Tabou Rocket Wide - Which one?

  • Liebe Windsurfer,


    aktuell fahre ich (178cm, 80kg, muskulös) ein BIC Techno 148 (264cm lang, 75cm breit, 148L, 10.2kg, Finne 46cm). Meine Segelgrössen sind 4.3, 5.3, 6.0, 7.0, 8.6.


    Die Windbedingungen bei denen ich auf Schweizer Seen unterwegs bin reichen von 3-6bft. Bei Föhn gibt es am Urnersee auch mal deutlich mehr und recht kabbeliges Wasser.


    Gleiten, Trapezfahren und in der vorderen Fussschlaufe fahren sind bis 5bft kein Problem. Bei mehr Wind kann ich mein Board nur noch schwer kontrollieren. Jetzt möchte ich die Powerhalse und den Wasserstart lernen. Schotstart ist auf Dauer und v.a. bei Wellen zu mühsam.


    Bei meiner Suche nach einem neuen, einfach zu fahrenden und schnellen Windsurfboard ist mir das Tabou Rocket Wide aufgefallen. Ich kann mich zwischen 118L und 128L nicht so recht entscheiden, in jedem Fall sollte es aber im Range 3-6bft gut funktionieren hinsichtlich Gleiteigenschaften und Kontrollierbarkeit.


    Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrung mit den Rocket Wide-Boards und kann mir bei folgenden Fragen weiterhelfen:
    1. Welches Boardvolumen würdet Ihr mir empfehlen? Vom Tabou Rocket Wide gibt’s aktuell die folgenden Modelle:
    a) 108L, 240cm lang, 73cm breit, 7.0kg (LTD) / 7.8kg (CED), 38cm Finne, empf. Segelgrösse 4.7-8.0
    b) 118L, 240cm lang, 78cm breit, 7.5kg (LTD) / 8.2kg (CED), 40cm Finne, empf. Segelgrösse 5.0-8.5
    c) 128L, 240cm lang, 84cm breit, 7.8kg (LTD) / 8.9kg (CED), 46cm Finne, empf. Segelgrösse 5.5-9.0
    d) 138L, 240cm lang, 87cm breit, 7.9kg (LTD) / 8.8kg (CED), 48cm Finne, empf. Segelgrösse 6.0-10.0
    2. Welche Bauweise? Lieber CED (robust, preiswert, schwerer) oder LTD (empfindlich, teuerer, leichter)?
    3. Welche Finnengrössen würden zusätzlich zur Standardfinne noch Sinn machen? Eine Nummer grösser und eine kleiner, so dass man bei starkem Wind keine Spinouts erlebt und bei schwachem Wind trotzdem leicht ins Gleiten kommt?


    Vielen Dank für Eure Tipps,
    surfsteven :)

  • und wie immer...es gibt sie nicht, die eierlegende Wollmilchsau ;)
    da du vom Fahrkönnen ja ein sogenannter "Aufsteiger" bist würde ich dir von einem überbreiten Board allgemein
    eher abraten. Sind einfach etwas schwerer zu fahren, vor allem zu halsen.
    Ein Freerider a la PD f-ride, oder andere max. 80cm Breite eher 70-75cm 120-135l sollte dir da bessere Dienste leisten.
    Finnengrößen 38-44cm je nach Segel. Diese Boards gehen bis gute 5Bft. noch sehr gut, darüber sind kleinere dann
    wieder besser...meine Meinung

  • und wie immer...es gibt sie nicht, die eierlegende Wollmilchsau ;)
    da du vom Fahrkönnen ja ein sogenannter "Aufsteiger" bist würde ich dir von einem überbreiten Board allgemein
    eher abraten. Sind einfach etwas schwerer zu fahren, vor allem zu halsen.


    Moin,


    totaler Quatsch. Bist Du so ein Board mal gefahren? Oder ist das Hörensagen?
    Ich habe einen vergleichbaren Gecko112. Das ist vom fahren her ein klassischer Freerider der sich im Gegensatz zu einem Offroad111
    auch supereng drehen lässt.
    Ich kenne den Tabou nicht, empfinde ihn eher mehr in Richtung Freerace als den Gecko der eher Richtung Freemove geht.


    Aber hier Pauschalitäten abzusondern hilft nicht wirklich weiter.


    Ich fahre den Gecko auch mit dem 5,3er, bei 85kg, zumindest auf dem Binnensee noch entspannt. Das sind dann vermutlich auch mal 6Bft.


    Für Deinen Einsatzbereich könnte der Gecko in 120 passen, der ist ca. 80 breit. Die Breite schreckt vielleicht erstmal ab, aber ist problemlos zu kontrollieren denn das Heck ist sehr schmal und dünn. Dafür hilft sie beim dümpeln und Segelaufholen ungemein.


    Übertragen auf den Tabou wäre mir der 128iger etwas zu mächtig, ich sehe es wie acidman und würde dann eher den 118er nehmen.


