Wie kann man die optimalste Finne ermitteln?

  • Hallo Experts,


    angenommen, ich habe in meinem Surfbag eine ganze Palette mit Slalomfinnen so zwischen 36 cm bis 46 cm liegen.
    Alles gleicher Hersteller, gleiche Form, nur eben verschiedene Längen.
    Weiter angenommen, ich hätte gar keine Ahnung, welche Länge zu meinem Board (hier als Beispiel ein 120 l Freraceboard und ein 8,2er Segel) empfohlen wird und ich müsste nur durch Versuche feststellen, welche Größe am besten für mein Segel und Board passt.


    OK, man nimmt sich erst mal irgend ne mittlere Größe, fährt damit ein paar Schläge und findet ... passt nicht schlecht, kein Spinout, Halsen gehen auch ordentlich. Und jetzt? Ist das schon das Optimum?
    Jetzt nimmt man sich z. B. ne größere Finne, vielleicht eine zu große Finne. Wie macht sich eine zu große Finne bemerkbar? Wie merke ich, dass die Finne zu groß ist?
    Die gleiche Frage zu einer zu kleinen Finne. Wie macht sich die bemerkbar? Nur durch Spinout?
    Welche Fahreindrücke helfen mir, die optimalste Finne aus den vorhandenen zu finden?


    Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu hören.


    Gruß
    geko1

  • Aloha.
    Bin zwar kein Experte, aber eine zu große Finne erzeugt aufkentertendenzen. Sie hebelt dir die luvseite des boards hoch und du musst höllisch gegentreten um keinen abflug zu machen. Bei mir paart sich das aufkentern dann, wenn ich es durch gegenlatschen nicht stoppen kann, gerne mit dem auffieren des segels, einem nett anzusehenden wheely und dann mit einem brachialen abgang...dafür gibt es dann zwar applaus vom strand, der machts aber irgendwie nie wieder gut...
    Zu klein gleitet nicht an und schmiert beim angleiten dann weg, wenn man mit dem hinteren fuß nicht vorsichtig ist, und läuft auch schlecht höhe...

  • Im Slalombereich ist die Finne optimal, wenn du das Board frei "auf der Finne fliegen" lassen kannst, die Fuhre einigermaßen unter Kontrolle halten kannst und diesen Zustand des frei gleitens auch längerfrisitg aufrechterhalten kannst, ohne Druck aus dem Segel/von der Finne nehmen zu müssen. Bei Kontrollproblemen in Richtung Wheelie/Tailwalk ist die Finne zu groß, wenn das Board nicht richtig frei läuft ist sie zu klein. Da gibt es zwa noch ein paar mehr Parameter, die das beeinflussen, und das ist auch bei unterschiedlichen Bedingungn immer anders. Siehe dazu auch den Slalom Trimmguide, den ein freundlichen Forenuser mal zusammengetragen hat: http://www.surf-forum.com/attachment.php?attachmentid=18827&d=1399964567


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Wenn man bei GPS Speedsurfing schaut,sieht man wie schnell, Brettmarke, Segel, Revier ,Windstärke und Richtung, Gewicht des Surfers usw. Jetzt schätze ich
    einfach mein Können ein,sagen wir mal 35 km/h -Suche mir die Seit raus und sehe welche Finnen da in dem Bereich verwendet werden, Vergleichst Du jetzt
    20 oder 30 Ergebnisse so hast Du brauchbare Aussagen. Wolfgang

  • Volumen ist egal, es ist die Boardbreite wichtig.
    Bei 8,2 würde ich was zwischen 40 und 44 cm fahren! Da 120l Brett ;-) also so 70 bis 78 cm breite.


    Lessacher, hoffe ich kann jetzt an Wochenende deine 42ziger testen .
    Wenn der Wind nicht weiter abnimmt, wird es Südstrand ;-)

  • Immer wieder durchprobieren. Vincent Langer sagte mal in einem Interview, er sei ein Slalom Board über 4 Jahre lang gefahren weil er endlich eine sehr gut passenden Finne gefunden hatte.


