Carbongabel 150- 180 (Eigenbau)

  • Baue noch eine kurze Carbongabel 150 – 180.


    Ich werde in dem Beitrag nur die Unterschiede zum letzten Bau beschreiben. Meine ausführliche Bauanleitung könnt ihr im letzten Beitrag nachlesen Carbongabel Eigenbau


    Ich nehme meine Verbesserungsvorschläge vom letzten Bau und verändere folgende Punkte:

    Ich setzte Carbonrohre (22/21) für die geraden Seiten ein.

    Ein Alurohr (30/28) mit 10 cm für den Kopfdurchmesser. Ich hätte lieber ein Carbonrohr genommen. Gibt es aber in 10 cm nicht.

    Ich hoffe, sowohl einen noch steiferen Rahmen als auch geringere Abweichungen zu bekommen, bei kaum zusätzlichem Gewicht.

    Carbonlagen bleiben gleich. Als Grip nehme ich diesmal EVA. Die Gabel ist hauptsächlich für meine Frau. Also leicht und angenehm zu greifen ist Pflicht. Frontstück ist wieder ein AL360 von Totti. Das Ganze mit dem neuen RDM-Adapter. Soll ja Ende März kommen.


    XPS Hälften gefräst, verklebt und geschliffen. Siehe Bild1 und 2

    Holme im Griffbereich 22/20 leicht oval. Endmaß soll 30/28 betragen.

    Trotz der Rohre habe ich die Gabel mit -4mm Aufmaß (innen und außen) noch einmal aus einer XPS-Platte gefräst. Damit bin ich stressfreier beim Vakuumieren.


    Erstes Vakuum

    Carbonschlauch 300gr und eine Lage UD-Band 250 gr. Die letzte Lage Carbon lege ich inzwischen trocken auf, kein Harz mehr. Das Ganze mit Abreißgewebeband stramm umwickeln. Folie und Vlies rum und ab ins Vakuum. 60 Min. Harz.


    Zweites Vakuum

    3 Lagen UD-Band 250 gr. 3te Lage habe ich geschnitten und das Kopfstück extra belegt. 60 Min. Harz.


    Drittes Vakuum

    2 Lagen UD-Band 250 gr. Kopfstück bei beiden extra.


    Jetzt heißt es wieder warten...

  • Ausgepackt und viertes Vakuum.

    1 Lage 300 Carbonschlauch 20 cm lang über Gabelkopf.

    1 Lage Schlauch über Kopf und die gesamt Biegung bis zu den Geraden

    1 Lage Schlauch über die ganze Gabel.


    Ausgepackt : Bilder


    Gabelkopf 35,3 mm +- 0,2mm

    Endstücke 26,1 +- 0,2mm


    Bin zufrieden. Ein oder zwei Harzkanten schleifen.

    Jetzt muss ich zuerst auf das Kopfstück warten. Vielleicht muss ich noch eine dünne Lage auflegen um den Durchmesser des Gabelkopfes auf 35,5 - 36mm zu erhöhen. Mal sehen.

  • Begrenzungshülsen für das Frontstück gefertigt.

    Hab zum ersten Mal mit einem Schrumpfschlauch gearbeitet. Geht genial einfach. Max. 80 - 100 Grad mit dem Heißluftföhn. Bin gespannt was heraus kommt.

    Sollte ohne Nachbearbeitung ein gutes Finish ergeben.

    Als Füller habe ich Korkgummi genommen in 1,5 mm. Mein Grip hat ebenfalls 1,5 mm.

    Mit Carbonschlauch 300 gr. überzogen und am Frontstück und den Seiten mit Abreißband fixiert.

    Wieder warten. :-(

  • Alles könnte so schön sein. Schrumpfschlauch lässt sich an einigen Stellen spielend leicht entfernen. Darunter ist ein perfektes Finish.

    Aber leider liegt die Betonung auf "einigen Stellen". Der Rest ist fest mit dem Harz verbunden und ich musste es in mühevoller Arbeit Millimeter für Millimeter entfernen. Mit dem Heißluftföhn warm machen und wieder erkalten lassen. Das war noch das Beste. Schade, schade. Dann war halt wieder schleifen angesagt und danach lackieren.

    Kopfdurchmesser hat jetzt 36mm. Das ist aber die absolute Grenze für das AL360 Kopfstück.

    Trotzdem, bin zufrieden.


    Baupause.

    :)Skiurlaub:)

  • Whow, sehr geil was du da wieder machst!!


    Vielen Dank für die Bilder! :)

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


    Check out:
    Surf-Wiki.com
    Windcraft-Sports.de


    Verbrauch derzeit:
    810081.png, mit C253.
    595812.png, mit R107.
    896532.png, mit E28.