    Ich kenne auch den Techno sehr gut, mit einem Gecko zumindest wirst du wesentlich weniger Kontrollprobleme haben und der für damalige Verhältnisse sehr einfach zu halsende Bic ist im Vergleich zu einem Gecko sehr sehr 'racig' und damit benötigt er schon mehr Input und Können.
    Ob das beim Tabou auch so ist, keine Ahnung. Der normale Rocket jedenfalls zeigt auch gute Eigenschaften, da müsste es für das 8,6er aber schon der 135iger sein. Es hängt eben nicht an der Breite allein...


    Fraglich bleibt ob du bei einem Board bleiben möchtest, oder den Techno für die 8,6er Bedingungen behälst und ein etwas kleineres Board für mehr Wind dazunimmst.


    Grüße
    teenie

  • Vielen Dank für die sehr schnelle und hilfreiche Beantwortung meiner Fragen. Ihr seid eine tolle Community! :)
    Somit wird die Wahl höchstwahrscheinlich auf den Rocket Wide 118L fallen.
    Trotzdem nochmal kurz zur Finne: Die Standardfinne ist beim 118er 40cm lang. Würdet Ihr zusätzlich noch eine 38er für >5bft und eine 48er für 2-3bft dazunehmen? Oder deckt die Standardfinne schon beide Extreme ab?

  • scout68: Mit meinem Bic Techno 148 komme ich bei 3bft und 8.6er Segel gerade so ins Gleiten. Würde das Deiner Einschätzung nach auch mit dem o.g. 118L Rocket Wide und einer ggf. längeren Finne (z.B. 48cm) gelingen können? Vielen Dank für Deine Geduld und Expertise.

  • @ surfsteven meine Meinung: nein. das geht allenfalls für ein paar Meter mit guter Anpumptechnik.
    ich fürchte du solltest dich von dem Gedanken lösen mit einem Brett von 3-6 Bft alles mit gutem Erbegniss abdecken zu können.

  • mit 118l, 80kg bei 3Bft., 8,6er Segel und mittlerem Fahrkönnen gleiten? das will ich sehen


    Da zählen nicht nur die Liter --- probiere es aus. Aber generell gilt, bei 80kg und echten 3Bft mit einem 8,6er gleiten ist Expertensache bis unmöglich.
    Ich hänge mich auch an solchen Knoten oder Bft. Angaben nicht auf. Für die Segelrange passt das Board gut, die kleinen Segel eher schlechter und das war die Frage. Knoten und Bft. einfach ausblenden, fertig.



    ...ich sprach auch von Boards mit mehr als 80cm Breite


    Achso, ich dachte deine wissenschaftlich untermauerte Grenze läge bei 79,372cm...


    Grüße
    teenie

  • Hallo scout68 und teenie: Vielen Dank nochmal für Eure Erfahrungswerte und Meinungen. Es bleibt zwar zuletzt eine gewisse Verunsicherung auf meiner Seite, aber was ich aus der Diskussion für mich schliesse ist, dass ich für schwachwindige Tage am besten mein BIC 148 nutze und ansonsten das Rocket Wide 118 nehmen könnte. Eine grössere und eine kleinere Finne würde ich dann noch dazu nehmen.

  • Hallo scout68 und teenie: Vielen Dank nochmal für Eure Erfahrungswerte und Meinungen. Es bleibt zwar zuletzt eine gewisse Verunsicherung auf meiner Seite, aber was ich aus der Diskussion für mich schliesse ist, dass ich für schwachwindige Tage am besten mein BIC 148 nutze und ansonsten das Rocket Wide 118 nehmen könnte. Eine grössere und eine kleinere Finne würde ich dann noch dazu nehmen.


    Also wenn du den Bic für Schwachwindtage behälst, würde ich dir eher als Zweitboard einen 115er Rocket empfehlen. Der passt dann eher, auch von der Breitenabstufung.

  • Ab 6bft wären dann vermutlich deutlich geringere Boardbreiten zu empfehlen. Aber soweit reichen meine Fähigkeiten noch nicht. Ich möchte den Sicherheitsaspekt nicht vernachlässigen und zunächst ein Board mit geringerem Volumen bei 4-5bft gut beherrschen können. Das 118er mit 78cm Breite erscheint mir da geeignet.


    Gibt es noch eine Empfehlung hinsichtlich der Bauart? Es gibt vom Rocket Wide eine günstige CED-Variante und eine teurere LTD-Variante. Was ist hier grundsätzlich zu bevorzugen und inwieweit kann sich eine Gewichtsersparnis von einigen hundert Gramm positiv auf die Angleiteigenschaften auswirken?

  • Hallo scout68 und teenie: Vielen Dank nochmal für Eure Erfahrungswerte und Meinungen. Es bleibt zwar zuletzt eine gewisse Verunsicherung auf meiner Seite, aber was ich aus der Diskussion für mich schliesse ist, dass ich für schwachwindige Tage am besten mein BIC 148 nutze und ansonsten das Rocket Wide 118 nehmen könnte. Eine grössere und eine kleinere Finne würde ich dann noch dazu nehmen.


    s.u.


