Kaufberatung Komplettausrüstung

  • bin ja och ne bullette also mit 100 l freestyler kann man in Berlin schon was anfangen bei 65 kg. Berlin ist nu nich gerade freestyle Paradies. Gab mal ne Szene am trebelsee. Sowohl am müggelsee oder wandlitzsee kann man och mal nen kleinen freemover oder freestylewave probefahren.

  • "Also ich bin schon Freeride-Leihmaterial gefahren, also vor mehr als 10 Jahren das letzte Mal auf dem Wasser."


    Also dein Fahrkönnen kann hier keiner Einschätzen. Zwar verlernt man Windsurfen in der Regel nicht vollständig aber niemand weiß, was du damals unter "gefahren" verstanden hast.


    1. Die Frage nach dem Wasserstart hast du ja schon mehr oder verneint.

    ->der steht ja schonmal in der Prioritätenliste deutlich vor irgendwelchen Freestyle Tricks. Bei Wind wo es sich lohnt zu freestylen sollte der Wasserstart sitzen. Klar kannst versuchen das Segel auch an der Startshot rauszuziehen aber beim erlernen irgendwelcher Tricks wirst recht regelmäßig im Wasser liegen. Ständig an der Startshot rausziehen ist da keine Option, geht auf die Kräfte, geht auf die Hände und wenn entsprechender Wind weht (den du ja zum Freestylen brauchst macht das gewiss keinen Spaß)


    2. Fährst du sicher im Trapez?


    3. Kommst du dabei vernünftig ins gleiten?


    4. Fährst du sicher in den Fußschlaufen


    Das wären ja erstmall alles Grundvorrausetzungen. Ab diesem Punkt kannst du dann über ein Board kleiner 125 Liter nachdenken. Wenn nicht lern erstmal surfen. Auf einem Freeride Brett. Je nach Wind dann Segelgrößen von 5.5-7.5qm. Viel kleiner macht auf einem vergleichsweise großem Brett dann keinen Sinn. Und falls du erstmal gleiten und Schlaufenfahren lernen mußt, dann wirst tendenziell auch immer 1qm mehr Segel brauchen als jemand der es kann und eine vernünftige Angleittechnik hat. Die kannst du dir dann stück für Stück aneignen (und das größte Segel trotzdem nicht umsonst gekauft, schließlich hat es in/um Berlin meist eher wenig Wind und selten viel)


    Ansonsten leih vielleicht erstmal und schau wie du nocht klarkommst. Sofern du damals einen Schein gemacht hast wird man dir ja Leihmaterial geben. Und verlangt halt ein Board was erstmal ein bisschen was abkann - nicht dass du bei deinem Wiedereinstieg direkt gleich mal das Leihmaterial hinrichtest. Wenn kein Schein vorhanden hoffen dass es so klappt (pflicht ist der ja eh nicht mehr hier auf unseren Binnengewässern) aber für's Ausleihen eben doch gerne gesehen. Ansonsten machst halt deinen Surfschein erstmal - ist ja unterwegs auch hilfreich, wenn du mal irgendwo bist wo Wasser ist aber dein Material nicht dabei.

    Bei dieser Leihgeschichte schaust halt mal wie weit nach unten du mit der Brettgröße kommst um dich noch wohlzufühlen. Ohnehin macht zu klein keinen Sinn, wenn man irgendwelche Dinge lernen möchte. Und wenn du selbst den Wasserstart noch nicht kannst so tipp ich halt dass 125 Liter für dich erstmal sinnvoller wären als 100 (klar kannst du auf letzteren auch noch shotstart machen bei deinem Gewicht aber es wird eben zunehmenden kippliger. und wenn du erst noch gleiten/schlaufenfahren usw erlernen möchtest macht ein Brett was halbwegs früh gleitet eben auch sinn - und das ist bei einem 125er eher der Fall als bei eben 100 Liter)

    ->Nach den ersten Schritten als wiedereinsteiger solltest du auch einschätzen können, welche Brettgröße du kaufen kannst.


