Wasserstart - Shothorn säuft immer ab

  • Hallo,
    wenn ich versuche, das Rigg für den Wasserstart frei zu kriegen, passiert es mir leider oft, dass das Schothorn absäuft und der Wind es dann senkrecht ins Wasser drückt.
    Ich habe dann versucht, den Mast nur wenige Zentimeter übers Wasser zu heben, damit der Wind drunter kann. Wenn ich stehen kann und bei Glattwasser ist das kein Problem. Bin ich schwimmend und es ist etwas Kabbelwelle, klappt es dann doch nicht.
    Wie kann ich das besser machen? Oder ist die Gabel doof und hat immer Wasser im Rohr?
    Viele Grüße
    Gugu

  • Zunächst musst du das Vorliek aus dem Wasser bekommen. Je schwerer das Segel, desto weiter oben am Mast musst du drücken um es heraus zu bekommen. Wenn das Vorliek nicht mehr im Wasser klebt, oder gar nicht erst drin war, was oft genug vorkommt, das Schothorn aber im Wasser hängt, wie es dein Problem ist, musst du das Material etwas drehen und dich am Mast in Richtung Gabel bewegen.
    Wenn der Wind dann im rechten Winkel auf den Mast bzw. das Vorliek trifft, packst du den Mast mit beiden Händen direkt oberhalb der Gabel und ziehst den Mast richtig mit Geschwindigkeit zu dir heran und knapp über deinem Kopf hinweg. Das Schothorn bekommt dabei eine Anströmung wie eine Tragfläche und wird hoch gedrückt. Evtl. musst du den Vorgang mehrfach wiederholen, bis das Schothorn komplett frei kommt und der Wind das Segel trägt.

  • ...alles richtig, aber um es etwas detailierter zu beschreiben:
    Wenn Du im Wasser liegst, treibst Du. Hebst Du nur den Mast an, zieht es durch die Strömung (Du bewegst Dich ja nach Lee) das Schothorn ins Wasser. Du muss also beim Anheben INTENSIV nach Luv schwimmen bis das komplette Rigg frei ist. Bei kleinen Wavesegeln ziehst Du den Mast zum Wind easy über den Kopf zum Wind. Bei einem großem Lappen kann es notwendig sein, das Vorliek mit beiden Händen zu liften. Bei Racesegeln u.U. am Top beginnen und sich bis zur Gabel runterarbeiten - aber dabei immer nach Luv schwimmen!

  • Moin,


    ist im Prinzip alles gsagt. Du darfst das Rigg erst hochliften, wenn das Schothorn frei ist. Frei bekommst du es durch kreisartige Bewegung in den Wind durch schwimmen oder
    eben knapp über den Kopf drehen.
    Je nach Segelgröße oder Windstärke geht das leichter oder schwerer. Ich habe diese Probleme tatsächlich auch ab und zu, immer nur mit großen Riggs bzw. wenig Wind. Bei den kleinen und bei viel Wind geht das einfach fluffiger.


    Grüße
    teenie

  • Starte einfach oberhalb der Gabel am Mast. Je mehr wind/ weniger freies schothorn desto weiter oben. Ist das top aus dem Wasser langsam bis zur Gabel vorarbeiten. Dabei das Brett etwas in den wind drehen. Geht mit Auftriebsweste deutlich einfacher

  • Vielen dank für die Erklärungen und Tipps. Schwimmen und kreisförmige Bewegung hat geholfen. Bei 16 knapp haben dann ne Hand voll Wasserstarts geklappt - wobei es ja auch noch andere klippen zu meistern gibt. ...

  • Gestern lag ich bei 4-5BFT mit Wadenkrampf im Bach, da hab ich das Schwimmend auch nicht lösen können. Ich hab dann fast am Masttopp angepackt, das Material trieb etwas nach Lee und es lies sich lupfen. Dann den Mast runter hangeln bis ich die Gabel in der Hand hatte. nun konnte ich mich vom Segel tragen lassen. Aufs Bord bin ich wegen dem Krampf erstmal nicht gekommen. Ich konnte mich so in Wasserstart-Grundposition erstmal etwas ausruhen bis ich die Haxe aufs Board schwingen konnte.

  • Jaja...der wasserstart...sicher das spaßigste manöver beim Windsurfen...spaßmaximation hat man bei wenig wind dafür dünung und lappen über 8qm...hammer..das ist so schön da will man eigentlich gar nicht mehr aufs Brett. ..

  • Ja so isses...aber du hast ja einen guten weg gefunden...

  • Hauptfehler Nr.1:
    Das Segel wird nicht über den Kopf gezogen sondern hochgedrückt


    Hauptfehler Nr. 2:
    Der Wasserstart-Schüler kann das Material nicht im Schwimmen nur mit dem Segel ausrichten. (Analog Beachstart). Versuche mal am Strand mit dem Segel in der Hand das Board einmal um sich selbst zu drehen (vorwärts gehen, rechts, links, zurück). Eigne dir dieses Gefühl an!!


    Hauptfehler Nr. 3:
    Der Schüler weiss nicht, wo der "sweet spot" ist, das heisst, gerade genug Druck um dich hoch- aber nicht rüberzuziehen und kann im Falle einer Böe nicht schnell genug reagieren (entweder anluven oder auffieren).

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Im Prinzip wurde alles schon gesagt. Ein kleiner Tip für Wasserstart-Neulinge.
    Macht Euch am hinteren Gabelbaumholm eine Rohrisolierung aus dem Baumarkt dran. Das hilft auf jeden Fall ein wenig, damit das Schothorn leichter aus dem Wasser kommt. Wenn der Wasserstart dann gut klappt, kann man die Auftriebshilfen wieder abbauen.