Surfen neu erlernen, neue Freeride Brettgeneration

  • Hallo,
    nach langjähriger Surfpause habe ich mir einen JP Magic Ride 132 angeschafft. Laut Werbeversprechen ja so einfach zu fahren,
    von wegen!
    Die erste Woche mit jeden Tag 5er Wind und Brandung stellte mich vor wahre Herausforderungen.
    Auf den neuen breiten Brettern (84cm breit) gehts nur mit aktiven Angleitversuchen, selbst der Wasserstart war früher mit den alten längeren Brettern anders. Das Brett drehte so oft ungewollt in den Wind. Es war nur Kampf, machte keinen Spaß.
    In der aktuellen Surf Zeitung ist auf Seite 82 ist genau dieses beschrieben (leider erst nach meinem Urlaub gelesen), man muss umdenken und eine andere Technik anwenden, quasi die Fahrtechnik neu erlernen.
    Zudem sollte der Gabelbaum sehr hoch gefahren werden mit Druck auf den Mastfuß sowie einer andereren Körperstellung und Belastung.
    Das alles wollte ich eigentlich garnicht, sondern passives Angleiten und einfach nur Spaß haben.
    Man rät mir nun, den Magic Ride zu tauschen, gegen einen JP X-Cite plus 145.
    Könnt Ihr mir Tips geben, ob dies wirklich die Lösung ist. Ist der X-Cite der letztendlich ja nur 12 cm länger, 7cm schmaler und 13 Liter mehr Volumen hat, so anders zu benutzen, in Etwa wie früher. Oder gibts andere Alternativen?
    Die Profis unter Euch werden sicherlich schmunzeln und den Kopf schütteln, aber so ist es mir halt ergangen.


    Über Mitteilungen/Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

  • Hmm .. 5er Wind und aktives Angleiten? Bei 5er Wind bin ich in 1 Sekunde im Gleiten, kaum dass
    ich oben auf dem Brett bin --- egal, welches Brett. :confused:


    Vielleicht kamen die Probleme von der Brandung? Hast du das ganze auch mal in weniger
    welligem Gebiet versucht?


    Ich würde den Gabelbaum erst mal nicht höher anbringen als gewohnt. Was bist du bisher
    gefahren? Bist du früher mit Brandung und 5 Bft. gut klargekommen? Kann mir nicht recht
    vorstellen, dass es auf dem JP schwieriger sein soll.


    Das Einzige, wo ich mit kürzerem Brett im Vergleich zu früher mehr Probleme habe, ist,
    in die hintere Schlaufen zu kommen, das Beschleunigen ging früher gemächlicher vor sich
    und ich hatte mehr Zeit.


    Vielleicht waren die Bedingungen für den Umstieg nicht ideal. Ich würde dem Brett noch
    mal eine Chance geben. :)

  • Die Frage ist auch was du wiegst. Bei oberen 5 Bft. fahre ich 86 ltr. Tabou 3s mit, ich glaube, 59 cm breite. Bei unteren 5 Bft. 107 liter mit 64 cm Breite. Ich wiege etwa 70 kg. Ich hätte das aber auch so gefahren als ich noch 84 Kg. hatte. Vielleicht ist das Board viel zu groß. Hast dir ein Board mit viel Volumen gekauft um Sicherheit zu haben. Allerdings zählt die Breite heute mehr als das Volumen. Mit som Schinken hätte ich bei Welle auch Probleme das zu kontrollieren. Es sei denn du wiegst über 100 Kg.

  • Wie lange war denn deine Pause und welches Board hattest du davor? Und wo bist du damit gesurft?


    Ich denke, 5 Bft. und Brandung sind zum Wiedereinstieg ein schwieriges Revier. Und für diese Verhältnisse ist dein neues Board sicher nicht ideal.


    Dennoch ist mir nicht ganz klar, warum du wie von dir beschrieben so vieles glaubst neu lernen zu müssen. Passives Angleiten sollte mit deinem neuen Board z.B. null Problem sein, dafür ist es eigentlich genau gemacht. Und auch die andere Stellung auf dem neuen Board solltest du relativ schnell finden können.


    Ich habe mich in den 90ern nach ein paar Jahren Surfpause vom uralten Klepper S2 auf den F2 umgestellt - ohne größere Probleme, die größte Umstellung war das leichtere seitliche Kippeln. Dann auf den JP, null Probleme.


