Surfbrett selber bauen ?!

  • Hallo Leute,
    da mein Brett ein paar prächtige Nasenschäden hat, habe ich es an der Nase jetzt mit zwei Lagen Glasfasergewebe verstärkt. Das Ganze ist zwar noch nicht ganz fertig, aber bisher siehts gut aus, ich muss nur noch schön rund schleifen, füllern und lackieren. Dafür, dass ich eher als ungeschickt bekannt bin, und ich sowas zum ersten Mal mache, finde ich das auch ganz gelungen :) .


    Jetzt habe ich mir gedacht: wenn ich nächstes Jahr in den Winterferien wieder soviel Zeit habe, dann könnte ich mir ja selbst ein Brett bauen :) . Darauf hätte ich einfach mal Lust. Dabei stehe ich allerdings wie der Ochs vorm Berg!
    Ich weiß nur prinzipiell, wie das geht:
    1.: Blank shapen
    2.: Laminat aufbauen
    3.: Finnenbox(en) und Mastfussschiene sowie Schlaufenplugs Bohren/Fräsen
    4.: füllern, lackieren
    5.: Pads draufkleben


    So, jetzt beginnt meine Fragerei:
    1.: Wie hoch sind die reinen Materialkosten für so einen Selbstbau?
    2.: Wie baue ich das Laminat auf?
    3.: Vor allem: wie und nach welchen Maßgaben schnitze ich den Kern?
    4.: mit welchen Werkzeugen stelle ich die Finnenboxen her, die Mastschiene und die Plugs?
    5.: Kann mir von euch jemand vielleicht soetwas wie eine kleine "Einweisung" geben?
    6.: Wie sieht es mit den Gerätschaften aus und der Werkstatt, kann man das für nicht allzu großes Geld leihen?
    7.: Muss man Vakuum - Laminieren?
    8.: Muss das Brett "backen" bzw. erwärmt werden?
    9.: Hehe, das wars erst mal, aber da ergebn sich bestimmt noch weitere Fragen ! :D

    Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!
    Prost!
    Max

  • Moin Max,


    dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber du hast noch keine Ahnung, wie man ein Surfboard baut. Sämtliche deiner Fragen lassen sich mit ein paar Stunden Internetrecherce beantworten, wenn du das nicht selber schaffst, solltest du von einem Selbstbauversuch dringend absehen. Um dir da einen Anfang zu geben, hier ein paar links:


    http://prototyp-surfboards.de/shapes_tec.htm


    http://www.bacuplast.de/surfboard/surfboardselbstbau.html


    Zu deinen Fragen:
    1. Ein gebrauchtes board zu kaufen ist günstiger
    2. Aus Fasern und Harz. Sandwich nicht vergessen.
    3. Das musst du selber wissen, bzw sollten spezielle verwirklichungsziele hier der primäre Antrieb zum Selbstbau sein. Ansonten ein bekanntes Board kopieren,
    4. siehe Bacuplast oder handmade
    5. hier im forum sind ein paar selbstbauten vom user robi dokumentiert, die Lektüre der Threads kann ich nur empfehlen.
    6. unwahrscheinlich
    7. Man muss gar nichts..... aber alles andere ist wenig Sinnvoll
    8. Das ist abhängig vom verwendeten Harz... Wärme schadet beim aushärten aber generell nicht.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Hallo Max,


    Nicht zu vergessen Du brauchst einen Platz wo Du das Brett bauen kannst.
    Das ganze Schleifen und laminieren gibt eine Riesen Schweinerei.


    Für das Geld, das Du in Material und Werkzeug investieren musst bekommst Du ein super gebrauchtes Board.
    Macht also nur Sinn wenn Du Spass daran hast etwas eigenes individuelles selbst zu erschaffen.
    Fahreigenschaften sind natürlich auch nicht garantiert.
    Im Netz gibt es viele Anleitungen und auch Filme zu dem Thema.


    Gruß Arno

  • Moin auch von mir. Wie meine vorredner schon schrieben, toll das du an sowas Interesse hast, aber wenn du keinerlei Geräte hast, wird der selbstbau sehr teuer.


    Ich will ja auch auf lange Sicht mal ein Board selber komplett bauen, um das zu schaffen will ich aber erstmal schrittchen Weise mich rantasten. Der erste Test bei mir war ein altes Board aufmöbeln. Nase verkürzen und sonst reparieren und wieder schön machen. Ist mir leidliche gelungen und hat nur 7 1/2 Monate gedauert:-) ist einer der aus alt mach neu trööts.


