Wasser in Karbongabel

  • Moin,


    Ich hatte im Herbst eine etwas unangenehme Begegnung mit einer Buhne in Kühlungsborn. Ich hin da einige Zeit fest, bis mein Mast gebrochen ist. Bei der Aktion hat meine Gabel (Streamlined Carbon) einige Schrammen abgekriegt. Neulich habe ich sie mir etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass etwas Wasser im Holm drin ist, das da eigentlich nicht hingehört. Die Gabel ist ja geschlossen. Ich frage mich jetzt natürlich, wie das da reingekommen ist!? Ein Loch wäre ja eine Sollbruchstelle, aber ich kann keines finden. Meint Ihr, Ich kann der Gabel noch trauen? Einem Freund von mir ist neulich die Gabel gebrochen (die war allerdings aus Alu) und er musste gerettet werden. Bei den derzeitigen Temperaturen möchte ich sowas natürlich vermeiden.

  • Ich würde behaupten dass in so ziemlich jede Gabel Wasser rein kommt wenn sie im Wasser liegt, also auch beim normalen Surfen. Grundsätzlich schadet Wasser dem Carbon auch nicht groß (so weit ich weiß). Einzige Bedenken wären evtl. Mikroorganismen oder Osmose, wenn das Wasser über lange Zeit im Holm abgelagert steht, denke aber dass es trotzdem eher verdunstet.


    Bei mir ist nach dem Surfen auch immer etwas drin, kann mir auch schwer vorstellen dass der Übergang (Front/Endstück) 100% wasserdicht sein kann. Spätestens beim verstellen.

  • Das Problem ist ja nicht unbedingt das Wasser rein kommt, sondern vielmehr das es nicht wieder raus geht.

    Ich habe das gleiche Problem an meiner GA Carbon. Die Verlängerung habe ich natürlich ganz rausgezogen, trotzdem plätschert da irgendwo Wasser in der Nähe des Frontstücks.

    Ich denke da werden, ähnlich wie bei Masten, Styroporkerne drin stecken und dort bleibt das Wasser dann gefangen.

  • Das Wasser dringt durch die verstelllöcher im Gabelendstück ein. Ist etwas nervig weils raus schwieriger geht als rein aber sonst kein bedenkliches Problem. Ich nehme immer das ganze Endstück raus nach dem fahren sonst dauerts mir zu lang.

  • Wasser in den Holmen kommt über undichte Stopfen hinein. Die befinden sich in etwa in Höhe der Stelle, wo das Endstück, komplett eingefahren, endet.

    Diese Stopfen sind nicht immer wasserdicht, wenn die Gabel längere Zeit unter Wasser liegt.

    Die Holme sind auch immer hohl, was anderes ist mir noch nicht untergekommen. Anders bei den Endstücken. Entweder sind die komplett dicht (bei laminierten Pinlöchern) oder eben mit Schaumröhren gefüllt (gebohrte Pinlöcher).


    Um die Holme vom Wasser zu befreien, müsste man die Stopfen entfernen und im Anschluss wieder neu eindichten.

  • Tachchen,

    wenn es nur darum geht, dass Wasser wieder rauszubekommen:

    Einfach diese ganzen (halbdichten) Stopfen entfernen und die Gabel mit den Bohrlöschern nach unten fahren.

    Eignet sich natürlich nicht dann, wenn man öfters seinem Material hinterherschwimmt. Aber gerade bei wenigen Wasserkontakten der Gabel sehr einfach!

    Tschüss

  • Kommt da noch was konstruktives Herr Dr.?


    Nachdem wwwerner meine Annahme bestätigt hat, wollte ich eigentlich diese Stopfen entfernen. Also danach die Stopfen wieder rein basteln, oder wie?

  • Der Vorschlag von reggi ist lebensgefährlich, da er der Gabel den Auftrieb nimmt. Wenn dann auch noch der Mast bricht geht das Rigg schnell auf Tauchstation!


    Der Vorschlag von wwwerner ist genau richtig!


    Die Stopfen bekommt man aber nicht zerstörungsfrei wieder raus, man muß die Dinger also rausstochern und danach neue besorgen.

  • Tachchen,

    aha - sehr gut.

    Sorry, aber vielleicht mal richtig lesen.

    Ich habe geschrieben, dass es geht, wenn du nicht wirklich mit der Gabel baden gehst. Z.B. in Flachwasserrevieren. Zum Abdichten: die wenigsten sind, werden und bleiben tatsächlich dicht. Das Wasser bis zu den Stopfen reicht aus, dass die Gabel absäuft und keinen Auftrieb hat. Die Stopfen im Mast (im Unter- und Oberteil) bieten wesentlich mehr Volumen und damit Auftrieb. Nur sind bei den Herstellern leider bei vielen Unterteilen die Stopfen entfernt, um den Transport - ineinander geschoben - zu erleichtern.

