Was passiert bei zu großer Finne?

  • moin,


    bei dem gerade zurückliegenden Surftrip hatte ich mit unerwartet viel Wind zu tun und aufgrund eines Diebstahls keine kleineren Finnen zur Hand.


    Board: Twinser Custom ca. 250 x 65 cm, 114 Liter, monokonkav
    Finnen: Surfline Munich Twinstyle 2x 31 cm
    Segel: Severne Gator 4,2 und 5,0.
    Ich: Abtropfgewicht 83-84 kg.


    Das Board ist vielleicht nicht das allerschnellste im Endspeed, aber es ist bei Mittelwind verdammt schnell und beschleunigt auch extrem schnell bis ca. 50 km/h. Hab teilweise schon Mühe, noch rechtzeitig in die Schaufen zu kommen. Zum Vergleich gefahrene Serien-Freerider/mover kommen mir da fast wie Zeitlupe vor.


    Klar ist die Kombi nicht mehr perfekt, aber mehr als 1 Board kann ich für mich nicht mitnehmen und normalerweise verlangen die Verhältnisse am Spot auch eher 6-7,5 m², die harmonieren auch mit den beiden 31ern wunderprächtig.


    Mein Empfinden: Normalerweise ist der Twinser auch in etwas kabbeligerem Wasser sehr laufruhig und leicht kontrollierbar. In der o.g. Kombi hatte ich bei kabbeligen Bedingungen aber oft das Gefühl, die Kontrolle nicht mehr wirklich zu haben, teils war das Board mehr in der Luft als auf dem Wasser, dabei kann ich gar nicht springen :eek:
    Ich musste echt alle Körperspannung und allen Mut zusammenkratzen, um dennoch dichtzunehmen.


    Frage: Seht Ihr dieses Verhalten eher begründet durch


    - zu großes Board für die Verhältnisse bzw. zu kleines Segel für's Board?
    - Zu große Finnen für's Segel?
    - ich bin ein Weichei?


    Wie gesagt, ich brauche ein Allroundboard für so ziemlich alle Flach-/Kabbelbedingungen. Macht die Finnengröße wirklich sooo viel aus?


    Vielen Dank


    Michael

  • Moin,


    würde ich gerne mal fahren, Dein Board.


    Ich sage mal so, ich fahre einen 111er Offroad mit 68iger Breite mit dem 6er Segel mit 1(!) 30iger Finne.


    Neben der Weichei, besser mangelnde Erfahrung, sehe ich da das größte Potential. Klar nen kleineres Board ist bei solchen Bedingungen besser.
    Ich persönlich bevorzuge eher ein größeres Board, dafür aber kleinere Segel am Binnensee.


    Was du nicht genannt hast, hast du noch diese alte Gabel mit orangenem Gripp? Ist die nicht aus Alu? Alu wird mit der Zeit weich. Vielleicht wäre da ein Update hilfreich, auch wenn das 4,2er naturgemäss eine eher kleine Gabelbaumlänge hat.


    Aber zu Starkwind gehört auch Erfahrung, die Strömung am Segel reisst auch eher mal ab und daher macht man auch selbst viel Unruhe, Böen lesen hilft ebenfalls die Entspannung bei solchen Bedingungen zu erhöhen...


    Grüße
    teenie

  • Und bei Kontrollproblemen bei Hack immer Gabel runter und Mastfuß vor, das hilft auch enorm dabei, das Board aufm Wasser zu halten. Auf keinen Fall das Segel übertrimmen, dann wird alles nur unerträglich zappelig.


    Dei beschriebenen Symptome würde ich aber auf eine Zusammenspiel aus zu viel Finne und zu viel Board schieben, evtl auch noch nicht passender Trimm. Sicherlich wäre es hilfreich gewesen, da kleinere Finnen zu nehmen, das nimmt dem Board auf jeden Fall ein wenig die Tendenz, das Wasser verlassen zu wollen.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Brett für 4,2 qm meine ich zu groß.
    Kleiner als 5 qm würde ich damit nicht fahren.