    Zum ersten probieren kann ich das nur empfehlen. Überlege dir was du für ein Board haben willst und such dir ein passendes kaputt spenderboard und modifizier es nach deinen Wünschen. Dabei lernt man unheimlich was und macht ausreichend Fehler, die man später nicht nochmal macht. Die erfolgschance ist auch höher als gleich von null anzufangen, da scoop rocker und rails schon da sind...dabei kann man auch gut lernen welche Änderungen was bewirken...


    Die Werkzeuge dafür sind auch etwas begrenzter, nämlich winkelschleifer mit drehzahlregulierung. Schleif-Klettteller zum aufsetzen, schleifscheiben, staubmaske.
    Stichsäge, 2 böcke und dann noch laminierzeugs...


    Lgs Paul

  • Ok, danke, na das ist natürlich ernüchterbd ;) . Die Werkzeuge werde ich mir wohl so nicht alle leisten können, aber Gott sei dank kenne ich genug Handwerker, die auch bereit wären mir sowas mal auszuleihen. Aus Kostengründen werde ich auch mal wie Paul ein olles Brett aufmöbeln. Aber erst mal möchte ich mich noch ein wenig einlesen und mir überlegen, was für ein Brett ich eigentlich haben will, ich bin ja noch im Aufsteigertum begriffen :) .
    Wo wir schon mal Basteleien sind: Da habe ich noch eine Frage zu Gelcoat: Wie verarbeite ich Gelcoat? Schleifen, füllern und Gelcoat drauf und nochmal schon rundschleifen? Muss/kann ich das Zeug lackieren?
    Das frage dehalb, weil ich bei meinem Skate Osmositäten im Unterwasserschiff gesehen habe, und mal gehört habe, dass Gelcoat da sehr gut vorbeugt. Die Gewichstzunahme durch das Gelcoat werde ich wohl verkraften können, weil ich als Aufsteiger da ja eh noch nicht so sensibel bin.

    Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!
    Prost!
    Max

  • ... .
    Wo wir schon mal Basteleien sind: Da habe ich noch eine Frage zu Gelcoat: Wie verarbeite ich Gelcoat? Schleifen, füllern und Gelcoat drauf und nochmal schon rundschleifen? Muss/kann ich das Zeug lackieren?
    Das frage dehalb, weil ich bei meinem Skate Osmositäten im Unterwasserschiff gesehen habe, und mal gehört habe, dass Gelcoat da sehr gut vorbeugt. Die Gewichstzunahme durch das Gelcoat werde ich wohl verkraften können, weil ich als Aufsteiger da ja eh noch nicht so sensibel bin.


    auf surfboards kommt kein gelcoat - zu schwer


    wenn du das xxcoat nachträglich aufbringst wird es i.a. als topcoat bezeichnet, besonders im polyesterbereich gibt es da wesentliche unterschiede, bei epoxy weniger.


    um der osmose vorzubeugen einfach dein board nicht feucht im bag gammeln lassen und du hast kein problem

  • Ich lasse mein Brett ja auch nicht im Boardbag gammeln, der Schaden ist ja schon da ! Das Brett hat nie mehr als 25 Minuten im Boardbag verbracht, und trotzdem diese Bläschen! Da muss ein Riegel vorgeschoben werden! So ein Topcoat wäre schon was reelles, weil wenn ich bloss abschleif, füllere und wieder lackiere, passiert das am Ende wieder !

    Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!
    Prost!
    Max

  • Lack ist eh unnötiges Gewicht und gehört ersatzlos abgeschliffen
    dann gibts auch keine Bläschen

  • Ich lasse mein Brett ja auch nicht im Boardbag gammeln, der Schaden ist ja schon da ! Das Brett hat nie mehr als 25 Minuten im Boardbag verbracht, und trotzdem diese Bläschen! Da muss ein Riegel vorgeschoben werden! So ein Topcoat wäre schon was reelles, weil wenn ich bloss abschleif, füllere und wieder lackiere, passiert das am Ende wieder !


    Ich würde dann erstmal stark anschleifen und dann per lackierrolle den gelcoat auftragen. Wenn es epoxy oder pu gelcoat ist geht eine einfache schaumstoff rolle...bei pvc gelcoat wird das wegen der lösemittel spannend wie sich die Rolle beim Auftagen verändert. Drüber lackieren muss man dann nicht nochmal.
    Wenn dir aber auch ein unfinished look gefällt, wie wäre es mit abschleifen und dann 2k klarlack aus der sprühdose drüber?
    Gibt es bei amazon...
    Lgs Paul

  • wozu dient der Klarlack?