    Zweck Segelgrößen für Berlin nochmal detailiert:

    Ich wieg ziemlich das gleiche wie du und komm auch aus Berlin und da mal aus dem Nähkästchen welche Segelgrößen du dort so brauchst:

    1. mein größtes ist ein 8m². und das ist gleichzeitig auch das meistgefahrene. macht aber natürlich nur auf einem großem brett sind (bei 125 liter funktioniert das gut und gleitet dann so bei 10-12knoten). bevor ich das 8m² hatte war ein 7.5m² mein meistgefahrenes

    2. nächste größe darunter kannst du dann so ca 6.7m² packen (oder du stufst dichter ab und packkst noch ein 7.4m² dazwischen. ist aber eigentlich kein muss. bzw wenn du kein großes 8m² möchtest machst eben nach oben hin bei 7.2m² oder 7.5m² schluss (das funktioniert auch nur fehlt dir halt nach oben im absolutem leichtwindbereich dann quasi etwas)

    3. unter dem 6.7m² oder 6.5m² packst du dann ein 6.0er oder 5.8er, vielleicht auch 5.7er

    viel mehr Segelgrößen brauchst du in/um Berlin eigentlich nie. Da muss es schon wirklich stürmen um was kleineres zu fahren was in der warmen Jahreszeit eher selten vorkommt. Mein kleinstes ist ein 5.3 und das kommt äußerst selten zum Einsatz und die nächste größe drunter 4.7 fährt quasi unbenutzt umher


    Natürlich hast an der Müritz oder auch an Ostseebodden mehr Wind und wirst da, sofern es die Zeit und die mobilität erlauben auch hinwollen.

    Aber auch da braucht es erstmal ein gewisses Fahrkönnen um sich mit dem 5.5er oder 4.7er auf dem Wasser wohlzufühlen. Einfacher ist es für dich als Wiedereinsteiger gewiss erstmal bei etwas weniger Wind und da braucht es halt ein entsprechend großes Segel.

    Klar Segel über 7qm gehen bei deinem Gewicht auch auf die Kraft das fängt schon beim ins Wasser tragen an - aber man kann sich halt den Wind nicht immer aussuchen und wenn du mehr Tage auf dem Wasser möchtest, was eben ja mehr Lernerfolg gibt solltest du auf den großem Kram nicht verzichten.


    Klar kenn ich auch Berliner die haben bei dienem Gewicht kein Segel über 6qm und kein Board größer 100 Liter aber die kommen in Berlin eher selten aufs Wasser oder auch nur sehr kurz und müssen, wenn sie viele Surftage haben halt regelmäßig richtung Norden fahren.

    Fazu: Willst du viel in/um Berlin aufs Wasser geht das nur mit vergleichsweise großem Material


    Kurzer einwurf zum Gardasee: auch da brauchst ungefähr die genannten Segelgrößen. Fährst eher großes Material als kleines. Für kleines braucht es schon echt gute Thermik. Ist die Thermik nicht so gut (und das hängt ja von jahreszeit, wetterlage etc pp ab) bist du auch schnell bei großem Material (ich würd man 8m² nie zu hause lassen wenn ich dort hinfahre)


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    Natürlich gehören dann auch passende Finnen dazu. Schaff dir ruhig zur Serienfinne (die in der Regel das größe sinnvolle segel mit abdeckt...beispiel 125 liter 69er breite eine ca 42er finne geht bis 8.5qm) ein zweit kleinere Finnen an (im beispiel fährst die 42er dann von 7-8.5qm. eine 39er von 6.5-7.5qm. eine 36er von 5.5-7qm). Es macht wenig sinn bei viel Wind und kleinem Segel mit zu großer Finne unterwegs zu sein.

    Grasfinne mußt du auch schauen - wirst in Berlin selten brauchen - klar gibt es Jahreszeiten/Wetterlagen wo das Zeug mal hochwächst aber meist dann auch lokal begrenzt so dass man nicht gleich Grasfinne fahren muss. Stehreviere haben wir zwar auch in Berlin (Rangsdorfer, Müggelsee, wolziger see) aber alle so tief dass du da keine Grasfinne drunterpacken mußt.

    Willst du mal in Suhrendorf oder Pepelow fahren macht auf einem 125er Liter Freeride Board 'ne Grasfinne sicher sinn - ist auch dort kein muss aber man hat sie im Gepäck falls wenig wasser(spart weite lauferei nach draussen) ist oder auch mal ordentlich Gras gewachsen ist (das nervt dann an der normalofinne).

    An anderen Sports wie Boek, Loissin usw gilt das im Grunde analog - man kann oft ohne Grasfinne fahren aber wenn es mal so ist dass man sie braucht ist es sinnvoll sie zu haben. Die Grasfinne kaufst du ggf gleich so dass sie dein größtes Segel nicht mit abdeckt - das brauchst ja ja weiter im Norden (wo entsprechend mehr wind ist) dann vielleicht nicht ganz so oft (und wenn doch dann läufst halt weiter raus dann geht es oft auch ohne Grasfinne)


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    Ich hoffe das hilft dir etwas weiter. Wenn dann doch ein FreemoveBoard in 111 Litern von Naish gebraucht wird, kannst dich gerne bei mir melden - vielleicht wird man sich ja einig.

