Bei raumen Speedkursen welche Finnen.?

  • Niemand spricht dir ab das deine Finnen da Spitze sind. Aber schade das du anscheinend nicht warhaben willst das es auch andere Bedingungen oder Anforderungen gibt. Ich habe deine Finnen noch nicht gefahren, aber in Bayern habe ich noch keinen getroffen von deiner Finnen, nachdem er vom Wasser kam, über sie gesagt hat das sie die die optimale Finne war. Könnte doch daran liegen das es nicht immer Flachwasser mit zuviel Wind ohne böen gibt. Und Speed nicht gleich Speed ist. Beim speeden hat man immer Zeit auf die beste böe zu warten. Und keiner mißt wie lange es dauert bis man die Höhe wieder drin hat um einen neuen Versuch zu starten.
    Ich kann da nur dwc am Walchensee anführen. Warum waren da die meisten top gps-speedfahren hinten? Sicher nicht weil sie langsam waren! Ihr Topspeed war bestimmt hoch aber sie kamen trotzdem nach 10 km hinten an. Man verliert einfach mehr bei schlechten Bedingungen als man bei optimalen Bedingungen gewinnt.
    Ich weiß, ich wiederhole mich, und du fühlst dich jetzt wieder angegriffen, aber ich will dich bzw. deine Finnen nicht schlecht machen! Ich will nur sagen das deine Finnen wahrscheinlich nicht immer die schnellsten sind.

  • Ich hätte eine Anschlussfrage an Wolfgangs Frage, bzw eine spezifischer formulierte Frage:


    Wenn gerade Slalom-Finnen (u.a.) schnell sind, weil sie über die Länge kontrollierbaren Lift erzeugen, also ihr Lift schnell macht, wieso sind dann 30 Grad-Finnen downwind unter bestimmten Bedingungen ebenfalls sehr schnell? Mich interessiert in dem Zusammenhang nicht, welche jetzt die alleeschnellste ist, eher z.B., gibt es einen Trade-off zwischen Lift (verringerte benetzte Board-Fläche) und Kontrolle, oder sind die schnellen Downwind-Boards schlanker im Heck und benötigen deswegen nicht so viel Lift?

  • Mich interessiert es aber trotzdem.:D
    Slalomfinnen liften stärker, weiß ich aus eigener Erfahrung, brauche ja nur eine Slalom- und deine DuoWeed im Vergleich auf dem Slalomboard fahren. Wenn Lift schnell macht, warum schwächt sich dieses Argument beim Downwind-Speeden ab?

  • Man braucht halt auch Downwind ein gewisses Mass an Kontrolle
    , die durch eine Kombi aus Finne und Board erreicht wird. Mehr Lift reduziert die Kontrolle dann ggf. wieder zu sehr. Ausserdem bremst bei den hohen Geschwindigkeiten eher das Rigg und der Surfer incl. Weste viel mehr als das bißchen Fläche, die durch zusätzlichen Lift aus dem Wasser käme.


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  • Hallo Peter Essen,


    die Aussage "Lift macht schnell" ist etwas zu einfach und entspricht nur bedingt den realen Verhältnissen.


    Man kann nur allgemein sagen, daß eine widerstandsarme Finne ein Board schneller macht als eine Finne mit einem höheren Wasserwiderstand.


    Aber der Lift, den die Finne produziert wirkt auf die Wasserlage des Boards und kann somit den Wasserwiderstand des Boards reduzieren. Dazu gehört eine spezielle Bodenkurve und genau auf diese Bodenkurve und auf den individuellen Boardtrim des Surfers muß auch der Lift der Finne (Länge der Finne, soft, medium, hart) abgestimmt sein. Die Bodenkurve ist zB bei Isonic anders als bei Manta oder bei JP, deshalb muß eine Finne, die bei einem Isonic supergut geht nicht unbedingt auch zu einem JP passen. Da sollte man den Finnenproduzenten fragen, der hat aus unzähligen Vergleichsfahrten seine Erfahrungswerte. Die Biegekurve der Finne ist für den produzierten Lift ungefähr genau so wichtig wie die Biegekurve des Mastes für das Segel, deshalb gibt es auch so unendlich viele unterschiedliche Meinungen zu den verschiedensten Finnen. Relativ harte Finnen (Select, Lessacher freeride) passen überall gut, aber nirgends supergut, sind also nicht "Worldcup geeignet". Sie sind aber für einen "Normalo" viel besser als eine falsch angepasste softe Slalomfinne. Es kommt eben darauf an, was man haben will.


    Der Lift der Finne ist natürlich auch von der Fahrgeschwindigkeit abhängig. Wenn der Lift also bei Halbwind oder beim Höhelaufen gut ist, kann er bei einer um 30% höheren Geschwindigkeit auf raumen Kurs zu einem unkontrollierten Rodeoritt führen. Deshalb sind fast alle erfolgreichen Downwind-Speedfinnen ca. 10 cm kürzer als Slalomfinnen und man möchte gar nicht so furchtbar viel Eigenleben der Finne haben, die Finnen sind härter und bleiben dadurch einfacher zu kontrollieren. Auch der berüchtigte Rakewinkel 30 Grad hat genau da seine Vorteile, die Finne hat durch die größere Oberfläche tatsächlich wohl etwas mehr Widerstand wie eine steile Finne aber ich kann die Möglichkeiten der Finne zu 99% ausschöpfen und habe immer noch ein sicheres Gefühl, während ich bei einer steilen Finne schon bei 80% der möglichen Leistung mit einem Spinout (und einem gebrochenen Nasenbein) rechnen muß.


    Zum Schluß ein Hinweis zur Duo Weed: Fahr mal gut angepowert beim Höhelaufen und kante das Board mal ganz bewusst um 10-15 Grad nach Lee ab. Da kannst du merken, wieviel Lift eine Duo Weed erzeugen kann. Der Lift kommt dann nicht aus dem Flex der Finne sondern vom Ankantwinkel des Boards. Da dann auch gleichzeitig die Leekante des Boards lang und tief im Wasser liegt sind Höhelaufwinkel möglich, die niemals jemand von einer Seegrasfinne erwartet hat.


    mfg
    Dr. Spin Out

  • Tachchen,


    das Ganze ist doch nur eine Momentaufnahme.
    Im Augenblick ist der Stand der Technik entsprechend - siehe die Ergebnis bei den unterschiedlichen Wettbewerben.
    Wie es in 5 oder 10 Jahren aussieht weis nur die Glaskugel. Eigentlich ist nur eines Gewiss: die Theorie hinkt in vielen Bereichen der Praxis hinterher - siehe das Kapitel Delta-Finne.
    Tschüss