Mastbruch?

  • Ich war mal am Gardasee, und da waren die Segel in solchen Ständern. Der Wind hat sich gedreht und ein Mast hat gekracht, nur so vom Wind.
    Der Besitzer hat blöd geschaut, als er kam und gesagt, das es ein 100% carbon-Mast war.

  • Passiert bei 100%-Masten auch schon mal durch Rumliegenlassen des aufgebauten und gespannten Riggs in der Sonne.

  • Leon Jamaer sind wohl gerade in Tenerifa ca.5 Masten in wenigen Tagen gebrochen. Einer davon im Heat bei einer Backlooplandung. Vermutung von Ben Proffitt: Alle Masten waren in einer Tasche und die hat beim Transport was abbekommen. Es war auch an anderer Stelle hier schon zu lesen, dass man hochprozentige Masten schonend behandeln sollte, weil sie eine gewisse Sprödheit aufweisen und so bei Schlägen etc. kleine verdeckte Risse bekommen können, die den Mast immer weiter schwächen.

  • Nicht richtig zusammen gesteckt!


    Der ist im oberen Viertel gebrochen!


    Ich denke nicht dass das etwas mit zusammenstecken zu tun hat.

  • Hi


    In der Regel, also 95% der Masten brechen wenige cm über der Gabel.
    Ich habe 3 Tops meiner gebrochenen 100% Masten im Keller stehen.


    Wenn ein Mast an einer anderen Stelle bricht war er dort entweder mechanisch beschädigt (da reicht schon eine kleine Schlagstelle von einem spitzen Stein) oder es bestand ein Fabrikationsfehler.


    Über der Gabel brechen die 100% Masten bei mir meist nach 4-5 Jahren weil der Mast dort in der Segelaussparung die meiste Sonne abbekommt und oft auch zusätzlich Scheuerstellen existieren.
    Carbon ist UV-empfindlich.
    Daher werden heute die meisten 100% CMasten an der Segelaussparung UV beständig überlaminiert.
    Formulasegel haben z.B. dort inzwischen Stofflappen die man mit einem Reißverschluss bis ganz an die Gabel verschließen kann.


    Ich persönlich kaufe nur noch Masten zwischen 75 und 90% Carbon.


    Robert


  • Ich persönlich kaufe nur noch Masten zwischen 75 und 90% Carbon.


    Robert


    Das hatte ich mir auch gedacht....nach 20 minuten segeln (neuer 80% carbon mast) kaputt....neue gehabt weil garantie.....und diese ist kaputt gegangen beim auf riggen. Segel kaputt und krieg wieder ein neue aber das vertrauen ist:mad:.

    Schreibe nicht so gut deutsch...........bin Holländer, sorry!

  • Hi
    .....Über der Gabel brechen die 100% Masten bei mir meist nach 4-5 Jahren weil der Mast dort in der Segelaussparung die meiste Sonne abbekommt und oft auch zusätzlich Scheuerstellen existieren.
    Carbon ist UV-empfindlich.
    Daher werden heute die meisten 100% CMasten an der Segelaussparung UV beständig überlaminiert.
    Formulasegel haben z.B. dort inzwischen Stofflappen die man mit einem Reißverschluss bis ganz an die Gabel verschließen kann.


    Diese Information halte ich für Unsinn. Die UV-Beständigkeit der Carbonfasern kann man in "Jahren" bemessen, die UV-Beständigkeit der Matrix ( Harz) ist wesentlich geringer. Die UV-Beständigkeit der Folie im Segel kann man in "Tagen" bemessen.


    Also am UV-Licht liegt es mit Sicherheit nicht, sonst würden ja auch alle Carbon-Gabelendstücke wegbrechen.


    Kritisch ist die Temperatur! Das verwendete Harz bei den Masten wird bei spätestens 60 Grad wieder weich und kann dann in der Druckphase die Fasern nicht mehr in Position halten. Der Mast staucht also etwas in dem Bereich, wo die höchsten Druckkräfte auftreten, eben an der Innenseite kurz über der Gabel, und dort bricht er dann. Diese Vorschädigung kann auch Tage vorher passiert sein, der Mast bricht Wochen später, wenn die Belastungsgrenze eben erreicht ist.