    @ teenie wer lesen kann ist klar im Vortel :D
    und warum empfielst du einem Aufsteiger ein Brett mit 120l 80cm Breite für den Windbereich 3-6 Bft.???


    Habe ich nicht, zumindest nicht den Rocket. Ich hätte einen Gecko genommen, der ist zufälligerweise nur 80cm breit :tongue:


    Wenn der RocketWide feststeht, ist bei dem Gewicht und angegebenen Können der 118er die beste Wahl. Wäre er kein Aufsteiger mehr, dann käme bei den Segeln sogar der Gecko112 in Betracht - oh nein.


    Vielleicht probierst du einen modernen Shape mal aus, so vorurteilsfrei, dann sieht die Welt vielleicht ganz anders aus?
    Aber für Heizer ist wahrscheinlich weder der Rocket noch der RocketWide oder gar der Gecko die richtige Wahl...


    Zur Finne:
    Die Standardfinne ist meist ein guter Kompromiss, bei Tabou auch manchmal recht groß im Vergleich. Als Faustformel bietet sich an die Heckbreite bei onefootoff, also bei ca. 30cm nicht zu überschreiten.
    Ich würde die Sprünge nicht zu groß wählen, eine 36iger für die kleinen Segel ist sinnvoll wenn du die Schlaufen nicht zu weit aussen hast. Größer als 44cm macht glaube ich keinen Sinn, der minimale Zugewinn im unteren Windbereich geht einher mit viel schnellerem Kontrollverlust. Bei Finnen bin ich aber kein Experte, da müssen andere ran.
    Als Orientierung: Ich habe im Gecko (Serie 38cm) eine 39iger Select mit dem 7,9er im Einsatz und finde das sehr ordentlich groß dimensioniert.
    Mit dem 5,3er ist eine 32iger Freemovefinne und mit dem 6,3er wahlweise auch eine 36iger im Einsatz. Die 36iger passt bei gut Wind fürs 7,9er auch sehr gut...
    Also ich würde was um 42-44 und 36/37 wählen, je nach Finnenmodell bist du damit sehr gut gerüstet.


    Grüße
    teenie

  • Also wenn du den Bic für Schwachwindtage behälst, würde ich dir eher als Zweitboard einen 115er Rocket empfehlen. Der passt dann eher, auch von der Breitenabstufung.


    Achja, ist wie früher als die ersten 'Widebodies' als BIC Techno, Fanatic Bee(2.Gen), F2Xantos (3.Gen) kamen, keiner ist sie gefahren, alle wussten aber das sie viel zu breit, reines Marketing und sowieso einfach doof sind... :D


    Grüße
    teenie

  • Achja, ist wie früher als die ersten 'Widebodies' als BIC Techno, Fanatic Bee(2.Gen), F2Xantos (3.Gen) kamen, keiner ist sie gefahren, alle wussten aber das sie viel zu breit, reines Marketing und sowieso einfach doof sind... :D


    Grüße
    teenie


    Na ja, also ich bin die sogenannten Gecko's gefahren. Und muss sagen, mir liegen die Dinger nicht, muss aber jeder selber entscheiden. Will es auch keinem abschwatzen. Nur, wenn man von einem "konservativen" Bic bei zunehmenden Wind auf ein kleineres board umsteigt, ist ein 115er Rocket devinitiv die bessere Wahl.
    Nur meine Meinung...

  • Ab 6bft wären dann vermutlich deutlich geringere Boardbreiten zu empfehlen. Aber soweit reichen meine Fähigkeiten noch nicht. Ich möchte den Sicherheitsaspekt nicht vernachlässigen und zunächst ein Board mit geringerem Volumen bei 4-5bft gut beherrschen können. Das 118er mit 78cm Breite erscheint mir da geeignet.


    Gibt es noch eine Empfehlung hinsichtlich der Bauart? Es gibt vom Rocket Wide eine günstige CED-Variante und eine teurere LTD-Variante. Was ist hier grundsätzlich zu bevorzugen und inwieweit kann sich eine Gewichtsersparnis von einigen hundert Gramm positiv auf die Angleiteigenschaften auswirken?


    Das ist eine Frage des Geldbeutels und deiner Prioritäten und auch ein bisschen deines Könnens. Baust du noch viele Schleuderstürze ist es um ein Ltd. eher schade als um ein günstigeres CED. Andererseits hat eine Ldt. meist einen höheren Wiederverkaufswert, manche Boards gehen gar in der Sdt. gar nicht gebraucht zu verkaufen...
    Ich persönlich würde immer die 2-300€ mehr ausgeben für eine Ltd., beim Gecko z.B. ist aber der Unterschied zwischen der HRS und der Bamboo schon sehr groß, zur Ltd nicht mehr so groß. Zudem sieht die Holzversion sehr gut aus.


    Grüße
    teenie