Windsurfen steckt in der Krise, weil ...

  • Übrigens steckt Windsurfen meiner Meinung nach NICHT in der Krise.


    Craig Gertenbach hat letztens in einem Surf Interview gesagt, dass er auch das Problem bei vielen Surfschulen sieht, die sich nur auf reine Anfängerschulungen spezialisieren. Danach stehste dann da und weisst nicht weiter. Das war dann halt ein netter Zeitvertreib im Ferienlager, mehr nicht.

    Das ist übrigens wahr, habe schon mehrfach erlebt (zuletzt in Dänemark), wie mich Surfschulen haben abblitzen lassen, als ich nach Fortgeschrittenen-Stunden fragte. Dabei wäre ich sogar bereit gewesen, einen guten Preis zu zahlen, aber man hat den Eindruck, dass denen der Aufwand dann doch zu groß ist.

  • Ich habe den Eindruck,das auch nicht immer das Personal an den surfschulen vorhanden ist um fortgeschritten Kurse geben zu können.

    Aber es macht natürlich auch ökonomisch mehr Sinn, 20Leute gleichzeitig zu unterrichten statt einen.

    Da gibt es doch so surfcamps, denke das ist dann gut geeignet um speziell was zu lernen im fortgeschrittenen Bereich.

  • Moin Wulf,

    da gebe ich dir auch Recht,dass man nicht alle Neuerungen sofort mitmachen muss.

    Was ich aber dann toll finde,ist wenn Leute mit einem 15 Jahre alten Board und einen neuen Segel am Spot auftauchen und nach dem Surfen dann sagen das alte Segel war besser.Ist in dem Falle dann ja auch klar,das passt dann nicht.

    Ich denke jeder von uns hat da neuere Errungenschaften die für ihn persönlich wichtiger sind.

    Mich persönlich interessiert halt als Wave/Freemover die Power XT nicht und dich evtl das Mehrfinnenprinzip nicht.

    Ich bin auch schon länger Stehsegler und gebe dir auch Recht,das da so einige Sachen echt Käse waren und andere echt super.

    Ich hab z.B.auch kein Stubby,da ich mir nicht sicher bin ob das wirklich besser ist.

    Mein Segelboot (RRD FSW 115)ist auch schon in die Jahre gekommen, trotzdem finde ich es nach wie vor echt gut.

    Fahre ihn aber auch fast nur im Sommer bei wenig Wind.

    Also viel Spaß beim Stehsegeln

    Aloha Gunnar

  • Moinsen.

    Ich bin da def. auch der MEinung, dass man nicht jedem Trend oder Hype hinterherlaufen muss oder sogar sollte.

    Wenn ich mir die Sache mit dem Cross-Batten zu Inset-Clew zu Cross-Batten zu jetzt doch kein Crossbatten mehr bei Gaastra anschaue dann ist das irgendwie

    ein hin-und-her-Innovation...

    Segel mit-ohne CrossBatten hatten wir schon 2008 beim GTX und Vapor...und jetzt wieder??


    Da wäre es angenehmer die Hersteller würden das mal erklären warum man von dem einen Konzept zu dem nächsten Ab- bzw. Ausweicht...

    Ich denke dass aerodynamisch (aus meiner Leihensicht) und zur stabilen Gabelverkürzung das Inset-Clew die beste Möglichkeit war v.a. auch weil man den Twist des Achterlieks durchs ganze Segel harmonisieren konnte oder gekonnt hätte.


    Warum man das jetzt wieder aufgibt (Bei NP übrigens genau so) erschließt sich mir nicht...da hätte mal etwas Kommunikation stattfinden dürfen....


    Da muss ich ja mal echt Fanatic loben mit den langen Produktvideos zu den Veränderungen an den Boards und was sie bewirkt haben (oder bewirken sollen)...

    Ob es dann tatsächlich so ist, steht auf nem anderen Blatt, aber der Sinn der Veränderung wird wenigstens kommuniziert und ist (zumeist) auch nachvollziehbar.


