Finnen selbstbau

  • Moin,


    Da bald der Winter vor der Tür steht möchte ich mir in der kalten Jahreszeit zum Zeitvertreib eine Finne selber bauen.

    Zum eigentlichen Ablauf der "Produktion" hätte ich da noch ein paar Fragen und da ich annehme, dass einige von euch das schon gemacht haben hoffe ich von euch Antworten zu bekommen :)


    Ich habe mir eine Finne in einem 3D Pogramm (Rhinoceros) erstellt und nun bin ich bei meinem ersten Problem.

    Als Boxsystem habe ich Tudlebox vorgesehen und stelle mir jetzt die Frage ob ich die Box in der 3D Zeichnung direkt an die Form der Finne Anschließen soll oder eine separate Form der Finnenbox erstellen solte.

    Ich habe halt schon beides auf Fotos im Netz gesehen also wo die Box später an die Finne Angegossen wurde bzw. gleich in der Negativform drinne war. Die Negativformen sollen dann Ausgefräst werden, sodass ich dann Später Laminieren kann.


    Gruß

  • Da du vermutlich ja nur einzelne Finnen bauen willst und nicht gleich hunderte gleiche Finnen ist es sinnvoll, nur das Finnenblatt separat zu fertigen und dann in den Tuttlefuß (oder PB) einzugießen. Wenn man das Finnenblatt gleich etwas größer baut kann man später durch kürzen des Blattes mehrere unterschiedliche Finnengrößen aus einer Form bauen.


    mfg

    Dr. Spin Out

  • Top !


    genau die Antworten haben mir gefehlt bzw. das abwiegen der Vor.- Nachteile!


    Ich werde die Form jetzt erst einmal Fräsen lassen ( ohne Tuttlefuß) und Euch dann mit weiteren Fragen auf dem Laufenden halten . :)


    gruß

  • Hey Wipe Out!

    Wer bzw. wo lässt Du die Form fräsen? Die Konstruktion im CAD ist ja meist nicht das Problem, aber das Fräsen dann meistens schon. Geht oft nur über "gute Freunde" oder Modellbau-Fräser.

    Noch ein Tipp: kontrolliere die Formoberfläche mittels "Reflexionen" (kann das Rhino?). Und mach die Tuttleformen 16mm dick, nicht 15,75mm. Die Serienboxen streuen recht ordentlich..... Schleifen ist besser als Drauflaminieren.

    Und mit einer einfachen Halterung ist das Ausrichten des Finnenblattes in der Box watscheneinfach und genau.


    SG

    Sepp

    Tuttlebox_Helling.jpg

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Und auch die Radien eher kleiner halten. Auch hier ist Wegschleifen besser als Auflaminieren.


    Wenn ich nochmals eine Form für DTB konstruieren würde, dann würde ich die Seitenflächen nicht vollflächig plan machen. Nur einen ca 1cm breiten Rand außen rumlaufen lassen und die Fläche innerhalb dieses Randes ein paar Zehntel zurückspringen lassen. Ich glaube, King-Fins machen das so. Die Finnenbasis lässt sich so viel besser an die Box anpassen.


    Noch ein Tipp zum Ausgießen der Basis: Auffüllen bis ca. 7-10mm unter der Oberkante. Warten bis gut!! angeliert. Den Rest auffüllen bis sich das Harz über die Oberkante wölbt. Damit minimierst bzw. vermeidest Du eingefallene Oberflächen durch den Schwund. Auch das angeblich sehr schwundarme PU-Harz von r&g musste ich so verarbeiten. Die meisten Finnenhersteller verwenden aber ein PU-Harz oder auch Gel-Coats. Mir selbst passt das ganz normale schnelle r&g L/S Harz mit Glasschnipsel&Baumwollflocken um die Inserts rum am besten zum Ausgießen. Das langsame hp-Textiles 55er Harz hat mir zu viel Schwund. Noch'n Tipp: die unvermeidlichen kleinen Luftblasen auf der Oberfläche kannst Du mit einem Feuerzeug ganz leicht zum Zerplatzen bringen.