  • Totti: Danke für die Blumen. :)

    C-bra: Muss die Oberfläche dann noch bearbeitet werden? Ergibt ein gewickeltes Schrumpfband Harzränder an den Überständen. Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Auf der Webseite von X-Boom glaube ich das erkennen zu können.

  • AL360 Ersatzgrip geklebt. Bin gespannt wie lange der hält. Macht mir doch einen sehr empfindlichen Eindruck.

    Rechtes und linkes Endstück der Gabel mit GFK-Gewebe (160 gr.) verstärkt. 3mal umwickelt. Kork ganz am Ende geklebt.

    Muss noch bündig abgesägt werden.


    Verlängerung:

    CFK-Rohr 32/30 in 100 cm in zwei 50 cm Stücke gesägt. Endstück mit der CNC-Fräse gefräst und verklebt.

    Habe das Endstück ein bisschen weniger Rund gemacht. Carbongabel Eigenbau

    1. Vakuum: Mit CFK-Schlauch 300 gr. fixiert.

    2. Vakuum: Mit 3 Lagen UD-Band 250 gr. jeweils innen und außen laminiert.


    Wieder warten.

  • Hallo,

    immer wieder beeindrucken diese Bilder wenn Gabeln selbstgebaut werden!!! Respekt!

    Ich werde mir wohl in naher Zukunft eine fertige kaufen da ich mir das noch nicht zutraue!

    Da ich aber auch schon ein paar Carbon-Laminier Erfahrungen habe würde ich gerne meine dann "alte"

    CHINOOK-Alu Gabel im Kopfbereich verstärken um gegen Bruch zu sichern. Meint ihr das hilft viel und bringt noch ein

    wenig Steifigkeit extra oder ist das Quatsch?

  • Hallo Mike,


    verstärken, warum auch immer, ist nicht das Problem. Grip runter, anschleifen, UD-Bänder verlegen und zum Abschluss noch einein CFK-Schlauch drüber. Das sollte reichen.


    Jetzt kommt das aber. Denk daran, dass Dein Kopfstück hinterher wahrscheinlich nicht mehr passt. Mit den Durchmessern von neuen Kopfstücken ist das so eine Sache.

    Al360 hat 35,5 - 36 mm. 70,00 € bei Totti. Streamlined gibt es in 33, 35 und 37 mm. ca. 150,00 €. Andere Hersteller? Totti kann Dir da sicher weiterhelfen.


    Mein Tip: Weiterfahren bis Du kein Vertrauen in die Gabel mehr hast. dann neue Gabel kaufen.

  • Hi Frajo,


    Vertrauen hab ich nicht mehr so ganz deswegen werde ich mir eine etwas größere Carbon-Gabel kaufen und dachte die vorhandene Alu verstärke ich um sie noch für die kleinen Segel zu nutzen ...


    Hört sich machbar an ... ich hatte aber gedacht Kopfstück dran lassen und knapp hinter der Verschraubung mit der Carbon-Verstärkung anzufangen. Also das Kopfstück einfach behalten oder spricht da was gegen?

  • Hi Mike,


    sorry, habe überlesen, dass es sich um eine Alu-Gabel handelt. Vergiss was ich geschrieben habe.

    Ich kann jetzt nur über meine Erfahrungen und mein angelesenes Wissen schreiben.

    Als Erstes musst Du wissen an welcher Stelle Alu-Gabeln überwiegend brechen. Kann ich nichts dazu sagen. Hatte noch keine gebrochene Gabel.

    Da kann Dir sicher Totti helfen.

    Dann musst Du eine Grundsatzentscheidung fällen. Hast Du Lust eine Gabel zu bauen? Geld, Aufwand?

    Weil ich denke, mit ein oder zwei Lagen Carbon ist es nicht getan. Alu ist weicher als Carbon. Es wird das Carbon bei der Biegungshärte nicht wirklich unterstützen. Du laminierst zwei Lagen Carbon auf und bist bitter enttäuscht, dass die Gabel nicht wirklich viel härter geworden ist.

    Nimm die Gabel als Form und bau eine neue Carbongabel daraus. Das geht. Aber jetzt kommt die nächste Hürde. Welchen Durchmesser hat die Gabel jetzt und wie sieht der Durchmesser bei 2mm Verstärkung aus. Macht 4mm im Umfang. Das ist ne Menge. Dann macht es aber auch keinen Sinn den Frontbereich auszulassen. Baue die Gabel in Carbon nur, wenn Du sie genau so noch einmal kaufen würdest.

    Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung. Ohne Gewähr. :)

  • Das war genau meine Befürchtung ... viel Arbeit ins "Versteifen" investieren und am Ende merken dass es gar nicht viel gebracht hat ... da war ich mir jetzt nicht so sicher. Ich meine theoretisch sollte die Anordnung also Carbon-Fasern sehr weit entfernt von der Neutralen Faser (auf dem Alu -> großer Durchmesser) natürlich einiges bringen ... rein von der Theorie! Den Front-Bereich würde ich auf keinen Fall auslassen da ist meine vorherige Gabel gebrochen ...

  • Bitte niemals ein "elastisches" Material wie Aluminium mit einem "unelastischen" Material wie Carbon verstärken, das geht überhaupt nicht.


    Natürlich wäre die Gabel dann steifer (Biegesteifigkeit), aber sie würde früher brechen wie "unverstärkt" (Biegefestigkeit).


    Die E-Module der Materialien müssen zueinander passen.


    Man kann auch ein Gummiband nicht mit einem Stahldraht verstärken, denn das Gummiband braucht eine gewisse Dehnung, bis es höhere Kräfte aufnehmen kann. Diese Dehnung läßt der Stahldraht aber nicht zu, folglich liegt die gesamte Last anfangs fast nur auf dem Stahldraht, bis er eben bricht. Dann liegt plötzlich die gesamte Last nur noch auf dem Gummiband und es reißt auch. Der Bruch der beiden Materialien erfolgt zeitlich nacheinander.


    Also Alugabel verstärken ist keine gute Idee


    meint

    Dr. Spin Out

  • ...

    Also Alugabel verstärken ist keine gute Idee


    meint

    Dr. Spin Out

    absolut - die e-moduln passen nicht zusammen, da mit der haftung ist auch nicht so einfach. das geht nur wenn du soviel carbon aufbaust dass das fast die gesamte last trägt, und ein alukern in der carbongabel machts schwer ;)


    besser auf carbon sparen und die alugabel verkaufen oder als reserve aufheben.


    just my 2 cents

  • Hi Dr. Spin Out, hi c-bra,

    danke für die logischen Erklärungen.


    So bin in den letzten Zügen.

    Verlängerung noch mit 3 Lagen 160er GFK verstärkt. Nicht wegen der Härte sondern damit die Pushpins nicht ausreißen.

    Geschliffen, danach mit Carbonschlauch laminiert, geschliffen und lackiert.

    Aus C-Pom und einer Clamcleat das Endstück gefertigt.

    4 Löcher in das verstärkte Gabelbaumrohr und jeweils 1 Loch für jedes Segel in die Verlängerung. Ergibt jeweils pro Segel 0, +2,5, +5, +7,5. Reicht.

    An den Holmenden Kork verklebt. Verlängerung rutscht auf dem weichen Grip überraschend gut, obwohl es praktisch kein Spiel hat.


    Gabel wiegt 2030 gr. Ist ok.


    Endstück und Gabel fühlen sich sehr hart an.

    Am Wochenende mache ich noch den SURF Härtetest.

  • Danke.


    Korrektur: POM-C nicht C-POM. Für mich übrigens ein tolles Material um Formen zu fräsen. Sehr gut zu zerspanen und selbsttrennend.


    So jetzt wirds schwierig. Habe den Surf Härtetest gemacht. 5 Versuche, 5 verschiedene Ergebnisse. Aufhängung ist Mist. Versuch abgebrochen.

    Egal. Auf jeden Fall ist der Härtegrad > 40. Gefühlt ist die Gabel sehr sehr hart. :) Eine Längenänderung unter Belastung konnte ich nicht feststellen. Zumindest nicht mit meinen Messmethoden.


    Das wars. Gabel ist fertig. (Bild) Aber ich möchte noch Pushpins für meine Gabeln bauen. Pushpin soll zum einklicken sein und von alleine halten. Mal sehen was mir einfällt.

    Wenn nicht nehme ich, wie auf dem Bild zu sehen, Pushpins von meinen alten North-Gabeln. Muss allerdings mit Klettband gesichert werden.


    Rückblick:

    Nächstes Mal würde ich alles genau so noch einmal machen. Ich habe keine Verbesserungsvorschläge.

    Einzig vom Grip bin ich nicht wirklich begeistert. (Zu weich) Aber ich lasse mich gerne überzeugen.


    Ich habe jetzt 4 verschiedene Grip im Einsatz.

    - Kork (mit Bienenwachs gewachst und dann abgeschliffen) - geht ganz gut

    - Kork mit Harz überzogen, nicht geschliffen - geht für mich sehr gut

    - Gummikork (Evakork) unbehandelt - noch nicht gefahren

    - Ersatzbelag von AL360 - noch nicht gefahren

    Ich werde berichten.