    Die eigentliche Frage ist ja bereits genau beantwortet.
    DAvon abgesehen, ich fahre ja den f-race 120 seit seiner Geburtsstunde.


    Hier mal ein Vergleich der Finnentypen bzw. Längen, alle mit 6,9 bis 8,5qm Segel in Wulfen gefahren.


    Hurricane SR6 M- 40, ca 32 kts Topspeed erreicht.
    passt richtig gut. Die Power passt sehr gut zum Charakter vom Board. Schön viel "Drehmoment" die Kombi. Ist besonders auch für Kabbel hilfreich finde ich.


    Hurricane SS2 38cm, Das höhere Speedpotentiel kann man rausfahren, manchmal. 33 kts geschafft.
    passt zwar gut, macht aber eher nur in guten Glattwasserbedingungen Sinn finde ich. Vielleicht besser größer wählen als 38. (?)


    Tectonics Goldwing 36 - knapp 33kts.
    Wenig Lift, wäre in Kabbel nix. Wird zwar schnell ist aber nicht so angenehm zu fahren wie SS2 von Hurricane...fand ich.

    C-fins S4.1 S- 38
    Finne der Wahl um bei Starkwind schnell zu werden. Fliegen lassen erfordert aber, mächtig überpowert zu sein....


    C-fins S4.1 S-- 40
    Aha Erlebnis..... Super viel Lift, aber kontrollierbar.

    Nach dem Surfen ist vor dem Surfen

    3 Mal editiert, zuletzt von Terence ()

  • Hallo


    und vielen Dank an alle, die sich die Mühe einer Antwort gemacht haben!


    Ich habe das jetzt so verstanden: Nimm eine möglichst große Finne, aber nur bis zu der Größe, die Du noch sicher beherrschen kannst. Das heisst, sich beim Ausprobieren in Richtung kleiner und kleiner zu bewegen, macht nicht wirklich Sinn.


    Da ich meinen F-Race 120 erst seit kurzem besitze, habe ich noch nicht allzuviel testen können.
    Ausprobiert habe ich bisher die C-Fins S4.2.1 in 38 cm. Allerdings habe ich dabei ein 6,5er Segel benutzt. Mein nächstgrößeres 8,2er war für mich (76kg) bei den sehr böigen Bedingungen leider nicht beherrschbar. Aber die Kombi hat mir trotzdem gut gefallen. Nur etwas mehr Lift hätte es haben können.
    Bei nächster Gelegenheit werde ich die mitgelieferte Finne SLG 42 cm mit dem 8,2er testen.
    Zur Verfügung hätte ich noch eine C-Fins S4.1 in 44 cm, aber die würde mich wahrscheinlich aushebeln. Ausprobieren werde ich diese aber trotzdem. Man muss ja Erfahrungen sammeln, auch wenn sie schmerzhaft sind :).


    geko1

  • Wie merke ich, dass die Finne zu groß ist?
    Die gleiche Frage zu einer zu kleinen Finne. Wie macht sich die bemerkbar? Nur durch Spinout?
    Welche Fahreindrücke helfen mir, die optimalste Finne aus den vorhandenen zu finden?


    Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu hören.


    Gruß
    geko1


    Welche Erwartung hast du an deine Kombi?
    Oder welche Eigenschaft deiner Kombi möchtest du für dich etwas herausheben?


    Wenn man nur auf die Tips hören würde welche Finne ist schnell (was heißt dann überhaupt schnell, oft wird ein Topspeed gemeint den das Revier oder auch der Surfer gar nicht nutzen können).Zuallerst vergiss GPS und auch die Vergleiche auf der genannten Speedseite!
    Um Finnen und ihre Eigenschaften zu bestimmen muß ich direkte Vergleichfahrten mit Freunden machen.
    Und zwar in verschiedene Windbereichen die ich mit der Kombi nutzen möchte.


