Tampenlänge

  • Zum einen ist es bestimmt die Gewohnheit. Zum anderen aber die Frage, wie aufrecht man auf dem Board stehen möchte bzw. kann. Seitlicher Druck erhöht die Geschwindigkeit, aber auch die Spinout Anfälligkeit. Also auch stark eine Frage der Board-Kategorie und was da an Finnen drunter ist.


    Aus der Sicht eines Physiotherapeuten sind die Positionen mit den sehr langen Tampen nicht besonders ergonomisch. Viel Zug auf der Hand (Blasen) und keine gute Stellung der Schulter (Impingement und Bursitis subacromialis).


    Unter einem Leistungsgesichtspunkt haben die langen Tampen ihre Berechtigung. Bei easy-surfing tendiere ich eher zu kürzeren Tampen und etwas tiefere Gabel. Außerdem rutscht das Trapez auch immer noch etwas hoch.

  • Das erste Foto finde ich sehr gut. Der linke Surfer hat die Arme mehr angehoben (Schulterflexion) und mehr gestreckt. Man sieht durch die Beugung des oberen Rückens, dass recht viel Gewicht auf den Armen hängt. Anders beim rechten Surfer. Die Arme sind weniger hoch gehoben, was Rotatorenmanschette und Schleimbeutel schont. Durch seine angebeugten Arme und den geraderen oberen Rücken sieht man, dass fast das gesamte Gewicht am Trapez hängt.


    So ähnlich sieht das bei mir auch aus, nur das mein Segel aufrechter steht, da auch ich deutlich aufrechter auf dem Board bin mit fast durchgestreckten Beinen. Damit bekommen Waveboard und Freestyler bei mir ein sehr freies skatiges Fahrgefühl.


    Aber wie gesagt auch Gewohnheit. Nach dem Wechsel von Twinser auf Quad habe ich die Tampen etwas verlängert, da der Quad mehr seitlichen Druck verträgt.


  • ich seh auch das was in der von Reggi verlinkten Serie gezeigt wird als entscheidend. Kurze Tampen entlasten das Board und es fährt freier, lange Tampen hält es flacher.

    Ich habe keine fixe Länge für irgendein Segel, die Tampenlänge ist Feintuning für die Bordlage. Wenn die genau stimmt, spart das immens Energie und man kann deutlich länger surfen.

  • Bei mir hat sich noch ein weiterer positiver Aspekt durch längere T-Tampen ergeben. Ich hatte immer Probleme bei meinem Slalom Boards in die hintere Fußschlaufe zu gehen, dabei hatte das Board immer stark angeluvt.

    Nachdem mir ein österreichischer Regattafahrer den Tip gab habe ich von 22er auf 26er Tampen gewechselt, jetzt klappt der Einstieg in die hintere Fußschlaufe deutlich besser. Da der gesamte Trimm dadurch auch besser geworden ist, werde ich jetzt auch mal 28er Tampen testen.


    Übrigens habe ich festgestellt, dass die Tampenlängen je nach Hersteller stark variieren. Ein 24er Pryde Tampen entspricht z.B. von der Länge einem 26er Severne Tampen.

  • Ich verstehe diese Maßtoleranzen nicht mehr.... wunderte mich auch, dass ich dieses Jahr mein neues Stream nicht ordentlich getrimmt bekommen habe.

    Mast nachgemessen der Mast ist 8!!!!cm kürzer als angegeben.

  • ach, es gab eine Zeit, wo du diese Maßtoleranzen verstanden hast?
    8 cm zu kurz ist schon ne Hausnummer und mit Produktionsschwankungen schwer erklärbar, finde ich

  • ach, es gab eine Zeit, wo du diese Maßtoleranzen verstanden hast?
    8 cm zu kurz ist schon ne Hausnummer und mit Produktionsschwankungen schwer erklärbar, finde ich

    jep, vielleicht ist er mal abgesägt worden?

  • Hmm... wenn abgesägt dann so das man es absolut nicht mehr sieht.

    Logo komplett vorhanden. Ich kann es mir auch nicht erklären.

    Aber wer einen Xenon Mast fährt muss sich wahrscheinlich auch nicht wundern :D

  • Ich fahre mit allen meinen Segeln Variotampen 24-28 (bei 187cm Körpergröße) und Hüfttrapez, den Gabelbaum habe ich eigentlich immer sehr hoch angeschlagen. Im 'normalen' Einsatzbereich der Segel habe ich die Tampen eigentlich immer auf 24er Länge stehen und habe trotzdem oft das Problem das ich aus dem Tampen rutsche / aushake.

    Wenn die Segel aber gut angepowert sind dann stelle ich die Tampen aber eher länger (vielleicht 26?) und es fühlt sich für mich auch eher angenehmer an - keine Ahnung was ich dann noch an meiner Haltung ändere - die Arme sind jedenfalls nicht länger geworden.


    Mir fällt häufig auf, dass ich eigentlich immer sehr breit greife, irgendwie passt es nie wenn ich versuche enger zu greifen, bzw ich habe dann das Gefühl ich das Segel nicht sauber unter Kontrolle zu haben. Ich merke aber nach jeder Session deutlich dass ich zu viel über die Arme gearbeitet habe.

  • Tachchen,

    Buchsbaumhecke - fährst du immer so wie auf dem Avatar?

    Wenn ja, ist dein Segel viel zu offen. Das Unterliek sollte leicht auf dem Oberdeck aufliegen können (ein paar cm Luft sind ok.) - oder besser auf der vorderen Leeschlaufe.

    Bekommst du es dort nicht hin (in Gleitfahrt) dann stimmt was nicht.

    Tschüss

  • ich werde Stück für Stück versuchen an alles Stellschrauben zu drehen.

