Wie feucht darf es in einem Trockenanzug werden ?

  • Moin zusammen,


    ich habe mir aus einem Impuls auf der Boot einen Dry Fashion Trockenanzug gekauft. Mit Front-Diagonal-Zipper super bequem anzuziehen, man hat Bewegungsfreiheit und kann sich auf die jeweiligen Bedingungen durch entsprechende Wahl der Unterkleidung variabel einstellen. Vor allem nach dem Surfen finde ich richtig geil, dass man aus dem Anzug springt und (fast) trocken ist.


    Aber genau das ist meine Frage: der Dry Fashion hat Füsslinge, über die die Surfschuhe kommen. Trotzdem hab ich immer nasse bzw. zumindest ziemlich feuchte Socken. Dazu ist der Bereich des Hosenbundes und teilweise auch am Rücken klamm bis feucht. Ist das Schwitz-/Kondenswasser obwohl ich gefühlt gar nicht schwitze oder ist der Anzug irgendwie undicht?


    Es ist insgesamt zwar echt noch ok und nicht wirklich nass, aber "trocken" hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Ich bin zwar unterm Strich immer noch begeistert und jetzt auf Fehmarn mit dem 6/5/4 Neo war auch wieder eine herbe Umstellung, aber mal im Ernst - wie feucht ist es nach dem Surfen so im Trockenanzug eigentlich so bei euch ?!?


    LG
    Dirk

  • Lege dich doch mal ins Wasser und schau ob du irgendwo nass wirst. Dachte auch meiner ist undicht. Kommt ja ab und zu vor. Bei meinem fuse habe ich über 5 grad nicht nur feuchte Beine. Bei 10 grad stehen da pro Stunde surfen mindestens 0,5 Lieter Wasser;-) drin. Der Anzug ansich ist leider dicht.;-) ) Wenn dich das stört brauchst du einen goretexanzug.

  • Nein, stören nicht wirklich. Im Vergleich zum Neo immer noch deutlich angenehmer, auch im Handling, also anschließendes ausziehen und trocknen.
    Hatte mich nur gewundert, aber scheint ja dann doch normal zu sein. Ich hatte wohl eine zu naive Vorstellung von trocken ;-)

  • Zieh ihn an und bewege Dich nicht, dann bleibst du auch trocken.
    Das mit dem Atmungsaktiv kannst du locker vergessen. Sowenig wie da Wasser rein kommt, sowenig geht es wieder raus. Ich habe in dem Teil geschwitzt wie sau. Deshalb habe ich ihn auch wieder verkauft. Ich mag das "Mensch im eigenen Saft " Gefühl überhaubt nicht. Da lieber der normale Neo, den ich bei Bedarf durchspülen kann.
    Die engen Manschetten ( für Dichtigkeit leider nötig) haben mir immer das Gefühl gegeben, ich würde noch eher kalte Finger bekommen.
    Ich bin nicht sonderlich kälteempfindlich, von daher tausendmal lieber der klassische Neo.
    Aber eins ist sicher, trocken bleibt man im Trocki nur, wenn man nicht zu viel Wärme ( Schweiß) produziert.
    Also bewege dich nicht und du kannst den Frack drunter anziehen.[emoji12]

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Ich leider auch;-) mein nächster wird deshalb sicher mit membran


    Auch von Dryfashion gibt's Modelle mit Membran und welche ohne. Zum Segeln finde ich so einen Anzug super,
    da bewegt man sich ja aber auch kaum (je nach Segelklasse und im Verhältnis zum surfen) und ein Trockenneo hat eben auch auf einem Segelboot zu viele
    potentielle Gefahrenquellen. Ein Trockenanzug ist meist schon sehr robust.


    Das mit dem atmungsaktiv funktioniert ja aber auch nur bei sehr niedrigen Aussentemperaturen, bzw. bei einem recht großen Delta aussen - innen.


    Das ist wie bei den tollen atmungsaktiven xytex Jacken, wenns mal regnet werden sie undicht und schwitzen tut man trotzdem wie in nem Friesennerz.