    Allerdings ist es auch so, dass wenn mir jemand erklärt, das Board von 1993 fährt heute immer noch besser als alle anderen, dann kann ich da nur die Augen zu verdrehen...

    Es fährt nur deswegen mit dem fraglichen Piloten besser, weil er neuere Boards überhaupt nicht gewöhnt ist, sich nicht auf eine etwas andere Fahrart einstellen mag und daher, weil eben die "ich häng mich an den Gabelbaum und dann rutscht die Kiste schon irgendwann los und dann tapere ich Stück-für-Stück in die Schlaufen" Methode bei den neuen Boards dazu führt, dass er mit allen Schritten zu spät dran ist und dann eben nicht die Möglichkeiten des "Neuen" ausnutzen oder auch nur erahnen kann.


    Von daher finde ich kann man, wenn man denn wirklich seinen Spaß am Windsurfen beibehalten oder sogar vergrößern möchte, schon die Neuerungen annehmen und peut-a-peut sein Material durcherneuern, wenn das alte schon langsam den Geist aufgibt...


    Ich persönlich kaufe ja gerne was, daher wird bei mir öfter gewechselt...auch das ist dann Spaß am Surfen (für mich persönlich)....

  • .. Für mich war die Einführung der Power XT ein bahnbrechender Fortschritt - endlich nicht mehr schon vor dem ersten Wasserkontakt mit den Kräften am Limit zu sein und Blasen an den Händen zu haben, ist Gold wert! ..

    Tachchen,

    so unterschiedlich ist die Wahrnehmung bzw. die persönliche Vorliebe.

    Ich finde die Power xT einfach teuer, zu defektanfällig und viel zu schwer - einfach überflüssig.

    Eine gute Verlängerung mit einem guten Tampen kombinieren und du kannst viele Segel ohne Trimmgriff runterziehen.

    Tschüss

  • reggi ,

    ich persönlich finde die Power XT nicht “ einfach überflüssig“

    Wie du schreibst, sind bestimmt viele Segel mit guten Verlängerungen und Tampen zu trimmen.

    Aber nicht jedes ohne Kraftanstrengung. Und genau deshalb nehme ich die Power XT.:)

  • -----> Fanatic loben mit den langen Produktvideos


    die aber leider den Nachteil haben, dass man alles mögliche betont, um vor der Konkurrenz zu stehen. Die anderen wie Starboard machen das auch schon.


    Ich finde Tests von uns viel interessanter, da wir damit kein Geld verdienen, sondern Kritik abgeben möchten :)

  • Hallo!


    Teuer ja - trotzdem preiswert, wenn es eine deutliche Verbesserung zu den Alternativen darstellt, was die Power XT für mich tut. Defekte hatte ich seit dem Umstieg auf die 2.0 keine mehr, laut meinem Surfshop soll die Reklamationsrate gering sein - ob das stimmt, weiß ich nicht. Dass ich viele Segel ohne Trimmgriff runterziehen kann, ist schon klar, ging ja vorher auch, zur Not mit Hilfe des Trapezhakens (eine Trimmhilfe habe ich nie benutzt). Allerdings war das deutlich unkomfortabler, und ich hole mir die Schwielen an den Händen lieber beim surfen als beim trimmen. Mag aber auch gute Gründe gegen die XT geben, und vielleicht habe ich auch einfach zu empfindliche Hände!


    Beste Grüße

    Wulf

  • Windsurfen steckt in der Krise, weil.....:


    - es in der heutigen Zeit mehr als zuvor in Konkurrenz zu anderen Wassersportarten (wie z.B. Kiten und SUPen) steht, welche deutlich einfacher zu erlernen sind

    - die Anzahl wassersportbegeisterter Menschen, vor allen Jugendlicher aufgrund des geänderten Freizeitverhaltens (Stichwort: soziale Medien...) ständig abnimmt

    - das Materialangebot derartig groß und unüberschaubar ist, dass Einsteiger kaum noch wissen, was sie kaufen sollen und oftmals Fehlkäufe das Resultat sind und dann unglückliche bzw. unzufriedene Surfer hinterlassen

    - es kaum noch Surfshops mit kompetenter Beratung gibt, welche auf Fragen von Ottonormalsurfern eingehen können.


