Basis Fragen

  • Hallo,
    ich möchte gerne einige Grundfragen geklärt haben, es geht dabei um Slalom Finnen.


    Wie wirkt sich die Härte der Finne aus (unterschied Weiche Finne zu einer Harten Finne)?
    Wie beeinflusst die Neigung das Fahrverhalten (Rake)?
    Unterschied zu gerundeter Spitze und gerader Spitze (Fahrtechnisch)?
    großer zu kleiner Fläche?
    aufgeraute Oberfläche zu spiegelglatter Oberfläche?


    Ich weiß, bestimmt ist die ein oder andere Frage schon irgendwo zu finden, aber bei so vielen Themen zu Finnen schwer zu finden. Bitte keine High End Erzählungen, sondern so, das es auch ein Normalo versteht


    Gruß Marcus

  • Ich habe früher mal mit einer Slalomfinne einen Fisch "geangelt". Bin bestimmt mit dem blinden Passagier einige Zeit gefahren ohne es zu merken :-)


    ??????? muss ich das jetzt verstehen, kapier ich was nicht????

  • Finnen bekommen seitlichen Druck auf Lee, wegen der Abdrift. Weiche biegen sich mehr als harte Finnen. Weiche haben mehr Biegung erzeugen
    durch dir Schrägfahrt mehr Lift. Brett wird hinten angehoben,so als ob eine leichtere Person draufsteht. Kann je nach Finne bis ca.30 kg ausmachen.
    Bei sehr schneller Fahrt kann so eine stark flexende Finne Kontrollporobleme machen. Da ist eine härtere Finne im Vorteil. Kleinere Finne hilft auch
    kontrollierter fahren zu können. Wasser start bei Wasserschi,flach gehaltener Schi geht viel eher hoch,entspricht weicher Finne. Schi bei
    Wasserstart steil gehalten geht schwer hoch,entspricht harter Finne.Wolfgang

  • Je weniger Rake desto empfindlicher reagiert eine Finne. Läuft aber besser Höhe. Je schräger die Finne wird, desto stabiler fährt sie.Läuft aber etwas weniger Höhe. Speed braucht Laufruhe ,also in etwa Rake 30°. 15° mag theoretisch schneller sein. Aber man kommt seltener an.Deswegen
    schräger,die verzeihen mehr. Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke für deine Infos, jetzt bin ich schon um einiges schlauer und habe mal ein kleines Grundwissen

  • Finnen bekommen seitlichen Druck auf Lee, wegen der Abdrift.


    Das ist so nicht richtig, Ursache und Wirkung beachten!
    Finnen sind auftriebswirksame Flächen. der Auftrieb wird einzig und allein benötigt um die Querkraft des Segels für eine saubere Geradeausfahrt zu kompensieren.
    Bei symmetrischer Profilierung einer Finne (der Normalfall!) benötigt eine Finne eine seitliche Anströmung (Anstellwinkel) um eine Auftriebskraft erzeugen zu können.
    Der Driftwinkel (Abdrift) ist daher eine Folge des benötigten Anstellwinkels bzw Auftriebs - und nicht umgekehrt.

    Weiche biegen sich mehr als harte Finnen. Weiche haben mehr Biegung erzeugen
    durch dir Schrägfahrt mehr Lift. Brett wird hinten angehoben,so als ob eine leichtere Person draufsteht. Kann je nach Finne bis ca.30 kg ausmachen.


    Prnizipiell richtig, wenn gleich die angegebene Grössenordnung viel zu hoch ist. Wir haben das hier schon mal überschlagsmässig ausgerechnet. Der durch die Finne (!) induzierte Lift am Heck eines Boards ist eher eine Zehnerpotenz kleiner. Das leuchtet schon alleine ein, wenn man weiss, dass die Gesamtkraft einer Finne je nach Wind, Segelfläche und Fahrergewicht im Bereich von 25 bis 40 Kg liegt.



    Bei sehr schneller Fahrt kann so eine stark flexende Finne Kontrollporobleme machen. Da ist eine härtere Finne im Vorteil. Kleinere Finne hilft auch
    kontrollierter fahren zu können.


