Foil-Frust

  • Aus eigener Erfahrung mit dem Mantafoil kann ich folgendes berichten:

    Im ersten Jahr 2016 hat's schon so ca. 10 Tage gedauert, bis der Spaß Anstrengung, Sturzfrust und die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Foilens überwogen hat.

    Aber da muss man durch.


    Aber man muss sich auch bewusst sein, dass (zumindest mit meinem Talent und Foil):

    - Man einen neuen Sport anfängt

    - Die alten Automatismen aus dem Windsurfen ein Komplettreset brauchen

    - Die Fahrtechnik meiner Meinung nach anspruchsvoller ist als Windsurfen

    - Verletzungsgefahr besteht

    - Material kaputt gehen kann


    Diese Jahr waren die Sessions aber alle spaßig und inzwischen geht's auch gut bei bögen Bedingungen oder etwas stärkerem/schwächeren Wind.

    Die Halsen enden auch nicht jedesmal im Wasser und bei Leichtwind will ich nie mehr größer als 6.9 fahren.

    Dank besserer Pumptechnik war ich die letzten Male mit 6.3 unterwegs, der Rest am See fuhr 7 - 9.5.


    Zum Lernen empfiehlt sich wirklich ein Revier mit konstantem Leichtwind, z. B. in Rosas hab ich viel gelernt. Die letzten Jahre habe ich den Spot (wie auch Garda-/Comersee oder Gargano) eigentlich wegen dem Leichtwind vermieden, mit dem Foil entwickelt er neue Qualitäten.


    Alex

  • Danke Alex für deine konkreten Infos! Wenn ich das mit meiner möglichen Frequenz hochrechne und auch die "Normal-Surftage" miteinbeziehe, auf die ich sicher nicht verzichten werde, komme ich mit den von mir nun veranschlagten 2 Saisonen eh gut hin. Ende nächsten Jahres werde ich also wissen, ob ich langsam definitiv zum alten Eisen gehöre oder nicht =O

  • Hallo,


    bin am Gardasee immer mit Formula unterwegs. Da sind schon ein paar Foiler mit Surfboards, aber so recht viel eher kommen die bei Leichtwind auch nicht ins gleiten. Außerdem ist dieses "gleiten" sehr relativ zu sehen. Ich weiß nicht ob das so erstrebenswert ist, mit 15km/h 80cm über dem Wasser dahinzudümpeln.


    Gleiten hat irgendwo auch was mit Geschwindigkeit zu tun und das möchte ich am ganzen Körper spüren. Jeder soll das machen was er für gut findet, aber ich will da schon so richtig im Trapez hängen und arbeiten. Ich will hören wie das Board über die Wellen läuft - hören und spüren. letzte Woche bei 5-7 knts zurückgedümpelt und da ist ein Foil Kiter gerade mal so ins gleiten gekommen. Ich mit 7km/h (GPS) und er mit so 12-15km/h geschätzt. Musste dann immer wieder runter, weil der Wind löchrig war. Ich kann mir nicht vorstellen dass mir das gefallen würde.


    Mit dem Formula Gerödel kommt man ab 7 knts ins Gleiten, wenn weniger Wind ist, na dann bleib ich eben draussen und spiel Gitarre oder häng einfach nur rum. Aber das ist jedem selber überlassen.


    Gruß


    Christian

  • Ich mische mich jetzt auch mal ein..


    Ich denke, der grösste Zeitaufwand ist den richtigen Trimm für sein Material zu finden.

    Bei Formula gibts halt nur Rückenschmerzen mit falsch eingestelltem Material und keine kamikaze Crashs.


    Kollegen, welche ich zugeschaut habe waren immer direkt darauf aus möglichst schnell in Fliegen zu kommen, kaum Geschwindigkeit = null Stabilität.

    Danach hab ichs probiert, einmal übern See wie vorher von den Kumpels gefahren = unfahrbar.

    Material umgetrimmt, Gabel hoch, Mastfuss zurück, Trapeztampen auf "lang" 28"+, immer schön in neutraler Gleitposition fahrt aufnehmen, mit nur wenig druck auf den hinteren Fuss leicht liften und schon hat ne ganze Seeüberquerung beinahe ohne absetzen funktioniert.

    Horue Lightwind + iSonic 120 + NPHellcat 8.2

    Kann keine Rückschlüsse auf neue Foils und Boards machen, bekomme mein Pryde F4 erst im August und freue mich riiiiiiesig!


    Zusammengefasst: Geschwindigkeit = Stabilität

    Angleiten, gleiten eine gute Grundgeschwindigkeit aufbauen und dann langsam nur ca. 20cm abheben und Stabilität behalten.

    Siehe Videos der Foil Races PWA und Frankreich, die fahren auch nicht viel höher, +-Wellenhöhe.


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    Cheers

  • Gehört hier ja eigentlich nicht hin, aber gleiten ist das Foilen sicher nicht (zumindest physikalisch gesehen). Ich denke es ist doch eher ein Fliegen im Wasser, nur das das Board und Segel über der Wasseroberfläche ist.