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    was anfängliche preisdiskussionen angeht:

    Board


    ->ein 3 jahre altes board für 500€ wird kaum aufzutreiben sein. vielleicht als waveboard (also kleine volumen die hier binnen nicht so gesucht sind) oder mit entsprechenden reperaturen oder gar stationsnutzung aber nicht in gutem zustand privat gefahren (was nach 3 jahren dann oft nich mehr als 50 surftage weg hat und mitunter noch wie neu daherkommt). ca 500€ werden mitunter für 10 Jahre alte Freeride Bretter verlangt und auch bezahlt. wobei alter wie gesagt ohnehin nur ein faktor ist. es kommt auf den zustand an, es kommt mitunter aufs gewicht an (für die leichten bauweisen kannst meist 30% aufschlagen bei gleichem alter/zustand) und auch auf die beliebtheit des brettes.

    Segel


    ->bei den segeln das gleiche thema. du kannst für ein 12, 15 jahre altes großes segel durchaus noch 120€ oder gar mehr ausgeben, WENN es entsprechend gut oder sogar sehr gut dasteht. Gleiches Geld kann für ein einjähriges ex-stationssegel oder 3 jähres vom Intensivuser mitunter schon zuviel sein, weil es durch UV(sonne) und viele Riggvorgänge (kicke) entsprechend gelitten hat.


    ->Gibst du 200€ und mehr aus bekommst oftmals Segel die jünger 5 oder 7 Jahre sind und teilweise kaum auf dem Wasser waren. das sollte man dem Segel dann aber ansehen. Fürs gleiche Geld immer lieber ein älteres Segel was selten benutzt wurde als ein jüngeres was vielleicht im Dauereinsatz war.



    das monofilm von selbst 'kaputt'altert fast ein märchen. eines was dir leute auftischen die mit neumaterial handeln oder jährlich ihr material wechseln und ihr junges gebrauchtes (aber meist viel gefahrenes) gut loswerden wollen.

    fakt ist in meinen augen:

    ->es gibt nur wenige filme die wirklich kaputtaltern. ich hatte mal ein uraltes mistral was schon monofilm hatte, fast nie das wasser gesehen hat und irgendwann war die folie ganz dünne. sowas ist die absolute AUSNAHME


    ->ansonsten hab ich schon einige 15 mitunter 20 jahre alte monofilmsegel gesehen und auch gehabt deren Film noch wunderbar war, eben weil sie halbwegs selten auf dem Wasser waren. mitunter gar der film deutlich besser als bei einem stationssegel nach 1,2 jahren oder auch besser bei segeln die von intensivnutzern 1-5 jahre gefahren wurden. und das alte wenig gefahrende segel so gut dastehen KÖNNEN ist was den Film angeht NICHT die Ausname sondern die Regel (klar wenn sie viel genutzt sind dann ist der film natürlich auch hinüber)

    was dem Segel zusetzt

    1. uv. der film wird dünner und irgendwann wird der brüchig.


    2. knicke die beim auf und abriggen entstehen. das hängt vom segelmodell ab wie sehr das der fall ist. aber auch derjenige der es auf und abriggt hat da einen gewissen einfluss drauf. und der mast spielt auch ne rolle (paßt der ideal geht es meist knickärmer als wenn's ein fremdmast ist)

    3. matte milche stellen entstehen in der regel nicht durch uv sondern du abrieb von sand und salz. zb wenn es vorne am strand im wasser liegt oder auch beim transport (du rollst ja teilweise sand und salz mit ab und beim transportieren reiben die filmschichten dann übereinander und es schmirgelt).

    dann gibts natürlich noch stellen die vom surfen mattwerden können. bei freeride oder race seglen die man halbwegs bauchig getrimmt hatte sind das gerne die bereiche in denen der gabelbaumverschluss liegt (also kurz vorm shorthorn) . und dann natürlich noch stellen die mit der boardnose in berühung kommen (je nach häufigkeit boardshape usw unterschiedlich doll. es kann auch mal richtige langziehe kratzer eben. art des standlacks spielt da auch 'ne rolle). schleifspuren im unterliekbereich von den fußschlaufen können auch vorkommen)


    Kauf das Segel also:

    - nach einsatzbereich (sprich du brauchst kein 3 oder 5 camber racesegel wenn du nur freeriden möchtest. und du brauchst auf keiner 6.5er freestyle segel...weil das für dein körpergewicht noch freeride oder freemove bedeutet)


