Die nächste PWA Posse?
Gibt es ein abgesprochenes Spiel bei den PWA Slalom Regeln zwischen Starboard/Severne, Fanatic/North, JP/Neil Pryde gegen die Marke PATRIK?
Wie seht ihr das?
Im Jahr 2007 hat Shaper Patrik Diethelm die verstellbaren Cutout-Platten entwickelt um die Tiefe bei den Heck-Ausschnitten zu regulieren und das Brett noch besser an die Bedingungen anpassen zu können. Diese Idee wurde erst von der Firma F2 genutzt und seit 2010 auch für seine eigene Marke PATRIK. Damit man nicht nur die Ausschnitttiefe einstellen kann wurden die Platten auch individuell zugeschnitten und in der Grösse verändert. Über Jahre wurde dies an nationalen und internationalen Wettkämpfen angewendet und hat nicht gegen Regel verstossen.
Im Laufe der letzten Saison und vor allem beim letzten PWA Anlass auf Sylt haben sich ein paar Fahrer der Konkurrenzmarken gegen dieses System gewehrt und bei der Jury Protest eingelegt. Obwohl es nicht gegen die Regeln verstösst und schon seit 8 Jahren angewendet wird, hatte die Jury entschieden, dass alle Fahrer welche dieses System an den Bretter haben, nur die original Zubehör Teile zur Einstellung benutzen dürfen.
In den nächsten Wochen wurden von der PWA zusätzliche Regeln ausgearbeitet und von den PWA Management Board Mitgliedern Svein Rasmussen (Starboard/Severne), Craig Gertenbach (Boards & More Fanatic/North), Martin Brandner (NeilPryde Group JP), Iballa Moreno (Starboard/Severne), Klaas Voget (Fanatic/North) und Graham Ezzy (Tabou/Ezzy) angenommen und vom Vorsitzenden Jimmy Diaz (Starboard/North Sails) und Vize Präsident Phil McGain abgesegnet.
Diese zusätzlichen Regeln wurden am 14.Dezember zwei Stunden vor Anmeldeschluss herausgegeben und zwingen alle Marken welche solche Systeme nutzen, die Details anzumelden.
Da seit einigen Jahren ausser der Marke PATRIK keine andere Marke dieses System anwendet fühlen sich die Geschäftspartner Karin Jaggi und Patrik Diethelm regelrecht hintergangen.
Karin Jaggi: Ich selber war einige Jahre in diesem Vorstand und schon damals habe ich mich oft gegen die "Markenentscheidungen" gewehrt. PWA ist eine Fahrergemeinschaft und die Entscheidungen des Vorstandes müssen zum wohl des Sports und den Fahrern gelten was meiner Meinung nach hier nicht der Fall ist. Es scheint als hätten die Marken erst jetzt Verstanden was Patrik schon seit 8 Jahren erkannt und bis heute angewendet hat. Ein Grundstein in jedem Sport ist es die Regeln zu kennen und in einigen Sportarten wie zum Beispiel Yachtsegeln oder One-Design-Windsurfen werden die Regeln auswendig gelernt und es wird zum Beispiel mit den Vortrittsregeln versucht den Gegner in eine schlechte Ausgangslage zu bringen was über den Sieg und Niederlage entscheiden kann. Auch in der Formel 1 gibt es Regeln und das Team welche auch die Lücken kennt kann einen besseren Rennwagen entwickeln und einen Vorteil genießen. Patrik kennt die Regeln und hat seine Entwicklung darauf basiert und alles rechtzeitig vor Anmeldeschluss abgegeben. Erst im Nachhinein und nur 2 Stunden vor Anmeldeschluss wurden diese zusätzlichen Regeln versendet und es ist klar das unser Entwicklungsprozess nicht auf das eingestellt war und wir nun ein Kompromiss eingehen müssen was den Einsatzbereich unserer Slalom Bretter einschränkt und wir diesen Vorteil nicht mehr geniessen können.
Patrik Diethelm: Es ist nichts Neues das die grossen Marken immer wieder versuchen alles so zu steuern das es ihnen zu Gunsten kommt aber das sie sich nun zusammen tun und die internationalen Weltcup Regeln ändern und 2 Stunden vor Anmeldeschluss heraus schicken ist ein wahrer Schock für mich. Es zeigt einfach das wahre Gesicht der Geschäftsführer und wie sie ihre Marke führen und da spielen Gesetze oft weniger eine Rolle. Da einige der Angehörige dieses Vorstands auch Freunde von uns sind bin ich über deren Entscheidung um so mehr bitter enttäuscht aber auch das zeigt das sie einfach von ihren Sponsoren wie Marionetten gesteuert werden. Die zusätzlichen Regeln hindern mich nicht und ich habe schon wieder neue Ideen um es machbar zu machen aber dafür brauche ich nicht nur neues Budget sondern auch Zeit für die Entwicklung und Abänderung und Anpassung aller Bretter. Unser Entwicklungszyklus ist ca 6 Monate und dann noch mal 6 Monate bis die neuen Formen und die daraus entstehenden Produktionsbretter gebaut und verschickt werden können. Es ist klar das wir ab Datum der Regeländerung erst ein Jahr später für die neue Anmeldung bereit sind. Im jetzigen Fall ist das aber nicht mehr möglich und entweder wir geben uns geschlagen und unsere Bretter haben nicht den Einsatzbereich den sie haben könnten oder wir kämpfen ums Recht und hinterfragen uns ob es gesetzlich gesehen überhaupt legal ist so eine Absprache unter den Konkurrenzmarken zu treffen vor allem wenn es im Zusammenhang mit den internationalen Weltcup Regeln steht.