    Mein Tip wäre, die nächsten Versuche auf einem Flachwasserrevier zu machen, dann siehst du weiter. Wahrscheinlichhast du dann - ggf. mit ein paar Tips - kein größeres Problem mehr. In der Brandung wird es immer schwieriger sein mit solchen Boards, aber das reine Surfen ist dann nicht das Problem.
    Die Alternative X-Cite Ride Plus 145 würde m.E. in einem Brandungsrevier auch nur wenig nutzen. Im Flachwasser vielleicht die Umstellung etwas vereinfachen, aber ob du das dort überhaupt brauchst, weißt du erst, wenn du es mit dem Magic Ride dort probiert hast.


    HL, du schaffst das schon, ist bis jetzt jedem gelungen - Wolfman

  • hi chuiserjm,
    das ist exakt die erfahrung die ich letztes jahr bei vielen verleihstationen gemacht habe und surfern die dort auf diesen modernen breiten boards rausgegangen sind. die meisten kamen sofort zurück und wollten danach etwas anderes (i.d.r. ältere leihboards mit eher klassischen shapes). die boards fahren sich wohl nur total easy, wenn man nicht schlanke und längere boards von früher gewohnt ist.
    da du auch von brandung schreibst, macht es das ganze nicht wirklich besser. ich bin der ansicht, da haben diese breiten brettchen aber so rein gar nichts verloren.
    alternativ könntest du falls im shop angeboten auch gegen einen fanatic hawk 124 tauschen, das board ist nur 70 breit und kommt wohl dem was du bei 5 bft brauchst am nächsten.
    der hawk ist ein absolut klasse board für flottes cruisen und echt schöne klassische manöver.
    aktuell fällt mir bei jp nur der allride ein, aber der ist nur mit 116 litern zu haben.
    und ja, wenn man einen breiten shape fährt, dann "MUSS" die gabel hoch, sonst eierst du nur rum.
    jj

  • Diese Erfahrung machen auch Leute ohne Pause, die ihr altes Material lange genutzt haben. Daher ist neu eben nicht immer besser.
    Da ich diese breiten Flunder nicht mag bleibe ich bei LORCH, da sind die Bord etwas länger und schmaler und trotzdem Konkurrenz fähig für Freizeit Surfer. Wenn Du bei den breiten Bord das Modell wechselt verbrennt Du Geld ohne echte
    Verbesserung in Deine Richtung
    VG Gerhart

  • Ich bin gerade auf moderne Boards umgestiegen allerdings ist das bei meinen Boards nicht so dramatisch.
    Tabou 3s 2014 86 ltr. 59.5 cm.
    Tabou 3 s 2014 106 ltr. 64 cm.
    Vorher hatte ich Mistral Flow aus 2000 auch 86 und 107 ltr.
    Bei den Boardbreiten lässt sich noch alles normal fahren ausser das man in Halsen bei Tabou 3s106 ltr das Schothorn tief nehmen muss damit das Board dreht. Ich mag nicht mehr zurück zu dem alten Zeug. Viel fehlerverzeihender und bei Starkwind viel besser kontrollierbar als das alte Zeug mit plattem Unterbodenshape. Der kleine Tabou ist sehr einfach zu halsen und bei Hack kontrolliert. Der 106 gleitet super früh und dreht auch fein. Größere Boards werde ich nicht fahren. Da habe ich keinen Bock drauf. Und auf eine 75 oder 80 cm Treibinsel stehe ich jetzt auch nicht so. Bin aber auch kein 3 Bft Leichtwindritter. Unter 4 Bft. bleib ich an Land. Will meinen dass die neuen breiteren Boards schon gut sind. Aber bei Brandung mit einem 85 cm Board kann nicht so funktionieren

  • Falsches Revier,evl.zu grosses board,gleich mit Welle und fünfer Wind zum lernen ? Welche Segelgrösse willst du fahren ? Wie viel wiegst du ? Würde höchstens 20 Liter mehr Volumen als dein Körpergewicht benutzen,du solltest dann aber möglichst auch wasserstart können .Kannst du evl.in einer verleihstation etwas kleineres testen ?

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



    :47:

    Einmal editiert, zuletzt von sittinggun ()

  • Aloha. Auf jeden fall mal an nem tag mit nur 4bft und möglichst wenig dünung probieren und mit nem 8ter segel.
    Nach ein paar schlägen kommt best. Das "ah-ha" gefühl. Für gute 5bft. Würde ich aber auch nen kleineres brett so mit knapp 70er breite (beim neuen design so 110-115 l) nehmen oder eben was klassischeres (hawk/shark/ oder xcite oder oder oder). Das bringt dann wahrscheinlich mehr freude...