    Grüße
    teenie

  • Ihr seid ja überraschenderweise alle echt irgendwie doch recht negativ gegenüber so einem Trocki ...


    Ich finde den echt klasse - mal abgesehen von der Optik eines Formel-1-Mechanikeroveralls.:) Echter Komfort beim An- und Ausziehen, super Tragekomfort und Bewegungsfreiheit, kaum wirkliches Auskühlen, naturgegebener Auftrieb beim Wasserstart .... ich hatte mich halt nur gewundert, dass man doch etwas feucht aus dem Anzug steigt. Aber da ich generell nicht viel schwitze (vielleicht bewege ich mich beim Surfen auch zu wenig?!?), ist das immer noch deutlich angenehmer, als in dem nassen, engen und dicken Neo. Vor allem, da dieser an den ersten kalten Wochenenden vor dem zweiten mal anziehen kaum wieder trocken zu bekommen ist. Und bei 5 Grad in einen nassen Neo zu steigen, hat mich noch nie wirklich begeistert. Ich musste mich echt überwinden, jetzt bei über 20 Grad wieder auf den Trockenanzug zu verichten. Aber Pfingsten bietet mir ja noch eine Chance ... :D


    In diesem Sinne, schöne Woche !


    LG
    Dirk


  • Moin,


    Geschmacksfrage. Ich bin ja ein von Natur aus ungeschickter Mensch, wenn was passieren kann passiert es - mir.
    Also liege ich im Wasser und das Teil ist undicht oder wird undicht. Das sieht dann schnell ganz böse aus, gerade wenns kalt ist.
    Ebenso ist längeres Schwimmen auch mit viel stärkerem Auskühlen als mit einem dicken Neo verbunden. Es gibt ja keine Isolationsschicht.


    Die Vorteile die Du beschreibst sind aber natürlich ebenso ein Argument. Z.B. beim SUPen im Winter ist so ein Trockenanzug perfekt...
    Obwohl, dann habe ich ein aufblasbares und genau mir wird der Einzige Ausreißer geliefert mit Verarbeitungsmangel also Loch drin ... :tongue:


    Grüße
    teenie

  • Ich hatte früher mal so ein Mittelding:


    „Ronny Rollover“ oder so ähnlich hieß das. Über einen Long John zog man einen weiten 2,5 mm Neopren-Trocken-Pullover,
    (drunter je nach Bedarf noch Kleidung) und rollte das ganze wasserdicht in eine Bauchmanschette ein.


    War mir sympathischer als ein Komplett-Strampler, vor allem beim Paddeln im Wasser mit den Beinen.


    irgendwann nach 25 Jahren haben die Gummimanschetten die Grätsche gemacht, den Long John habe ich
    heute noch...

  • Ich habe auch einen Dry Fashion. Das Teil ist grundsätzlich super. Du bekommst Wasser rein, wenn du vorher die Luft aus dem Anzug nicht ganz entfernt hast. Dazu gehst du ins Wasser, tauchst bis knapp zum Hals unter und steckst dann einen Finger in die Halsöffnung, sodass die restliche Luft entweichen kann. Tust du das nicht, passiert das eben beim ersten unfreiwilligen Wasserkontakt und dort, wo die Luft austritt, kommt auch etwas Wasser rein. Die meiste Flüssigkeit im Anzug ist aber tatsächlich Schweiß.

  • wichtig ist der sinnvolle schichtaufbau der funktionskleidung unter dem trocki, die feuchtigkeit muss von der haut weg. bei vielschwitzern ist da natürlich schnell ende gelände. luft entfernen wie von uri beschrieben ist wichtig nicht nur wegen möglichem wassereintritt, sondern weil man sonst gegebenenfalls schwimmt wie ne boje, im schlimmsten fall kieloben mit der luft in den beinen. das schwimmen ist sowieso ein großer nachteil, daher sind die tüten für brandung gerade mit strömung meiner erfahrung nach eher ungeeignet. man kommt einfach nicht vom fleck und so ist das material schnell mal weg...