    Board ist doch eher was für den mittleren Windbereich.
    Von 6 qm ab würde ich lieber ein Brett mit 85l fahren.


    Die Finnen waren wohl etwas zu groß aber das sehe ich zweitrangig.
    Als allrounder aber auch nicht verkehrt. 4-6 BFT

  • Danke für die Hinweise!


    @ teenie: Alle Masten sind 100%er Carbon, beide verwendeten Gabeln ebenfalls Carbon - alleine schon wegen des Gewichts beim Flugtransport. Der orangene Grip kam letztes Jahr erst nachträglich drauf - Totti sei Dank. ;)


    Ich denke daß ich den Trimm der beiden Gators ganz gut im Griff habe. Da ich eher selten kleine Segel fahre und die nervösen kleinen nicht besonders mag, gefallen mit die Gatoren gerade wegen ihrer Gutmütigkeit recht gut.


    Ein kleineres Board zusätzlich ist leider keine Option, da ich ausschließlich per Flieger zum Surfen komme und da ist unser Gewichtsbudget völlig ausgereizt. Und wenn ich meiner Liebsten dann 114 Liter unter die Füße schnallen würde statt ihres Futura 133, wäre wohl ein nervöses Board mein geringstes Problem.:bonk:
    Wenn ich den 114er durch 85 Liter ersetzen würde, würde ein Großteil meiner Surfzeit komplett ausfallen.


    Die Boards sind also fix und in der Regel passen sie ja auch perfekt. Es geht also im Prinzip um Maßnahmen, wie ohne Mehrgewicht (2 Finnen würden gerade noch gehen) die Fuhre unter Ausnahmebedingungen noch halbwegs Spaß macht.


    Die Gabel hatte ich dabei schon recht tief, Mastfuß nach vorne probiere ich mal, den hatte ich immer genau in der Mitte. Klaus Jocham hatte mir für die kleinen Segel die Twinstyle 22 cm empfohlen, aber die sind wie gesagt auf Aruba geklaut worden, ohne daß ich sie groß gefahren bin :) Die Frage ist ob es lohnt, sich nochmal ein Pärchen zuzulegen.
    Experimente mit den leichten Rake 30 in 25 cm waren nicht so der Bringer, seien es 2 reguläre Rake 30 (eine Seite unglaublich gut, dafür die andere unfahrbar), 2 spiegelbildliche Rake 30 (naja) und 2 spiegelbildliche Rake 30 mit zugespachtelten boardnahen Konkaven.

    Harzige Grüße, Michael

    Einmal editiert, zuletzt von mikisb ()

  • Hi Wolfgang,


    Sagt Klaus Jocham auch. Deine Rake 30 sind ja schon recht dünn, die spiegelbildlichen, boardnah verspachtelten gehen ja auch schon, sind aber noch nicht optimal und overall schlechter als die Twinstyle 31. Vermutlich habe ich aber auch das Profil beim Ausfüllen der Konkaven nicht sauber hinbekommen.
    Wenn Du eine Alternative für mich hast - nehme ich gerne :)


    edit: zu den Bildern: Sehe ich das richtig - dünnes Profil und ohne Konkaven????? <sabber>

    Harzige Grüße, Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von mikisb ()

  • und welche Größe würdest Du für 4,2 und 5,0 bei einem 65 breiten Board empfehlen?
    Prioritäten sind aher Laufruhe, Angleiten und Höhelaufen, nicht Vmax.
    Benötige Powerbox. Bei Rake und Tiefe verlasse ich mich da ganz auf Dich.

  • au weia, so schnell traue ich mich nicht :redface:
    Du hast eine PM :)

  • Klar doch, habe doch auch immer fleißig Feedback geschrieben ;)

  • Hallo Michael !


    Da haben wir beide ja mit der Rake 30 im Twinser die gleichen Erfahrungen gemacht, mir hatte Wolfgang auch 2 spiegelbildliche Rake 30 für meinen madd 112 gemacht. Bin ich auch nicht wirklich glücklich mit geworden.