  • -----> 20 Liter mehr Volumen als dein Körpergewicht benutzen
    -----> 8 m2



    viell. cruiste er mit einem Oldie früher etwas herum, wie viell sein Name verrät, und sollte erst einmal echter Fortgeschrittener werden ( http://educatium.de/windsurfen/ ) oder Ihr geht alle von Stehrevieren aus


    ich sehe selten 140 l-Fahrer mit hoher Geschwindigkeit über das Meer heizen ...

  • Nun, ich war durchaus schon bei 5-6 Bft mit 5,8 oder 6,4 oder 7 qm und Wind zwischen sideshore und onshore mit meinen beiden Boards auf dem Meer unterwegs. Das Problem dabei ist nicht das Gleiten draußen (obwohl auch das natürlich bei mehr Wellen und mehr Tempo immer schwieriger wird), sondern vom Strand aus durch die brechenden Wellen raus zu kommen. Geht also schon ... aber du hast auch recht, solange wir nicht wissen, wie cruiserjm surfen konnte/kann, ist guter Rat im Detail nicht wirklich möglich.
    Ich denke, der beste Rat generell war der oben, es erst mal ohne Welle zu versuchen. Da kann er sich auf das Surfen konzentrieren und verschiedene Stellungen auf dem Board, verschiedene Gabelbaumpositionen usw. ausprobieren.


    HL - Wolfman

  • Da hast du sicher recht. Ab einer bestimmten Größe der Brecher ist wohl für jeden Schluß. Die jeweilige Grenze ist dabei natürlich unterschiedlich und hängt wohl von Boardgröße, Boardbreite, individuellem Können (also auch Übung) und ein wenig vom Glück ab (wann trifft man auf welchen Brecher). Wobei es beim Letzten auch darauf ankommt, wie schnell man am Ufer loskommt - je länger man braucht, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass einen ein blöder Brecher wieder abwirft (und also wieder: Können, Board).


    HL - Wolfman

  • Auf welchem Revier der TO surfte, schreibt er nicht. Meine Erfahrung mit (subjektiv) größerer Brandung, die mich teils vor Probleme stellte, stammt von der spanischen Atlantikküste und vom Gargano. An der deutschen oder holländischen Nordseeküste hätte es mir nach allem, was ich dort gesehen habe, ohne zu surfen, teilweise ähnlich gehen können. Hängt letztlich von Windstärke und -richtung ab. Nicht von D, I oder ES, denke ich.


    HL - Wolfman

  • wir erlebten ca. 2008 auf Sylt einen einzigen großen Shorebreak, über den die Colgate/Jever-Wettkampfdamen noch nicht einmal kamen - sie lösten das dann anders :)

    am selben Tag wollte ein sehr erfahrener Surfer eine temporäre Lücke nutzen (Trecker) und hatte plötzlich 2 kürzere Masten...


    und alles nur wegen eines einzigen Shorebreaks vor Westerland

  • Würde gerne für den Threadersteller eine kleine Lanze brechen.

    In den letzten 35 Jahren habe ich viele Bretter fahren dürfen, die laut Marketing soo viel besser waren als alles zuvor.

    Manches ist einfach nur künstlicher Hype, um neue Produkte zu promoten.

    Bei klassischen Shapes auf die sich der TE bezieht, brauchte es im Wesentlichen horizontale Kräfte am Gabelbaum, um ein Brett auf neutralem/halbwind Kurs zu halten. Sogenannte "Downforce war nicht vonnöten.

    Mit den neunen Shapes ist die Downforce ein zwingender Bestandteil der Fahrtechnik (geworden), daher ist auch eine Umstellung notwendig. Gut oder schlecht aber das sind die Fakten.

    Ein höher montierter Gabelbaum hilft "automatisch", dass mehr Kräfte nach unten in den Mastfuss geleitet werden, was dem ungewollten Anluven entgegenwirkt. Auch der Abstand vom Brettmittelpunkt ist ein weiterer Grund dafür.


    Wem diese Fahrweise nicht behakt, sollte sich nach eher klassischen Shapes (Lorch) umschauen oder eben nach einem gebrauchten Brett, das schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.


    Sunzi.

  • und immer wieder die Gabelbaumhöhe ...


    mein Trapez sitzt eher etwas tiefer, um den sensiblen Rücken zu schonen , die Tampen sind damit etwas länger, Armlänge locker,


    ich würde gerne diesen Dauertipp testen, aber dann stehe ich nicht mehr mit den Füßen auf dem Board, fühle mich quasi aufgeknöpft. Wie soll das gehen ?