    - nach zustand: sprich ein paar modelljahre eher oder später völlig egal. schau dir an wie der film und das segel insgesamt dastehen


    mast:

    ->mast kaufst du möglichst passend zum Segel oder überzeugst dich bei Kauf des Segels/Masten davon dass er zum Segel paßt (das Segel sich also vernünftig aufriggen läßt, vernünftiges loose lecht entsteht, das segel vernünftig rotiert usw. das Segel möglichst auch nicht nur an einen Trimmpunkt funktionieren sondern hat einen 'trimmberech'...du möchtest ja nicht bei jeder kleinen windveränderung direkt umriggen müssen.....ein gut oder gar optimal passender Mast stellt diesen Trimmbereich sicher...ein schlechtpassender funktioniert ggf nur an einem Punkt oder sogar gar nicht).

    ->ob du mit einem mast auskommst oder mit 2en wirst du sehen 5.5 -7.5 oder gar 8qm werden sich kaum mit einem masten abdecken lassen, da braucht es schon 2 (400 und 460 oder 430 und 460). wenn du dagegen nach oben bei 7.2qm oder so schlussmacht kann es sein dass ein 430er gerade so noch ausreicht und man vom 5.5 oder gar 5.0qm bis 7.2qm alles mit einem masten abdecken kann (die kleinsten größen die eigentlich auf 400cm gehen dann ggf unter ausnutzung eines variotops).Wenn dein größtes Segel als einziges einen 460er masten nutzt kann man ggf auch drübernachdecken anstelle dieses 460ers einen xtender anzuschaffen (eine mastverlängerung geht üblicherweise nur bis 42 manchmal 48cm. steckt man einen extender dazwischen...die dinger ging es in 40, 50cm kann man teilweise auf 60,70cm verlängert fahren...viel mehr macht nicht sinn denn denn viele masten sind im gabelbaumbereich verstärkt und diesen bereich sollte man dem gabelbaum dann auch treffen...sprich wenn du einen externer fährst dann eher eine kurze verlängerung). dennoch gelingt es so mitunter den 460er mast einzusparen denn ein xtender kostet erheblich weniger als ein 460er mast.

    ->ab 70% carbonanteil wirds leicht. 100 ist nochmal leichter. 30-50 ist halt schwerer und erheblich preiswerter. kaufst du nur einen masten darf der ruhig 70, 75% haben. (wenn er aber nur 30 oder 50% hat ist das auch nicht schlimm...und den leistungsunterschied fährst du anfangs eh nicht raus der ist eher für's gewissen und das gepäck und rigg eben etwas leicher)


    gabel ist fast egal. sollte zu deinen segeln passen. carbon brauchst bei deinem gewicht, den kleinen segelgrößen und für den wiedereinstieg nicht. möchtest du geld ausgeben darf die ruhig neu sein, das geht ja ab 100€ los und für 200 gibt schon echt gute oder alt gebraucht geht es ab 20€ los, gute gebrauchte markenmodelle teilweise unter 100€. von 5.5 -8qm kommst mitunter mit einer gabel aus (180-230cm)...klar mag es bei einer alugabel am großem segel nicht optimal sein sie dann auf 220, 225 also fast komplett ausgezogen zu haben (steifigkeit nimmt dann ab) ist aber für deinen wiedereinstieg auch erstmal egal und wird die gabel bei deinem körpergewicht auch klaglos und lange mitmachen.

    zweite gabel also unsinn - ne gabel kann man auch unterwegs mal nachkaufen ohne gleich arm zu werden (geht die gabel hops und ist kein shop in der nähe fragst halt auf dem campingplatz/am spot rum ob jemad eine übrig hat/verkauft/ausleiht).


    und wenn du umriggen must (und vielleicht 2 masten hast so das 2 segel vorgeriggt daliegen) so ist die gabel auch schnell umgesteckt, also auch für dieses szenario braucht eine person nicht 2 gabeln.


    ps: sorry das es so ein roman geworden ist aber vielleicht hilft es ja.

  • hm, viel Text, bin in den letzten Jahren auch in Berlin schon 4,2 und 4,7 gefahren, aber war natürlich eher bei Herbst oder winterstùrmen.


    Ich empfehle auch muritz oder die boddengewässer an der Ostsee für den Anfang, wenn man nicht mit 7 er Segel freestylen will, gibt dort überall verleih. Wenn du Tipps brauchst melde dich.


    Wasserstand ist das A und O, wenn der sitzt kann man alles weitere angehen