Mastbrüche ?

  • Hallo zusammen,


    da in der vergangenen 2-3 Jahren vermehrt Mastbrüche, vor allem bei 100 % Masten, aufgetaucht sind, stellt sich ja die Frage nach den Ursachen. Dieses ist natürlich erst einmal einfach beantwortet indem man sagt das der Hersteller schlampig gearbeitet hat.


    Aber es kann ja nicht unbedingt die einzige Ursache sein. Die Gründe sind ja meistens vielschichtiger. Wenn ich meine persönlichen Erfahrungen einfach mal nehme sind meine Masten alle bei Cambersegeln gebrochen. Sicherlich es gibt auch Masten die beim Auspacken auseinander knacken.


    Aber ich frage mich, ob es nicht grundsätzlich ein Denkfehler ist, einen Mast der für ein camberloses Segel gut ist, einfach in ein Cambersegel zu stecken.


    Aus meiner Sicht ist die Lastverteilung, die bei einem Cambersegel auf den Mast wirkt eine andere als die bei einem camberlosen Segel. Dort ist sie viel gleichmäßiger verteilt. Dazu kommt noch die "Unkenntnis" von uns Usern die eventuell die Camber falsch einstellen, was dann wiederum zu einer nicht kalkulierbaren Belastung des Mastes führt.


    Ich stelle diese These hier einfach einmal zur Diskussion da es ja auffällt, was da so die letzten Jahre passiert ist. Und parallel dazu hat ja auch die Zahl der Cambersegel enorm zugenommen, da diese Segel deutlich anwenderfreundlicher geworden sind.


    Viele Grüße,
    Michael

  • Moin,


    wenn Deine Theorie stimmt, dann müssten Deine Masten dirket an einem Camber gebrochen sein (sind sie das?).
    Die Aussage 'in Cambersegeln' reicht m.M.n. für die Schlussfolgerung nicht aus.


    Zudem kann davon ausgegangen werden, das 100% SDM Masten grundsätzlich in Cambersegeln eingesetzt werden
    und eher selten in camberlosen Segeln.


    Trotzdem sehe ich es wie Du, die Kerbwirkung an den Cambern ist nicht zu vernachlässigen. Wie ich aus den Diskussionen hier entnehme,
    brechen die Masten jedoch häufig unterhalb des Teilungsstückes, also ist eher die starke Vorlieksspannung im Fokus der Ursachenforschung...


    Ich fühle meine persönliche Theorie durch das aktuelle SURF magazin bestätigt: Masten die ne Saison überstanden haben, einfach behalten (bzw. erst dann kaufen ;-))


    Grüße
    teenie

  • Was aber auch wichtig ist, ist der Segelschnitt: bei stärkerer Krümmung der Vorliekskurve ist der Mast auch stärker beansprucht, und Serien von Mastbrüchen gehen meist einher mit stärker gekrümmten Vorlieksbahnen.
    Ich glaube nicht dass die Hersteller eigene Masten für Camber- und Nichtcambersegel produzieren werden, wo sollte denn deiner Meinung nach der Unterschied in der Bauweise liegen?

  • Ich hatte einen Bruch mit 400 RDM im shorebreak (meine Schuld) und einen Knick an der Steckhülse nach 2 Jahren an einem 400 RDM, sowie einen gebrochenen 430 SDM aufgeriggt am Ufer nach ca 4 Jahren (alles 100%).
    Das sind meine Brüche in den letzten ca 10 Jahren, davor mit nur SDM mindestens ein Bruch pro Jahr.


    Ps: meine ersten RDM 370 und 400 mit 90% von 2002 halten nach wie vor, die sind mit mir um die halbe Welt gereist und bei 80 vom Autodach geflogen, wurden unsanft behandelt, haben den shorebreak von Mui Ne und Capetown unbeschadet überlebt, aber neuere sind offenbar nicht mehr so haltbar.

  • Masten brechen fast immer im Gabelbereich. Seltener im Bereich der Mastverlängerung, seltenst im Top.


    Dass die Masten eher bei Cambersegeln brechen, ist wohl den höheren Vorliekskräften dieser Segel geschuldet. Ich glaube nicht, daß es an den Cambern liegt. Denn im Camberbereich brechen sie eher nicht.
    Wenn RDMs brechen, ist das praktisch fast immer unsachgemässer Gebrauch, Waschgang oder Überhitzung.


    Seltenst würde ich auf Wicklungsfehler tippen, also echte Schlamperei in der Produktion.


    Ich denke die Brüche entstehen schlicht aus dem Mix von übertriebener Gewichtserspanis gepaart mit überzogener Kompression.
    Bedingt durch Kostendruck werden die Masten dann auch nicht mehr so kontrolliert nach der Produktion, wie man es durchaus machen könnte.


    Sicherlich gibt es auch noch gravierende Qualitätsunterschiede bei den Rohstoffen (Harz und Carbon) je nach Produktionsland.
    Man kann sicher unzerstörbar bauen, aber das ist doch gar nicht gewollt und auch nicht nötig.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Ich hatte einen Bruch mit 400 RDM im shorebreak (meine Schuld) und einen Knick an der Steckhülse nach 2 Jahren an einem 400 RDM, sowie einen gebrochenen 430 SDM aufgeriggt am Ufer nach ca 4 Jahren (alles 100%).
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    :headscratch: bei 80 vom Autodach geflogen, wurden unsanft behandelt,


    und die fährst du noch ? und von welchem Hersteller waren die denn ? kannst du die mal wiegen ?


    es grüßt,der sitt

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



    :47:


  • Dass die Masten eher bei Cambersegeln brechen, ist wohl den höheren Vorliekskräften dieser Segel geschuldet. Ich glaube nicht, daß es an den Cambern liegt. Denn im Camberbereich brechen sie eher nicht....