    Bei den beschriebenen Verletzungsrisiko wäre mir das zu heikel. Beim Windsurfen hab ich mir das Knieverdreht und einmal die Rippen geprellt. Das waren so die highlights. Die üblichen Schleuderstürze zu Anfang waren übel, aber immer verletzungsfrei. Wenn ich da in so einen Flügel gefallen wäre, wäre meine "Surfkarriere" vermutlich schnell zu ende gewesen.

    Ok sorry, ist mir nur so gerade dazu eingefallen.

  • Tachchen,

    immer wieder schöne Vid´s, die uns da aus Frankreich erreichen.

    Die Foil-Action finde ich mittlerweile weniger ergreifend. :meine-meinung:Interessanter wird es so ab 2:20. Liegt aber vielleich auch mehr daran, dass ich es eher nachvollziehen kann und Details erkenne und so das Können der Fahrer besser hochachten kann. Ein "Höhepunkt" ist sicherlich bei 2:41 die Duckjibe. Das sieht man doch bei Regatten und dem Racezeugs eher selten.:21:

    Tschüss

  • Tachchen,

    immer wieder schöne Vid´s, die uns da aus Frankreich erreichen.

    Die Foil-Action finde ich mittlerweile weniger ergreifend. :meine-meinung:Interessanter wird es so ab 2:20. Liegt aber vielleich auch mehr daran, dass ich es eher nachvollziehen kann und Details erkenne und so das Können der Fahrer besser hochachten kann. Ein "Höhepunkt" ist sicherlich bei 2:41 die Duckjibe. Das sieht man doch bei Regatten und dem Racezeugs eher selten.:21:

    Tschüss

    Ja, die die ist wirklich selten und Hut ab die zu fahren.Da merkt man richtig das beim Surfer der Spass gegenüber dem Race Geadanken durchschlägt. Er macht dadurch natürlich auch den Raum zwischen sich und der Tonne auf so das der nachfolgende Surfer mit mehr Höhe und kürzerem Weg im Vorteil ist. Aber ich komme halt aus der Regattaszene. 8|

  • Ergänzung:

    Lift Foils wären ja auch noch eine Alternative - so ganz ohne Rigg:16:

    gibt's ja schon:


    Starthilfe.....


    Perfekter Foil-Lernwind bei uns am Neusiedler-See am Wochenende. Das wird diesmal der Durchbruch :):thumbup:


    PS: Bitte keine Kommentare, dass das auch ein guter "Heiz-Wind" wäre. Sonst komme ich wieder ins Grübeln ;)

  • Ja, das flach fahren zum lernen ist ein guter Tip.

    Hab am Anfang auch immer versucht zu fliegen, deshalb hab ich wahrscheinlich auch 10 Tage gebraucht.

    Flach Fahren hab ich dann eigentlich erst beim Fahren in stärkerem Wind schätzen gelernt, weil ich Schiss hatte das Board mit angepowertem Segel steigen zu lassen.

    Inzwischen verwende ich die Technik aber nur noch in sehr starken Böen, wenn ich das Segel auch voll offen nicht mehr beim Fliegen kontrollieren kann.

    Bis dahin ist das aber richtig spaßig bei stärkerem Wind, segeltechnisch wie Wellenreiten in einer druckvollen Welle, wo man mit Off gestelltem Segel mit Gas unterwegs ist.

    Dabei hat man dann das Gefühl das Foil richtig zu "fliegen", mit minimalstem Druck im Segel, mit dem Goya Banzai hab ich dafür aber auch das perfekte Segel. Geiler Scheiss!!


    P.S. Bin mehr der Foiltyp "Freeride" und nicht "Race/Slalom". Das etabliert sich ja gerade als Sortierkriterium für Foils und Boards.


    Alex

  • Auch wenn das Thema jetzt ein paar Tage alt ist, möchte ich mich jetzt auch mal ein kleines Statement dazu abgeben. Ich bin seit diesem Jahr verstärkt mit dem Foil unterwegs gewesen und habe ein paar Erfahrungen gesammelt.

    Die erste Fahrt mit einem Foil ist sicherlich sehr speziell. Wenn man anfangs versucht, seine gewohnten Surftechniken auf das Foil zu übertragen, dann macht man erst einmal einen riesen Abflug. So ging es auch mir. Man muss auf dem Foil einfach das Gewicht zunächst zentral verlagern. Wenn man das Board direkt auf die Kante stellt, dann gibt es den ersten Crash schon beim Abheben. Wenn man aber erst einmal die Logik verstanden hat, dann geht der Lernprozess sehr schnell. Jedoch ist Regel Nr.1: Nur bei wenig Wind üben und ganz sicher nicht bei 6 Windstärken!