    Deshalb die weiße Folie auf dem Mastunterteil, der Verschluß der Masttaschenaussparung im Segel hat nur aerodramatische Gründe.


    Die "alten" Carbonmasten von vor 10-15 Jahren waren deutlich weniger bruchgefährdet wie heutige Masten, davor brachen sie auch reihenweise weg, weil man noch keine Ahnung von den Materialien hatte.
    Heute kennt man die Möglichkeiten der modernen Materialien, findet aber keine Firma, die sowas in der erforderlichen Qualität und zu erträglichen Preisen herstellen will.
    China ist billig, aber kompletter Müll. Amerika ist teuer und gut. Italien ist mal so mal so. Was ist eigentlich mit Finnland???


    Meine Erfahrungen: 15 Jahre alte North Excellerator sind alle abgebrochen, 10 Jahre alte NP Masten halten perfekt, 10 Jahre alter GUN (Italica) Mast hält perfekt, 4 Jahre alte North Masten brechen reihenweise ab, 3 Jahre alte Ezzy (USA) halten perfekt.


    Wer also meint, er müsse sich auf den Leichtbauwahn der 100% Masten einlassen, der sollte immer gleich ein paar Masten in Reserve dazukaufen, denn die Qualitätskontrolle macht heute leider der Kunde selbst


    meint


    Dr. Spin Out

  • Da muß ich widersprechen ,mein 4,80 er Ecellerator ist mein Mast mit den meisten Betriebsstunden.Damals ,vor Urzeiten ,auf der Boot günstig gekauft weil Top und Unterteil verschiedene Ser. Nr. haben.(Warscheinlich aus 2 mach 1 :-)) meist mit Gun TSD Race und später mit Severn Overdrive 8,5 2008 benutzt liegt er als eiserne Reserve im Wohnwagen am See. Es ist klar das man ihm die Biegekurve eines North S- Type nicht zumuten sollte .
    Gruß
    Windjammer


  • China ist billig, aber kompletter Müll. Amerika ist teuer und gut. Italien ist mal so mal so. Was ist eigentlich mit Finnland???


    Meine Erfahrungen: ..., 10 Jahre alter GUN (Italica) Mast hält perfekt, ..., 3 Jahre alte Ezzy (USA) halten perfekt.


    Man müßte wahrscheinlich 100 Masten 200 Tage im Jahr testen um aussagekräftige Ergebnisse zu haben. Aber trotzdem, sind meine Erfahrungen zu oben gleich. Nicht nur das, die Fahreigenschaften decken sich auch damit. Muß also nicht unbedingt brechen um zu merken, daß die China Masten keinen Spaß machen. Wer außer Ezzy ist noch Made in USA?

  • Man müßte wahrscheinlich 100 Masten 200 Tage im Jahr testen um aussagekräftige Ergebnisse zu haben. Aber trotzdem, sind meine Erfahrungen zu oben gleich. Nicht nur das, die Fahreigenschaften decken sich auch damit. Muß also nicht unbedingt brechen um zu merken, daß die China Masten keinen Spaß machen. Wer außer Ezzy ist noch Made in USA?


    Leider surfe ich nicht 100 Tage pro Jahr, sondern eher 20, aber meine Sailloft 100% Masten machen das seit gut 3 Jahren problemlos mit.


    Noch viel länger sind ein North Viper 75% und weitere Masten mit 40% im Einsatz, auch bei Welle, Hitze usw.



    Mein letzter Bruch war allerdings auch ein 100% Mast, damals noch ART, an der üblichen Stelle.


    Vielleicht wird bei dieser ganzen Mast Diskussion auch Materialfehler mit Fehlverhalten/Stürze verwechselt? Nach einem Unfall ist mein Auto auch kaputt.



    Gruß
    Gerhart

  • Und wenn der Mast auf dem Wasser bricht, kommt man dann noch zurück ans Ufer?


    Wenn der Mast bricht und du nicht gerade in einem Stehrevier unterwegs bist, dann bist du meist auf Hilfe angewiesen. Also andere Surfer auf dich aufmerksam machen und schauen, dass wer mit einem Boot dich reinholt. Die Möglichkeiten dafür würde ich immer so grob vor einer Surfsession checken, vor allem wenn ich in einem neuen Spot bin.


