Windsurfen steckt in der Krise, weil ...

  • wenn ich sehe wie viel Personal alleine bei NP in München arbeitet dann

    kann die Kriese nicht so groß sein.

    Wieviele denn?

  • Damals gab es noch den BDS (Bund der Surfindustrie) und ich habe eine Zeitlang in der Branche gearbeitet, daher sind mir die Zahlen von damals bekannt. Ich sehe das aber völlig wertfrei, mir ist das Latte, ob viele oder wenige surfen, solange ich aufs Wasser kann ;-)

    Fakt ist, dass die Windsurfbranche über viele Jahre extrem rückläufig war (und noch ist ?). Hat nichts mit "typisch deutsch" oder "negativer Sichtweise" zu tun. Sind wirtschaftliche Fakten...ich wäre mir nicht mal sicher, ob Windsurfen wirklich in einer Krise steckt oder ob sich nach Jahren des Booms, die optimale Marktgröße gebildet hat....wie wäre Krise überhaupt definiert ?

  • Schau mal auf die Seite NP Group, da sind schon 43 Ansprechpartner gelistet

    davon 7 alleine im Versand.

    Na und, für ein Großhandelsunternehmen mit diversen Marken im Vertrieb?


    Ich amüsiere mich immer über Leute, die in Bezug auf vermeintlich überhöhte Verkaufspreise meinen, nur die Kosten für das Material und vielleicht dann noch einen Produktions-Mitarbeiter zu China-Löhnen rechnen zu müssen, um auf einen "fairen" Verkaufspreis zu kommen. So liest man das ja beispielsweise immer wieder über Apples iPhone.


    Damit will ich aber nichts über die NP-Preispolitik sagen. Ob es nötig ist, wie sie selbst sagen, mehr als 10% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung zu stecken (wie auch immer gerechnet)? Aber Listenpreise sind ja geduldig.

  • Zum Thema ist bereits alles gesagt. Der größte Hemmschuh ist aus meiner Sicht, dass das Thema relativ komplex und zeit- sowie kostenintensiv ist. Ich bin inzwischen auch längst aus dem Alter raus, da ich meinen Urlaub an einem völlig verdreckten Strand irgendwo im Nirgendwo verbringen wollte, nur weil dort der Wind bläst. Dazu kommen die Kosten, die das ganze zu einem Minderheitensport machen müssen. Wenn die Familie wächst und andere Bedürfnisse entwickelt wird es nicht einfacher. Außerdem habe ich als Binneländer schon einige Jahre erlebt, in denen nicht wirklich viel ging. Wenn dann noch für den Sommerurlaub das falsche Revier gewählt wurde, war das Desaster perfekt. Überhaupt gehört die ständige Unzufriedenheit dazu, weil immer irgendetwas nicht passt.

    ABER, Gott sei Dank habe ich durch meinen surfbegeisterten Nachwuchs wieder den Weg aufs Board gefunden, weil es ist einfach der geilste Sport (rein subjektiv). So ein Tag am Wasser entspannt so ungemein und das Gefühl des Gleitens ... ich habe in meinen inzwischen über 50 Lebensjahren nichts besseres gefunden.

  • Überhaupt gehört die ständige Unzufriedenheit dazu, weil immer irgendetwas nicht passt.

    [...] So ein Tag am Wasser entspannt so ungemein und das Gefühl des Gleitens ... ich habe in meinen inzwischen über 50 Lebensjahren nichts besseres gefunden.

    Ich habe in meinen jetzt 33 Windsurfjahren noch nie einen Tag gehabt, an dem ich es nachher bereut habe, aufs Wasser gegangen zu sein - aber sehr viele, an denen ich es bereut habe, es NICHT gemacht zu haben, aus welchen Gründen auch immer. Tage, an denen alles 100% passt, gibt es sicher wenige, aber bei welchem (Outdoor-)Sport ist das anders?

  • Naja Krise ist, wenn die Produkte nicht mehr abgesetzt werden können, die Produktionskosten die Verkaufspreise übersteigen, Unternehmen sich von Arbeitnehmern trennen müssen usw. Wenn man wirtschaftlich das betrachtet, ist das genau das Gegenteil der Fall zumindest für die Firma die ich oben erwähnte (Auszug aus dem Konzernabschluß). Da sieht man auch dass die Umsätze steigen und eine EBIDTA Marge von knapp 10% vom Umsatz erziehlt wird (da sind auch die Personalkosten berücksichtigt).


    Wir können froh sein, dass die Firmen, zumindest ein paar, Geld damit verdienen und sich Innovationen und Weiterentwicklung leisten können oder tun, (Sie könnten auch am Strand liegen und .... a Mist, dass ist ja der Geschäftszweck)...


    Mir macht es nachwievor Spaß und der Virus ist noch nicht geheilt.. im Gegenteil..und ich kenne auch einige Kiter, die wieder zurückgefunden haben, zum surfen, weil es nie langweilig wird..

  • Charon und Wudoc...
    ...ich kann euch voll beipflichten.

