist eine Schwachstelle aufgetaucht, die ich noch nicht bemerkt hatte, die aber wahrscheinlich bald im Betrieb hochgekommen wäre. Dann hätte ich schon wieder rangemusst und irgendwann ist die Motivation auch dahin ;)


    Ich vermute, dass sich auch hier schon das Deckslaminat gelöst hat und dadurch das Sandwich funktionsunfähig war. Ich werde in dem Bereich also das alte Oberlaminat entfernen, den Sandwichkern entsprechend auffüllen und mit Carbon zusammen mit dem Rest überlaminieren.

  • Manchmal ist das Leben echt gemein: X(

    Die Decks-Sandwichschicht ist sauber verschliffen. Heute abend wollte ich die Dübel setzen, morgen früh nochmal abspachteln und morgen abend das Deckslaminat aufbringen.


    Kann mir irgendwer verraten, wo der 6. ausgebaute Fußschlaufen-Dübel steckt? =O Best case finde ich ihn in den nächsten Tagen in dem Chaos, das ich Werkstatt nenne, worst case habe ich ihn zusammen mit den Tonnen altem Styro entsorgt und muss Ersatz beschaffen. An manchen Tagen geht irgendwie alles schief :rolleyes:

  • moin,


    vielen Dank für die Nachfrage :)ich habe gestern abend schon welche bestellt - gleich ein paar mehr, weil da ja eventuell noch was kommt :/^^

    Hat halt nur meinen Feiertags-Plan durcheinander geworfen.

  • Ich habe mal aus Versehen 0,8 Bar Unterdruck angesetzt, das hat mir über Nacht das unterwasserschiff meines Falcons deutlich zusammengezogen, war nicht so toll. Seit dem arbeite ich immer mit 0,3 Bar, das hat immer gut funktioniert....

  • Ich fürchte, ich brauche mal eben etwas Hilfe:


    Ich habe (zum Glück) vor Beginn der Arbeiten das UW-Schiff zumindest mal grob durchgemessen, also Scoop - planer Bereich - Rocker und den Radius der Monokonkave, den ich auf Radius 10.000 cm vermessen hatte. Die Konkave erschien mit gleichmäßig über die gesamte Breite verteilt.


    Nun schaue ich mir nach dem ersten Vakuum der Decksreparatur das Ganze nochmal an und sehe das:

    UW-Schiff.JPG


    Das sieht mir nun mehr nach einer "konkaven Doppelkonkave" aus :/

    Dabei ist die Mitte weniger tief als gemessen, die "neuen" Konkaven-Böden tiefer als gemessen.

    Entweder hab ich einen an der Klatsche und ursprünglich falsch/schlampig gemessen oder da ist gewaltig was schief gelaufen. Ich kann mir aber nicht erklären, was.


    OK - das Vakuum war vielleicht etwas heftig. In der Bordlängsachse befindet sich ein Carbonstringer Bottom bis Deck. In diesem Bereich ist die Tiefe jetzt ca. 2 mm geringer als vorher (3 statt 5 mm) - das kapier ich nicht. Die Bereiche links und rechts der Mitte hätte das Vakuum etwas weiter eingedrückt, im Bereich 1 mm.

    Alles fühlt sich stabil an, das Deck - soweit ich es nicht erneuert habe, ist ebenfalls unversehrt. Auch die Scoop-Rockerlinie entspricht meinen vorherigen Messungen.


    Hat da jemand eine Idee zu? Oder mal seinen Madd vermessen?


    So langsam beschleicht mich der Verdacht, dass ich da mahr kaputt-repariert habe ||

    Dann käme der Twinser natürlich auch nicht mehr als Positiv-Form für den Hohlbau in Frage - Mann - das wäre echt bitter.

  • kann ich heute abend mal machen

    ich glaub aber nicht, daß diese leicht veränderte Konkave bei unveränderter Scooprockerlinie nennenswerten Einfluß auf die Fahreigenschaftten hat

  • Naja, wenn sich die Rails durch das Vakkum ebenfalls verändert haben, dann stimmt dein zuvor gemessener Abstand in der Mitte des Boards auch nicht mehr. Ich hatte auch mal ein Madd, kann mich nicht erinnern, dass es eine Doppelkonkave hatte. Das war aber ein 2003 er Modell.

    Mein Falcon hat es damals in eine einfache Konkave zusammengedrückt.

    Wenn du aber ursprünglich eine einfache Konkave hattest, dann war es leider wohl doch zu viel Vakuum...

  • möglich, nur verstehe ich nicht, wie sich durch Vakuum die Mittellinie anheben kann. Dann würde ich am Deck eine Senke erwarten - ist aber nicht. Denn beide sind ja durch den Carbonstringer recht gut verbunden. Noch eher verstehen könnte ich es, wenn nur der reparierte Bereich anders wäre, aber das zieht sich bis weit vor den Mastfuß.

    Und wie gesagt - aus Erfahrung traue ich meinen eigenen Messungen immer nur eingeschränkt- wer viel misst misst Mist ^^

    War auch eher beiläufig, weil ich ja derzeit keinen konkreten Grund gesehen habe.

  • hier mein madd115 im breitesten breich

    ganz leicht v mit doppelkonkave

    (links hat das Lineal minimalen Abstand vom rail)

  • Vielen Dank für's Nachschauen!! :keks:

    Das sieht ja wiederum ganz ähnlich aus wie aktuell bei, mir was den Verdacht nährt, dass ich beim Nachmessen einfach nur geschlampt habe.

    Blöd - das Ganze einfach für's Hohlboard zu kopiern traue ich mich trotzdem nicht mehr so wirklich. Und der nächste mögliche Test ist erst im Februar/März. :/

    Oder meiner war bei Messen aufgrund von Wasser, offenem Deck etc. verformt und ist jetzt wieder in seine ursprüngliche Form zurück ;) Jedenfalls myteriös.