    Und da stellt man sehr schnell fest es gibt nicht "die" Finne.


    Anderer wichtige Punkt wie fühle ich mich mit einer Finne. Auch das ist ein entscheidener Punkt. Nur wenn ich mich wirklich sicher und wohl fühle nutze ich das Potenzial.
    Ich habe manche Finne gleich als schlecht(für mich ) abgetan obwohl sie in Vergleichsfahrten dann zeigte das mein Urteil ungerecht war. Gekauft bzw behalten hätte ich sie trotzdem nicht.

  • Genau so sehe ich es auch. Niemand kann dir sagen: „Nimm die Finne, die passt heute am besten.“


    Es kommt drauf an, ob man es auf Top-Speed, auf entspanntes Surfen, auf Manöver oder eine
    Mischung aus allem abgesehen hat. Je nach Strömung/Wellenverhältnissen sieht es wieder anders
    aus.


    Ich habe wenige Finnen, nutze im Grunde nur zwei. Man fährt eh nur selten die optimale Finnen/Board/Segel
    Kombination. Einfach, weil der Wind und die Wellen keine 2 Minuten lang konstant sind.


    (Extrembeispiel letzte Woche am Comer See: Weite Teile waren Flaute, max. 1 Bft., und an einzelnen Stellen
    hat der Wind das flache Wasser so mitgerissen, dass 2 Meter hohe Föntänen über das Wasser flogen, orkanartig
    mit mind. 9 Bft.)


    Man fährt deshalb meist einen Kompromiss aus „zu klein“ und „zu groß“.

  • Tachchen,
    ein 120er Freeride oder Freeraceboard kannst du auf jeden Fall mit deiner C-Fins S4.1 in 44 cm probieren.
    Sie wird vielleicht zu groß wirken und nicht den optimalen Speed ermöglichen, aber aushebeln wird sie dich eher weniger (sie hovert dich eher richtig schön) - richtige Fahrtechnik vorausgesetzt. Körperspannung - Hüfte nach außen und hinten (um nur eines zu nennen) .....
    Probiere es - mit dem 8er Segel wird es eine über einen breiten Wind-/Einsatzbereich tolle Finne sein (ich meine jetzt für den engagierter Freerider/SL-Piloten)
    Tschüss

  • Tachchen,
    ein 120er Freeride oder Freeraceboard kannst du auf jeden Fall mit deiner C-Fins S4.1 in 44 cm probieren.
    Sie wird vielleicht zu groß wirken und nicht den optimalen Speed ermöglichen, aber aushebeln wird sie dich eher weniger (sie hovert dich eher richtig schön) - richtige Fahrtechnik vorausgesetzt. Körperspannung - Hüfte nach außen und hinten (um nur eines zu nennen) .....
    Probiere es - mit dem 8er Segel wird es eine über einen breiten Wind-/Einsatzbereich tolle Finne sein (ich meine jetzt für den engagierter Freerider/SL-Piloten)
    Tschüss


    Ich habe sie gestern ausprobiert, bei ziemlich böigen Bedingungen mit nem 8,2er Hellcat.
    Und tatsächlich, es ist ihr nicht gelungen, mich abzuwerfen :)
    Im Ernst, da der Wind so ziemlich alles zu bieten hatte, war diese Finne gar keine schlechte Wahl. ich werde sie zukünftig wahrscheinlich aber vorrangig für Schwachwind einsetzen.
    Aber auch die nur 38 cm lange C-Fins S4.2.1 habe ich ausprobiert. Ich muss sagen, auch die erzeugt ordentlichen Lift.
    Nur einmal ist sie mir beim Angleiten kurz weggerutscht, war aber mein eigener Fehler, hab zuviel Querdruck gemacht.
    Aber während des Fahrens kein einziger Spin-Out.
    Ich werde jedenfalls wenn die Windbedingungen konstanter werden, noch weiter testen.
    Für die vielen Anregungen von Euch möchte ich mich hier nochmal herzlich bedanken.


    geko1