    Habe genau die umgekehrte Erfahrung gemacht. Harte (oder auch so grosse) Finne bereiten bei zunehmenden Fahrgeschwindigkeiten Kontrollprobleme. Führe das allerdings nicht auf den Flex sondern eher auf einen kontrollierten Twist der Finnen zurück. Mit einer harten (oder zu grossen) Finnen kann ich das Heck des Boards viel stärker belasten und reduziere dabei die benetzte Fläche immer weiter. Das geht aber nur in gewissen Grenzen, denn mit Verringerung der benetzten Fläche wandert auch der gesamte Druckpunkt der Fuhre nach hinten, was subjektiv und m.E. fälscherlicherweise als Boardlift wahrgenommen wird. Ab einem gewissen Punkt wird das Board dann unfahrbar, da auch der ganze Trimm nicht mehr stimmt. Lösung kleinere und/oder weichere Finne; Wenn es auf Speed ankommt immer die Finne kleiner wählen , da sowohl Flex und Twist die Effizienz einer gut designete Finne negativ beeinflussen. Wenn der Komfort und Kontrolle im Vordergrund steht sind weichere und flexende Finnen eine gute Wahl. Selbstverständlich sind auch gute Kombinationen gut, s. z.B. die gute alte Tectonics Falcon - klein und weich! Immer noch meine meiner Lieblingsfinnen wenn es schnell bei kabbeligen Bedingungen sein soll.

    Wasser start bei Wasserschi,flach gehaltener Schi geht viel eher hoch,entspricht weicher Finne. Schi bei
    Wasserstart steil gehalten geht schwer hoch,entspricht harter Finne.Wolfgang


    Diese Analogie habe ich nicht verstanden und halte sie auch für falsch. Erst einmal ist die Finneproblemtik quer zu Strömungsrichtung - Start beim Waserski in Strömungsrichtung. Durch das Anstellen des Skis wird einfach der Anstellwinkel erhöht und damit die Auftriebskraft gesteigert, hat nichts mit Flex einer Finne zu tun, da hier lediglich aufgrund der Biegung die Richtung des Kraftvektors verändert wird. Die Anströmung beibt annähernd gleich. Komplett anderes Phänomen.

  • Daß Lift durch seilichen Druck auf Leeseite der Finne und Leeseite der gerundeten Nase in den vorderen Zentimetern entsteht,vergessen wir mal die saugende Luvseite, dürfte wohl klar sein. Deswegen der Wasserschivergleich,Du hast ihn nicht verstanden und hälst ihn für falsch. Aber erklär das mal Surfern die sich am Anfang befinden. Wolfgang

  • http://buckelwalflosse.de/Docs/SA_Bruno.pdf


    In dieser Arbeit kann man, wenn man sich etwas Zeit zum einlesen gibt, eine Menge über Strömungen erfahren und anschaulich sehen. Geht hier zwar um die Buckelwalflosse, aber die nichtgezackte Flosse kommt unseren Finnen schon recht nahe. Sehr interessant das.

  • http://buckelwalflosse.de/Docs/SA_Bruno.pdf


    In dieser Arbeit kann man, wenn man sich etwas Zeit zum einlesen gibt, eine Menge über Strömungen erfahren und anschaulich sehen. Geht hier zwar um die Buckelwalflosse, aber die nichtgezackte Flosse kommt unseren Finnen schon recht nahe. Sehr interessant das.


    Sehr schöne Arbeit,kommt den realen Verhältnissen an der Finne schon wirklich nahe. Wolfgang wird sich über das Bild 4.21 auf Seite 45 freuen mit dem Hinweis auf die "Rückströmgebiete", das sind die blauen Punkte und Striche. Hier wandert die Strömung bereits (relativ) nach vorne wie schon immer von ihm beschrieben. Und das alles o h n e Computersimulationen sondern nur durch genaues Beobachten!!!


    Auf dem Bild 4.27 Seite 51 kann man ganz rechts sehen, wozu ein Cut Out sinnvoll sein kann, dort hat sich am Übergang zum Rumpf ein dicker Wirbel gebildet.