Zusammenhang Finnen-Outline und Einsatzgebiet

  • Okay, muss ja nicht Haihaut sein, aber was du geschrieben hast bzgl. der Oberfläche ist doch eigentlich nix anderes, oder?
    Wobei hier auch die Frage wäre ob man nicht das ganze Board damit einsprüht. Vor kurzen habe ich noch gelesen, dass ein paar holländische Speeder ihre Boards mit irgendeeinem Wachs an der Gleitfläche behandelt haben, geht ja eigentlich in die selbe Richtung.


    Aber wie sieht das denn in der Praxis aus, enstehen nicht die meisten Verwirbelungen genau an der Box? Ist das nicht ein Ansatzpunkt wo es vielleicht noch am meisten Potential gibt?
    Der einzige Ansatz der mir dazu sofort einfällt ist der Cut Out z.B. bei Wolfgangs Duo Cut Finnen, aber dieser hat ja eigentlich einen anderen Hintergrund.


    Pat


    Wir behandeln die Boardunterseite mit Polierpaste, mir welcher man auch Kratzer rausbekommt bzw. die schwarzen Streifen.
    Man merkt einen DEUTLICHEN unterschied der Oberflächenstruktur.
    Auch bilden wir uns ein, das es wirkt:redface:, dauert zwar ne Zeit, is aber gut.

  • Nun ja, ob es wirklich wirkt kann man im Prinzip eh nur durch Vergleichsfahrten herausfinden. Das man mit der Hand einen Unterschied merkt ist klar ;)
    Ich könnte mir schon vorstellen, dass es was verändert.
    Übrigens du hast hiermit dann im Prinzip auch Wolfgang mit seinem Material zugestimmt, was ihm bisher angeblich noch keiner glauben wollte ;)
    Polierpaste enthält häufug auch Graphit usw. also das was Boogie verwendet und das von Wolfgang dürfte auch nicht viel anders sein...




    Was meinst du eigentlich mit dauert seine Zeit; das Polieren?

  • Nur mal so als Anregung: Skis fahren bei warmen Temperaturen auch auf Wasser. Der Belag hat für solche feuchten Bedingungen eine tiefe Struktur, sogar wesentlich tiefer als mit der von Wolfgang erwähnten 120er Körnung. OK, eine so tiefe Struktur will niemand in einem Surfboard oder einer Finne haben und ob es hier unbedingt so tief sein muß, sei mal dahingestellt.
    Was aber total easy machbar ist, ist der Wachsauftrag. Und jetzt kommt's: nicht das in fast 99% der Fälle verwendete Hydrocarbonwachs mit dem Bügeleisen aufbringen (beim PE-Skibelag wird nicht AUF sondern IN den Belag hineingewachst), sondern das wirklich billige :D:D:D Fluor-Wachs. Und das gibt's als Spray. Das ist noch billiger.:cry: Wenn man einen Ski ganz normal mit dem Bügeleisen einwachst und zum Test mal die hintere Hälfte mit einem Fluorwachs behandelt, dann glaubt man es fast gar nicht wie riesig der Unterschied ist. Wenn man einen Tropfen Wasser über den Belag rinnen lässt. Zuerst rinnt er gemächlich nach Unten und wird am Fluorwachs dann deutlichst schneller.
    BTW Nanowachse gibt's hier natürlich auch schon, nicht nur für die Autopolitur. Dzt. sind aber die Fluorwachse besser.
    Für die (angeschliffene) Brettunterseite sicher eine Möglichkeit. Für die Finne, hm, ev. auch.


    Just my 2 cents


    Sepp

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Okay, ich wusste wirklich nicht worauf du dich bezogen hattest.


    Sehr spannend übrigens; oder ich bin zu doof das richtig zu verstehen:
    Doc und p51 haben irgendwie ganz andere Ansichten, oder? Die Erläuterung bzgl. Skier ist übrigens in der Tat interessant. Wobei man hier vielleicht dazu sagen sollte, das es m.W. sogar bei dem Wachs für Nassschnee noch verschiedene Mischungen gibt in Abh. der Temperatur.