    Ich habe auch heute noch zwei madd in 162 und 136 und einen Lorch Custom Twinser/Quad mit ca. 120 ltr und 66 Breite. Normales Unterwasserschiff, also nicht monokonkav.


    Sowohl in meinem madd 112 wie auch in dem Nachfolger Lorch Custom fahre ich als Standard-Finnen die Lessacher weed wave in G 10 mit Tiefgang 23 und 21 cm, auch wenn gar kein Seegras weit und breit zu sehen ist! Durch den starken Rake von 45 Grad twisten diese Finnen unter Last leicht und sind wesentlich angenehmer zu fahren wie baugleiche Carbonfinnen von Wolfgang, die sind mir zu hart.
    Angleiten und Höhelaufen sind mit dieser Finnenkombination problemlos, Spinout gibt es nicht mehr und die Wendigkeit des Boards wird in keinster Weise behindert.


    Ich fahre den Lorch mit:
    Segel 6,9 - Finne wave weed 25
    Segel 6,0 - Finne wave weed 23
    Segel 5,3 - Finne wave weed 21


    Ab Segel 4,7 nehme ich ein kleineres Board, wäre aber mit dem Lorch noch fahrbar, solange man nicht total überpowert ist.


    Also mein Tip: kleinere Finnen z.B. wave weed 21 und dein Board sollte auch mit 5,0 noch super fahrbar sein :D und mit 4,2 dann wohl eher im Grenzbereich operieren.


    kleiner Hinweis: die Finnen gibt es nicht in orange!!!

  • @ Dr. Spin Out: Danke für Deine Ergfahrung, ich denke, da sollte ich mich dranhängen. :keks:[/QUOTE]


    kleiner Hinweis: die Finnen gibt es nicht in orange!!!


    Aaach - kein Problem - ein paar Töpfchen der entsprecheden Farbe habe ich hier immer rumstehen :D

  • ich fahre mit 73kg mein 115er Madd gerne mit den 23 und 26er Originalfinnen von Hifly mit segeln 5,8 und 7qm
    für Wave (ebenfalls mit o.g. Segeln)habe ich auch schon 2 normale pummelige alte "21er Wavefinnen druntergschraubt
    als ich mein 8er Cannonball noch hatte, habe ich 2 normale billige 31er Slalomfinnen benutzt

  • ich fahre mit 73kg mein 115er Madd gerne mit den 23 und 26er Originalfinnen von Hifly mit segeln 5,8 und 7qm
    für Wave (ebenfalls mit o.g. Segeln)habe ich auch schon 2 normale pummelige alte "21er Wavefinnen druntergschraubt
    als ich mein 8er Cannonball noch hatte, habe ich 2 normale billige 31er Slalomfinnen benutzt


    Die Originalfinnen vom Madd sind sehr gut auf diese Boards abgestimmt, sie haben aber vergleichsweise sehr schlanke Profile.
    Nimmt man Finnen mit "normalen" Profilen, kann das sehr schnell zu Problemen führen, weil die luvseitige Finne dann gerne Luft vom Rail her ansaugt.
    Speziell die Rake 30 vom Wolfgang ist bekannt dafür, daß sie mit sehr wenig Fläche, also kleine Finne, trotzdem sehr große Segelkräfte kompensieren kann.
    Das wird ihr beim Twinser zum Verhängnis, da ist sie dann zu dicht am Rail.


    Ich hatte auch mal den madd 115 und wollte ihn gleich wieder verkaufen, da er auch mit der besten mir bekannten Anti-Spinout-Finne, das ist die Chamäleon 24, da war er fast unfahrbar. Erst der Wechsel zu den Originalfinnen brachte dann den Durchbruch, das war ein völlig anderes Brett.


    Also bei Twinser immer auf relativ schlanke Profile achten, die Speedfinnen von Wolfgang liegen ja auch in dieser Richtung.

  • Was mich dann verwirrt: Ist die Wave Weed von Wolfgang nicht relativ dick im Profil? Wäre eine verschlankte G10 Wave Weed optimal?