Peter Volwater

  • Hi Wolfman,
    im Großen und Ganzen stimme ich dir zu. Aber du benutzt einen falschen Begriff. Es gibt halt kein Unterbewusstsein. Dieses Wort beinhaltet, dass es einem bewusst ist ist, weshalb man sich so oder so verhält. Tatsächlich spielen sich diese Dinge im Unbewussten ab. Ziel der Therapie ist es also, sich seinen unbewussten Verhaltensmustern bewusst zu werden.
    Gruß
    Rolf

  • der verlinkte song ist aber eher witzig-ironisch gemeint und deshalb ziemlich weit am Thema vorbei
    ich gehe mal von falsch verstanden aus, sonst wärs ja unglaublich pietätlos und empathiebefreit, das hier zu bringen

  • ne eben nicht. Ich hab es schon öfter erlebt, daß Sachen, die eigentlich unheimlich Spaß machen - wenn ich sie professionell betrieb und zuviel davon gemacht habe - ins totale Gegenteil umgeschlagen sind. Das macht es besonders teuflisch, damit klarzukommen.
    Als Profi ist es nämlich so, daß es irgendwann anfängt, dich zu langweilen, was du machst. Gleichzeitig bleibt es aber in schwierigen Branchen wie z.B. Kunst und Sport genauso anstrengend. Auch und vor allem geistig ! Diese Kombination aus Anstrengung und Langeweile ist das Tödliche. Irgendwann ist es soweit, daß das, was du vorher geliebt hast, dich nur noch anekelt.

  • Ergänzung zum Text von GER !
    ... und dann fragt man sich, was man ausser dem machen / arbeiten kann, was man bislang immer gemacht hat (windsurfen) und wie die Perspektiven auf lange Sicht sind (vor allem, wenn die Surfkariere sehr lang war und man nichts anderes nebenher gelernt hat) Nicht jeder hat das Glück & die Kraft, es dann einem Jason Polakow, Robby Naish, Björn D., Andy Laufer und einigen Anderen, nachzueifern und dann auch weiterhin erfolgreich zu sein.
    Genau diese Zukunftsangst kann dann ein Auslöser für die Krankheit und deren Folgen sein.

  • Alle sagen da immer, es sei eine Krankheit.


    Natürlich diagnostizieren Ärzte immer gerne eine Krankheit, denn dann sind sie zuständig und die Krankenkasse muß zahlen.


    Vielleicht ist es ganz anders rum:


    Wer mit 40 Jahren die letzten 25 Jahre ein "Traumleben" als Surfer mit guten Erfolgen geführt hat, und der jetzt merkt, daß die Leistungskurve deutlich nach unten geht, der könnte sich durchaus überlegen, ob er die nächsten 40 Jahre auch noch braucht.
    Keine wirklichen Erfolgserlebnisse mehr, Sponsorensuche erfolglos, geregelte Arbeitszeit droht oh je, Stress mit der Lebenspartnerin, Achillessehne reißt, Opa sitzt sabbernd im Sessel.....


    Reizt einen das wirklich oder kann man sagen: ich habe das beste Leben gelebt, das ich mir je vorstellen konnte, und nun ist eben gut.


    Wird jeder Psychologe sofort als krankhaft diagnostiziern, kann aber auch eine wohlüberlegte und tabufreie Entscheidung sein.


    Wie schon gesagt, kann so sein, Lebensführung und Zeitpunkt legen das nahe, kann natürlich auch eine echte Krankheit sein, wo man eine Pille einwirft und es wird besser (jedenfalls wenn man dran glaubt).



    By the way - man geht davon aus, daß ca 20% aller unerklärlichen Autounfälle (er kam ohne Fremdeinwirkungen von der Strasse ab und prallte genau gegen den dicksten Baum) eigentlich nur getarnte Selbsttötungen sind. Aber Autounfall ist eben gesellschaftlich anerkannt und kein Tabu! Alles nur Tarnung wegen dem Geschwätz der Nachbarn.


    Das Thema um Leben und Tod ist sehr komplex, es ist schade um jeden, der geht.
    Kritik ist da überhaupt nicht angebracht und Mitgefühl nutzt danach auch nicht mehr, jeder sollte sich selbst mal vor den Spiegel stellen und die richtigen, wichtigen Fragen stellen


    meint


    Dr. Spin Out

  • "wo man eine Pille einwirft und es wird besser (jedenfalls wenn man dran glaubt). "


    hmm - das ist nicht richtig. Eine wirksame Medizin wirkt, ob du dran glaubst oder nicht. Mehr noch - sie wirkt auch, wenn du nicht dran glaubst (gab es mehrere Studien in den letzten Jahren in der Onkologie zu).


    Medikament helfen bei Depressionen (wie bei jeder Krankheit natürlich nicht in 100%) - aber wer jemals in seinem Familien- oder Bekanntenkreis die Stimmungsaufhellende Wirkung dieser Medikamente (ja cave - das kann auch zu schlimmen Forlgen wiederum führen - daher einige dieser Behandlungen nur stationär) erlebt hat - wird das nicht mehr sagen: psychatrie (denn die verschreiben dann im Notfall die medikamentöse Therapie meist) rettet Leben.


    Depression ist eine echte Krankheit, die auch gegenüber einer "Gemütsverstimmung", Melancholie et et. (inzwischen auch im Nachweis von Neurotransmittern et et.) abgrenzen lässt. Über Auslöser wird seit Jahren gestritten (sicher ist: Genetik, Lebensumstände, Erkrankungen et et.).


    Sie kann jeden treffen - jederzeit - egal wie intelligent er ist (wie meine Mutter), egal wie gut er auf diesem Gebiet ausgebildet wurde (wie Kollegen), egal wie psychisch stark er ist (wie die Frau meines besten Freundes, die soviel Katastrophien in ihrem Leben gemanagt hatte) ...