  • Ja, beim normalen Wachs zum Einbügeln gibt's ganz grob mal 4 Temperaturbereiche. Bei den Fluorwachsen eigentlich nur 2. Über und unter Null Grad. Wobei unter Null Grad nur "Profis" das Fluor verwenden. Der Effekt ist einfach bei niedrigen Temperaturen wesentlich geringer, da hier eine Art Misch-Reibung Wasser und direktem Schneekontakt herrscht. Und nicht vergessen: ohne Strukur (=Schleifriefen in Längrichtung) nützt das ganze Fluor nichts. Als wie Doci schreibt, Finger weg von der Polierpaste.


    Der Renner müßte doch eine bereits werksmäßig fluorinierte aufklebbare Haihaut sein.....;)


    So schaut z. B. eine feine bis mittlere Struktur aus:

    Dateien

    • struktur.jpg

      (2,97 kB, 25 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

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  • Okay, so in etwa hatte ich das auch im Kopf...


    Mit der Struktur hast du natürlich gerade im Bezug auf Skier vollkommen recht. Aber die gewinnt ja auch umso mehr an Bedeutung 1. je breiter die Skier und 2. je nasser der Schnee. Ich wage fast zu behauten bei nicht Carvingskiern oder reinen Downhillskiers ohne Tallierung sogar noch entscheidender als bei herkömmlichen Carvern.


    Ich wüsste auf Anhieb nicht, warum man beim Board zwangsläufig auch eine derartige Struktur bräuchte. Vorteilhaft ja, aber m.E. nicht zwingend, da das Board auf dem Wasser gleitet und somit nicht auf ein festes Medium gedrückt wird.


    Optimal wäre in der Tat Wachs kombiniert mit Struktur, das dürfte aber wohl am einfachsten bei der Finne umgesetzt werden können...worum es hier ja auch eigentlich geht!

  • Hat schon mal jemand beim Surfen mit Nanotechnologie gearbeitet???
    Es gibt ja auch zb. wasserabweisende Jacken etc. die man mit ein Spray einsprüht, das im Nanobereich (ich sag mal als Aussenstehender:Nadelförmige Berge hat), auf denen sich das wasser gar nciht anhaften kann.


    Ps. bei unserer orginal HSE24 paste fliest das Wasser auch ab wie nichts.

  • Pat520i,
    klaro, so eine tiefe Struktur wie bei den Skiern wahrscheinlich nicht. Schon eher die wesentlich feinere Struktur wie sie Wolfgang mit einer 120er Körnung machte.


    However, wir "nicht-über-45-Knoten-im-Kanal-Surfer" werden solche Mittelchen wahrscheinlich gar nicht merken. Aber es könnte den Unterschied zwischen 49,9 und 50,01 Knoten ausmachen.


    olivombagsti,
    ein Aufsprühen dieses Nanotec-Zeuges ist mit Sicherheit wesentlich billiger als Fluor. Und wer weiß, vielleicht sogar besser. Die Haltbarkeit ist aber auch hier sicher ein Thema. Eben öfters einsprühen. Eine Verschlechterung ist mit Sicherheit nicht zu erwarten. Wenn die Oberfläche angeschliffen ist.


    Sepp

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  • Mit dem lohnen oder nicht sprichts du genau das an, was ich vor 10Post oder so mal geschrieben habe.


    Manche Sachen sind vielleicht wirklich fraglich, ich möchte aber hier nix bewerten, denn ich weis nicht welcher Aspekt wieviel Einfluss hat. Vieles könnte man bestimmt durchrechnen, aber ob sich das lohnt...
    Wenn es wirklich nur marginale Unterschiede sind, wäre es m.M. nach wirklich sinnvoll mal an den Übergang von Board zu Finne zu gehen, es sei denn mich überzeugt jemand davon, dass dort alles "easy" ist ;)


    Grundsätzlich scheint ja die 120er Körnung von Wolfgang zu funktionieren. Zum einen glaube ich ihm das und zum anderen klingt das für mich plausibel.
    Auch hier ist natürlich die Frage wie gross wie Wirkung ist, vor allem wenn man bedenkt, dass die Fläche der Finne ja recht klein ist. Betrachtet man aber das gesamte Board, so bin ich mir nicht sicher, dass die Wirkung so ganz klein ist, wie du schreibst.
    Gerade wenn man die Skier im Hinterkopf behält; dort ist die Wirkung von frisch präparierten (sprich gewachsten) ja wirklich sensationell. Ich würde da ohne Probleme von 10-20km/h sprechen!