    Einfach um den ganzen Spaß ein bissel "Stoßfester" zu machen. Wenn man das ganze UW abschleift, bis teilweise das Gewebe zum Vorschein käme, ist es u.U. nicht schlecht wenigstens ein bissel "Schutz" vor scharfen Steinen am Strand oder Ähnlichem zu haben.
    Soweit mich meine Sinne nicht getäuscht haben war auf den unfinished looks die ich gesehen habe auch so eine
    Schicht(nicht zwei, drei oder vier, dann wäre unfinished ja ziemlich sinnlos) drauf. Andernfalls Hut ab vor dem der geschliffen hat, da es sich in der Tat nach "lackeirt" angefühlt hat ;-))


    LGs
    Paul

  • Das ist natürlich eine schöne Vorstellung. Einfach den alten Lack abschleifen und zum Vorschein kommt das Carbon.


    Vielleicht wäre es eine schöne Aufgabe ein altes, einfach ( ohne Carbon ) aufgebautes Board mit CFK zu "verstärken". Man sammelt erste Erfahrungen. Dann wird es auch was mit dem Unfinished Look.


    Füller:
    http://www.epiform.de/shop/show_product.php?cPath=61_65&products_id=92


    Und Klarlack Beispiel:
    http://www.epiform.de/shop/show_product.php?cPath=47_59&products_id=77

  • Das ist natürlich eine schöne Vorstellung. Einfach den alten Lack abschleifen und zum Vorschein kommt das Carbon.


    Hi-hi..stimmt..daran hatte ich gar nicht gedacht...aber "Unfinished-keine-Ahnung-was-da-durchschaut-Look" ist doch auch ne schöne Sache ;-)) Wenn ich da an meinen 3S denke wo auf einmal Holz zum Vorschein kam, wo ich gar keines vermutete;-))



    Vielleicht wäre es eine schöne Aufgabe ein altes, einfach ( ohne Carbon ) aufgebautes Board mit CFK zu "verstärken". Man sammelt erste Erfahrungen. Dann wird es auch was mit dem Unfinished Look.


    Ja, super Idee eigentlich...Aber damit es sich lohnt ist wohl jeeeeede Menge Schleiferei angesagt. Im Nachhinein hätte ich bei meinem "Umbau" auch noch mehr schleifen sollen, dann wäre es noch schöner geworden und v.a. nicht gaaanz so schwer ;-))


    Zum Schleifen mal ne kurze Frage, mit was schleifst Du eigentlich? Selbst mit nem drehzahlsteuerbaren Winkelschleifer schleift man sich an der Oberberfläche nen Wolf bis alles halbwegs ab ist und macht dann, bei nachlassender Konzentration oder steigender Frustration auch noch Wellen rein, die man gar nicht haben will....Mit meinem Multimaster schleift es sich auch nicht schneller und mit nem Exzenterschleifer gings auch nicht schneller...


    LGs
    Paul

  • Hi Paul,
    als ich den Mistral gekauft hatte war ich ganz erstaunt. wie leicht der war. Nach dem Aufschneiden wußte ich auch warum: Innen knochentrocken, super, aber auch der Laminataufbau war sehr sparsam ( ohne Carbon ).


    Trotzdem hatte es keine weichen Stellen. Das ließ mich auch an diesem Carbonwahn zweifeln. Ist das Schwarze auch wirklich immer Carbon, oder eingefärbtes GFK? Und von der Logik her sollte das CFK Gewebe kernnah und das GFK nach außen. Warum? Außen größere Dehnung, was das GFK besser wegsteckt, sowie bessere Schlagfestigkeit. Innen sorgt das CFK dann für viel Stabilität. Von Mischgewebe halte ich nicht viel.


    Deshalb mußte ich auch nur die Gelcoatschicht mit einem Winkelschleifer entfernen. Nicht einmal perfekt, weil da ja wieder weißer Lack drauf sollte. Ich glaube eine CFK Schicht oder eingefärbtes GFK, eigentlich nur aus Designgründen, hätte das Board noch gut vertragen, ohne wirklich zu schwer zu werden.


    Zusammenfassend würde ich sagen bringt echte Stabilität ein nicht zu sparsamer Einsatz von Harz. Also alles gut durchtränkt und im Querschnitt sieht man, wie das Harz durch das Vakuum wurzelgleich in den Kern eingedrungen ist. Das gibt eine gute Verbindung zwischen Kern und Laminat. Auch eine kräftige Schicht Gelcoat bringt dem Board noch einmal zusätzliche Stabilität und Robustheit.