    Früher war alles besser, da gab´s nur den Original-Windsurfer, den Ostermann Windglider und den Mistral Competition mit maximal 2 Dreieckssegeln, fertig war es und Spaß gemacht hat es auch noch.....


    In diesem Sinne, schönes WE


    Jürgen

  • ne Tasche, um den bei der XT rausschauenden Tampen zu verstauen?
    bei meiner XT 1.0 ist sowohl der Anfang(sknoten), als auch der getrimmte Tampen vollständig im Rohr der Verlängerung

  • ne Tasche, um den bei der XT rausschauenden Tampen zu verstauen?
    bei meiner XT 1.0 ist sowohl der Anfang(sknoten), als auch der getrimmte Tampen vollständig im Rohr der Verlängerung

    Bei meiner XT 2.0 RDM und SDM nicht - oder ich bin zu blind/blöd, das zu finden. Wurde bei der Einweisung aber auch nicht anders gezeigt als ich es jetzt mache.

  • ja, bei der 2.0 scheint es normal zu sein, daß man den tampen außen übrig hat
    das ist dann wohl der Fortschritt........ (ich finde es bei meiner echt praktisch, daß eben nix verstaut werden muß)

  • gescheite Segel mit Netztasche im Mastprotektor kaufen, Resttampen rein, fertig.

  • Und wieder solch eine Geschichte....als wenn Topspeed der einzige Grund ist sich neues Material zu kaufen... aber wenn man solche "Underdogs" toll findet muß man wohl so argumentieren.

    Hab ich das so geschrieben, oder liest Du zwischen den Zeilen, was da nicht steht?

    Ich fand die Underdogs toll, musste sie toll finden, weil sie billig waren und ich nicht die Kohle hatte um mir Top-Equipment zu holen.

    Topspeed ist nicht alles - saubere Surfaction schon mehr. Und das alleine zählt für mich.....

    Ich finds nach wie vor toll, wenn ein Savash (Bekannter) mit einem locker 12 Jahre alten völlig weich getretenen Board ein geiles Manöver nach dem andern ins Wasser zirkelt und mit einem Segel, das eigentlich nur noch aus Ducktape und Aufklebern besteht. Ich finde das beeindruckender als wenn ein Top-freestyler einen Double Air Culo aus dem Wasser rotiert.


    Ich finde es gibt keine Krise beim Surfen - der Markt hat sich einfach nur verändert. Ganz ähnlich dem KFZ-Markt - auch hier war der Sättigungspunkt irgendwann erreicht, die technische Entwicklung hin oder her, auch hier stiegen die Preise und wurden immer mehr Nischenprodukte auf den Markt gebracht. Und gibt es deswegen nur noch gute Autofahrer?! Oder macht Dich eine S-Klasse oder ein Porsche zu einem besseren?! Garantiert nicht....

    Also was soll da in ähnlicher Konstellation beim Surfen ein edle Ausrüstung ändern?!

    Und es gibt nun auch Material-Konkurrenz (Kiten) ähnlich wie das vor einigen Jahren die Ski-Industrie erlebte als Snowboards hip wurden. Auch hier ging es in die Spezialisierung und trieb die Preise. Aber irgendwann bleibt dann halt doch der überwiegende Teil der Leutz bei ihrem Sportgerät - weil die Unterschiede nur noch im Prospekt erkennbar waren.


    Klar, dann also ran ans Zeug, hält Dich ja keiner auf jedes Jahr das aktuelle Design zu holen und Dir dann einzureden es wäre ein himmelweiter Unterschied zum Vorjahresmodell.

    Ein modernes Board/Rigg macht für mich vor allem in Punkto Gewicht das Rennen.

    Aber nicht wirklich jede Entwicklung ist so "neu" und vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten Mode bedingt wiederholt - und verschwand dann genauso schnell wieder in der Versenkung - bzw. war plötzlich auch wieder total angesagt.