    Kleine Andekdote dazu, wen es interessiert:
    Ich musste letzten Winter mein Maul mal wieder etwas zu weit aufreißen und habe meine Skier noch komplett präparieren lassen bevor ich am nächsten Tag auf die Streif bin, die noch mehr oder minder in Rennzustand war....oh man, da hab ich echt kurz überlegt ob es so clever war die Skier zu wachsen....egal war geil und ich bin gut runtergekommen....ich würds wieder so machen ;)

  • Tja, auf einer worldcup-mäßig präparierten Piste ist es meistens total wurscht wie die Ski präpariert sind :D:D Wenn Du da einmal im Rutschen bist, dann rutschst Du. Spinout von Oben bis Unten.

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • So nun wieder mal zur Sache!Wasser sollte nicht abperlen,
    sondern abfließen. Ist das so? Ich nehme am liebsten Trennwachs und poliere es. Wasser bleibt dann in relativ
    kleinen Perlen (waagrecht) drauf liegen. Perlen sind bis 3mm
    hoch. Geh ich dann kreisförmig mit Scotchband drüber,
    werden Perlen größer, Dicke bleibt. Da die Finne aber im
    Wasser ist, wie steht es dann mit dem perlen, ergeben die
    hohen Perlen, in der Einheit etwas das im ganzen gesehen, durch die Fläche und Dicke guten Halt gibt, aber bremst.?
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang !


    Das Wasser auf der Oberfläche der Finne oder des Surfboards sollte auf gar keinen Fall abperlen!!! denn das ist ein Zeichen einer Abstoßung des Wassers. Die Oberfläche stößt das Wasser ab und das erfolgt auch beim Fahren, die Grenzschicht löst sich sehr leicht von der umspülten Oberfläche und wir haben eine wunderschöne Ablöseblase. Die Reibung an der Oberfläche wird zwar geringer, aber der Profilwiderstand kann sich um 100% vergrößern. Den vorderen Teil des Profils bis zur dicksten Stelle kannst du glatt machen, dort bleibt die Grenzschicht (bei geeignetem Profil) immer laminar (beschleunigte Strömung = Druckabfall), dann sollte der Umschlag auf turbulent erfolgen, damit die Grenzschicht den Druckanstieg hinter der dicksten Stelle bewältigen kann ohne Ablösungen, ein Turbulator muß also etwas vor dem Umschlagpunkt liegen.
    Eine laminare Grenzschicht hat nur ca 10-20% der Reibung einer turbulenten Strömung, man versucht also, die laminare Grenzschicht möglichst weit bis hinten an das Profil zu retten, ohne das es zu Ablösungen kommt.
    Deshalb die Versuche mit den hydrophilen (wasserliebenden) Oberflächen, hier klebt die erste Wasserschicht an der umströmten Oberfläche und löst sich nicht so leicht ab, eben wie beim Delfin usw. Kennzeichen einer hydrophilen Oberfläche ist ein komplettes Verlaufen des Wassertropfens, er bildet eine dünne Schicht und keinen Tropfen. Bei Spüli wird das durch eine Reduzierung der Oberflächenspannung des Wassers erreicht, aber du kannst ja nicht einen Hektoliter Spüli in Strand Horst reinpumpen. Also musst du die GFK Oberfläche der Finne so behandeln, das sie Wasser mag und der Tropfen schön verläuft.
    Fett, Wachs, Öl usw. sind also völlig unbrauchbar, so genannte nano-Beschichtungen meistens auch, ein normaler ?Regattaschliff? mit 400 Sandpapier oder gebürstete Oberflächen zeigen gute Ansätze, normale Schmierseife wirkt gut und ist leider sofort wieder ab im Wasser, wer kennt so ein Schmierseifenzeug, das im Wasser länger hält?

  • Golfballdellen,ab der dicksten Stelle nach hinten,müßten das
    Ablösen reduzieren. Würden die Dellen bremsen?
    Wolfgang


    Durch die Golfballdellen an der Finne wird schon frühzeitig eine turbulente Strömung erzwungen, sprich eine größere Reynoldszahl. Damit müsste auch das Ablösegebiet kleiner werden und somit der Widerstandsbeiwert reduziert werden. Eigentlich müsste man so eher Geschwindigkeit gewinnen als verlieren.


    Viele Grüße


    Manuel