    Wenn du wirklich allein bist, hast du im Prinzip 2 Möglichkeiten: 1. bei moderaten Wind und Wellenbedingungen kannst du versuchen im Wasser abzuriggen, Segel zusammenrollen, alles längs auf Brett schnüren und Richtung Ufer paddeln. 2. bei heftigeren Bedingungen und weiten Entfernungen: Rigg erstmal aufgeben und mit dem Board paddeln. Dabei würde ich sogar eine provisorische Sicherungsleine zwischen Fußgelenk und Fußschlaufe anlegen, wenn du bei ordentlich Wind durch irgend einen blöden Zufall vom Brett fliegst holst du das sonst nicht mehr ein.


    Man unterschätzt generell die Entfernungen extrem, wenn man da paddeln soll. Auf alle Fälle Wind, Wellen und Strömungen beachten bei der Wahl des Weges zum Ufer, der direkte Weg ist da nicht immer der beste. Mir ist einmal der Mast in einem Stehrevier gebrochen, der Weg im oberschenkeltiefem Wasser (ca. 800 m) hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert.


    Grüssle Olli

  • Das klingt ja nicht so schön. Aber um so wichtiger, im Fall der Fälle zumindest schonmal was davon gehört zu haben. Einen Reservetrampen sollte ich mir mal an die Gabel machen.


  • Ein paar Hundert Meter durch kaltes Wasser hüfthohes Wasser laufen dauert über 1/2 Stunde, das kann schon zu Auskühlungen führen, habe ich am Ringköbing Fjord mit erlebt.
    Sebst dort hat das mit dem Umriggen im Wasser nicht geklappt.


    Daher spare ich bei Finnen und Masten dann doch lieber nicht und kaufe bewährte Marken, damit war ich in den letzten Jahren auf der sicheren Seite.


    Gruß
    Gerhart

  • Hallo Monster


    Zitat

    Das hatte ich mir auch gedacht....nach 20 minuten segeln (neuer 80% carbon mast) kaputt....neue gehabt weil garantie.....und diese ist kaputt gegangen beim auf riggen. Segel kaputt und krieg wieder ein neue aber das vertrauen ist.


    2 x selber Mast ist doch zweifelsfrei ein Fabrikationsfehler.
    Ansonsten....
    Nachdem dir das aber sicher nicht schon öfters mit anderen Masten passiert ist (hab so einen Bruch beim Aufbau auch schon beobachtet) sehe ich hier einen Fall eines Fabrikationsfehlers wenn ihn der Postbote oder Du ihn nicht schon vor dem ersten Aufbauen auf eine scharfe Kante oder spitzen Stein hast fallen lassen.
    Meine 75% Masten falten schon sein 6 und 8 Jahren, das hat bei mir noch kein einziger 100% C Mast ausgehalten. Sogar mein 90% Wave Mast hält schon stolze 7 Jahre.


    Ich vermute die letzte durchsichtige Glasfaserlage kommt bei den NICHT-100%-C-Masten außen auf den Mast, was die UV- und Oberflächenspannungs-Empfindlichkeit deutlich reduziert.
    Oder ganz außen kommt über den äußeren Glasfasermantel noch eine rein optische Carbonlage?


    Zitat

    Der ist im oberen Viertel gebrochen!


    Ich denke nicht dass das etwas mit zusammenstecken zu tun hat.


    Wenns oben Knackt (oder auch unterhalb der Gabel an der Latte) ist es meist eine Scheuerstelle von einem Camber. Oder eben auch eine Schlagstelle oder zuletzt und unwahrscheinlich ein Fabrikationsfehler, denn da oben ist die Spannung in der Mastoberfläche bei weitem nicht so groß. Je dünner der Durchmesser nach oben wird, je geringer wird die Oberflächenspannung, daher muss da fast schon sicher eine mechanische Vorschädigung vorliegen.


    Ach Herr Doktor

    Zitat

    Diese Information halte ich für Unsinn. Die UV-Beständigkeit der Carbonfasern kann man in "Jahren" bemessen, die UV-Beständigkeit der Matrix ( Harz) ist wesentlich geringer. Die UV-Beständigkeit der Folie im Segel kann man in "Tagen" bemessen.