    Das habe ich auch nicht gemeint. Wenn ich einen Stock in beide Hände nehme und den durchbreche bricht der auch nicht an den Händen, sondern mittendrin wo die Kräfte am größten sind. Aus diesem Grund bricht ein Mast ja auch nicht an den Cambern.


    Ich habe halt durch den Top, die Gabel und die Camber mehrere Krafteinleitungspunkte und das knackt halt da wo die Kraft am größten ist. Und das ist wahrscheinlich dann im Gabelbereich.


    Wenn es aber so ist, daß die Masten alle dort brechen, dann wäre es doch ein leichtes dort ein Verstärkung einzubauen. Und wenn sich der "Knackpunkt" dann dadurch an eine andere Stelle verlagert, dann kann man dort den Mast ebenfalls verstärken bis die Kräfte den Mast nicht mehr knacken können.


    Aber wenn dieses nicht gewollt ist sondern die Hersteller diese Sollbruchstelle bewußt einbauen, dann ist es ein gefährliches Spiel. Dann dauert es sicherlich nicht lange bis ein Fremdhersteller diese "Marktlücke" aufgreift.

  • Verstärkungen haben negativen Einfluß auf die Biegecharakteristik und das Gewicht. Beides ist nicht gewollt. Nicht gewollt vom Konsumenten, wohlgemerkt.


    Der Industrie kann es letztendlich vollkommen egal sein, ob ein Mast 800g mehr wiegt. Dem Kunden ist es aber nicht egal, also macht man alles um das Gewicht niedrig zu halten.
    Zu Lasten von irgendwas geht es halt...

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  • sittinggun:
    Ja die fahre ich noch, ist mittlerweile ca 8 Jahre her dass sie in Tarifa vom Autodach flogen und waren seither zb in Mui Ne wo jeden Tag 2-3 Severne Masten brachen, meine alten Tecno Limits (Produzent?) aber nicht. Gewichtsmäßig sind sie nicht super leicht und haben auch im Vergleich zu den neueren Masten eine dickere Wand, sind aber auch gering härter, und hardtop, aber wie gesagt bisher unzerstörbar.
    Tatsächlich abzuwiegen wird schwer, weil sie am Spot lagern.

  • Bislang = in den letzten 30 Jahren hatte ich 3 kaputte Masten. Davon ist nur einer beim Surfen geknickt. Der hatte 0% Carbon (Hifly).
    Ein weiterer Mast hatte einen Knick in der Hülse (Powerex100% 490) und der letzte (Gun Cross 55%, 4m) einen ganz feinen 2cm Längsriss im unteren Teil. Den Riss habe ich zufällig mal entdeckt und benutze den Mast seitdem als Teppichklopfstange ;) .


    Seit ich nur noch RDM fahre (2006), habe ich keinen weiteren Mast zerstört. Die Masten sind auch immer noch die gleichen. Die Range wurde lediglich um weitere Größen aufgestockt. Ich fahre nicht so oft Welle, aber dafür ist der Waschgang dann mein Spezialmanöver, das immer dazugehört:redface:.

  • Kann mich auch nur an vier erinnern (seit 1976). Mein Erster, ein nicht konisches Alurohr 1977 ist zwar nicht gebrochen aber einfach verbogen. Die folgenden Windglider-Masten waren unzerstörbar mit damaligen Mitteln. Damals hat man das Material ja noch komplett gekauft und verkauft, so dass man die alten Masten nach ein paar Jahren los war :)


    Der erste Bruch war ein Alumast vom Mistral-Tarifa. Dann begann die Aera der Carbonmasten. Der erste davon, ein ART 4,5m, brach nach kurzer Nutzung im oberen Bereich, dann ein 460er Billigmast, der genau an der Nahtstelle der Verbindung brach, also das Verbindungsstück selbst. Dann folgte ein North Xellerator 460 deutlich oberhalb des Gabelbaums.
    Seitdem habe ich nur noch Gunmasten gekauft, allein drei Terminator (100%) in 480, 460, 430, die alle schon über bzw. um die 10 Jahre alt sind und in der Neuzeit drei weitere Select und Expert (430, 400). Keiner der Guns ist bislang gebrochen, obwohl von zwei Surfern hart eingesetzt.

  • Bei mir waren es doch schon einige - immer die Masten meiner Slalomriggs:
    NP C60, NP X7, NP X9, NP x9 Ultra (immer in meinem Sommerurlaub in Griechenland)


    Bei meinem Trainingspartner brachen aber in den letzten 10 Jahren doppelt soviele Masten wie mir (obwohl, immer parallel mit mir auf dem Wasser) - der Rekord waren 3 in einem Jahr (bei einem North Warp F2008).

  • Bei mir waren es doch schon einige - immer die Masten meiner Slalomriggs:
    NP C60, NP X7, NP X9, NP x9 Ultra (immer in meinem Sommerurlaub in Griechenland)


    Bei meinem Trainingspartner brachen aber in den letzten 10 Jahren doppelt soviele Masten wie mir (obwohl, immer parallel mit mir auf dem Wasser) - der Rekord waren 3 in einem Jahr (bei einem North Warp F2008).


    Ja Griechenland is heftig für die Masten an dem Campingplatz wo ich immer war, waren auch immer viele gebrochene Masten neben den Mülltonnen gelegen. Mir ist da nur mal ein Prolimit C55 gebrochen als das Segel ne halbe Stunde in der Sonne am Strand gelegen war ;)
    Die anderen Masten haben bis jetzt gehalten (Point-7, North, Unifiber...) werden aber auf dem Wasser nicht stark beansprucht, müssen halt die Hitze aushalten ;)