    Vor rund 35 Jahren habe ich das Drachenfliegen erlernt und bin dann rund ein Dutzend Jahre regelmässig in die Fluggebiete gefahren. Die Kosten standen in keinem Verhältnis zum Windsurfen und die Frusttage (1-2 Stunden Anfahrt - Aufbau - Warten - Start - schlechte Verhältnisse, keine Thermik - nach 10 Min wieder am Boden - Abbauen - Heimfahrt) waren regelmässig. Wir haben gelebt für die Tage, an denen es nach oben ging. Dann kam die Familie und als die Kids älter wurden, wollten sie in den Ferien Action! Was machen? - Windsurfen! Mit 48 Jahren stand ich zum ersten Mal auf einem Board. Heute, 11 Jahre später habe ich dies keinen Tag bereut. Meine Jungs surfen mir zwischenzeitlich um die Ohren - für mich ein Grund, mich surferisch immer weiter zu entwickeln!

  • blahblahblahblahblah.......:heildir:.....ja was denn nun, ists Dir nun egal womit man Spaß hat oder nicht? Und was hat das alles mit "Windsurfen in der Krise...." zu tun?


    ...merkst du eigentlich noch wie OT Du hier bist?!

  • ..ich bin OT, ich bin nicht gegen Surfer die neues Material kaufen und sich trotz fehlenden Können trotzdem am Sport erfreuen können.

    ..und zum Blabla..., An die eigene Nase fassen und in Zukunft weniger abfällig über Surfer reden die die Branche am Leben erhalten obwohl sie nicht dein Können haben...

  • Eine Krise kann ja immer zwei Ursachen haben: Nachfragelücke oder Überangebot. Die viel diskutierte Nachfragelücke sehe ich auch, allerdings noch kein "Sterben" einer Sportart. Ich habe vor kurzem mit zwei Surfschul-Betreibern (Nordsee und Rügen) genau darüber diskutiert. Scheinbar paradox: Die sagen, dass die Kiddies ihnen die Bude einrennen und die Surfkurse im Sommer wieder ausgebucht sind. Scheinbar bleiben nur nicht mehr so viele Surfer bei der Stange wie früher, vermutlich auch wegen der hohen Kosten. Mein erstes Board, eine Fanatic Hot Rat, habe ich auf der boot in Düsseldorf 1994 für 520 DM gekauft. Heute wird man schon ausgelacht, wenn man im Surfshop sagt, die Budgetgrenze liegt beim doppelten Betrag - in EURO. Nachfragelücke hausgemacht, würde ich sagen.


    Der Angebotsüberschuss ist aber meiner Ansicht nach auch sehr bedeutsam. Zählt mal die Windsurf-Segelmarken die es gerade am Markt gibt: https://www.windsurfen.net/windsurf-brands/?segel=1 Ich habe gerade wieder das Gefühl, dass fast täglich neue Sail brands dazukommen: Flight Sails, Phantom, Attitude, ... Außer Arrows, Tushingham und Rushwind fällt mir im Gegenzug keine Segelmarke ein, die mal eingestellt wurde?


    Der Markt hat auch keine Chance, sich "gesund" zu schrumpfen, damit die übrigen Marken zu Verkaufszahlen kommen, bei denen sie wieder was verdienen, wenn ständig neue Konkurrenz auftaucht.


    Nochmal zu den Verkaufspreisen zurück: Warum ein Segel vor 10 Jahren noch trotz Entwicklungskosten und Marketing für 350,- EUR verkauft werden konnte, aber heute 750 EUR kosten muss, erschließt sich mir trotz leicht steigender Löhne in China und ein paar Prozenten Inflation nicht so recht...

  • Ach ja, die Krise...ich denke mal, dass man es sich als Marke im Surfbusiness auch recht gemütlich einrichten kann.

    Man darf halt nicht erwarten dass die Bäume in den Himmel wachsen, dann wird das schon irgendwie gehen.


    Wenn man jetzt mal z.B. Patrik nimmt ist die Marke zwar über ihn und seine bessere Hälfte bekannt, aber ich tippe mal, dass es in den ersten Jahren nicht so war,

    dass monströse Stückzahlen umgesetz wurden....

    Ich denke auch heute, dass JP, Fanatic, Starboard jaanz weit vorne sind, Stückzahlentechnisch.


    Dann kommt Tabou und dann erstmal nix, dann vielleich Kopf an Kopf Patrik und NoveNove..dann wieder nix und dann Exocet und zum guten Schluss

    CarbonArt und alle SemiCustoms die so rumlaufen...


    Wenn ich mir überlege, dass z.B. auch SurfLine Munich, die viel besprochenen HejFly und co auch alle noch so vor sich hinproduzieren, bei denen die Stückzahl pro Boardshape/Größe und Jahr gefühlt mal gerade im 2-stelligen Bereich liegen kann...die werden das alle nicht machen um ihr Geld, das sie anderswo verdienen, der surfenden Kundschaft in den Rachen zu schmeissen...


    m.a.W. es wird sich irgendwie rechnen wenn man seine Kosten im Griff hat und ein wenig bescheiden ist...


    Bzgl. Segelmarken....ja, das kann ich irgendwie auch nicht mehr recht nachvollziehen...aber auch da muss es sich wenigstens ein bisschen lohnen, sonst wären die Marken schon weg...

  • Nochmal zu den Verkaufspreisen zurück: Warum ein Segel vor 10 Jahren noch trotz Entwicklungskosten und Marketing für 350,- EUR verkauft werden konnte, aber heute 750 EUR kosten muss, erschließt sich mir trotz leicht steigender Löhne in China und ein paar Prozenten Inflation nicht so recht...

    Der Durchschnittslohn in China stieg von 2005 bis 2015 um 340%. Ich hätte nichts gegen so "leicht steigende" Löhne in Deutschland. Da ist dein Segel doch noch vergleichsweise billig geblieben.