    Und ja ich fahre inzwischen auch mit richtig feinem Material und geniesse es wirklich Tag. Aber ich weiss was mir Spass macht und dabei bleib ich nun erst mal - ich denk auch das machen viele inzwischen so.


    @gunnar aka kiki68: +1

  • Da kann ich Dir weitgehend zustimmen.


    Allerdings macht es mir auch schon Spass mich um mein (gutes) Material zu kümmern.


    Gutes Material ist für mich z.B. eine (neue) Finne, die in den Finnenkasten passt, ohne den Werkzeugkoffer zu bemühen, muss also nicht zwingend Carbon für mich sein, aber eben funktionieren und zusammen passen.

    So wird aus normalem Zeug für mich gutes Material, hat also was mit Fertigungsqualität und Feinabstimmung zu tun.


    Krise ist auch dann, wenn Hersteller Normen nicht einhalten wollen oder können, gibt halt viele Faktoren für eine mögliche Krise.


    VG Gerhart


    PS:

    War am WE in Scheveningen, das Material der besten Surfer hatte schon deutliche Spuren, waren aber eher neuere Modelle bei Segel und Boards, also auch die Waver wissen Material zu schätzen.

  • Die große Krise steht der Branche noch bevor.


    Die heute 50-60 jährigen sind ein großer Teil der kaufkräftigen Surfer, man kann Windsurfen lange betreiben, aber

    irgendwann lässt die Intensität nach. Und es wird weniger gekauft werden. Den großen Nachwuchs sehe ich nicht,

    es gibt ihn, aber nicht jeder wird auch der große Einkäufer im Surf-Laden.


    Ich war heute den 4. Bora Tag draußen auf der kroatischen Adria. Völlig allein, 5-6 Bft., ein paar wenige Yachten
    stampften in der See. Entspannt bin ich über die Kämme gebrettert und hab mit den Wellen „gespielt“. Dazu braucht

    es kein „modernes“ Material. Mein Board ist von 1999, und geht von 2-7 Bft., weil es schmal ist, ein 9,5er NP „Streetracer“
    hab ich von einem freundlichen Surfer vor Jahren geschenkt bekommen, einzig mein „neues“ Naish Sprint 6,6 qm hat

    mich 140,- EUR gekostet, ist aber wie neu. (5,5 qm Wave und 7,5 qm bleiben fast immer im Sack auf der Adria)

    Achja: Ich nutze tatsächlich immer noch die 40cm Concrete Wave Standardfinne des Boards! Und das ohne Spin-Outs,

    außer nach einem Sprung... auch das geht.


    Man kann also mit wenig Ausgaben genauso „gut“ surfen. Vielleicht hole ich mir mal ein kürzeres Board, wieder um die

    130 Liter (wiege 95 kg) aber das wird nicht mehr als 200-300 EUR kosten. Dafür gibt es tadellose Boards. Ein Starboard

    Wood wäre zum Beispiel so was.


    Ich hoffe, die Branche wird nicht (an Leuten wie mir) ganz zugrunde gehen und es bleibt genug Gebrauchtmaterial

    für mich übrig. Viel brauche ich ja nicht. :)

  • Klingt plausibel, mich würde aber mal interessieren, ob das auch weltweit gilt, zB für die klassischen Surfer/Windsurfernationen USA, Australien etc.? Wie sieht es da mit dem Nachwuchs aus? Hat da jemand Einblick/Erfahrungen?


    Viele Grüße

  • Das gilt ja nicht nur für die kaufkräftigen Surfer in DE, auch die Industrie Leute kommen in die Jahre, sprich SURF Zeitungsmacher, viele Shop Besitzer, Shaper, Segeldesigner sind im Bereich 50+.


    In einigen Jahren könnten also ziemlich viele Bereiche plötzlich deutlich kleiner werden oder wegfallen. Nachwuchs sehe ich wenn überhaupt beim Verkaufspersonal in Shops.


    VG Gerhart