    Wie SUI76 schon geschrieben hat, ist der wichtigste Aspekt beim Foilen sicherlich das Material und der Trimm. Wenn man sein Material falsch einstellt, dann wird es schnell unkontrollierbar und man ist schnell frustriert. Man darf das Foil einfach nicht dazu zwingen abzuheben. Ab einer gewissen Geschwindigkeit reicht ein kleiner Impuls und das Foil hebt sich sanft aus dem Wasser. Wenn ich in Videos sehe, wie manche Surfer versuchen bei geringer Geschwindigkeit das Foil mit viel Druck über den hinteren Fuß zum Fliegen zu zwingen, dann wundere ich mich nicht, wieso es nicht so recht funktionieren mag und der Surfer nach ein paar Metern abstürzt. Daran bitte kein Beispiel nehmen. Tipps von solchen Foilern mögen für sie selbst vielleicht Sinn ergeben, müssen aber noch lange nicht richtig sein.

    Für mich ist der wichtigste Punkt beim Foilen das Material. Es gibt mittlerweile sehr viele Foils auf dem Markt. Darunter sind gute, aber auch schlechte Foils. Ich wage es mal in den Raum zu werfen, dass die Meisten Schrott sind. Dazu gehört auch einer der Pioniere, die das Foilen populär gemacht haben. Ein gutes Foil zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es langsam steigt und in der Luft sehr kontrollierbar ist. Das F4 gehört hier zum Beispiel dazu.

    Neben dem Foil ist aber auch das Board und das Segel unheimlich wichtig. Ein Foil braucht unbedingt breite Boards. Ich fahre meistens ein 9.0er mit dem Patrik Formula Airinside, da man hier die meiste Kontrolle hat. Auch Slalomboards ab 85cm Breite und breitem Heck sind sehr gut geeignet für Segel von 6,3 bis 7,8. Leider verkaufen auch manche Hersteller Foils an Surfer mit ungeeigneten Material. So habe ich letztens am Gardasee einen Russen kennengelernt, der mit seinem Foil sehr frustriert war... Kein Wunder, da er ein X-Cite Ride mit 120 Litern zum Foilen nutzte.


    Gestern hatte ich zufällig das Video von Mario Kümpel übers foilen gesehen, erste Erkenntnis war kein Race Segel für den Anfang!

    Diese Aussage empfinde ich persönlich als falsch. Wie gesagt: Nicht an allen Foilern ein Beispiel nehmen. Zwar bin ich eher Performance orientiert unterwegs, aber vor allem mit Racesegeln habe ich beim Foilen sehr gute Erfahrung gemacht. Besonders mit dem 9.0er. Kontrolle ist hier super wichtig. Ein Segel bei dem der Druckpunkt in Böen wandert oder es selbst Lift produziert ist fatal. Mit einem bauchigen Racesegel kann man sehr gut Druck auf den Mastfuß bringen, was das Foil nach unten drückt. Ich habe für mich herausgefahren, dass ich das Foil im Grenzbereich durch dicht halten mit Druck auf den Mastfuß sehr gut kontrolliert bekomme. Das Segel drückt so das Foil wieder nach unten. Wie gesagt: Tipps wie „Depowern“ mögen für manche funktionieren, müssen aber nicht richtig sein.


    Wenn alles passt, dann steht dem Spaß beim Foilen eigentlich nicht viel im Weg. Bei 7-10 Knoten hat sich ein ziemlich gut surfendes Mädel mit meinem 9.0er und FW auf dem Foil versucht. Nach ein paar Versuchen hat sie es direkt geschafft mehrere längere Flüge zu machen... und das ohne großen Crash. Foilen ist also kein Hexenwerk ;) Also dranbleiben! Denn wenn man es raus hat, ist es einfach eine neue Welt und macht unheimlich viel Spaß.

  • wie viel wiegst du denn?
    9er Segel ist ja echt groß

    selbst für ohne foil, finde ich (74kg)

  • Danke dir Steven für die Erläuterungen!

    Gerade deine Rigg-Erfahrungen sind absolut korrekt und genau in diese Richtung gehen die Marken, die jetzt Foil-Segel anbieten, etwa Segel mit bis zu 3 Cambern. Freilich kaum größer als 7.5qm, es geht ja wie gesagt ums Handling...

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Danke dir Steven für die Erläuterungen!

    Gerade deine Rigg-Erfahrungen sind absolut korrekt und genau in diese Richtung gehen die Marken, die jetzt Foil-Segel anbieten, etwa Segel mit bis zu 3 Cambern. Freilich kaum größer als 7.5qm, es geht ja wie gesagt ums Handling...

    das hotsailsmaui foil segel hat ausdrücklich keine camber...nicht nötig wird gesagt...(naish ja auch nicht ):/

  • Das Neil Pryde hat auch 3 Camber, gibt es auch bis 8.8qm. Schauen wir mal, was sich durchsetzt.

    Wie ich die Branche kenne, werden auch hier bald alle Marken jede Lücke schliessen wollen... :bonk:

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  • Totti: der Ansatz von Naish ist aber eher Labbersegel Richtung SUP-Segel oder?

    ich laß das erstmal mit dem Foilen bzw müßte das echt mal ausprobieren/leihen, ob ich ne Chance sehe, das zu erlernen


    Edith meint, ich hätte vorm tippen mal aktualisieren sollen