    Also am UV-Licht liegt es mit Sicherheit nicht, sonst würden ja auch alle Carbon-Gabelendstücke wegbrechen.


    Kritisch ist die Temperatur! Das verwendete Harz bei den Masten wird bei spätestens 60 Grad wieder weich und kann dann in der Druckphase die Fasern nicht mehr in Position halten. Der Mast staucht also etwas in dem Bereich, wo die höchsten Druckkräfte auftreten, eben an der Innenseite kurz über der Gabel, und dort bricht er dann.


    Bevor du so unfreundliche Worte wie Unsinn in den Mund nimmst würde ich erstmal drüber nachdenken bevor ich die alten Argumente vom heißen Harz kopiere.


    In 90% der Fälle brechen die 100% C-Masten und nicht die 80%er 75%er oder gar 30%er.
    Nach dem aber alle das selbe thermoplastisch reagierende Harz verwenden unabhängig vom Carbonanteil bleibt dem gesunden Menschenverstand nur der logische Schluss, dass letztendlich doch wieder die Carbonfaser für die Empfindlichkeit maßgebend ist. Und das tritt eben in der Regel nicht am heißen ersten Tag, oder im ersten Jahr auf, wo der Mast genau so heiß wird wie nach Jahren, sondern meist nach 3-6 Jahren wenn die Carbonfaster (und natürlich auch das Harz) ausreichend UV geschädigt wurde.


    Ebenso unsinnig ist dein Argument mit den C-Gabeln, hier spielt die Hitze des Harzes bei dir plötzlich keine Rolle mehr, oder wie ;-)
    Die Gabeln brechen nur deshalb nicht so leicht weil das Ausmaß der Biegung unter Last nicht so groß ist und eine geringerer Rohrdurchmesser durch den geringeren Abstand zur neutralen Faser einen geringere Oberflächenspannung als im Mast verursacht.
    Das ist auch der Grund dass RMD Masten viel seltener Brechen als dicke Masten. Beim RMD wird die nötige Steifigkeit eben nicht durch den Durchmesser erreicht sondern durch die größere Wandstärke.
    Wenn ich deutlich mehr Lagen übereinander habe spielt eine Schädigung der obersten Lagen auch nicht die Rolle wie bei wenigen Lagen.


    Der Mast bricht nämlich nach der Schädigung nicht wegen dem angeblich großen Druck wie du schreibst, über der Gabel, sondern weil er dort schon sehr dick (hohe Oberflächenspannung) ist und eben die UV-Strahlung nur dort ungefiltert an den Mast kann.


    Abgesehen davon streite ich nicht ab, dass die hitzebedingte Aufweichung vom Harz bei den Schäden nicht auch eine große Rolle spielt.
    Trotzdem hat das weiche Harz in einem 50% C Mast nicht die verheerende Wirkung wie im 100% Mast, womit der Carbonanteil und dessen Schädigung der entscheidende Faktor bleibt.


    Robert


  • Abgesehen davon streite ich nicht ab, dass die hitzebedingte Aufweichung vom Harz bei den Schäden nicht auch eine große Rolle spielt.
    Trotzdem hat das weiche Harz in einem 50% C Mast nicht die verheerende Wirkung wie im 100% Mast, womit der Carbonanteil und dessen Schädigung der entscheidende Faktor bleibt.


    Ja, ich denke schon, dass man sagen kann, an heißen Tagen am Mittelmeer knackt ein 100% Mast leichter als an einem typischen Ostsee-Tag, Wärme scheint eine (entscheidende?) Rolle zu spielen.

  • H
    In 90% der Fälle brechen die 100% C-Masten und nicht die 80%er 75%er oder gar 30%er.


    Segel schon 27 jahr (wohne am IJselmeer so viele stunden) und noch nie ein mast gebrochen, mein 400, 430 und 40 sind 100% und dachte fur die sicherheit kauf ich mir die 490 modelle ein 80% mast....2 neuen gebrochen....jetzt wieder ein 100% 490, mal schauen ob das halt.

    Schreibe nicht so gut deutsch...........bin Holländer, sorry!