Tausend Finnenfragen ...

  • Hallo Leute,


    ich hab meine ersten Erfahrungen mit verschiedenen Finnengrößen hinter mir - insgesamt positiv, aber völlige Klarheit hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Deshalb will ich mal meine Erfahrungen schildern und ein paar Fragen dazu stellen und bitte euch um eure Meinung.


    Ich bin wohnortbedingt kein ständiger Surfer, könnte mich vielleicht als "Aufsteiger" bezeichnen. Ich kann Beachstart, Trapez, Wende + Halse (bei 50% fällt mir aber noch das Segel zumindest mit dem Schothorn rein), mit dem nagelneuen X-Cite Ride 130 auch Schlaufenfahren (hab ich mit dem Comet nie hingekriegt), kein Wasserstart. Außerdem surfen meine Frau und meine zwei Mädels (15/9), sind aber bis jetzt noch nicht am Gleiten.


    Hab mir letztes Jahr noch für den Comet ne 40er North Shore Racefinne zugelegt und war gefühlsmäßig sehr zufrieden damit (Originalfinne 33er), der Wind war meist schwach und ich mit 8,5 oder 7,0 Segel unterwegs. Das Brett war auch bei oberer Grenze mit dem 8,5 (für mich 75 kg - andere würden da wohl noch mehr Wind vertragen) nicht störrisch.


    Nach dieser Erfahrung hab ich mir für das X-Cite gleich ne Mistral 51er Freeride Finne besorgt zur Original 44er dazu. Die Lange funktioniert auch ganz gut mit 8,5 und 7, aber wenn ich mit full Speed unterwegs bin, hab ich schon das Gefühl, das Brett wird störrisch und beginnt aufzukentern. Vorteil der großen Finne ist, dass ich auch die großen Segel nicht ganz vorn in der Mastspur fahren muß, ohne deswegen Luvgierigkeit zu bekommen. Diese Mastposition ist bei Schotstart und Wende vorteilhaft, weil mir der Bug dabei nicht immer absäuft (das Problem Bugabsaufen und Luvgierigkeit hatte ich extrem letztes Jahr bei einem Hifly Madd 115 mit 2 x 31er Originalfinne - das funktionierte für mein Können nicht).


    Bei immer mehr Wind hab ich dann die 44er Finne montiert und bin die mit dem 5,8 und 4,8 Segel gefahren. Das ging ganz ordentlich, nur bin ich da insgesamt an meine Grenze gestoßen, weil auch die Wellen größer wurden und ich in Böen doch mit viel Power unterwegs war (für meine Verhältnisse). Da schlägt das Brett doch ganz schön, ich muß nachsteuern und plötzlich hängt sich das Trapez aus ... naja, wenns öfter so weht, kann ich ja noch üben. Mit dem 4,8er könnte ich mir aber auch eine noch kleinere Finne vorstellen, vielleicht probier ich mal die 40er, was meint ihr?
    Ist zwischen einer Freeridefinne und einer Slalom/Racefinne ein großer Unterschied?


    Und nun die weiteren Fragen, um das Probieren evtl. etwas abzukürzen:


    Kann es sein, dass die 51er Finne zwar gut angleitet, aber für mein Problem mitverantwortlich ist, bei der Halse das Heck nicht durch den Wind zu bekommen (sobald ich nicht mehr gleite, wird das schwierig und geht nicht besser als mit dem Comet, der 60 cm länger ist)? Wenn ja, könnte das heißen, diese Finne doch nur bei ganz wenig Wind zu nehmen, um mit dem 8,5er früh zu gleiten (und bei mehr Wind auf den Vorteil der Mastposition zu verzichten)?


    Wenn ich mit meinen Kindern rausgehe und ihnen das X-Cite gebe, welche Finne ist für das 4,8 und das 3,5 Kindersegel beim Dümpeln am besten, um nicht ständig leegierig zu sein - 40 bzw. sogar 33?
    Und wenn ich dann den alten Comet nehme mit 8,5 - geht das auch mit der 44er Finne, wenns mal zum Gleiten reicht (dümpeln dürfte kein Problem sein - Breite ofo aber nur ca. 38 cm)? Kann ich damit evtl. sogar in die Schlaufen kommen (die waren bisher immer zu weit hinten und in Luv)?


