Quiver Bag statt Dachkiste?

  • Hallo liebe Leute


    Ich bin seit Jahren - vermutlich seit Jahrzehnten - mit meiner grossen Pacwolf-Kiste unterwegs. Sie stammt noch aus den goldenen Surfzeiten mit 3 Brettern, 6 Segeln und und und. Das Ding ist unkaputtbar, aber auch sauschwer (ca. 20 bis 25 kg).


    Da ich mein Material massiv reduziert habe - nur noch zwei Bretter, vier Segel, vier Masten und zwei Gabeln - , brauche ich die Kiste eigentlich nicht mehr. Ich bin mir deshalb am überlegen auf eine Quiver Bag für das Autodach zu wechseln.


    Was sind Eure Erfahrungen mit solchen grossen Taschen?


    Stabilität?

    Robustheit?

    Platzangebot?

    Sicherheit?

    Schutz des Materials, insbesondere der Segel?

    Wasserdichtheit?

    Diebstahlgefahr?

    Flattergeräusche?

    Komfort?

    Benzinverbrauch?

    Kosten?

    Welche Modelle?


    Besten Dank für alle Tipps und ich freue mich auf Eure Antworten.


    Steffen

  • Hi,

    Meine Erfahrung dazu:


    Stabilität?

    Das sind Taschen- entsprechend sind sie nicht stabil. Manche haben jedoch Hartplastik"schienen" an der Unterseite, meistens jedoch nicht durchgehend.

    Stabilität kommt von den Masten, die meistens zu unterst gelegt werden. Seiten"wände" sind nicht stabil.


    Robustheit?

    Kommt wohl auf die Marke an.


    Platzangebot?

    Gibt verschiedene Größen...


    Sicherheit?

    In welcher Hinsicht? Jeder hat Zugriff auf den Inhalt. Transportsicherheit? Bei manchen kann man die Spanngurte an der Unterseite durchziehen, keine Ahnung wie sicher das ist. Ich ziehe die Gurte drüber, das ist merklich schädlich für die Segel, insbesondere wenn es locker gerollt ist.


    Schutz des Materials, insbesondere der Segel?

    Kommt auf die Art der Befestigung an.


    Wasserdichtheit?

    Alle meine bisheringen waren nicht wasserdicht.


    Diebstahlgefahr?

    Ja, klar.


    Flattergeräusche?

    Wenn sie gut gefüllt ist und man Tragegriffe/Gurte etc. mit Ducktape fixiert, dann flattert nichts. Manche lassen sich durch Gurte sowohl in der Länge als auch in der Höhe "eng ziehen", das hilft ebenfalls.


    Komfort?

    Dachbox ist komfortabler, da die Bag ja keine stabilen Seitenwände hat.

  • Ich hatte früher immer eine grosse Box auf dem Dachträger, seit ein paar Jahren eine patlove Quiverbag für 89 € und bin happy damit.

    Nachteil allerdings:

    Man muss sie immer erst neu auf dem Träger festmachen (dauert aber nur zwei Minuten), sie verrutscht bei längeren Fahrten zur Seite (Zusatzspanngurt ringsrum) und der Diebstahlschutz ist gleich null (ich pack die Segel und teuren Masten nachts ins Auto) und sie fasst nicht ganz so viel wie die grosse Thulebox, aber 4 Masten und 4 Segel sowie Neoprenzeugs und Trapez passen locker. Im Winter rolle ich sie auf 40x40 cm und lege sie ins Eck.

    Ich hab damit schon ein paar tausend km hinter mir und der Zustand ist noch sehr gut. Den Reisverschluss behandle ich öfters mit Silikonspray.

    Flattern tut nichts, wasserdicht ist es gar nicht. Die Segel liegen ohne Druck in der Bag und nehmen keinen Schaden.

    Mir ist die Quiverbag lieber als eine Box, ichs genial.

