Plastikmüll im Meer

  • Österreich ... ja wenn man im Paradies lebt :D

  • Wobei die Surfbretter bei euch ja sicher auch nicht recycelt werden, sondern zerhackt und verbrannt.


    Wie will man 4 Schichten von Holz, Carbon, Glas und Kunststoff, mit Harz verklebt, trennen und recyceln?

    Wie will man überhaupt das Gewebe vom durchtränkten Harz trennen?


    Scheint mir derzeit unmöglich.

  • mir wurde gesagt dass das styro zum recycling kommt, das laminat zu den restlichen faserverbundwerkstoffen ( ski, automobilteile, leiterplatten,---)


    da gibt es nicht unbedingt recycling im sinne von kreislauf, aber wenigstens teilweise wiederverwertung als füllstoff (es wird gemahlen)


    recycling von GfK ist mMn sehr schwierig und auch noch in den kinderschuhen, jedenfalls der grosse teil mit duroplastischer matrix

  • Deutschland exportiert 2018 monatlich 10.000 t Plastikmüll nach Malaysia und Indonesien.

    Kommentar: Nur damit klar ist, woher der Plastikmüll in den Weltmeeren stammt.



    Bericht heute von Stabilitas GmbH

  • Deutschland exportiert 2018 monatlich 10.000 t Plastikmüll nach Malaysia und Indonesien.

    Kommentar: Nur damit klar ist, woher der Plastikmüll in den Weltmeeren stammt.



    Bericht heute von Stabilitas GmbH

    Kann da nichts finden. Erkläre doch kurz, wie der Müll dann ins Meer gelangt. Liegen die Müllkippen

    direkt am Strand? Verklappen die Indonesier den Müll einfach ins Meer? Kommt da ein Tornado und

    saugt 1 Mio Tonnen Müll in die Luft und dann ins Meer?


    Man muss ja gar nicht so weit schauen. So machen wir das in der Nordsee: https://www.spiegel.de/wissens…angespuelt-a-1257033.html

  • Wenn wir diese Müllmenge (aus ganz EU) nicht exportierten, hätte es bereits viel mehr Konsequenzen und der Druck für Veränderung wäre weit größer. Leider ist er das nicht ud so ist das Thema für viele "weit weg" und eigentlich auch egal. Man sieht es deutlich auch hier im Forum und in diesem Thread. Die Motivation selbst etwas zu tun (über die "Beruhigungspille Einkaufstüte" hinaus) hält sich sehr in Grenzen, um es milde zu formulieren.

    Übrigens hatte ich eine Anfrage an unser hießiges Entsorgungsunterehmen gestellt, wie man unsere Surfmaterialien ökologisch akzeptabel entsorgen kann, was die Wertstoffhöfe annehmen und was dann damit passiert.

    Keine Antwort, nur Schweigen. Warum wohl?:evil:

  • Bei uns sind Surfbretter Restmüll und werden „thermisch genutzt“ also verbrannt (und dabei immerhin

    noch Strom erzeugt).

    Carbon-Material kann man anscheinend irgendwie verwerten, hab da mal was gelesen. Wie es mit den

    Millionen Tonnen von GFK-Schrott ist, wäre auch interessant.

  • Mit dem Verbrennen von Müll ist es nicht so easy, wie es immer suggeriert wird.

    In Abhängigkeit "was" da verbrannt, entstehen sehr "abenteuerliche" Stoffe...

    Es wird wirklich Zeit, dass bei diesem Thema mehr Transparenz entsteht.

    Es gibt zur Verringerung/Vermeidung des Mülls keine wirkliche Alternative, jedenfalls mit derzeitigen technologischem Können.

    Es muss endlich auch Ehrlichkeit in die Diskussion über verwendete Materialien/Stoffe.

    Diese ganzen Lobbyisten, die an "unseren" Entscheidern kleben gehören benannt als Jenes, was sie sind. Korruptions-Handlanger und Profiteure. Diese "Einflüsterer" sind in meinen Augen ehrlose und skrupellose Parasiten der Gesellschaft. Es braucht eine Bannmeile für solche Leute, um jeden Abgeordneten, ob in Berlin oder in Brüssel.

  • Was für abenteuerliche Stoffe sollen übrig bleiben?

  • verbrenne mal GFK oder Kunststoff und rieche daran...

    Man kann schon ein Lagerfeuer mit einer Müllverbrennungsanlage vergleichen. Ist dann halt nicht Aussagekräftig. Eine Müllverbrennungsanlage arbeitet mit 1100-1300 Grad. Dioxine werden dabei z. B. zersetzt, ebenso wie die meisten anderen toxischen Stoffe.

    Einzig der Festabfall enthält "Giftstoffe" in nennenswerten Mengen.

  • Wer möchte östlich einer Müllverbrennungsanlage wohnen?

    Ich nicht.

    Ich stimme zu, dass sich "verbrennungstechnisch" einiges weiterentwickelt hat, aber (noch lange) ist es nicht möglich alle gasförmigen Gefährdungen auszuschließen. Wir lassen uns damit trösten, dass die gasförmigen Gifte derart"verdünnt" werden, dass sie keinen Schaden mehr anrichten. Diese "Materie" war ein Teil meines ersten Studiums, weswegen ich da leider nur den Kopf schütteln kann. Sry.

  • Ich hab mal gegoogelt:

    Das europaweite Wiederverwertungssystem für glasfaserverstärkte Kunststoffe heißt von nun an CompoCycle“ ..