    Ich hab letztes Jahr mal irgendwo im Internet einen "Finnenfinder" gefunden, der für Brett- und Segelgröße die Finnengröße berechnete. Jetzt find ich ihn nicht mehr. Was ist davon zu halten, und wer kann mir den Link sagen?


    Jetzt hab ich mal ne Menge geschrieben und bin gespannt auf eure Meinungen und Ratschläge. Danke!


    HL Wolfman

  • Nach dieser Erfahrung hab ich mir für das X-Cite gleich ne Mistral 51er Freeride Finne besorgt zur Original 44er dazu. Die Lange funktioniert auch ganz gut mit 8,5 und 7, aber wenn ich mit full Speed unterwegs bin, hab ich schon das Gefühl, das Brett wird störrisch und beginnt aufzukentern.


    Das Aufkentern liegt an der großen Finne. Wenn das passiert wechsel mal auf die 44er, sollte ein deutlicher Unterschied sein.


    Vorteil der großen Finne ist, dass ich auch die großen Segel nicht ganz vorn in der Mastspur fahren muß, ohne deswegen Luvgierigkeit zu bekommen. Diese Mastposition ist bei Schotstart und Wende vorteilhaft, weil mir der Bug dabei nicht immer absäuft (das Problem Bugabsaufen und Luvgierigkeit hatte ich extrem letztes Jahr bei einem Hifly Madd 115 mit 2 x 31er Originalfinne - das funktionierte für mein Können nicht).


    Probier mal eine mittlere Position der Mastspur aus und taste dich dann cm-weise nach vorne und hinten. Ganz vorne oder ganz hinten würde ich nicht fahren. Letztendlich musst du da ausprobieren welch Position dir liegt.


    Bei immer mehr Wind hab ich dann die 44er Finne montiert und bin die mit dem 5,8 und 4,8 Segel gefahren. Das ging ganz ordentlich, nur bin ich da insgesamt an meine Grenze gestoßen, weil auch die Wellen größer wurden und ich in Böen doch mit viel Power unterwegs war (für meine Verhältnisse). Da schlägt das Brett doch ganz schön, ich muß nachsteuern und plötzlich hängt sich das Trapez aus ... naja, wenns öfter so weht, kann ich ja noch üben. Mit dem 4,8er könnte ich mir aber auch eine noch kleinere Finne vorstellen, vielleicht probier ich mal die 40er, was meint ihr?


    Viel zu große Finne für die Segelgrößen, sogar 40 cm ist viel zu groß. Max 36cm, fürs 4,8er meiner Meinung nach sogar noch weniger.


    Ist zwischen einer Freeridefinne und einer Slalom/Racefinne ein großer Unterschied?


    Ja, eine gute Finne kann einiges an Fahrleistungen herauskitzeln. Das kann dir aber Wolfgang Lessacher (auch hier im Forum) besser beschreiben. Generell liefert eine Racefinne mehr Leistung während eine Freeridefinne gutmütiger zu fahren ist und etwas besser dreht.


    Und nun die weiteren Fragen, um das Probieren evtl. etwas abzukürzen:


    Kann es sein, dass die 51er Finne zwar gut angleitet, aber für mein Problem mitverantwortlich ist, bei der Halse das Heck nicht durch den Wind zu bekommen (sobald ich nicht mehr gleite, wird das schwierig und geht nicht besser als mit dem Comet, der 60 cm länger ist)? Wenn ja, könnte das heißen, diese Finne doch nur bei ganz wenig Wind zu nehmen, um mit dem 8,5er früh zu gleiten (und bei mehr Wind auf den Vorteil der Mastposition zu verzichten)?