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Danke für die Tipps, aber ich glaube ich versuche aus kosten gründen erst einmal die Feuerzugmethode !


    gruß

  • Pfaffi hatte ich bisher nicht in Händen. Black Diamond schon einige, auch einige wirklich sehr gute Teile. Aber für deren 8,2% bin ich selbst etwas zu grob am hinteren Fuß. Hurricanes (etwas ältere) mit 9,2% und recht großem Nasenradius waren mir dann doch etwas zu konservativ (die neuen Finnen kenne ich nicht). (Deine blips hatte ich übrigens auch schon mal in den Händen, gefahren bin ich sie aber nicht.)

    Also nahm ich eine Mischung aus Esotec PCK-310 und NACA 63A010 und habs auf 8,4% runterskaliert und am CAD mit diversen Mitteln geglättet (Radien, Kontinuität, etc....). Raus kam ein Profil ähnlich der 4.1 von cfin (die sind glaube ich bei 8,5% bei 36%). Auffällig ist bei Richards Profil im Vergleich zu vielen anderen Profilen, dass nirgendwo eine gerade Stelle oder gar Konkaven drinnen sind. Vor allem der Bereich um die dickste Stelle ist sehr sehr harmonisch gekrümmt. :thumbs:Obwohl ich mir seit einem Jahr die Finnen selber baue ist die 4.1er in 39cm bei "wenig" Wind für's 7,8er noch immer die Finne meiner Wahl. Meine "high aspect" Stachel greifen da eben zu wenig.

    BTW mir käme niemals in den Sinn, Finnen professionell zu bauen. 8-10mal Kreuzschmerzen pro Jahr nach jeder Laminieraktion (dauert so ca. 3,5 Stunden) reichen mir vollkommen......:bonk:


    Ähm, etwas OTopic: ich spekuliere damit, mal eine Finne zu bauen deren Tip (=Randbogen) genau so aussieht wie die Sichelrandbögen aller F5D-Speed-Modellflieger. OK, die Verletzungsgefahr währe schon mal konkurrenzlos hoch, aber würden sich nicht auch Vorteile durch geringere Wirbleschleppen am Randbogen ergeben? Und würde man diese Verbesserung auch merken?:nixweiss:

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • ja - richards profil habe ich mir auch angesehen

    meine 8% finnen sind zu dünn - schwierig zu fahren und kaum vorteile, da gehen die anderen profile besser.


    was mir in letzter zeit am besten gefallen hat sind gasoil (CHR X) die gefällt mir in 40 sehr gut. einfach zu fahren, gute höhe und schnell ( alles mal in meinem rahmen ;) )

    daher werkel ich gerade ( wieder mal) an einem profil das hinten leicht konkav ist


    sichelrandbögen - stell mal ein bild ein, ich hab das das letzte mal vor ca 20 jahren bei finnen gesehen


    @ TE - sorry dass wir das thema etwas erweitern


    @ blipfins - da fliegen auch einige vogelwilde muster rum... ;) können gerne mal ins detail gehen, aber in einem anderen thread oder email

  • .......Ähm, etwas OTopic: ich spekuliere damit, mal eine Finne zu bauen deren Tip (=Randbogen) genau so aussieht wie die Sichelrandbögen aller F5D-Speed-Modellflieger. OK, die Verletzungsgefahr währe schon mal konkurrenzlos hoch, aber würden sich nicht auch Vorteile durch geringere Wirbleschleppen am Randbogen ergeben? Und würde man diese Verbesserung auch merken?

    Die Flügel für Modellflugzeuge haben alle eine "Vorzugsrichtung" , nämlich die Normalfluglage. Nur da wird in den Wenden mit hohem Ca geflogen, nur dafür sind die Randbögen optimiert.

    Ansonsten fliegen alle Speedmodelle im Speedflug mit extrem geringen Ca, und da ist der Anteil des Induzierten Widerstands absolut zu vernachlässigen. Die Form des Randbogens ist weitgehend egal.


    Außerdem muß eine Finne ja beidseitig arbeiten können, in welche Richtung soll man da den Randbogen optimieren???


    mfg

    Dr. Spin Out