    Tschüss

  • Wenn die Stopfen nicht 100%ig dicht sind, gilt in der Regel der alte deutsche Grundsatz: Wo was rein kommt, kommt auch was wieder raus. Ich nehme das Kopfstück und stelle es so an die Wand, dass das darin befindliche Wasser nach unten Richtung Stopfen fließt und mit der Zeit (dauert manchmal Tage!) kommt es dann tröpfchenweise dort heraus. Sollte bei Carbongabeln (keine Korrosion) aber eigentlich kein Problem sein. Beim Schütteln der Gabel hört es sich immer schlimm an. Normalerweise sind es, wenn überhaupt, bei mir nicht mehr als 1 - 2 Tropfen nach einem Surfurlaub von zwei Wochen.

  • Falls du noch nicht erfrohren bist.

    Wassereintritt kann vorkommen wenn die Stopfen nicht ganz dicht sind. Ist ärgerlich und kommt in den seltensten Fällen wieder vollständig raus. Gefährlich wird es natürlich wenn es durch Beschädigungen an der Gabelhülle rein kommt. Das hängt jetzt davon ab wie sie bei deiner Freischwimmaktion belastet wurde. Dann müssten aber irgend wo äusserlich Spuren zu finden sein, da die Gabel ja nicht durch Überlastung beim Surfen selbst, so wie ich dich verstehe, sondern durch äußerlichen Druck belastet wurde. Also müssten irgendwo Abrieb-, Druck- oder Rissstelen zu sehen sein.

  • ...Dann müssten aber irgend wo äusserlich Spuren zu finden sein, da die Gabel ja nicht durch Überlastung beim Surfen selbst, so wie ich dich verstehe, sondern durch äußerlichen Druck belastet wurde. Also müssten irgendwo Abrieb-, Druck- oder Rissstelen zu sehen sein.

    an risse die "nur wasser reinlassen" glaube ich bei einer carbongabel nicht. mMn hält die oder ist ab, aber nichts dazwischen. und feine risse können schon durchs EVA verdeckt werden - das ist mMn aber eher ein alu - szenario


    einfacher weg - gabel auf dem kopf stehen ordentlich abkühlen, alles wasser ist im kopf ( abkhühlen, nicht einfrieren! )
    gabel umdrehen und aufwärmen - die ausdehnung der luft schiebt dir das wasser etwas schneller durch die undichten stellen. im idealfall merkst du wo es undicht ist. tiefe der stopfen ausmessen und checken ob platz für zusätzliche stopfen ist - wenn ja. neue stopfen einpressen. wenn nein versuchen die original stopfen tiefer zu drücken . fürs eindrücken der stopfen einen gerade abgeschnittenen holzstab möglichst grossen durchmessers nehmen - rohre, latten, staberl etc machen den stopfen leicht kaputt


    wenn die den sopfen rausholen willst - spiteze von einem korkenzieher auf eine verlängerung basteln und damit rauspfriemeln


    viel erfolg


    undichte gabel oder schlimmer offene gabel find ich nicht gut

  • Mein Ansatz war eigentlich der, das die Gabel wenn dann nur beim schwimmen zwischen den Bunen kaputtgegangen sein kann (wenn überhaupt), nicht durch den Sturz selber(so hab ich es verstanden). Dann müssten aber äussere Spruren zu sehen sein.


    Zum H2O leider geht hier was rein kommt meist nur sehr viel langsamer raus, da hilft auch erwärmen nicht sonderlich viel (zumidest unter 100°), da der Gabelinnenraum äusserst schlecht durchlüftet ist. Ist ja brim Board genauso.

  • Du hast das Prinzip nicht verstanden!


    Wenn du die Gabel jetzt rausstellst, dann hat sie bald -10 Grad und dann bildet sich innen ein guter Unterdruck, der dann durch die Leckage etwas Luft reinziehen kann.

    Danach stellst du die Gabel so hin, daß evtl vorhandenes Wasser direkt über den Stopfen liegt, die Gabel sollte dann also knapp über Null Grad haben.

    Danach erwärmen auf 30-40 Grad und der jetzt entstandene Überdruck drückt das Wasser durch die Leckage nach außen.


    Entscheidend ist, daß beim Abkühlen Luft reingesogen wird und beim Erwärmen Wasser rausgedrückt wird.


    Man kann das mit einer Taschenlampe kontrollieren, ob beim Erwärmen die Umgebung des Stopfens nass wird.