  • Hallo Funnysurfer,

    das Prinzip ist einfach und genial: Die Tampen führen über Schlitze in die Bag und laufen nur über die Masten die ganz unten in eingenähten „Schläuchen“ liegen (in die sie von vorne oder von hinten hineingeschoben werden) und halten die Tasche damit fest auf dem Dachträger. Darüber und in der Tasche liegen ganz locker die Segel. Das ist eigentlich alles.

    An der Tasche hat es nochmals Gurte um die Tasche etwas um die Segel zu straffen, damit es etwas kompakter ist und nicht flattert wenn man z.B. nur ein oder zwei Segel drin hat. Den Zusatzgurt nehme ich nur wenn auf dem Dachträger zur Seite noch Platz ist und die Quiverbag zur Seite rutschen könnte und da ich bei Autobahnfahrten alles nochmals mit einem extralangen Spanngurt sichere.

    Schwierig zu erklären. Du brauchst keinen Karton oder sonstirgendetwas, das System funktioniert perfekt.

    Viele Grüsse

  • die meisten bags haben einen durchlass zwischen masten und Segel, du spannst also die masten fest, Segel nur durch die Tasche. ich hatte auch zwei Taschen, fand die auch ganz gut, allerdings sind die dann auch relativ schwer, wenn sie voll sind. meine zweite war die große patlove, das passt ordentlich was rein, aber dafür bekommt man die dann alleine nur schwer aufs Dach. wir hatten die dann auch nur für die Fahrt drauf, am spot dann runter.

    komfortabler ist eine Box, wenn sie drauf bleibt, ansonsten ist die Tasche schneller drauf und auch wieder ab.

  • Tachchen,

    die Segel-Mast-Kombibags sind schon nicht schlecht. Für kleines Geld passt viel hinein.

    Stopfst du allerdings 5 Segel und 4 Masten rein, hast daneben noch 3 Bretter übereinander auf dem Dach und kommst auf der Fahrt in einen Regenschauer solltest du deine Dachlast und ggf. Gesamtladung überprüfen.

    Tschüss

  • Hallo!


    Ich habe eine Quiverbag von NP, das System mit den Gurten ist das Gleiche wie bei papapatrick, die Segel werden also nicht gequetscht. Trotzdem habe ich die Tasche nur einmal genutzt, hauptsächlich wegen der Wasserdurchlässigkeit. Nach einem Regenguss sind alle Segel, Masten und Gabeln klatschnass und trocknen in der Tasche auch nicht wieder ab. Wieder zu Hause musste ich daher auch die unbenutzten Sachen (und die Tasche) trocknen vor der Lagerung. In der Tasche stand beim Abnehmen vom Dach noch immer eine Wasserlache, obwohl der letzte Regen schon mehr als eine Woche zurücklag. Auf Dauer halte ich das für wenig materialschonend.

    Da ich keine Box habe, transportiere ich mittlerweile nur noch die Boards auf dem Dach und den Rest im Auto. Die Quiverbag würde ich u. U. abgeben, falls Interesse besteht.


    Gruß

    Wulf

  • Habe auch die Quiverbag von Patlove. Ist für Transport von mehreren Segeln, wenn im Auto kein Platz dafür ist, ganz okay. Aber die optimale Lösung ist das auch nicht. Mit 3 boards, 4 Masten und 6 Segel komme ich auf ca. 75 kg Dachlast. Mit Regenschauer wohl so um die 80, was aber noch innerhalb der Toleranz sein sollte. Problem finde ich aber auch, wenn die Segel nass werden und ich die vor Lagerung wieder trocken haben möchte. Aber da die Segel ja eingerollt nass geworden sind, reicht es meist, diese auch so wieder trocknen zu lassen.

    Nutze die bag übrigens auch für Flugreisen.

  • Ganz herzlichen Dank - einmal mehr - für die vielen wertvollen Tipps. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Know-how und Erfahrung hier in diesem Forum schlummert.


    Vor allem das Argument der Wasserdurchlässigkeit überzeugt mich, NICHT auf Quiver-Bag zu wechseln. So ne nasse Fuhre auf dem Dach muss ich echt nicht haben. Dann doch lieber ne Kiste oder gleich ins Auto rein laden.


    Nochmals besten Dank und schönes WE


    Steffen