    Klingt zu schön um wahr zu sein:

    https://fiberline.de/news/milj…heisst-kunftig-compocycle


    Und das Recyceln von Carbon-Material machen z.B. die hier:

    https://www.roth-international…vpqU57q-nRdMaAi_-EALw_wcB

  • Man möchte so gern "glauben" aber mir fehlt da ein wenig der religiöse Einschlag...

    Neue Werkstoffe drängen unaufhörlich auf den Markt und jeder ist besser als die, die schon da sind.

    Nur leider scheint jeder Neue auch die Probleme der Alten zu haben.

    Die Natur wird allein damit nicht fertig. Der Mensch muss also was tun. Eisen/Stahl hat da irgendwie eine Sonderstellung, sein Sammeln/Wiederaufbereiten lohnt sich finanziell ganz offensichtlich und beim Rest hilft der Sauerstoff ein wenig mit. Coole Sache, aber für ein Surfbrett "schwierig"...

    Der beste Werkstoff taugt nichts, wenn er es nicht zurück in den Kreislauf schafft.

    Sammeln (wer?), Trennen (wer?wie?wo?), Aufbereiten (wer und warum?), Wiederverwenden. Verbrennen von endlichen Stoffen kann nicht wirklich die Lösung sein. Wir schaffen es ja noch nicht mal wirklich wertvolle Rohstoffe zurükzuführen.

    Wer ein Material auf den Markt bringt muss die Frage verantwortungsvoll beantworten. Da die Wenigsten dies tun, braucht es da eine grundsätzliche Veränderung und Umdenken, sonst wird es irgenwann mit Zwang sein müssen.

    Ich habe da kein so gutes Gefühl...

  • Nun habe ich doch noch eine Antwort von unserem zuständigen Entsorgungsunternehmen (bezüglich Entsorgung Surfmaterial) erhalten:


    "Sehr geehrter Herr ...,

    bei den von Ihnen aufgezählten Gegenständen handelt es sich um sogenannte „nicht gefährliche Abfälle“. Diese müssen natürlich trotz dessen einen geordneten Entsorgungsweg beschreiten. Sie können diese Surfmaterialien z.B. an unserem Wertstoffhof in der .... gebührenpflichtig anliefern..."


    Das kann kein sinnvoller Ansatz sein. Die Realität wird dann so aussehen, dass unser zu entsorgendes "Surfmaterial" im Restmüll landet, denn wer ist wirklich bereit dies kostenpflichtig zu entsorgen, wohl die Wenigsten. Und wer dazu doch bereit ist, für den stellt sich die Frage, ob er dafür gezahlt hat, dass das "Entsorgte" dann letztlich doch wieder mit dem Restmüll, schön zerkleinert natürlich, auf die Halde wandert (und von dort wer weiß wohin). Ein schlüssiges Konzept sieht doch anders aus, oder? Denn was die unkonkrete schwammige Bezeichnung "Entsorgungsweg" bemänteln soll, kann man sich denken. Vielleicht sollte es auch "Entsorgungs-See-weg" heißen.

  • Was genau hast du erwartet, als du das Board gekauft hast?


    Man kauft sich doch keine Luxusartikel und beschwert sich danach darüber, dass dieser sich nicht entsorgen lässt...

    Es ist doch vollkommen klar, dass derzeit ein CFK/GFK Brett nicht sinnvoll recycelbar ist. Soll Ahmed in Afrika mit dem Dremel den EPS-Schaumstoff vom PVC-Schaumstoff und diesen wiederum vom CFK/GFK trennen? Willst du 600€ Zahlen, um das Brett in DE händisch zu recyceln? Oder soll man die Kunststoffe mit Lösungsmitteln und Säuren herauslösen?


    Selbst wenn diese Trennung des Sandwichmaterials ökologisch und wirtschaftlich funktioniert, hat man den Faserverbund.

    CFK/GFK Recycling steckt in den Kinderschuhen. Prozesse zur Trennung von Faser und Matrix sind noch in der !Entwicklung! und verursachen derzeit immer ein "downgrade" der Faser (kann nicht mehr wie ursprünglich verwendet werden: Fasern -> Fließ-> kurze Faserstücke für den Spritzguss -> CFK-Staub für Spritzguss. Momentan gibt es für den Privatmarkt eigentlich nur die thermische Verwertung.

    Natürlich ist es extrem wichtig, dass eine entsprechende Entwicklung stattfindet, allerdings werden diese Entwicklungen nicht durch die Surfindustrie befeuert.


    Wer ein ökologisch "sauberes" Board haben will, sollte zur Heavy Duty Version einer Custom-Schmiede greifen und dieses Board dann möglichst lange fahren.


    Letzen Endes kannst du das Brett auf den Wertstoffhof bringen oder es direkt in die schwarze Tonne hauen. Beides führt zur Deponie oder zur Verbrennungsanlage.



    Zum Thema "der Verkäufer steht in der Verantwortung": falsch! Der Kunde steht in der Verantwortung sich richtig zu informieren. Wir können ja mal Totti-Amun fragen, in welchem Verhältnis Flax-Balsa Boards und Carbon Boards (von Starboard) verkauft werden.

    Das Gleiche gilt doch bei den Autos: Ist es die Schuld von Autoherstellern, dass die Leute lieber V6 3,0 TDI als 4 Zylinder 2,0 TDI fahren? In jedem Autoforum hört man nur "mimimi Downsizing mimimi".

    Man kann die Verantwortung nicht einfach an den Hersteller abgeben.

    In der Wirtschaft gibt es eine Regel:Was der Markt will, wird Produziert! Ökokampagnen von Firmen sind auch nur Marktstrategien.