    Ja, nur bei Leichtwind, wenn du gut am Gleiten bist würde ich an deiner Stelle sofort auf die 44er wechseln. Zumindest mit dem 8,5er. Die 40er für das 7er nehmen, größer brauchst du für das Segel auf keinen Fall. Und für die kleineren Segel noch kleinere Finnen besorgen.


    Wenn ich mit meinen Kindern rausgehe und ihnen das X-Cite gebe, welche Finne ist für das 4,8 und das 3,5 Kindersegel beim Dümpeln am besten, um nicht ständig leegierig zu sein - 40 bzw. sogar 33?


    Kleine Finne ist ok, mach ich auch so, also Formula mit 32er Finne und dann 4,4er Segel zum üben drauf.


    Und wenn ich dann den alten Comet nehme mit 8,5 - geht das auch mit der 44er Finne, wenns mal zum Gleiten reicht (dümpeln dürfte kein Problem sein - Breite ofo aber nur ca. 38 cm)? Kann ich damit evtl. sogar in die Schlaufen kommen (die waren bisher immer zu weit hinten und in Luv)?


    Ausprobieren ;)
    Denke aber, dass es keine großen Probleme geben sollte damit.


    Ich hab letztes Jahr mal irgendwo im Internet einen "Finnenfinder" gefunden, der für Brett- und Segelgröße die Finnengröße berechnete. Jetzt find ich ihn nicht mehr. Was ist davon zu halten, und wer kann mir den Link sagen?


    Gerne: http://www.finexplorer.de/whit…plorer/finexpl_extern.htm


    Jetzt hab ich mal ne Menge geschrieben und bin gespannt auf eure Meinungen und Ratschläge. Danke!


    HL Wolfman


    Stimmt, viel geschrieben, ich hoffe ich konnte dir zumindest etwas helfen.


    Gruß,
    Kris

  • Hallo! Schreib mal bitte wie breit Dein Brett ist und wie viel
    Liter. Will Dir gerne helfen. Freeridefinnen fahren sanfter,
    Slalomfinnen sind sensibler und agressiver. Wolfgang


    Hallo Wolfgang


    fahre einen Starboard S-Type 115 ltr. Segelgröße 5,0 5,7 6,5-7,7 m?
    komme ich da mit einer Finne (Seegrass) aus.
    Suche eine gute und schnelle Finne,fahre z.Z eine Lessacher Chamäleon 32 Länge.Du als Finnenguru kannst mir bestimmt einen Tipp geben. Hat man mit einer Grassfinne überhaupt die Chance so schnell zu sein als mit einer Racefinne???


    Gruß Gerd

  • Du als Finnenguru kannst mir bestimmt einen Tipp geben. Hat man mit einer Grassfinne überhaupt die Chance so schnell zu sein als mit einer Racefinne???


    Das ist eine interessante Frage, dazu mache ich gleich mal einen extra Thread. Da kann man viel philosophieren... ;)


    Edit: Hier ist er KLICK!

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


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  • Kris: vielen Dank für deine Antworten, da wird manches schon klarer.


    @all: Hab mich grad mal durch den Finexplorer gewühlt, der wirft schon für das 7,0 Segel nur noch 38 cm Finne aus ... das 4,8 Segel hat er gar nicht mehr vorgesehen mit dieser Brettgröße. Wird dann wohl so um 30 cm liegen ...
    Müßte mir vielleicht noch ne 38er Freeride holen, dann kann ich 44er und 38er beim 7,0 vergleichen (der Vergleich 44er Freeride und 40er Race ist vielleicht nicht so geeignet, wenn die Race wieder störrischer sind?? Werd ich aber auch probieren).


    Mit den kleinen Segeln probier ich dann vielleicht mal die 33er - für jedes Segel ne eigene Finne wird dann doch etwas teuer - und ich denk mir lieber eine gescheite Finne als zwei schlechte ...


    Wolfgang: ... oder was rätst du mir? Mein 2007er JP X-Cite Ride hat 130 Liter (laut Test eher 135), ist 72 cm breit und 255 cm lang.


    Danke für weitere Ratschläge...


    HL Wolfman