  • Ok, danke für die Tipps,
    ich muss ja im Winter die Unterseite meines Skate mal abschleifen wegen der doofen Bläschen. Oben Drauf an der Nase habe ich jetzte meine mittelmäßig gelungene Reperatur erstmal abgeschlossen. Da ich noch keine Schleifmaschine ausleihen konnte und mir die Erfahrung mit der Schleiferei abgeht, ist die Oberseite jetzt ein wenig uneben geworden, die Rails sind allerdings so glatt wie vorher. Da ich aber nur billigen Acryllack verwendet habe, werde ich den im Winter gleich noch mal mit runterschleifen, Standlack muss ich auch noch erneuern. Außerdem sieht eine dunkelblaue Nase gegenüber dem hellen Rest etwas gewöhnungsbedürftig aus :D . Aber durch die zwei überlaminierten GFK - Matten dürfte die Stabilität jetzt deutlich höher sein als vorher, das war ja das Hauptziel! Denn ich als Aufsteiger gehe das Manövertrainig ziemlich aggressiv und angstfrei an, da gibt es den ein oder anderen Treffer. Naja, vielleicht klappt es mit der durchgeglittenen Halse noch diese Saison, die halbe schaffe ich ja schon.
    Beim Abschleifen kam übrigens Karbon - Kevlar zu Vorschein - naja schön leicht, aber alles andere als stabil :bonk: .
    Bin mal gespannt, was da UW - Schiff so zu bieten hat ... Das werde ich wohl mit dem Füller und Klarlack, den thomas oben gelinkt hatte verarbeiten - osmosebeständig, das klingt schonmal gut :) !

    Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!
    Prost!
    Max

    Einmal editiert, zuletzt von Max Ulrich ()

  • "Und von der Logik her sollte das CFK Gewebe kernnah und das GFK nach außen. Warum? Außen größere Dehnung, was das GFK besser wegsteckt, sowie bessere Schlagfestigkeit. Innen sorgt das CFK dann für viel Stabilität. Von Mischgewebe halte ich nicht viel."
    "Auch eine kräftige Schicht Gelcoat bringt dem Board noch einmal zusätzliche Stabilität und Robustheit."


    All das halte ich für eine Irrmeinung und sollte nicht als Anleitung zum Surfbrettbau genommen werden. Auch im Internet gibt es einiges nachzulesen über das Prinzip von Sandwichkonstruktionen, ansonsten wurden auch viele Bücher darüber geschrieben.

  • "Und von der Logik her sollte das CFK Gewebe kernnah und das GFK nach außen. Warum? Außen größere Dehnung, was das GFK besser wegsteckt, sowie bessere Schlagfestigkeit. Innen sorgt das CFK dann für viel Stabilität. Von Mischgewebe halte ich nicht viel."
    "Auch eine kräftige Schicht Gelcoat bringt dem Board noch einmal zusätzliche Stabilität und Robustheit."


    All das halte ich für eine Irrmeinung und sollte nicht als Anleitung zum Surfbrettbau genommen werden. Auch im Internet gibt es einiges nachzulesen über das Prinzip von Sandwichkonstruktionen, ansonsten wurden auch viele Bücher darüber geschrieben.


    Kannst du deine Meinung begründen?


    Bei meiner Aussage natürlich nur, wenn mehr als eine Gewebeschicht über dem PVC Hartschaum angebracht werden soll. Daß zwischen Kern und Hartschaum einen dünne GFK Matte liegt ist klar. CFK Verstärkungen befinden sich gerne in der Tiefe.
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  • Ich würde dann erstmal stark anschleifen und dann per lackierrolle den gelcoat auftragen. Wenn es epoxy oder pu gelcoat ist geht eine einfache schaumstoff rolle...bei pvc gelcoat wird das wegen der lösemittel spannend wie sich die Rolle beim Auftagen verändert. Drüber lackieren muss man dann nicht nochmal.
    Wenn dir aber auch ein unfinished look gefällt, wie wäre es mit abschleifen und dann 2k klarlack aus der sprühdose drüber?
    Gibt es bei amazon...
    Lgs Paul


    was ist PVC gelcoat?


    ich würde harze und lacke immer im fachhandel kaufen, nicht bei amazon


    lack ist auch gut um alles dicht zu bekommen, sehr dünne laminate sind oft nicht 100% wasserdicht