    Mal schauen, was ich umsetzen kann.😎😎

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Hallo!


    Auf einen ähnliche Bericht vor ein paar Jahren (Tenor damals: unter 26'' sollte es gar keine Tampen geben) hatte ich auch meine 22'' Tampen gegen 26'' ausgetauscht, Gabelbaumhöhe blieb zwischen Schulter und Kinn. Das Segel steht jetzt bestimmt etwas aufrechter, für meinen persönlichen Wohlfühlfaktor hat sich in der Geradeausfahrt gar nichts verändert. Ein positiver Effekt war aber, dass ich nicht mehr ungewollt bei der Halse wieder einhake, daher habe ich es bis heute bei den 26'' belassen. Fazit für mich: was für die (Semi-)Profis ein entscheidender Unterschied sein mag, hat für mich noch lange nichts zu bedeuten. Wenn du aber schon Probleme mit Verspannungen hast, kann eine Änderung natürlich sinnvoll sein.


    Beste Grüße

    Wulf

  • Tachchen,

    Buchsbaumhecke - fährst du immer so wie auf dem Avatar?

    Wenn ja, ist dein Segel viel zu offen. Das Unterliek sollte leicht auf dem Oberdeck aufliegen können (ein paar cm Luft sind ok.) - oder besser auf der vorderen Leeschlaufe.

    Bekommst du es dort nicht hin (in Gleitfahrt) dann stimmt was nicht.

    Tschüss

    Ich hab mal 'nen aktuelleres Bild genommen ... ;)

  • Mir fällt häufig auf, dass ich eigentlich immer sehr breit greife, irgendwie passt es nie wenn ich versuche enger zu greifen, bzw ich habe dann das Gefühl ich das Segel nicht sauber unter Kontrolle zu haben. Ich merke aber nach jeder Session deutlich dass ich zu viel über die Arme gearbeitet habe.

    Dein alter Avatar passt da ganz gut ins Bild: vermutlich Tampen zu weit vorne = zu wenig Gewicht im Trapez + offenes Segel. Muss dann entsprechend mit den Armen ausgeglichen werden. Führt auch zu frühzeitigen Kontrollproblemen, sowohl auf Segel- als auch auf Boardseite.

  • Tachchen,

    kann man oft auch an den Händen ablesen:

    Viele Blasen und SChwielen können für häufiges Surfen sprechen. Aber eben auch für seltenes Fahren mit falscher Haltung und dadurch viel zu großer Belastung auf Hand / Arm / Schulter / Rücken...

    Tschüss

  • Der Griff ist definitiv zu breit, so fahrt man völlig überpowert oder eben wenn der Druckpunkt sehr wandert (bei dem Segel glaub ich wirklich nicht) oder auch Windrichtung ständig wechselt.


    Versuche auch nicht gegen den Wind zu "arbeiten", lass das Segel "fliegen" indem du eben die Arme Schulterbreit hälst und nicht zu sehr ziehst. Am Anfang ist das schon ungewöhnlich aber man wird wirklich schneller.

    Ich kann z. B. locker die hintere Hand vom Gabelbaum nehmen und so auch überpowert fahren. Aber die vordere nicht wirklich, da stimmt auch bei mir was nicht. Das kommt aber glaub nicht von der Länge der Tampen, da könnte die Position nicht genau stimmen und so für ein Ungleichgewicht sorgen. Also für die Länge ist das glaub kein guter Test.


    Ich fahre bei 170 - 30er Tampen und möchte eingetlich auf 32 gehen. Sitz und Hüfttrapez ist relativ egal, geht beides gut. Ich wechsele auch mal von Hüft auf Sitz und wieder zurück an einem Tag und so wird die Muskulatur vielseitiger belastet. Letztes Jahr war ich mit Sitztrapez schneller (28er Tampen). Dieses Jahr bin ich mit Hüfttrapez schneller (30er Tampen). Wieso das, kann ich nicht wirklich sagen :)

  • Ich kann z. B. locker die hintere Hand vom Gabelbaum nehmen und so auch überpowert fahren. Aber die vordere nicht wirklich, da stimmt auch bei mir was nicht. Das kommt aber glaub nicht von der Länge der Tampen, da könnte die Position nicht genau stimmen und so für ein Ungleichgewicht sorgen. Also für die Länge ist das glaub kein guter Test.

    Das hört sich meiner Meinung nach nahezu perfekt an. Solltest du den vorderen Arm bei gemäßigten Bedinungen tatsächlich nicht kurz wegnehmen können, dann sind die Tampel wohlmöglich minimal zu weit hinten. Sollte das Gefühl nur extrem komisch sein, dann ist es genau das oft zitierte - aber auch oft missverstande - Fahren nahe am Schleudersturz. Das kann man auch auf youtube bewundern: am besten irgendein (Freeride/Freerace/Slalom) Werbevideo ansehen, das mittels Heli/Drone aufgenommen wird. Ergebnis: Schulterbreiter oder ggfs weiterer Griff und die hintere Hand liegt wesentlich näher an der hinteren Tampe als die vordere an der vorderen. Mit anderen Worten: die Tampe ist nicht zentral zwischen den Armen befestigt, sondern ein Stück weiter hinten. Gut zu sehen etwa bei Albeau.

  • Letztes Jahr war ich mit Sitztrapez schneller (28er Tampen). Dieses Jahr bin ich mit Hüfttrapez schneller (30er Tampen). Wieso das, kann ich nicht wirklich sagen :)

    weil du mit dem Hüfttrapez das Segel aufrechter fährst ;-)

    ich war mit einem Hüfttrapez auf Anhieb >2 Kn schneller, aber auf Dauer war das nichts für mich :(